Joachim Widmann - Dich kriegen wir weich
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Neuausgabe des Originals von 1997 zum 25. Jahrestag der deutschen Einheit. Mit neuem Vorwort des Autors zur Debatte über die Bezeichnung «Unrechtsstaat» für die DDR.
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Im „Wörterbuch der politisch-operativen Arbeit“ der Staatssicherheit, das von 1970 an in mehreren aktualisierten Fassungen herausgebracht wurde, heißt es unter dem Sichwort „Persönlichkeit, tschekistische“: „eine sozialistische Persönlichkeit, die als Angehörige(r) eines sozialistischen Sicherheitsorgans im Auftrage und unter Führung der Partei der Arbeiterklasse unmittelbar und direkt für den Schutz des Sozialismus, für die allseitige und zuverlässige Sicherung der Macht der Arbeiterklasse vor allen subversiven Angriffen des Klassenfeindes kämpft. Sie wird geprägt und entwickelt sich durch die aktive Tätigkeit für den Aufbau und den Schutz der sozialistischen und kommunistischen Gesellschaft, insbesondere im Prozeß der konspirativen tschekistischen Arbeit, im kompromißlosen Kampf gegen den Feind und durch die dazu notwendige tschekistische Erziehung und Befähigung.
Eine tschekistische P. wird vor allem durch solche für die tschekistische Arbeit notwendigen Persönlichkeitseigenschaften charakterisiert wie:
– unbedingte Treue und tiefe Verbundenheit zur Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei,
– unerschütterliche Freundschaft zur Sowjetunion und zu den anderen sozialistischen Bruderländern, Einstellungen und Haltungen, die vom sozialistischen Patriotismus und Internationalismus bestimmt sind,
– Bereitschaft zum ständigen Lernen, insbesondere bei der Aneignung der marxistisch-leninistischen Weltanschauung und der Vertiefung des Verständnisses der Politik der Partei der Arbeiterklasse,
– Entschlossenheit, Mut, politisch kluges tschekistisches Handeln, Opferbereitschaft und Haß im Kampf gegen den Feind auf der Grundlage eines klaren Feindbildes,
– Bereitschaft und Fähigkeit zur Wahrung von Konspiration und Geheimhaltung sowie zur Gewährleistung der inneren Sicherheit der Organe für Staatssicherheit,
– schöpferische Initiative, hohe militärische Disziplin, offenes und ehrliches Auftreten, Bescheidenheit, kritisches und selbstkritrisches Verhalten in und außerhalb der tschekistischen Tätigkeit,
– Willensstärke und Konsequenz bei der Erhaltung und Förderung des physischen und psychischen Leistungsvermögens, sinnvolle Gestaltung der Freizeit.
Diese und ähnliche Persönlichkeitseigenschaften müssen im tschekistischen Arbeitsprozeß, im Prozeß der Erziehung herausgebildet und stärker gefestigt werden.“ ix
Was es mit diesem Ideal auf sich hatte, hatten sowjetische Geheimdienstler gleich nach Kriegsende demonstriert.
Werner Schönes Leidensweg hatte 1945 begonnen.
„So ein verpfuschtes Leben“, meint er und braucht wieder eine Pause, bevor er weiterreden kann. Er zündet sich eine Zigarette an. Wischt sich mit dem Daumen die Augen. Sagt, er habe zunächst Glück im Unglück gehabt.
Mit 16 war der Reichsbahnlehrling aus Hathenow im Oderbruch noch in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs einberufen worden. Hitlers Militärstrategen hatten die irre Hoffnung propagiert, mit dem „Volkssturm“, einem letzten Aufgebot aus Kindern und alten Männern, den Vormarsch der Alliierten noch stoppen zu können. Schöne wurde wie Tausende andere Hitlerjungen in eine Wehrmachtsuniform mit HJ-Armbinde gesteckt und landete in der Schlacht um Halbe.
Deutsche Panzer schlugen eine letzte Bresche durch den Ring, den die Rote Armee um den „Kessel“ Halbe geschlossen hatte, und Schöne konnte entkommen. Er floh bis ans Ufer der Elbe. Auf der anderen Seite des Stroms standen US-Soldaten mit Megaphonen und riefen: SS- und HJ-Leute würden übergesetzt. „Die Amerikaner wußten, daß die Russen mit denen kurzen Prozeß machen würden.“ Anders als die reguläre Wehrmacht galten die SS und die HJ als nationalsozialistische, politische Verbände, die in Gefangenschaft kein Kriegsrecht schütze.
Schöne schaffte es um Haaresbreite nicht auf die Fähre. „Die Russen schossen schon rüber.“ Er wandte sich wieder nach Osten, und zufällig begegnete er im Chaos aus Krieg und Flucht dem Treck, in dem seine Mutter nach Westen, weg von der Oder, gezogen war. Er legte die Uniform ab, fiel in Zivil nicht weiter auf, entkam der Gefangenschaft – erstmal.
Da sie keinen Unterschlupf fanden, gingen Schöne und seine Mutter zurück nach Hathenow. Sein Vater wurde schon im Juli 1945 aus Kriegsgefangenschaft entlassen. Auch der Vater war Eisenbahner, hatte der NSDAP angehört. Doch bis Oktober 1945 blieb die Familie unbehelligt. Auch der berüchtigte sowjetische Geheimdienst NKWD xwußte nicht alles. Es war auf Denunzianten angewiesen. Und einem Denunzianten, da ist sich Schöne sicher, hatte er zu verdanken, daß am 23. Oktober ein Grüppchen deutscher Hilfspolizisten verlegen vor der Tür stand und ihn bat, „zur Klärung eines Sachverhalts“ mitzukommen. Einer der Männer war Schönes Onkel. „Der wußte nicht, was das sollte. Keiner von denen wußte was.“
Die Hilfspolizisten lieferten Schöne beim NKWD in Seelow ab. Der Geheimdienst residierte in einer Gaststätte. Der Bierkeller diente als Gefängnis.
Überall im Osten Deutschlands hatten die am 9. Juni 1945 gegründete Sowjetische Militär-Administration in Deutschland (SMAD) und das NKWD öffentliche Gebäude, Gaststätten oder Villen beschlagnahmt.
Nach ein paar Tagen in dem Keller wurde Schöne vernommen. Man hielt ihn für einen „Werwolf“, also für ein Mitglied der geheimen Truppe, die SS-Reichsführer Heinrich Himmler zu Kriegsende für den Untergrundkampf hatte gründen lassen. Die Geheimdienstler zählten den jungen Mann damit zu der sehr weit gefaßten ersten Kategorie derer, die zu Tausenden verhaftet wurden: Nazis und Kriegsverbrecher.
Anklage wurde gegen Schöne nicht erhoben, es gab keinen Prozeß.
Die Internierung ging auf mehrere Befehle zurück, die das NKDW im Frühjahr 1945 erhalten hatte. Es sind im Grunde verschiedene Fassungen desselben Befehls, der offenbar auf die Zerschlagung nationalsozialistischer Organisationen und der Verwaltung des Deutschen Reiches sowie antisowjetischer Medien zielte.
Von 1946 an konnte sich die Sowjetunion auf entsprechende Erlasse des alliierten Kontrollrats berufen – da waren die Internierungslager längst mit Häftlingen überfüllt. Als „einheitliche Rechtsgrundlage“ für die „Strafverfolgung von Kriegsverbrechern und anderen Missetätern dieser Art – mit Ausnahme derer, die von dem Internationalen Militärgerichtshof abgeurteilt werden“ xi, erließ der Alliierte Kontrollrat am 20. Dezember 1945 das Gesetz Nr. 10, das Nazi-Verbrechen definierte und für deren verschiedene Spielarten Strafmaße setzte.
Die wichtigste Grundlage für die Internierung war die am 1. Oktober 1946 erlassene Kontrollratsdirektive 38 zur „Bestrafung von Kriegsverbrechern, Nationalsozialisten, Militaristen und Industriellen“ xii, die das Regime des im Dritten Reichs unterstützt hatten sowie jener Deutscher, „die keiner bestimmten Verbrechen schuldig sind, aber für die Ziele der Alliierten als gefährlich gelten“.
Da jeder der Alliierten auf der Basis der Direktive 38 ein System eigener Regeln und Sanktionen aufbauen konnte, wurde sie in der Sowjetisch besetzten Zone und später noch in der DDR – nach dem Vorbild der politischen Vereinnahmung des Strafrechts in der Sowjetunion – als Gummiparagraph mißbraucht.
Auch der illegale Grenzübertritt und „konterrevolutionäre Tätigkeit und Propaganda“ konnten unter Berufung auf die Kontrollratsdirektive bestraft werden.
Teils aus Rache für die Kriegsverbrechen und Massenmorde an Zivilisten durch Deutsche in der Sowjetunion, teils auch aus Angst und aus Unkenntnis der Strukturen des Deutschen Reiches gingen die NKWD-Leute der Befehle ungeachtet vielfach völlig willkürlich vor. Die „Operativen Gruppen“ des Geheimdienstes wiesen „ingenieurtechnisches Personal und Besitzer von Fabriken, Betrieben und Werkstätten, Personal örtlicher Behörden und Ministerien, Putzfrauen, Stenographinnen, Telephonographistinnen und Kuriere, die vor dem Krieg mit der UdSSR in der deutschen Armee und in paramilitärischen Organisationen gedient hatten, Leiter faschistischer Grundorganisationen (NSDAP), z. B. Kassierer und Spendensammler, über die kein belastendes Material vorliegt“, in die Lager ein, wie deren Leiter im August 1945 bemängelte xiii.
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