Klaus D. Schulz-Vobach - Tu was!

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Fiktion und Fakten im Zeichen des Terrors. Möchten Sie nicht auch gerne wissen, wie Ihre Nachbarn mit den Wirrnissen unserer Zeit umgehen? Wie sie Angst und Schrecken verkraften, seitdem der Terror des 'Islamischen Staates' nach Europa übergeschwappt ist? Als eine unerwartet große Flüchtlingswelle über weite Teile des Kontinents hereinbricht, hilft die Familie Schröder Überlebenden von Krieg und Unruhen bei den ersten Schritten ins neue Leben. Ideenreich gehen zwei Brüder und ihre Freundin ausgefallene, eigene Wege, um heimatlose Asylbewerber zu unterstützen. Angesichts der Überforderung deutscher Ämter, des Fehlverhaltens krimineller Flüchtlinge und der zunehmenden Ausländerfeindlichkeit halten die freiwilligen Helfer Kurs auf mehr Menschlichkeit. In der facettenreichen Geschichte dieses e-books geht es um Gewalt, Zivilcourage, Wertvorstellungen, Fremdenhass und Sicherheitswahn. Bei heiklen Missionen, die von der deutschen Großstadt in den Nahen Osten führen, geraten Großvater Schröder und ein Freund der Familie in lebensgefährliche Bedrängnisse.

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„Das Ziel gewaltbereiter Neo-Nazis und gewaltorientierter Links-Extremisten ist dasselbe wie das der gewaltbereiten Salafisten. Sie wollen die freiheitlich-demokratische Grundordnung abschaffen. Unumwunden fordern sie die Beseitigung von Pluralismus und die Einführung der Diktatur. Auch die Methoden, wie rechte Extremisten, linke Extremisten oder religiös-motivierte Fanatiker Gewalt anwenden, sind ziemlich dieselben. Allen Anschlägen liegt die Absicht zugrunde, Angst zu verbreiten. Aber beweisen - was nun gefährlicher ist, rechter, linker oder religiös verbrämter Terror - lässt es sich nicht. Jede Untersuchung ist eine Momentaufnahme, die morgen überholt sein kann. Auch die Zahl der Anschläge und die Zahl der Mordopfer lassen keinen zuverlässigen Vergleich zu. Allenfalls zeigt die Wirkung von Terrorakten eine Tendenz an. Ob drei Attentäter oder 300 Extremisten an einem Terroranschlag beteiligt sind, sagt wenig über dessen Wirkung aus.”

Es ist dann bald Mitternacht, als Jan zum Schluss kommt. “Das Sicherheitsbedürfnis der Menschen verlangt, dass sich Staaten gegen Terroranschläge schützen,” bekräftigt er.

„Sicherheitsvorkehrungen sind notwendig und legitim. Obwohl jedes Kind weiß, dass es totale Sicherheit nicht geben kann, werden nach jedem Terror-Überfall schärfere Sicherheitsmaßnahmen gefordert. Das kann leicht zur Überreaktion führen, die die Gewalt nicht eindämmt, sondern sogar noch erhöht. Die Reaktion des demokratischen Staates muss angemessen sein. Sie verlangt Augenmaß. Sie soll Sicherheiten erhöhen, darf aber Freiheiten nicht unterdrücken. Reagiert eine Gesellschaft unverhältnismäßig stark, dann führt dies in der Konsequenz zur Einschränkung ihrer Freiheit.

Wenn Terroristen Mord androhen, greift die Angst um sich. Das ist das Kalkül der Terroristen. Sie provozieren Gegenmaßnahmen des demokratischen Staates, damit bürgerliche Freiheiten verwässern – und damit sie Sympathisanten besser rekrutieren können. Aus Furcht, dass neue Gewalt ausbricht, sind ja schon Demonstrationen verboten worden. Obwohl die Versammlungsfreiheit zum heiligen Gut der Grundrechte gehört. Der Staat ist zunehmend in Gefahr, weitere demokratische Errungenschaften abzuschaffen.”

Jan holt tief Luft und leert sein Glas in einem Zug.

Florian hat durchgehalten. Endlich kann er seine Frage loswerden. „Und was ist mit den Hooligans?“

„Das ist weniger eindeutig. Zweifellos sind viele gewaltbereit. Aber sich gegenseitig verprügeln und auf Polizisten einschlagen ist nicht dasselbe wie Bombenlegen oder Häuser anbrennen. Zweifelssohne haben wir es mit einer Radikalisierung der rechten Szene zu tun. Und diese Radikalisierung macht auch vor den Hooligans nicht Halt.“

„Was hältst du eigentlich von den Pegida-Demonstranten?, fragt Stefan und fühlt nun - angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit - den strengen Blick der Mutter auf die Armbanduhr.

„Pegida ist ein Sammelbecken von Leuten, die sich von der Gesellschaft abgehängt und von der Politik nicht ernst genommen fühlen. Pegida-Anhänger sind meist Menschen der politischen Mitte. Angesichts der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, fühlen sie sich als Fremde im eigenen Land. Sie wollen eine vermeintliche Islamisierung des Abendlandes verhindern,“ doziert Jan weiter.

„Mit massiven Demonstrationen zeigt Pegida vor allem in Dresden jeden Montag, wie groß die Unzufriedenheit der Leute mit der Politik ist. Seitdem Pegida so großen Zulauf hat, schließen sich rechts gesinnte Gruppen den 'Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes' an.

“Letzte kurze Frage,“ sagt Stefan. „Meinst du wirklich, dass die rechten Extremisten genauso schlimm sind, wie die islamischen Extremisten?”

“Ja, das meine ich. Ob rechte Extremisten oder linke Extremisten oder muslimische Extremisten: sie alle spielen mit dem Feuer. Unter ihnen sind gemeingefährliche Terroristen, die lebensbedrohliche Mittel anwenden und den eigenen Tod nicht scheuen,“ antwortet Jan.

Jetzt guckt auch er auf die Uhr. Dann klopft er seinem Sohn auf die Schulter. „Na, hast du es wieder mal geschafft, länger aufzubleiben, Stefan.”

Am Bahnhof haben unterdessen Sanitäter das Bündel untersucht. Auf einer Trage bringen sie den Schwerverletzen zum Notarztwagen. Sven versucht noch einmal, Julia anzurufen. Doch auch über ihren Festnetz-Anschluss bekommt er keine Verbindung. Dennoch will er nicht aufgeben. Mit seinem Köfferchen unterm Arm marschiert er an den rot-weiß-roten Sperr-Bändern entlang. Ein Dutzend Kreuzungen hat er schon passiert. Immer sagen ihm die schwarzen Wächter, dass der Weg hinüber zu den Bahngleisen noch nicht freigegeben sei.

Nun sucht Sven ein Taxi. Aber seitdem die Straßen und Plätze rund um den Bahnhof für den normalen Verkehr gesperrt sind, und seitdem der Zugverkehr unterbrochen wurde, ist weit und breit kein Taxi zu finden. Auch keine Straßenbahn fährt. Also: weiter laufen und Ausschau halten. Erst nach einer weiteren halben Stunde stellt sich der Erfolg ein. Der Taxifahrer ist ein Türke. Der Mann lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Mit Politik will er nichts zu tun haben, sagt er. Demonstrationen seien sinnlos, gibt er zum Besten. „Die halten nur den Verkehr auf.“

Stolz darauf ein Hooligan zu sein

Der Notarztwagen hat Andreas Wenger ins Krankenhaus gebracht. Nun liegt er im künstlichen Koma. Im Einzelzimmer unter einer sauberen, weißen Decke. Sein Kopf steckt unter einem dicken Verband. Der kahl rasierte Schädel ist nicht zu erkennen. Die schwarze Sonnenbrille, die er bei der Demo trug, ist auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben. Andreas Wenger hängt am Tropf. Der Mann ist übersät von Spuren der Gewalteinwirkung: gebrochen sind die Nase, der rechte Oberkiefer, drei Rippen, das linke Handgelenk, der rechte Unterarm und der rechte Fuß. Und wo bis vor kurzem zwei Schneidezähne waren, klafft ein großes Loch. Nicht genug damit. Auch das linke Auge ist lädiert. Ob er noch hören und riechen kann, wird sich erst später herausstellen. Die Ärzte werden ihn durchbringen. Aber Andreas Wenger wird wohl Zeit seines Lebens ein Krüppel bleiben.

Andreas ist von Beruf LKW-Fahrer. Sechzig und mehr Stunden pro Woche sitzt er hinter dem Lenkrad. Wenn er Arbeit hat. Denn das ist nicht sicher. Manchen Auftrag hat der Spediteur schon anders vergeben, weil sich der Kunde beschwerte, dass Andreas zu lange im Stau gesteckt hat. An den Zeit-Job und seine Tücken hat sich Andreas gewöhnen müssen. Auch an die schlaflosen Nächte auf überfüllten Autobahn-Parkplätzen und die entwürdigende Hygiene an der Strecke. Immer steht er unter Zeitdruck. Und damit der nächste Auftrag nicht wieder flöten geht, reicht er Bußgelder für Verkehrsübertretungen nicht weiter an den Chef, sondern zahlt sie lieber selbst. Wenn er gefragt wird, ob er verheiratet sei, antwortet er mit der stereotypen Gegenfrage: „Wie denn, bei diesem Beruf!?“

Andreas ist stolz darauf, ein Hooligan zu sein. Mit seinen Kumpels könne er sich prima besaufen, hat er freimütig erklärt. Bei der Bundeswehr ist er gern gewesen. Da war wenigstens 'action' in seinem Leben. Für Politik interessiert er sich nicht, hat er einmal beteuert. Es stört ihn, dass die Hooligans von Rechtsradikalen unterwandert würden. Über Facebook hat er von der Demo erfahren. Seinen Kumpels hat er erzählt, dass er unbedingt mitmischen wolle. Er macht sich Sorgen um sein Land. Demokratie, meint er, sei eine Utopie. Die Politiker und die gewissenlosen Banker – davon ist er überzeugt - steckten alle unter einer Decke. Die Regierung hätte den Kontakt zu den Bürgern verloren. Die Normal-Sterblichen würden immer nur klein gehalten, meint er. Ausländerfeindlich, iwo, das sei er nicht. In seinem Hooligan-Trupp sind auch ein Syrer und ein Tunesier. Und mit denen verstehe er sich gut. Dass Andreas politisch rechts steht, das ist ihm bisher nicht in den Sinn gekommen.

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