Jasmina Marks - Doch kein Treibholz im Fluss des Lebens

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Eine Liebesgeschichte, die ihren eigenen Weg finden muss. Wo nicht immer alles rund läuft und sich die Sicht der Dinge verschiebt, was einerseits notwendig ist, andererseits aber auch ganz schön schwer. Nichtsdestotrotz sinnt Grimos über die Menschen nach, vor allem über sich selbst und entscheidet sich dafür, etwas anders zu machen … in seinem Leben … hoffentlich erfolgreich!

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Jasmina Marks

Doch kein Treibholz im Fluss des Lebens

Erzählung

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis Titel Jasmina Marks Doch kein Treibholz im Fluss des Lebens - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Jasmina Marks Doch kein Treibholz im Fluss des Lebens Erzählung Dieses ebook wurde erstellt bei

Widmung Widmung Meine Liebe wird Dich beschützen und stärken, sich wie Flügel um Dich legen, wenn Du traurig bist … Sie wird bei Dir sein, solange ich atme … Sie wird Dich lehren, an Dich selbst zu glauben, sodass Du leben kannst, frei und glücklich - genauso, wie Du es verdienst!

Wenn die See ein Wunder offenbart

Wenn alles zu viel wird

Wenn man irgendwo anfangen muss

Wenn der Schein trügt

Wenn man mal genauer hinsieht

Wenn man seinem Instinkt folgt

Wenn alles endlich gut wird

Autoreninfo

Weitere Bücher von der Autorin

Impressum neobooks

Widmung

Meine Liebe wird Dich beschützen

und stärken,

sich wie Flügel um Dich legen,

wenn Du traurig bist …

Sie wird bei Dir sein,

solange ich atme …

Sie wird Dich lehren,

an Dich selbst zu glauben,

sodass Du leben kannst,

frei und glücklich -

genauso, wie Du es verdienst!

Wenn die See ein Wunder offenbart

Der Morgen begann anzubrechen und Grimos stand, einen Becher dampfenden Kaffees in seiner Hand haltend, am Bug des Kutters. Noch waren einige Sterne am Himmel zu erkennen und wie eigentlich jedes Mal zu dieser Stunde, starrte er vollkommen in sich versunken zum Horizont.

Leise klatschten die Wellen an die Planken und gemächlich schaukelnd lag er vor Anker in dieser nur wenig aufgewühlten See. Bald würde er anfangen, die Netze aus dem kalten Wasser zu ziehen und anschließend die Ausbeute der vergangenen Nacht an Deck sortieren. Würde den Motor starten und zurückkehren an Land, wo er glaubte, nicht wirklich hinzugehören. Seine Welt war der weite Ozean, das offene Meer, wo es keinerlei Grenzen gab. Wo er für sich sein konnte und sich vor niemandem zu fürchten brauchte. Das Leben war schon sonderbar, irgendwie zumindest. Aber hier draußen spielte all das keine Rolle – hier war er für sich …

Doch dann tauchte neben seinem Kutter etwas aus dem Wasser auf. Von Weitem hatte er es für ein Stück Treibholz gehalten und nicht darauf geachtet. Dass es nun immer näher kam und das geräuschvoll, machte ihn dann doch stutzig. Grimos hob die Hand und blinzelte der aufgehenden Sonne entgegen, um erkennen zu können, was das wohl sein mochte.

Es plätscherte und eine mächtige Schwanzflosse hob sich aus dem kräuselnden Weiß. Schaum schlagend verschwand sie wieder. Da war aber anscheinend noch ein weiterer Körper, der auftauchte. Einmal lag etwas unbeweglich an der Wasseroberfläche, schwer auszumachen, was das wohl sein könnte, weil es überhaupt nicht aussah wie ein Fisch … oder etwas in der Richtung. Glucksend verschwand es dann wieder und ein Stückchen weiter, durchbrach ein deutlich grauglänzender Rücken das aufgewühlte Nass. Prustend wurden mehrere Atemstöße in die Atmosphäre gehaucht und gleich darauf war der Leib des Tieres wieder außer Sicht. Unmittelbar im Anschluss schob sich etwas mühsam schnaubendes vor seine Augen. Beinahe wirkte es wie ein Kampf zwischen zwei größeren Fischen.

Grimos holte sein Fernglas und erschrak beinahe, als er erkannte, dass eines der Tiere, vermutlich Delfine, fest in einem Netz verstrickt zu sein schien. Der andere jedoch, unermüdlich, versuchte seinen Freund oben zu halten, damit dieser atmen konnte. Was für ein Jammer spielte sich da vor seinen Augen ab! Der Leib des einen war vollkommen verfangen, was ihn daran hinderte, selbst schwimmen zu können. Der Zweite aber musste auch nach Luft schnappen und immer dann, ging das verwundete Tier wieder unter.

Kurz entschlossen ließ Grimos das Beiboot ab und dachte nicht weiter darüber nach, ob es eventuell aufgrund der Notlage der beiden Tiere, gefährlich sein könnte, sich ihnen zu nähern. Der Wellengang machte die Sache nicht leichter, aber es war seine Pflicht, zu helfen – es zumindest zu versuchen. Die Paddel einholend, als er die beiden fast erreicht hatte, machte er nicht langes Federlesen und griff beherzt nach einem Teil des Netzes, zog es zu sich heran und befestigte es. Ganz langsam kehrte er mit dem gewaltigen Tier im Schlepptau zum Fischerboot zurück. Es lag ihm auf den Lippen, dem anderen etwas Beruhigendes zuzurufen, doch erstaunlicherweise war dieser ihm in geringem Abstand gefolgt. Nachdem er sich zur Hälfte aus dem Wasser gehoben hatte, ihn seitlich begutachtete, war er schnatternd bis zum Kutter vorausgeschwommen und wieder zu ihm zurückgekehrt.

Sicher darüber, dass die Tiere ihn nicht angreifen würden, kletterte er hinauf, um den kleinen Kran mit seiner Schlaufe hinabzulassen. Erneut musste er zum Beiboot absteigen, um die Schlinge behutsam um den mächtigen Leib des Tümmlers schlagen zu können. Endlich wieder an Bord, betätigte er den Kippschalter. Sein Gesichtsausdruck wechselte von Anspannung hin zu blankem Entsetzen. Das riesige Netz hatte sich so dramatisch um das komplette Tier gewickelt, das nun, wo es tropfend aus dem Wasser ragte, klar war, er wäre gestorben – ohne Zweifel. Meterlang hing das Geflecht aus drahtigen Seilen, Seetang mit sich führend, über der Bordwand runter. Fast schon wütend ob dieses Anblicks, schnitt Grimos den überstehenden Teil zügig ab. Er traute sich nicht, ihn einfach in der Tiefe zu versenken aus Angst, dem das Boot umkreisenden Delfin könne etwas zustoßen. Und wenn nicht ihm, dann würde womöglich ein anderer Meeresbewohner zu Schaden kommen.

Doch die kniffligste Aufgabe lag noch vor ihm. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, aber Grimos war so vertieft in seine Arbeit, dass er das überhaupt nicht wahrnahm. Vergessen war seine Fracht und auch die Bedingung, dass er bei Tagesanbruch im Hafen eingelaufen zu sein hatte. Voll konzentriert auf das wimmernde Häufchen Elend auf den Planken, ging er in die Hocke und schnitt Stück für Stück das hoffnungslos verknotete Fadengewusel entzwei. Es sah wirklich schlimm aus. Jeglicher Handlungsfähigkeit beraubt, lag das total erschöpfte Tier an Deck und atmete schwer. Sorgfältig löste der Fischer die in das Fleisch einschneidenden Gewebestränge. Immer wieder unterbrach er, um Wasser über den mächtigen Leib zu gießen. Er fürchtete, die Hitze könne ihn zu allem Übel auch noch austrocknen. Intensiv war er damit beschäftigt, das Leben dieses von ihm zutiefst verehrten Geschöpfes zu retten. Einzig erleichternd nahm er zur Kenntnis, dass es nicht eines seiner eigenen Netze war, das für dieses Kümmernis die Verantwortung trug. Bei dem Gedanken sah Grimos auf und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.

Seine Netze – ach ja! Entgeistert blickte er zu den Verankerungen. Längst hätte er sie aufholen müssen. Naja gut, das konnte er schließlich immer noch tun. Das meiste war geschafft und der Körper fast befreit. Nur noch wenige Handgriffe und es war erledigt. Mit knackenden Gliedern erhob sich der Fischer und schaute zum ersten Mal seit Langem bewusst um sich. Dem Stand der Sonne nach müsste es früher Nachmittag sein und wie als wäre das die Bestätigung, knurrte laut vernehmlich sein Magen.

Doch zuerst schaute er nach, wie groß sein Fang war. Es hätte getrost mehr sein dürfen, aber was sollte es – für heute war es ohnehin gleichgültig. Das, wovon er glaubte, die Delfine würden es fressen, behielt er an Bord und den Rest der wild und aufgeregt schlagenden Fische ließ er wieder frei – man lebt nur einmal, dachte er bei sich. Im Schneidersitz saß er hernach vor dem sichtlich geschwächten Tier und hielt einen Fisch direkt vor dessen Maul.

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