Jana Bacher - Occido

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Für Charms ist es eine große Ehre, die Hauptrolle in einem sogenannten Reality Movie übernehmen zu dürfen: Einem Film ohne Schauspiel, in dem alles echt ist und niemand nach Drehbuch handelt. Seine Begeisterung für das Filmprojekt, das er lange für eine Dokumentation seines Lebens hält, schlägt jedoch um, als er feststellt, dass es am Set nicht mit rechten Dingen zugeht und die Filmhandlung zunehmend von der Realität abdriftet.

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An seinem Lippenring kauen blickte Peter zur rauchigen Decke, wie wenn er dort nach einem Ausweg aus einer misslichen Lage suchte. Als er schließlich einen Sturzflug in den halbvollen Aschenbecher vor sich hinlegte, vernichtete er den lodernden Glimmstängel unnötig grob und verschränkte die Arme vor sich über dem Tisch.

„Ich war damals in diesem Heim“, setzte er unvermittelt an, während er angestrengt das aschige Massengrab ausgedrückter Zigarettenreste betrachtete. „Ich meine, diese Erziehungsanstalt, in die Mam mich geschickt hat…als ich etwa zwölf war.“

Charms konnte sich geradezu lebhaft daran erinnern, wie Peter sich mit Händen und Füßen gewehrt hatte, als ihre Mutter ihm unterbreitet hatte, dass er die nächsten paar Monate in besagter Einrichtung am anderen Ende der Stadt verbringen würde, weil sie sein Verhalten zu Hause nicht länger handhaben konnte. Das Fachpersonal der Einrichtung hatte es auf lange Sicht ebenso wenig gekonnt, denn Peter war in regelmäßigen Abständen ausgerissen, zum Teil wochenlang wie vom Erdboden verschluckt gewesen und immer wieder von der Polizei zum Abholen an dem jeweiligen Posten bereitgestellt worden wie ein verwirrtes Päckchen.

„Du wolltest da nicht hin“, fasste Charms seine Erinnerungen zusammen, und Peter stieß ein ungläubiges Husten aus.

„Du durchblickst alles, oder, Charms? Ich hab’s dort gehasst, aber lassen wir es mal so stehen wie du sagst: Ich wollte da nicht hin. Der Beginn und des Ende von allem war also Mams Wahnsinnsidee, mich in dies traute Heim zu schicken, in dem der ganze Mist angefangen hat, der nun auf dich überwächst.“

Wovon zur Hölle sprach er? „Was redest du da?“

„Du hattest gestern eine Begegnung mit einem recht schrägen Typen.“ Erstmals hob sich Peters Blick aus der schäbigen Asche zu Charms empor. „Blond, groß, ziemlich versnobt. Kann das sein?“

Tatsächlich erinnerte Charms sich augenblicklich, obwohl er die fragwürdige Busbekanntschaft vom Vortag bereits als Spinner abgetan und aus seinen Gedanken gestrichen hatte. „Genauso einer hat mich im Bus angesprochen, als ich auf dem Weg zur Uni war. Er erschien mir merkwürdig, hat lauter komisches Zeug geredet.“

Daraufhin schnaubte Peter und zog wie von einer neuen Woge der Frustration getragen eine neue Zigarette aus seiner Schachtel hervor. „Ich hatte gehofft, er lügt, als er behauptete, dich gesprochen zu haben“, murmelte er, während er sich die Kippe ansteckte. „Er ist gefährlich. Wenn du ihm noch einmal über den Weg laufen solltest…wenn er dich anrufen sollte oder anders versucht, mit dir in Kontakt zu treten…“

„Woher sollte er meine Nummer haben?“, wandte Charms ein, was Peter mit einem leidenschaftslosen Lachen abtat.

„Die kriegt er schon raus, wenn er will. Er ist ziemlich gut darin, Leute aufzuspüren, die nicht von ihm aufgespürt werden wollen.“

Charms schob sein Glas Orangensaft zur Seite, um Peter besser in Augenschein nehmen zu können. Er hatte das Gefühl, dass ihm in diesem Moment etwas ganz Entscheidendes entging, etwas, das Peter vor ihm im Dunkeln halten wollte, möglicherweise, weil er nicht einschätzen konnte, wie grauenvoll es bei Tageslicht aussah.

„Ist er auch gut darin, dich aufzuspüren?“ Als er es aussprach, entging ihm nicht, wie Peter in wachsendem Unbehagen auf seinem Stuhl herumrutschte, als spiele er mit dem Gedanken, aufzustehen und abermals das Weite zu suchen. Stattdessen ertränkte er seinen Blick wieder in der Cola, die vor ihm stand.

Eindringlich lehnte Charms sich zu ihm nach vor. „Du hast also Ärger mit dem Kerl.“

Sein Bruder hatte mit vielen Leuten Ärger, aber diese Verlautbarung sparte Charms angesichts der befangenen Situation vorsorglich aus. Was den Unbekannten aus dem Bus anging, schien es sich um etwas Ernstes zu handeln, warum sonst sollte Peter ihn so dringend sprechen wollen?

Es war ein mechanisches Grinsen der hilflosesten Natur, das sich auf Peters abgewandtem Gesicht formte. „Du glaubst, ich hätte mich wieder in irgendeine Scheiße reingeritten. Aber hier liegt die Sache anders. Ich kenne den Typen aus dem Heim, das habe ich gemeint, als ich sagte, der ganze Mist hätte dort angefangen. Wir waren zur selben Zeit untergebracht und nach dem Auszug fand er immer neue Wege, um mich aufzufinden. Wie es aussieht, gibt er sich damit nicht mehr zufrieden. Ich wechsle meine Handynummer seit Jahren in regelmäßigen Abständen, um darauf zurückzukommen, aber das hat ihn nicht davon abgehalten, mich gestern anzurufen und zu erzählen, dass er dich getroffen hat. Vielleicht…“ Mitten im Satz brach Peter ab. „Wie auch immer, pass auf dich auf, falls du ihm noch mal über den Weg laufen solltest. Mit dem ist nicht zu spaßen.“

„Warum macht er das?“, bohrte Charms nach. Ihm schwirrte von Peters Mitteilung der Kopf. Ein wahnwitziger Stalker war keine Sache, die man für Ewigkeiten geheim hielt wie ein unansehnliches Muttermal an einer Stelle, die für gewöhnlich bedeckt war. Wie sollte es kommen, dass niemand von ihnen etwas mitbekommen hatte? Er, Mam, Daria, Joe. „Was will er von dir?“

Peter entleerte mit einem großen Schluck seine Cola. Dem folgte ein weiterer tiefer Zug seiner Zigarette. Immer noch vermied er es, Charms anzusehen. „Was weiß ich. Er versucht, mir das Leben schwerzumachen. Dreht Dinge, um mir zu schaden.“

„Zu welchem Zweck?“

„Das musst du ihn fragen. Oder – besser nicht. Geh ihm aus dem Weg, sofern er es zulässt.“

„Wie ist sein Name?“

Peter zögerte, rauchte, überlegte. „Theodor Linello.“ Der Name wurde in Hass und Unsicherheit auf Peters Lippen geboren. Ohne Frage steckte eine lange und unerzählte Geschichte hinter Theodor Linello, doch immer noch verstand Charms nicht, weswegen sie so lange keine Zuhörer gefunden hatte.

„Und wieso hast du nie von Theodor Linello erzählt, wenn er dich seit Jahren drangsaliert? Mam, oder vielleicht sogar der Polizei…“

„Was hätte ich denn sagen sollen?“, blaffte er, noch ehe Charms zu Ende sprechen konnte, und stieß frontal auf dessen Blick, schrecklich aufgebracht, verstimmt, verbittert. „Es hätte doch sowieso niemanden interessiert!“

Charms schüttelte den Kopf. „Das ist nicht wahr…“

„Lass gut sein, ich hau ab.“

Ehe Charms sich versah, war Peter auf den Beinen. Er fischte einen zerknüllten Schein aus seiner Hosentasche, packte ihn unter seine halbvolle Cola, drückte seine zweite Zigarette in dem zusammengefallen Aschenhäufchen aus und wandte sich zum Gehen. „Halt die Augen offen und pass auf dich auf.“

„Warte!“ Charms sprang auf die Beine, bevor Peter ihm entwischen konnte. „Wie kann ich dich erreichen? Die Nummer, die ich von dir habe ist nicht mehr aktuell und ich denke, nach dem, was du mir eben erzählt hast, sollten wir uns nicht wieder einfach aus den Augen verlieren.“

„Ich hab kein Telefon mehr.“ Er war wütend. Weshalb war er so wütend auf ihn? „Und mein Wohnort wird auch nicht mehr lange Bestand haben.“

Das nahm Charms den Wind aus den Segeln, doch er schnappte hastig nach dem nächstbesten Einfall, der ihm vor der Nase herum log. „Dann – eine E-Mail-Adresse wirst du doch wohl haben?“

Peter zögerte, tat seinem Widerwillen mit einem nachgiebigen Seufzer kund. „Hast du was zum Schreiben dar?“

Kurzerhand schob Charms ihm den Untersetzer seines Orangensafts zu, den er kaum angerührt hatte. Einen Stift hatte er immer zu Hand, studentische Grundausrüstung. In krakeliger Schrift verfasste Peter eine E-Mail-Adresse auf der gebogenen Pappe, von der Charms inständig hoffte, dass es sich wirklich um Peters virtuelles Postfach handelte und er nicht etwas Willkürliches dichtete, um ihn abzuwürgen. Als er ihm den Kuli zurückgab, mied Peter wiederum jedweden Blickkontakt, wie wenn er befürchtete, dass Charms etwas in seinem Gesicht erkennen konnte, das er lieber für sich behalten wollte.

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