Table of Contents
Erster Teil
Erstes Kapitel. Die Kaschemme
Zweites Kapitel. Wirtin und Gäste
Drittes Kapitel. Was die Sängerin zu erzählen hatte
Viertes Kapitel. Schuris Geschichte.
Fünftes Kapitel. Eine Verhaftung.
Sechstes Kapitel. Tom und Sarah
Siebentes Kapitel. Das Geld oder das Leben!
Achtes Kapitel. Eine Spazierfahrt.
Neuntes Kapitel. Aus Leid in Freud'!
Zehntes Kapitel. Die Meierei.
Elftes Kapitel. Murph und Rudolf.
Zweiter Teil.
Erstes Kapitel. Der Abschied.
Zweites Kapitel. Die Zusammenkunft.
Drittes Kapitel. Vorbereitungen.
Viertes Kapitel. Das blutende Herz
Fünftes Kapitel. Im tiefen Keller
Sechstes Kapitel. Schiris Tat und Erzählung
Siebentes Kapitel. Bakels Strafe
Achtes Kapitel. Isle Adam.
Neuntes Kapitel. Nachforschungen.
Zehntes Kapitel. Davids und Cecilys Geschichte.
Dritter Teil.
Erstes Kapitel. In der Rue du Temple.
Zweites Kapitel. Herr Pipelet, der Pförtner.
Drittes Kapitel. Vier Stockwerke.
Viertes Kapitel. Tom und Sarah.
Fünftes Kapitel. Sie Walter Murph und Abbé Polidori.
Sechstes Kapitel. Erste Liebe.
Siebentes Kapitel. Der Ball
Achtes Kapitel. Die Begegnung.
Neuntes Kapitel. Herzogin von Lucenay.
Vierter Teil.
Erstes Kapitel. Ein Rendezvous.
Zweites Kapitel. Ein Engel.
Drittes Kapitel. In der Meierei
Viertes Kapitel. Ein Hinterhalt.
Fünftes Kapitel. Im Pfarrhause.
Sechstes Kapitel. Ein Zusammentreffen.
Siebentes Kapitel. Ein schrecklicher Abend.
Achtes Kapitel. Ein Brief.
Fünfter Teil.
Erstes Kapitel. Die Milchfrau.
Zweites Kapitel. Eine Begegnung.
Drittes Kapitel. Clemence von Harville.
Viertes Kapitel. Mildtätigkeit
Fünftes Kapitel. Armut
Sechstes Kapitel. Luise.
Siebentes Kapitel. Lachtäubchen
Achtes Kapitel. Ein seltsamer Fund.
Neuntes Kapitel. Eine Verhaftung
Sechster Teil.
Erstes Kapitel. Jakob Ferrand.
Zweites Kapitel. Herr von Saint-Remy
Drittes Kapitel. Ein Testament.
Viertes Kapitel. Sarah Mac Gregor.
Fünftes Kapitel. Zwei Edelleute.
Sechstes Kapitel. Eine Konferenz.
Siebentes Kapitel. Ein Dejeuner.
Siebenter Teil.
Erstes Kapitel. Saint-Lazare.
Zweites Kapitel. Cecily.
Drittes Kapitel. Lachtäubchens erster Kummer
Viertes Kapitel. Die Pirateninsel
Fünftes Kapitel. Süßwasser-Piraterie
Sechstes Kapitel. Mutter und Sohn.
Siebentes Kapitel. Eine möblierte Mietswohnung.
Achtes Kapitel. Die Opfer eines Vertrauensmißbrauchs
Achter Teil.
Erstes Kapitel. Graf von Saint-Remy.
Zweites Kapitel. Die Zusammenkunft
Drittes Kapitel. Wieder auf der Seine-Insel
Viertes Kapitel. Frohes Wiedersehen
Fünftes Kapitel. Das Porträt.
Sechstes Kapitel. Die Eule.
Siebentes Kapitel. Nachricht über allerhand Figuren des Romans.
Achtes Kapitel. Cecily.
Neunter Teil.
Erstes Kapitel. Im Zuchthause.
Zweites Kapitel. Die Löwengrube
Drittes Kapitel. Das Komplott.
Viertes Kapitel. Germains Freilassung
Fünftes Kapitel. Ferrands Strafe.
Zehnter Teil
Erstes Kapitel. Rudolf und Sarah
Zweites Kapitel. Rache.
Drittes Kapitel. Aus Liebe von Sinnen.
Viertes Kapitel. Im Spital
Fünftes Kapitel. Marienblümchen
Sechstes Kapitel. Hoffnung.
Siebentes Kapitel. Rudolf und Murph.
Achtes Kapitel. Die Marquise.
Neuntes Kapitel. Fürst und Marquise.
Zehntes Kapitel. Vater und Tochter.
Elftes Kapitel. Aufopferung.
Zwölftes Kapitel. Hochzeit
Elfter Teil
Erstes Kapitel. Im Bicêtre
Zweites Kapitel. Was Lachtaube Luisen zu erzählen hatte
Drittes Kapitel. Was Germain und Lachtaube draußen ln Bouqueval hörten und fanden.
Viertes Kapitel. Im Palais des fünften Rudolf
Fünftes Kapitel. Was Herr und Frau Pipelet zu erzählen hatten.
Zwölfter Teil.
Erstes Kapitel. Bakel
Zweites Kapitel. Morel, der Steinschneider.
Drittes Kapitel. Das Experiment.
Viertes Kapitel. Doktor Herbin.
Fünftes Kapitel. Die letzten Stunden der Delinquenten: Mutter und Tochter.
Sechstes Kapitel. Die letzten Stunden der Delinquenten: Mutter und Sohn.
Siebentes Kapitel. Ein sündiger Abschied.
Achtes Kapitel. Die letzte Toilette vorm Tode.
Neuntes Kapitel. Rudolfs Dank gegen Schuri und Martial.
Zehntes Kapitel. Schuri und Martial.
Elftes Kapitel. Gottes Finger.
Buchbeschreibung
Der Film
Impressum - Kontakt
Eugéne Sue
Die Geheimnisse von Paris
Impressum
Covergestaltung: Steve Lippold
Digitalisierung: Gunter Pirntke
ISBN: 9783955012137
2014 andersseitig.de
andersseitig Verlag
Dresden
www.andersseitig.de
info@new-ebooks.de
(mehr unter Impressum-Kontakt)
Erster Teil
Erstes Kapitel. Die Kaschemme
Was ist Kaschemme? In der Gauner- und Mördersprache ein Gasthaus. Natürlich eines der niedrigsten Gattung. Sein Wirt ist gemeinhin ein Sträfling, der seine Jahre »abgemacht« hat. Zuweilen steht es auch unter dem Zepter einer ehemaligen Zuchthäuslerin. Was in einer solchen Kaschemme verkehrt, ist immer nur der Auswurf der Gesellschaft: Galeerensträflinge, Verbrecher aller möglichen Art.
In der Kaschemme sucht die Polizei, sobald ein Verbrechen verübt worden ist, den Schuldigen und findet ihn auch in der Regel zwischen hier verkehrenden Gästen.
Es war im letzten Monat des Jahres 1838, am 13. Dezember. Ein kalter, regnerischer Abend. In einer dürftigen Bluse passiert ein Hüne von Mann den Pont-au-Change, zur innern Stadt hinein, um sich in dem schauerlichen Gewirr von finsteren, engen Gäßchen zwischen dem Justizpalast und der Notre-Dame-Kirche zu verlieren.
Es stürmte heftig. In dem schwärzlichen Wasser, das in der Gassenmitte entlangfloß, spiegelte sich das bleiche Licht der vom Winde geschaukelten Laternen. Der Mann hatte die Rue des Poix erreicht, die mitten im alten Paris liegt, und ging, seitdem er spürte, daß er vertrauten Grund und Boden unter den Füßen hatte, in langsamerem Tempo. Vom Justizpalaste schlug es zehn. Unter den niedrigen, gewölbten Türen, die zu Höhlen zu führen schienen, hockten Weiber, mit halblauter Stimme Stücke aus Volksliedern vor sich hin trällernd. Eins von den Weibern mußte dem Hünen von Mann bekannt sein, denn er blieb vor ihm stehen und faßte es am Arme.
»'n Abend, Schuri!« sagte das Weib ängstlich und versuchend, ein paar Schritte zurückzuweichen. – Der Blusenmann erwiderte: »Hab mich also nicht geirrt? Bist doch die Schalldirn? Nun, laß Schnabus kommen, wenn du nicht Appetit hast auf blaue Flecke und lahme Knochen.« – »Ich hab doch kein Geld,« versetzte, am ganzen Leibe zitternd, das Mädchen, das wie jedermann schreckliche Furcht vor Schuri, dem Blusenmanne, hatte. – »Ei, ei! Wie du lügen kannst!« rief der Blusenmann und versetzte dem unglücklichen Mädchen einen Fausthieb in den Unterleib, daß sie vor Schmerz laut aufschrie.
Doch gleich darauf rief er: »Warte, Kanaille! Du hast mich mit der Schere gestochen. Das will ich dir heimzahlen!« – Und wie von der Tarantel gestochen, raste er hinter ihr her in dem dunklen Flure.
»Bleib mir vom Leibe, Schuri!« rief das Mädchen resolut, »oder ich stech dir die Okulori aus. Hättest du mich nicht geschlagen, hätt ich dir nichts getan!« – »Warte, Luder! Jetzt hab ich dich ... Nun sollst du mit mir tanzen!« Und dabei packte er mit seiner großen, derben Faust ihre kleine zarte Hand.
»Die Reihe zum Tanz wird an dich kommen,« sagte da eine Mannesstimme. – »Oho! Bist du es, Rotarm? Gib Antwort, aber greif nicht so derb zu!« – »Ich bin der Rotarm nicht,« sagte die Stimme wieder. – »Mir schnuppe, wer du bist,« rief der Schuri; »aber wem gehört denn die kleine Pfote in meiner Tatze?« – »Mir nicht, aber dem andern da!« sagte die Stimme.
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