Klaus D. Schulz-Vobach - Tu was!

Здесь есть возможность читать онлайн «Klaus D. Schulz-Vobach - Tu was!» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Tu was!: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Tu was!»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Fiktion und Fakten im Zeichen des Terrors. Möchten Sie nicht auch gerne wissen, wie Ihre Nachbarn mit den Wirrnissen unserer Zeit umgehen? Wie sie Angst und Schrecken verkraften, seitdem der Terror des 'Islamischen Staates' nach Europa übergeschwappt ist? Als eine unerwartet große Flüchtlingswelle über weite Teile des Kontinents hereinbricht, hilft die Familie Schröder Überlebenden von Krieg und Unruhen bei den ersten Schritten ins neue Leben. Ideenreich gehen zwei Brüder und ihre Freundin ausgefallene, eigene Wege, um heimatlose Asylbewerber zu unterstützen. Angesichts der Überforderung deutscher Ämter, des Fehlverhaltens krimineller Flüchtlinge und der zunehmenden Ausländerfeindlichkeit halten die freiwilligen Helfer Kurs auf mehr Menschlichkeit. In der facettenreichen Geschichte dieses e-books geht es um Gewalt, Zivilcourage, Wertvorstellungen, Fremdenhass und Sicherheitswahn. Bei heiklen Missionen, die von der deutschen Großstadt in den Nahen Osten führen, geraten Großvater Schröder und ein Freund der Familie in lebensgefährliche Bedrängnisse.

Tu was! — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Tu was!», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Wie in der ersten Reihe

Am nächsten Morgen ist das ganze Ausmaß der Verwüstungen auf den Straßen rund um den Bahnhof zu erkennen. Die Männer mit den Besen haben bisher vor allem Glassplitter beseitigt. Ihre Säuberungsaktion war wegen der Dunkelheit abgebrochen worden. Sie wurde fortgesetzt, als es wieder hell wurde. Zerbrochene Stühle und Absperrgitter landen nun auf Sperrmüllhaufen neben Pfützen, die die Wasserwerfer hinterlassen haben. An der Straßenfront vieler Läden sieht aus es wie nach einem Bombenangriff. Die Rahmen vieler Schaufenster sind leer. Bruchstücke von Glasscheiben sind an den Ecken hängen geblieben. Nirgends ein Hinweis, dass die Geschäfte geschlossen bleiben. Es kann noch Tage dauern, bis sie wieder geöffnet haben.

Der Schauplatz der Gewalt soll am Mittag wieder ganz für den Verkehr freigegeben werden. Noch fließt er zäh im Schneckentempo. Mit ihren Fahrzeugen blockieren Glaser, Zimmerleute, Schlosser und Installateure nicht nur die Fahrspur am Rinnstein, sondern noch zwei weitere Spuren. Die Handwerker demontieren vor allem Fensterrahmen für die Reparatur in ihren Werkstätten. Oder sie leisten “erste Hilfe” vor Ort. Fensterlöcher werden mit Brettern und Platten vernagelt. Viele Ladenbesitzer wollen ihre Ware sichern. In Klein-Lastwagen verstauen sie Kartons und Kisten.

Lange bevor die Sperrzone aufgehoben wird, strömen Schaulustige auf den Platz am Bahnhof. Am Tatort sein erzeugt fast ebensolchen Schauder wie unmittelbar dabei zu sein beim Straßenkampf. Vor allem ältere Leute versuchen, sich ein Bild von den Zerstörungen zu machen. Manche sehen aus, als wären sie Gutachter. Ein Rentner holt ein Vergrößerungsglas aus der Manteltasche. Prüft einen lädierten Türrahmen mit Kennerblick. Schießt ein Foto mit seinem Smartphone. Ein Windstoß wirbelt Blätter unter kahlen Bäumen auf. Vier Senioren in bunten Wolljacken lassen sich auf einer Parkbank nieder. Zunächst fachsimpeln sie, was das Fernsehen richtig über die Demonstration berichtet und was die Presse falsch gemacht habe.

Nach einer Weile kontroverser Meinungsäußerungen zückt einer ein Kartenspiel. Als sie dann 18, 20, 21, 23 zählen, gilt die Aufmerksamkeit der alten Herren nur noch dem Blatt in ihren Händen. Erst als ein Feuerwehrzug heranrückt, nehmen sie die Säuberungsaktion wieder wahr. Und als Sirenen heulen, fühlen sie sich wie Zuschauer in der ersten Reihe.

Holen Sie eine zweite Meinung ein

Mit dem Zeigefinger der rechten Hand trommelt Sandra auf das Lenkrad. Noch immer ist die Ampel rot. Im Berufsverkehr steht ihr Auto länger an den Kreuzungen als dass es fährt. Stefan hat verschlafen. Das Frühstück ist ausgefallen. Sandra ist auf dem Weg zu Stefans Schule. Damit der Junge nicht zu spät kommt, macht Sandra einen Umweg. Die Autolawine wälzt sich langsam durch die Stadt. Bis sie wieder hält. Wegen Bauarbeiten an einer Brücke. 20 Prozent aller Brücken müssen erneuert werden, hat Sandra gelesen. Angeblich ist jede zweite der 66.000 Brücken im Land marode. Die Kosten werden auf zehn Milliarden geschätzt. Sandra stellt das Radio an.

Eine Horror-Meldung lässt Sandra aufhorchen: „Hunderte von Flüchtlingen sind nur mit knapper Not dem sicheren Tod entgangen,” sagt der Nachrichtensprecher. „Italienische Sicherheitskräfte haben ein Frachtschiff mit 450 Flüchtlingen an Bord gerettet, das führerlos im Mittelmeer getrieben ist und auf die Küste zulief. Die Besatzung hatte das Schiff aufgegeben und die Flüchtlinge ihrem Schicksal überlassen. Bei der Mannschaft handelte es sich um Schlepper, die Flüchtlinge illegal nach Europa bringen wollten.”

Sandra ist empört. „Was kann man bloß gegen diese Verbrecher tun? Da könnte man leicht zum Terroristen werden,” sagt sie und erntet einen fragenden Blick von Stefan.

“Die Flüchtlinge kommen aus den Bürgerkriegsgebieten in Syrien und Kurdistan und sind vor muslimischen IS-Terroristen geflohen. Für die Fahrt übers Meer wurden hohe Dollar-Beträge an die Schlepper gezahlt. Das Schiff ist ein Vieh-Transporter," sagt der Nachrichtensprecher. "Die Rettungsmannschaften waren per Hubschrauber zu dem havarierten Frachter gebracht worden. Sie haben das Steuer übernommen und die Flüchtlinge ans Festland gebracht.”

„Skrupellose Verbrecher, die die Not der Flüchtlinge schamlos ausnutzen! Die gehören alle hinter Schloss und Riegel,“ meint Sandra.

"Wer weiß, ob die Meldung stimmt,“ sagt Stefan. Ich bin mir da gar nicht so sicher."

"Wieso? Wie kommst du darauf?"

"Nur so ein flaues Gefühl. Es heißt jetzt, die Schleuser oder Schlepper seien Verbrecher. Es sind doch Fluchthelfer. Als sich die DDR noch mit Mauern und Todesstreifen abschottete, galten Fluchthelfer als honorige Leute.“ Stefan rückt seine kleine Brille zurecht und wirft den Kopf in den Nacken.

„Denk doch mal an Frontex, die Grenzschutz-Agentur der EU", meint Stefan. Die Frontex-Schiffe fahren hinaus aufs Mittelmeer, um zu verhindern, dass Flüchtlinge illegal ans Festland kommen. Hast du schon mal was davon gehört, dass die Frontex-Leute Flüchtlinge in Seenot gerettet haben?"

Als Sandra schweigt, fährt Stefan fort: „Um zu verhindern, dass Flüchtlinge ihr Heil in Europa suchen, kann man verschiedene Strategien anwenden. Eine davon heißt Psychologie.“

„In wie fern?“

„Man kann Falschmeldungen in die Welt setzen. Horror-Geschichten erfinden, ausmalen und verbreiten. Das schreckt ab.“

"Was macht dich so skeptisch?"

"So vieles, was über die Flüchtlinge geschrieben wird, stimmt nicht."

"Meinst du die Fremdenfeindlichkeit und die Asyl-Problematik?"

"Ja, auch. Es ist so viel faul in der Gesellschaft. Da kann einem schlecht werden."

Seit einiger Zeit häufen sich Berichte über Flüchtlinge, die dem Bürgerkrieg in Syrien und im Irak entkommen sind. Traumatisiert von Terror und Gewalt in ihrer Heimat versuchen sie, übers Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Sie zahlen hohe Schleppergebühren und sind oft wochenlang unterwegs. Auch wenn ihnen die illegale Einreise nach Spanien, Italien oder Griechenland gelingt, ist ihr Schicksal ungewiss. Die wenigsten wollen in den Südländern bleiben. Ihre Hauptziele sind Deutschland, Österreich und Schweden. Seitdem das Wetter besser wird, steigt die Zahl der Wagemutigen, die mit Schlauchbooten übers Meer kommen. Und es steigt die Zahl der Unglücksfälle. Dass sich der Strom der Flüchtlinge über die Balkanroute und übers Mittelmeer zu einer unübersehbaren Flut entwickeln würde, dass innerhalb eines Jahres eine Million Menschen allein nach Deutschland kommen würden, das ahnt kaum jemand. Der Ansturm der Flüchtlinge hat Ämter und Politiker kalt erwischt.

Stefan kramt in seinem Rucksack herum. "Hab ich dir schon erzählt, dass wir heute eine Mathe-Arbeit schreiben?", fragt Stefan.

"Nein. Dann drücke ich dir die Daumen - ganz doll," sagt die Mutter und stellt das Radio ab.

Ihr Auto passiert einen Wagen der Müllabfuhr. Zwei Männer in orangefarbenen Overalls verfrachten Hausmüll in den Bauch des LKWs. 'Ausländer', registriert Sandra. 'Leute, die sich die Hände schmutzig machen. Bei Arbeiten, für die man sich hierzulande zu fein ist', geht es Sandra durch den Kopf.

Die Ausländer-Problematik lässt ihr keine Ruhe, seitdem herausgekommen ist, dass Neo-Nazis jahrelang Ausländer brutal ermordet haben - und dass die Strafverfolgungsbehörden immer nur linke Extremisten verdächtigt haben. In Sandras Nachbarschaft wohnen Türken und Libanesen. Beide Familien sind ziemlich integriert. Sandra mag Multi-Kulti. In letzter Zeit ist sie öfters mit den Libanesen zusammen - Leuten aus Beirut. Mit Chantal, der Mutter von zwei Mädchen, organisiert sie Ausstellungen libanesischer Künstler und Kleidersammlungen. Mit der Libanesin spricht sie nur französisch. Jan hat sich schon öfters darüber mokiert, dass Sandra 'zu wenig Zeit für ihre Männer' hat. Das findet Florian, der ältere der beiden Brüder, nicht so. 'Für den Vater sind wir immer noch Kleinkinder.'

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Tu was!»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Tu was!» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Tu was!»

Обсуждение, отзывы о книге «Tu was!» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x