Eugen Sue - Die Geheimnisse von Paris

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Die Geheimnisse von Paris: краткое содержание, описание и аннотация

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Um die Mittagsstunde ist ihre feierliche Einkleidung vollzogen worden. Hinter den Vorhängen unsers Kirchensitzes habe ich die Zeremonie mitangesehen. Sonderbar, alle verehren sie und glauben, sie würde durch innere Eignung zu dem geistlichen Stande hingezogen und man müßte in der Vollziehung ein glückliches Ereignis erblicken. Nach abgelegtem Gelübde wurde unser Kind in den Kapitelsaal zurückgeführt, wo nun die Wahl der neuen Aebtissin erfolgen sollte. Dank meinem fürstlichen Vorrecht hatte auch ich Zutritt und erwartete nun Marienblumens Rückkehr aus der Kirche. Sie kam bald. Sie war so aufgeregt und erschöpft, daß zwei Schwestern sie stützen mußten. Ich erschrak – weniger über ihre Blässe und ihr entstelltes Gesicht – als über ihr seltsames Lächeln. Clemence, ich sage Dir, unser Kind ist zu Tode getroffen. Ich hoffe nicht mehr für ihr Leben, seit ich sie gesehen. Es ist besser, wir bereiten uns auf ihren Tod vor – wäre doch auch ihr Leben nur eine Kette von Unglück!

Amalie trat in den großen Saal, und alle Stühle wurden besetzt. Sie nahm bescheiden auf dem letzten linkerhand Platz. Am obersten Ende saß Prinzessin Juliane, ihr zur Seite die Großpriorin und eine andere Würdenträgerin des Klosters. Die Aebtissin hielt den goldnen Hirtenstab – das Zeichen ihres Ranges – in der Hand. Inmitten tiefer Stille erhob sie sich und sprach:

»Geliebte Töchter! Mein, hohes Alter zwingt mich, diesen Stab jüngeren, kräftigeren Händen zu übergeben. Ich bin durch eine Bulle unsers heiligen Vaters dazu ermächtigt. Ich werde also die, auf die eure Wahl fällt, dem Herrn Erzbischof von Oppenheim zur Einsegnung vorführen. Unsere Großpriorin wird das Ergebnis der Wahl verkünden, und ich werde der Gewählten Ring und Stab übergeben.«

Unsere Tochter saß mit gefalteten Händen unbeweglich da, sie ahnte nicht, daß sie gewählt werden sollte. Nur ich wußte um ihre Erhebung, da die Aebtissin es mir mitgeteilt hatte. Die Großpriorin nahm nun eine Liste und las:

»Jede unserer Schwestern ist vor acht Tagen aufgefordert worden, ihre Stimme abzugeben und bis auf den heutigen Tag darüber zu schweigen, für wen sie gestimmt hat. Im Namen aller andern verkünde ich nun, daß die Wahl gefallen ist auf Prinzessin Amalie, die durch ihre große Frömmigkeit und hohe Tugend die Würdigste unter uns ist.« Ein Gemurmel freudiger Ueberraschung ging durch die Versammlung; aller Blicke wendeten sich voll zärtlicher Teilnahme auf unsere Tochter.

Marienblume wurde noch bleicher, ihre Kniee zitterten, und sie schien sich nur mühsam im Stuhle aufrecht zu halten. Die Aebtissin begann nun mit ernster Stimme:

»Meine Tochter! Ist es wirklich die Schwester Amalie, die frühere Großherzogin von Gerolstein, die ihr als die Würdigste unter euch anerkennt? Erwählt ihr alle sie zu eurer Oberin? Es antworte eine jede nach der Reihe.«

Und jede Schwester sprach mit lauter Stimme: »Frei und aus eignem Willen habe ich gewählt und erkenne Amalie als Oberin an.« – Von unbeschreiblicher Rührung ergriffen, fiel mein armes Kind in die Knie und verharrte mit gefalteten Händen in dieser Stellung, bis alle ihre Stimme abgegeben hatten. Hierauf übergab die Aebtissin Ring und Stab der Großpriorin und trat auf meine Tochter zu, um ihr die Hand zu reichen und sie zum Aebtissinnenplatz zu geleiten.

»Steh auf, liebe Tochter,« sagte sie zu ihr. »Nimm den Platz ein, der dir gebührt. Nicht dein irdischer Rang, sondern deine himmlischen Tugenden haben ihn dir erworben.« –Marienblume trat zitternd ein paar Schritte vor. In der Mitte des Saales angelangt, blieb sie stehen und sprach:

»Verzeiht mir, heilige Mutter, ich möchte zu meinen Schwestern sprechen.« – »Erst nimm deinen Platz ein, von dort laß dann deine Stimme hören.« – »Dieser Platz, heilige Mutter, kann nicht der meine sein,« antwortete Marienblume leise. »Ich verdiene diese hohe Würde nicht.«

– »Was sagst du?« versetzte die Aebtissin. »All deine Schwestern wünschen es,«

»Erlauben Sie vorerst,« sagte Marienblume, »daß ich hier öffentlich und auf den Knien feierlich Beichte ablege – Sie und meine Schwestern werden bald sehen, daß ich im Gegenteil nur die niedrigste Stellung in Ihrer Mitte verdiene –« Ich erriet, was Marienblume bekennen wollte, und rief, von Entsetzen ergriffen: »Mein Kind, ich beschwöre dich!« –

Marienblume warf mir einen langen Blick zu – sie hatte mich verstanden. Sie sah ein, daß die Schande ihrer Enthüllungen auch auf mich fallen würde, daß man mich dann der Lüge bezichtigen könnte, da ich ja stets die Meinung erregt hatte, Marienblume hätte ihre Mutter nie verlassen.

Sie schwieg und senkte ihr Haupt tief zur Erde. – »Mein Kind,« sagte die Aebtissin, »du täuschest dich in übergroßer Bescheidenheit. Du bist einstimmig erwählt, das allein kann dir ein Beweis für deine Würdigkeit sein. Nicht Ihre Hoheit Prinzessin Amalie ist gewählt worden, sondern Schwester Amalie. Denn für uns beginnt dein Leben erst von dem Tage an, da du ins Kloster getreten bist. Und das musterhaft fromme Leben, das du seit diesem Tage geführt, das ist's, was wir belohnen. Hättest du vor deinem Eintritt ins Kloster auch das sündhafteste Leben geführt, dein Verhalten hier hätte genügt, die schwerste Schuld zu büßen.« Diese Worte der Aebtissin taten Marienblume unendlich wohl. »Dann glaube ich, die Wahl annehmen zu können,« sagte sie mit matter Stimme. »Da ich mich aber sehr schwach fühle, so bitte ich Euch, die Feier der Einweihung um einige Tage aufzuschieben.«

»Das soll geschehen,« antwortete die Aebtissin. »Nur nimm deinen Platz ein, daß unsere Schwestern dir ihre Huldigung darbringen können.« Nach diesen Worten steckte sie ihr ihren Ring an den Finger, legte den Stab in ihre Hände und ließ sie auf dem Sitze Platz nehmen. Nun kamen die Schwestern eine nach der andern, knieten vor ihr nieder und küßten ihr die Hand. Ich sah, sie wurde mit jedem Augenblick erregter – das rührende Schauspiel überstieg ihre Kräfte – sie fiel in Ohnmacht.

Wir trugen sie ins Zimmer der Aebtissin. David versicherte mir, sie würde sich erholen. Möge er sich nicht täuschen! Als sie zu sich gekommen war, strahlte ihr Gesicht zu meiner Ueberraschung in engelhafter Heiterkeit. Aber ich fürchtete doch, hinter dieser Seligkeit die heimliche Hoffnung auf endliche Erlösung zu erblicken.

Die Aebtissin ließ mich mit ihr allein, und mein armes Kind bat mich inbrünstig um Verzeihung, daß sie vor allen hätte bekennen wollen, aus welchem Abgrund ich sie errettet, daß sie dadurch auch mich hätte verunglimpfen wollen. Ich beruhigte sie, und sie fügte hinzu: »Lieber Vater, ich habe noch lange zu leben, aber ich muß doch tot sein für diese Welt, und alles Irdische hat nichts mehr mit mir zu schaffen. Da will ich heute auch allem entsagen, was mich noch an diese Welt knüpft. Sie werden mir meine letzten Bitten erfüllen.« – »Befiehl,« antwortete ich, »ich werde alles tun, was du wünschest.«

»Ich wünsche, daß meine gute Mutter den Stickrahmen, an dem ich zuletzt noch gearbeitet habe, zu sich nehme und verwahre. Ich wünsche, daß Sie, mein Vater, den Lehnstuhl zu sich nehmen, in dem ich so oft gesessen und gegrübelt habe. Ich wünsche, daß die gute Madame Georges mein kleines Schreibzeug zum Andenken an mich erhält. Der ehrwürdige Pfarrer aus Bouqueval soll das schöne Christusbild aus meinem Zimmer bekommen. Mein Perlenstirnband soll der lieben Lachtaube geschickt werden, es paßt schön zu ihrem schwarzen Haar. Die Wölfin, die sich mit Martial in Algier befindet – Sie wissen doch, wo – soll zum Dank dafür, daß sie mir das Leben rettete, mein goldnes Kreuz erhalten. Sie alle sollen erfahren, daß diese Sachen Andenken an Marienblume sein sollen.«

»Ich werde deine Wünsche erfüllen – doch hast du niemand vergessen unter denen, die dich lieben?« – Sie sah mich an und verstand – einer Frage vorgreifend, die auf ihren Lippen schwebte, antwortete ich: »Es geht ihm besser. Er ist außer Lebensgefahr. Sein Vater lebt neu auf, da er seinen Sohn genesen sieht. Was gibst du Heinrich? Welches Andenken an dich soll er haben?«

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