„Und du fühlst dich?“
Ich spiele nervös an meinen Fingernägeln herum, befeuchte meine Lippen und schlucke einen dicken Kloss hinunter, der in meiner Kehle steckt. „Geliebt.“
„Nein.“ Er schüttelt energisch seinen Kopf. „Das darfst du nicht.“
Obwohl es mich zutiefst verletzt, wie er über mein Geständnis reagiert, bleibe ich erstaunlich ruhig. „Ich kann meine Gefühle nicht steuern. Ich habe mich schon bei unserer ersten Begegnung in dich verknallt und wenn ich es erklären könnte, würde ich es tun, nur fällt es mir ja selbst schwer es zu verstehen. Ich bin an jedem Versuch mich von dir fernzuhalten kläglich gescheitert. Es zieht mich einfach magisch zu dir hin. Ich bin glücklich und verliebt.“ Ich stosse die Luft aus, von der ich nicht mal bemerkt habe, dass ich sie angehalten habe.
So jetzt ist es raus. Jetzt weiss er, wie ich für ihn fühle und wünsche mir, dass er meine Gefühle nicht mit Füssen treten wird.
Ich reibe meine Hände an der Jeans ab, die sich ganz feucht anfühlen. Mir bricht der Schweiss am ganzen Körper aus, mir wird übel, weil er nicht auf meine Beichte reagiert.
„Damian?“ Ich spreche seinen Namen aus, weil ich dieses Schweigen zwischen uns nicht mehr ertrage.
Er wendet mir sein Gesicht zu, das er eben noch dem Fenster zugedreht hatte. „Ich kann dir nicht das geben, was du dir wünschst.“ Auf seinem Gesicht spiegeln sich Erschöpfung, Skepsis und Hoffnungslosigkeit.
„Aber du gibst mir doch schon alles, was ich brauche.“
„Irgendwann willst du mehr und das kann ich dir nicht schenken. Ich bin nicht der Richtige dafür.“
Er braucht nicht genauer zu werden. Ich weiss ganz genau, auf was er anspielen will. Heirat, Kinder, Familie. Das war immer mein Wunsch. Vor fast einem Jahr habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Familienplanung gehörte zu jenem Zeitpunkt noch nicht in Michaels und meine nähere Zukunft. Doch sobald wir erfahren hatten, dass wir ein Kind bekommen, konnten wir es kaum erwarten, es in den Händen zu halten. Während der Schwangerschaft gehörte ich zu den glücklichsten Frauen der Welt. Bis ich mein Baby verlor.
Zwar war es ein schwerer Schicksalsschlag, dennoch gab ich damals wie heute den Wunsch nicht auf eigene Kinder zu haben. Irgendwann möchte ich meine Arme um mein Baby schlingen und es auf seinem Weg durchs Leben begleiten.
„Und was bedeutet das jetzt?“ Als unsere Blicke sich treffen, gerate ich vollkommen ins Stocken. „S... soll i... ich....“
„Ich möchte, dass du bei mir einziehst. Ich brauche dich hier. Es tönt egoistisch, ich weiss. Ich...“ Sein Kehlkopf hüpft, als er schluckt. „Du findest mich in meinem Arbeistzimmer.“ Er dreht sich auf den Fersen um und geht mit schnellen Schritten aus dem Raum.
Wie konnte dieses Gespräch nur so aus dem Ruder laufen? Wir haben über meinen Ex gesprochen und nun sitze ich hier und überlege mir, wie es mit Damians und meiner Zukunft weitergeht. Ich war schon aufgewühlt genug, nachdem ich den Anruf mit meinem Dad beendet hatte, wobei ich mich jetzt völlig durcheinander fühle. Was soll ich tun? Damian bittet mich bei ihm einzuziehen, obwohl er keine Familie möchte und ich schon. Er hatte eine Frau und eine Tochter, die er beide bei einem tragischen Unfall verloren hatte. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, dennoch glaube ich, dass er nur aus Angst keine Familie mehr gründen möchte und aus demselben Grund niemanden mehr nah genug an sich heranlässt. Aber wie kann ich ihm seine Befangenheit nehmen? Wie kann ich ihn umstimmen? Habe ich überhaupt eine Chance dazu?
Ich habe eine lange Dusche genommen und versucht zu lesen, konnte mich jedoch nicht auf den Text konzentrieren und als ich ein viertes Mal die gleichen Zeilen lesen musste, um es zu verstehen, gab ich auf und legte mich ins Bett. Doch jetzt nach fast zwei Stunden hin- und herwälzen, stehe ich auf. Ich ziehe mir einen dünnen Morgenmantel über, den mir Damian vor einigen Wochen geschenkt hat und begebe mich auf die Suche nach ihm.
Ist er noch immer in seinem Arbeitszimmer? Ist er nicht müde? Schliesslich ist es bereits weit nach Mitternacht.
Leise schleiche ich durch den langen Flur und bleibe mit etwas wackeligen Beinen vor seiner Tür. Unschlüssig, was ich als nächstes tun soll. Doch dann hebe ich meine Hand und klopfe kurz an, bevor ich in sein Büro gehe, das nur in ein gedämpftes Licht gehüllt ist.
Noch ehe ich ihn sehe, spüre ich seine Präsenz und dann entdecke ich ihn endlich. Er sitzt hinter seinem Schreibtisch, der aus Massivholz gefertigt ist und starrt mit leeren Augen an die gegenüberliegende Wand. In seiner Hand hält er ein gefülltes Tumbler Glas.
„Ich habe dich vermisst.“ durchbreche ich die unangenehme Stille, als ich auf ihn zugehe und seine Laune versuche abzuschätzen.
„Ich wusste nicht, ob du mich bei dir haben wolltest. Nachdem was ich...“
„Schsch.“ Ich lege meinen Zeigefinger auf seine Lippen. „Du warst nur ehrlich. Das habe ich mir von Anfang an gewünscht.“ Ich löse seinen Griff um das Whiskey Glas und ziehe an seinem Bürostuhl, bringe Abstand zwischen ihn und dem Tisch.
Ich kann seinen Zustand nicht wirklich abschätzen, denn die Dunkelheit verschlingt seine Verfassung. Mein Blick schweift zwischen Damian und dem vollen Glas hin und her. Wie wenn ich so herausfinden könnte, wie viel er schon getrunken hat.
Als hätte ich meine stumme Frage laut ausgesprochen, antwortet er mir: „Ich wollte mich volllaufen lassen.“ Er sieht mir fest in die Augen, wobei sich mein Magen schmerzhaft zusammenzieht. „Aber ich habe keinen einzigen Schluck genommen. Wir beide wissen ganz genau, was das letzte Mal passiert ist, als ich zu tief ins Glas geschaut habe und das möchte ich nicht noch einmal erleben.“
Eine sehr angenehme Wärme breitet sich in mir aus und ehe ich weiss, was ich tue, steige ich auf seinen Schoss, um seinen Mund in Besitz zu nehmen. Ich drücke meine Lippen auf seine und fahre mit der Zunge darüber. Immer und immer wieder bis er sie öffnet und mich in seinen Mund lässt.
„Oh Babe.“ stöhnt er, als unsere Zungen sich zu einem wilden Tanz umschliessen. „Du schmeckst so gut.“ Seine Hände fahren über den dünnen Stoff und wandern zum Knoten, der den Morgenmantel zusammenhält.
Kaum spüre ich seine Finger auf meiner Haut, jagt ein wohliger Schauer durch meinen ganzen Körper und beginne in langsamen Rhythmus meine Hüften zu kreisen.
„Schlaf mit mir.“ stöhne ich heiser auf, als eine seiner Fingerspitzen über meinen aufgerichteten Nippel fährt und ein anderer Finger zwischen meine Schenkel wandert. Ein, zwei Sekunde verharre ich in meinen Kreisbewegungen, während er mit dem Daumen in mich gleitet.
„Du bist so feucht.“ keucht er auf, als er mich von innen massiert. „Du bist so verdammt bereit für mich, dass ich mich nur schwer zurückhalten kann, dich nicht hier auf dem Tisch zu nageln.“
„Und wenn ich genau das möchte?“ frage ich ihn mit neckischen Augen. Ich rutsche etwas nach hinten, nur so viel, dass ich gut an seine Hose komme. Meine Hände wandern zu seiner Gurtschnalle, öffne sie, dann den Knopf und schliesslich den Reissverschluss. Schon durch die Boxershorts fühle ich seine Erektion und kann es kaum abwarten ihn in mir zu spüren. Ich schiebe meine Hand in seine Shorts und umschliesse damit seinen harten Schwanz. „Oh ja.“ stöhne ich. „Ich will dich ganz tief in mir.“ Ich ziehe seine Hose und Shorts gerade so weit nach unten, damit ich ihn befreien kann, dann lasse ich meine Hüfte nach unten senken und nehme ihn in mir auf. Ganz langsam, sodass ich jeden einzelnen Zentimeter von ihm fühlen kann. Anschliessend hebe ich mich wieder, lasse ihn ganz aus mir herausgleiten, nehme ihn in die Hand, massiere ihn wenige Male und empfange ihn wieder in meiner Vagina. Meine Bewegungen werden schneller und ich reite ihn wild auf dem Bürosessel, treibe ihn zur Ekstase.
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