J. Kastner - Sturmfahrt nach Amerika

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Das Jahr des Herrn 1863 ist eine düstere, hoffnungslose Zeit in Deutschland. Das einfache Volk ist verarmt. Wer Arbeit hat, schuftet für Groschen. Menschen sterben an Hunger und Epidemien.
In dieser Zeit ist »Amerika« ein Wort der Hoffnung und Sehnsucht - ein Land, wo jeder sein Glück machen und zu Wohlstand kommen kann. Ein magisches Wort auch für den jungen Handwerksgesellen Jacob Adler, der zu Unrecht des Mordversuchs beschuldigt wird und aus Deutschland fliehen muss.
Doch sein Leben in Amerika wird härter und gefahrvoller sein, als er es sich in seinen ärgsten Träumen vorzustellen vermag. Ein Abenteuer wartet auf Jacob
Adler, wie es kaum ein zweiter je erlebt hat...

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Die kleine, magere Frau stand mit Hilfe ihres Mannes auf und achtete nicht weiter auf Maxwell. Ihre Augen blieben auf ihr Kind fixiert, und Tränen rannen über ihre Wangen.

Maxwell kam an Jacobs Seite und sagte leise: »Sorgen Sie dafür, daß niemand der Leiche zu nahe kommt. Ich benachrichtige den Kapitän.«

Jacob nickte, und der Steuermann ging schnellen Schrittes nach achtern.

Martin sah seinen Freund mit gerunzelter Stirn an. »Was hat diese Geheimniskrämerei nur zu bedeuten?«

»Ich fürchte, etwas, das für uns alle sehr unangenehm werden kann.«

»Was denn, zum Teufel?«

Jacob schüttelte den Kopf. »Genau weiß ich es auch nicht. Man soll keine unnötigen Gerüchte in die Welt setzen, hat meine Mutter immer gesagt. Daraus ist noch nie etwas Gutes entstanden.«

Maxwell kehrte sehr schnell zurück, in seiner Begleitung Kapitän Haskin, Piet Hansen und der grobschlächtige Ire Paddy O'Rourke, der auf der ALBANY als Segelmacher fuhr. Die Männer beugten sich kurz über die Leiche, untersuchten sie aber nur sehr oberflächlich. Dann begann O'Rourke, den Jungen in ein mitgebrachtes Leinentuch zu wickeln und ihn darin einzunähen.

»Was soll das?« fragte der Vater erregt. »Wir haben noch nicht Abschied genommen von unserem Sohn!«

»Dann tun Sie es jetzt«, sagte Haskin ohne eine Spur von Mitleid. »Sobald der Segelmacher mit seiner Arbeit fertig ist, werden wir den Leichnam der See übergeben.«

»Warum?« fragte der Deutsche abermals.

»Weil es besser so ist«, lautete Haskins ausweichende Antwort. Dann besann er sich und fügte hinzu: »Wenn man einen Toten zu lange an Bord aufbewahrt, können Seuchen entstehen. Das will ich vermeiden.«

Jacob hatte das ungute Gefühl, daß dies nicht die ganze Wahrheit war.

Zwei Matrosen erschienen an Deck. Jeder schleppte schwer an einer der großen Eisenplatten, die ganz unten im Frachtraum der ALBANY als Ballast mitgeführt wurden. Sie legten die Platten in den Leinensack, der unter den flinken Stichen des Segelmachers entstand.

Die Kunde von der bevorstehenden Seebestattung machte schnell die Runde, und das Deck füllte sich zusehends mit Auswanderern. Einer der Matrosen, welche die Eisenplatten gebracht hatten, wurde von Haskin in die Kapitänskajüte geschickt und kehrte mit der großen Schiffsbibel zurück.

Als O'Rourke seine Arbeit beendet hatte, erkundigte sich der Kapitän nach dem Namen des Verstorbenen und hielt dann eine kurze Bestattungsrede, die er mit ein paar Bibelzitaten schmückte. Er schien die Stellen, an denen er das Buch der Bücher aufzuschlagen hatte, genau zu kennen. Haskins dürre Gestalt mit dem bleichen Totenschädel wirkte wie der personifizierte Todesengel.

Als er mit seiner Ansprache fertig war, rief er alle Versammelten zu einem stillen Gebet auf. Dann gab er zwei

Matrosen ein Zeichen, und sie hoben den kleinen Sack mit der Leiche hoch. Die Mutter des toten Jungen wollte noch etwa sagen, aber schon klatschte das Bündel ins Meer und versank in der Tiefe.

In diesem Moment riß ein gewaltiger Blitz den Himmel auf, schien ihn geradewegs spalten zu wollen, und wenige Sekunden später folgte ein ohrenbetäubendes Donnergrollen. Die meisten Seeleute erbleichten und bekreuzigten sich,

während strömender Regen einsetzte.

*

Es gewitterte und regnete den ganzen Tag über, und die See schlug heftige Wellen, als habe der Leichnam ihr die Ruhe geraubt.

Schlagartig war die gute Stimmung, die seit Wochen an Bord geherrscht hatte, verflogen. Allerlei Gerüchte über den Tod des Jungen machten die Runde, und der starke Aberglaube der Seeleute tat ein übriges.

Abends nach dem Sprachunterricht, als die meisten der Schüler gegangen waren und sich nur noch Jacob, Martin und Irene bei Piet Hansen in der Segelkammer aufhielten, sagte der junge Zimmermann: »Nun einmal heraus mit der Sprache, Piet! Was geht plötzlich vor auf der ALBANY? Man hat bei all den düsteren Gesichtern ja das Gefühl, daß auf dem Schiff plötzlich Satan persönlich mitfährt.«

»So ist es auch«, antwortete der Zweite Steuermann, während er seine Pfeife in Gang setzte. »Bisher haben wir außerordentliches Glück gehabt, daß der Tod - mit Slocums Ausnahme - der ALBANY ferngeblieben ist. Auf früheren Reisen sind die ersten Passagiere schon erheblich eher gestorben, weil sie nicht recht bei Kräften waren und die Anstrengungen der Seereise nicht verkrafteten. Aber was uns auf dieser Fahrt heimsucht, ist eine der schlimmsten

Todesarten überhaupt!«

»Eine Seuche?« fragte Jacob ahnungsvoll.

»Ja. Es ist die Cholera. Alle Anzeichen deuten darauf hin. Das Erbrechen des Jungen und der Durchfall, andererseits aber kein Fieber, keine Krämpfe. Die typischen Zeichen der Cholera!«

»Deshalb wollten Haskin und Maxwell die Leiche so schnell ins Meer werfen«, sagte Martin. »Sie befürchteten eine Ausbreitung der Seuche.«

»Wir können froh sein, wenn wir keine weiteren Opfer zu beklagen haben«, meinte Hansen. »Aber ich glaube nicht daran. Beim Proviant wollten Haskin und Maxwell wieder einmal Geld sparen und haben viel schlechte Ware eingekauft. Das wird sich jetzt rächen. Ich befürchte, die mangelnde Widerstandskraft der Auswanderer und der Schmutz auf dem Zwischendeck werden noch manch einen dahinraffen.«

»Wir sollten die Menschen warnen!« rief Irene entsetzt aus.

»Wozu?« fragte der bärtige Seemann. »Das würde nichts ändern. Wir sind hier an Bord auf Gedeih und Verderb aneinandergeschmiedet. Warum eine Panik auslösen, solange es sich vermeiden läßt?«

Die drei anderen sahen ein, daß er recht hatte.

»Das Meer fordert seinen Tribut«, orakelte Hansen finster. »Und es kennt keine Gnade.«

*

Die düstere Prophezeiung des Zweiten Steuermannes schien sich zu bewahrheiten.

Der Himmel blieb dunkel und das Meer rauh; es machte die ALBANY zum Spielball gewaltiger Kräfte. Die Menschen blieben auch tagsüber meist unter Deck, lagen, von der Seekrankheit geschüttelt, auf den Strohsäcken und trugen mit ihren Ausdünstungen und Ausscheidungen dazu bei, die Luft im Zwischendeck immer stärker zu vergiften.

Das freute Gevatter Tod, der in dieser unbeschreiblichen Atmosphäre neue Opfer fand. Sechs Tage nach dem Tod des Jungen gab es sechs weitere Opfer zu beklagen - vornehmlich Alte, Kranke und Kinder -, und das Wort »Cholera« wurde ganz offen an Bord ausgesprochen.

Kaum einer außer den nächsten Angehörigen kam noch zu den Seebegräbnissen. Der Tod war auf der ALBANY zum Alltag geworden; der Mensch gewöhnt sich an alles.

Nur Kapitän Haskin war jedesmal dabei, wenn einer seiner Passagiere über Bord geworfen wurde. Er hielt die Grabrede, zitierte aus der Bibel und gab dann das Kommando, die Leiche dem Meer zu überantworten.

Dies waren die einzigen Gelegenheiten, bei denen man ihn auf Deck sah. Bald kursierten auf dem Zwischendeck abergläubische Gerüchte über den wandelnden Leichnam und Menschenbestatter Josiah Haskin. Mal war er Luzifer, der gefallene Engel, mal ein Meeresdämon in Menschengestalt, der das Schiff hinaus auf den Atlantik gelockt hatte, um es mit Mann und Maus Neptun zu opfern. In ihrer Angst und Hilflosigkeit steigerten sich die Menschen immer mehr in solch irrationale Vorstellungen hinein.

Am Abend des 21. April - vor zwei Stunden war das siebte Cholera-Opfer, ein elfjähriges Mädchen aus Kiel, ins Meer geworfen worden - kam Irene aufgeregt zu Jacob und Martin gelaufen, die an einem Ruderboot auf dem Achterdeck Sturmschäden ausbesserten. Sie lief so schnell, daß sie fast stürzte, wäre Jacob nicht schnell zu ihr gesprungen und hätte sie aufgefangen. Schwer atmend lag sie in seinen Armen und löste durch ihre Wärme und Nähe ein eigenartiges Kribbeln bei ihm aus.

»Du solltest nicht so schnell laufen«, sagte er mehr besorgt als vorwurfsvoll und stellte sie wieder richtig auf die Beine. »Nicht in deinem Zustand und bei diesem Seegang.«

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