Jana Bacher - Occido

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Für Charms ist es eine große Ehre, die Hauptrolle in einem sogenannten Reality Movie übernehmen zu dürfen: Einem Film ohne Schauspiel, in dem alles echt ist und niemand nach Drehbuch handelt. Seine Begeisterung für das Filmprojekt, das er lange für eine Dokumentation seines Lebens hält, schlägt jedoch um, als er feststellt, dass es am Set nicht mit rechten Dingen zugeht und die Filmhandlung zunehmend von der Realität abdriftet.

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Jetzt war es an Charms, sich zurückzulehnen. „In Sorge um mich?“

„Sehr wohl. Sie arbeiten hart und sehr viel. Einige würden behaupten, Sie verausgaben sich. Mit ihren Kommilitonen pflegen sie einen regen, doch vorwiegend oberflächlichen Kontakt, nicht wahr?“

Etwas Schweres, Kummervolles lag in der Art, wie der alte Mann ihn musterte, und vor dem Charms unvermittelt das Bedürfnis verspürte, sich tief in die Polsterung seiner Sitzgelegenheit zu verkriechen. Er hob das Kinn. „Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht folgen.“

Aus der Hymne an Charms Krystofiak war jäh, so schien es ihm, ein ausschweifendes Kritikschreiben geworden, mit dem er sich in keiner Weise auseinandersetzen wollte. Der alte Dozent sprühte ein offensiv allwissendes Lächeln über seine zweifellos unterkühlte Reaktion. Charms schielte auf das Schild, das Namen und Status seines Gegenübers preisgab.

Klein. Dr. Dr. Dr. davor. Die Ironie dieser eigenwilligen Titel-Namen-Verpaarung ließ ihn in stummem Amüsement kurz innehalten.

„Sind Sie sicher, dass sie sich über ihre Hingabe an das Studium ausreichend Schonpausen gönnen, Herr Krystofiak? Die Jugend ist eine knapp bemessene Zeit, das sollten Sie nicht vergessen. Fleiß und Ehrgeiz sind lobenswerte Tugenden, doch sie könnten Ihnen irgendwann zum Verhängnis werden. In unserer Berufslaufbahn brennen Sie auf diesem Weg möglicherweise aus, ich weiß, wovon ich spreche. Und ich würde es zutiefst bedauern, Ihr Feuer allzu früh zu Asche verfallen zu sehen, nur weil Ihnen in ihrer Jugend niemand je den Rat der Selbstfürsorge gab.“

Eine vertraute Regung in Charms sprang auf wie eine Schlange aus dem Dickicht, bereit zum Biss, bereit, Gift zu spritzen. Es war das unbeugsame Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, sich in ein anderes Licht zu rücken, das vorteilhafter auf sein Gesicht fiel. Er zwang sich zu einem Lächeln.

„Sehr freundlich, dass Sie sich so viele Gedanken um mich machen. Ich versichere Ihnen, dass kein Grund zur irgendeiner Form des Bedenkens besteht. Erst gestern war ich mit Freunden aus. Es war eine lange Nacht, was vielleicht auch meinen Aufzug entschuldigt. Gibt es noch etwas, über das Sie gerne sprechen wollten, Professor?“

Der Professor mit den großen Titeln und dem kleinen Namen sah enttäuscht aus. Wieder holte die Schlange aus, doch Charms konnte sie gerade noch am Genick packen und vom Biss abhalten. Er war niemandem Rechenschaft schuldig. Er hatte eine gute Arbeit abgeliefert. Alles andere war nebensächlich.

„Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten, Charms“, sagte Klein bedauernd.

„Das sind Sie nicht.“

„Tun Sie mir trotzdem den Gefallen und nutzen Sie die verbliebene Ferienzeit, um sich gut für das bevorstehende Semester vorzubereiten. Und damit meine ich nicht den Lernstoff für das kommende Semester.“

„Das werde ich“, sagte Charms und erhob sich eilig. „Danke fürs Gespräch, Professor Klein.“

„Ich muss mich bedanken“, erwiderte dieser, rückte sich in seinem Stuhl zurecht und sah Charms aufmerksam an. „Nochmals eine herzliche Gratulation zu Ihrer Arbeit, Charms. Wir sehen uns im Oktober.“

Cut

„Sehr gut, Charms!“ Joe reckte den Daumen in die Luft. „Heute warst du voll da! Warum nicht gleich so?“

Charms freute sich über das scheinbar ehrlich gemeinte Lob. „Also war’s heute okay?“

„Hervorragend, wirklich sehr gut. Die anderen bringen dich jetzt zum Set zurück. Ruh dich den restlichen Tag aus, du drehst erst morgen wieder. “

Damit stapfte Joe davon. Das Team verließ gemeinschaftlich das Universitätsgebäude und belud seinen Bus mit allfälligem Kram, ehe sie sich wieder auf den Rückweg machten.

Dort beschloss Charms, sich in eine ruhige Ecke zu verziehen und die Szene für morgen durchzugehen, obwohl die Szene der gestrigen Nacht immer noch an ihm nagte. Joe war zufrieden mit ihm gewesen und er wollte, dass das auch auf die kommenden Klappen zutraf.

Heute Morgen hatte eine Angestellte des Teams ihm die nächste Szene gedruckt und vor die Tür seines Wohnwagens gelegt. Sie wurden ihnen tagesweise ausgeliefert und fielen stets knapp aus, um zu gewährleisten, dass ihre Reaktionen ungebunden blieben. Stirnrunzelnd betrachtete Charms den Rahmen seiner nächsten Szene. Offenbar würde er sie erstmals mit Peter drehen.

Szene 4

Setting: Wohnung von Charms sowie dazugehöriges Treppenhaus

Zeit: 15 Uhr

Auftritt: Charms, Studienkommilitonen, Peter

Ausgangssituation: Charms kehrt von einem Treffen mit Studienkommilitonen heim und trifft dort auf Peter.

Ende. Sehr viel umfangreicher gestalteten sich ihre Vorgaben nicht. Der weitere Verlauf des Drehbuchs lag im Dunkeln und würde sich vermutlich wenig spannend gestalten. Wenn der Film erst einmal abgedreht war, würde Charms sich eines hübschen Sümmchens bereichern können und sich dann gemeinsam mit Daria um die Zukunft kümmern. Er fragte sich, wie es ihr ging, hoffte, dass sie wohlauf war; der Korrekturverlauf der Eighty’s-Szene hatte ihre Wege frühmorgens gegabelt, seither hatte er sie nicht mehr gesprochen. Aber das war in Ordnung so. Was sie beide sich zu Beginn des Drehs geleistet hatten, war inakzeptabel gewesen. Charms wusste, dass es zur Zeit des Drehs unmöglich war, zu seinen Gefühlen für Daria zu stehen: Im Streifen war sie die Freundin seines Bruders, die diesen mit ihrer Untreue seiner fehlerhaften Sequenzen strafte. Dass Peters und Darias Beziehung kurz vor Drehbeginn auseinander gegangen war, war ein offenes Geheimnis, das Joe mit Schweigen totzutreten versuchte. Auch, dass Peter trotz der geforderten Phase der Kontaktlosigkeit mit seinem Bruder diesen vor wenigen Wochen aufgesucht und ihn gebeten hatte, Acht auf Daria zu geben, wurde bis dato wortlos hingenommen.

„Ich weiß, du bist nicht dafür, den Plan über den Haufen zu schmeißen“, hatte Peter eingeleitet, während er interessenlos das mit Studienlektüren überfüllte Regal in Charms‘ Wohnzimmer besehen hatte. „Sieh von Zeit zu Zeit nach ihr. Meinst du, das kriegst du hin?“

Charms hatte es hingekriegt, oh, ja, und zwar so gut, dass sich aus seiner plötzlichen Fürsorge und Darias Unverständnis über Peters Entscheidung zur Trennung etwas vollkommen Neues entwickelt hatte, das sie alle nicht hatte vorhersehen können. So viel dazu, dass dieser Dr. von Klein behauptete, er kümmere sich zu wenig um sein Privatleben. Obwohl – er wusste ja nicht, dass Daria mehr war als ein flüchtiger Nebencharakter in Charms‘ Leben. Er, Charms, besetzte die Hauptrolle und würde somit zum glanzvollen Mittelpunkt der Produktion werden. Nicht mehr lange und es würde ihnen allen besser denn je gehen. Ihm und Daria.

Wenig später hatte Charms soeben beschlossen, den Schlafmangel der letzten Nacht aufzuholen, als es an seiner Tür klopfte und keine Sekunde später Daria einher stürmte. In Charms Kopf schlugen die Alarmglocken los: Die Akteure des Filmes statteten einander in den Pausen keine Besuche ab. Dafür hatte Joe Sorge getragen, um einer Verfälschung der Dokumentation vorzubeugen. Seine Figuren hatten sich in diesen drei Wochen zu treffen, wenn das Drehbuch es vorsah. Wieso nur schien er der Einzige zu sein, der diese Regelung für einleuchtend befand und sich an sie zu halten gedachte?

Daria sah unglaublich gehetzt aus, das dichte Haar flog ihr ums Gesicht und sie schnappte keuchend nach Luft, als ob sie soeben gerannt wäre, und das ließ Charms in seinem Pflichtbewusstsein innehalten.

„Du bist da“, stellte sie fest. Dann fiel ihr Blick auf die Unterlagen neben Charms‘ Bett. „Ist das der Rahmen für die nächste Szene?“

Er nickte, und für wenige Sekunden starrte Daria ihn an, um Fassung ringend, ehe ihr bewusst zu werden schien, dass die Tür zum Wohnwagen nach wie vor offen stand. Rasch stieß sie diese zu und nahm kopfschüttelnd an der Kante seines Bettes Platz.

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