Сергей Лукьяненко - Wächter des Tages

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Das würde ich nie tun.

Und meiner Mutter würde ich es auch nicht erlauben!

Im Hauseingang war niemand, doch selbst wenn, hätte mich das nicht von meinem Plan abgebracht. Ich drehte mich zur Tür zurück und sah sie auf eine besondere Art an, indem ich die Augen leicht zusammenkniff. Damit ich meinen Schatten ausmachen konnte.

Meinen wirklichen Schatten. Den, der im Zwielicht entsteht.

Das sieht aus, als verdichte sich die Finsternis vor dir. Bis sie völlig undurchdringlich ist, bis sie ein Schwarz annimmt, das eine Sternenlose Nacht wie Tag wirken lässt.

Vor dem Hintergrund dieser Dunkelheit hebt sich zitternd eine gräuliche, aufwölkende, weder räumliche noch flache Silhouette ab. Eine Silhouette wie aus dreckiger Watte geschnitten. Oder umgekehrt: Wie wenn man das große Dunkel zerschnitten und in ihm eine Tür ins Zwielicht offen gelassen hätte.

Ich machte einen Schritt und trat auf den Schatten, der an mir hochhuschte, meinen Körper einnahm. Und die Welt veränderte sich.

Die Farben verblassten fast völlig. Alles erstarrte in einem grauen, verwaschenen Dunst, wie man es kennt, wenn der Fernseher auf ein Minimum an Farbe und Kontrast eingestellt ist. Die Geräusche dehnten sich, und es senkte sich Stille herab, die nur noch ein kaum wahrnehmbares Brummen durchließ, so leise wie das Rauschen eines fernen Meeres.

Ich war ins Zwielicht eingetreten.

Und sah, wie in der Wohnung die Empörung meiner Mutter loderte. Zitronengelb, eine saure Farbe, vermischt mit Selbstmitleid und grellgrünem Groll auf meinen Vater, der mal wieder zu spät zur Garage aufgebrochen war, um am Auto herumzubasteln.

Dann bildete sich über meiner Mutter langsam ein schwarzer Wirbelwind heraus. Ein gut gezielter Fluch, wenn auch noch etwas schwach, à la»Verblöden sollst du auf deiner Arbeit, du undankbares Biest!«, doch immerhin der Fluch einer Mutter. Was ihn besonders effektiv und langlebig machte.

Das lassen wir mal schön bleiben, Mamotschka!

Papa verdankt deinen Bemühungen den ersten Herzinfarkt mit siebenunddreißig und ist vor drei Jahren einem zweiten nur knapp entkommen - wobei ich für seine Rettung einen Preis zahlen musste, an den ich mich lieber nicht erinnern möchte. Hast du es jetzt auch auf mich abgesehen?

Ich reckte mich mit einer solchen Kraft im Zwielicht, dass es in den Schulterblättern schmerzhaft zog. Packte Mamas Bewusstsein, das krampfhaft zuckte und dann erstarrte.

Gut… machen wir es so…

Mir brach der Schweiß aus, obwohl es im Zwielicht immer kalt ist. Ich gab meine Kraft her, die ich für die Arbeit gebraucht hätte. Dafür erinnerte sich meine Mutter schon im nächsten Moment nicht mehr daran, was sie mir gesagt hatte. Überhaupt war sie rundum zufrieden, dass ich solch ein Arbeitstier war, dass man mich auf der Arbeit schätzte und mochte, dass ich in aller Herrgottsfrühe aus dem Haus ging und erst nach Mitternacht wiederkam.

Gut.

Wahrscheinlich würde die Wirkung nicht lange anhalten, denn ich hatte nicht zu tief ins Bewusstsein meiner Mutter eindringen wollen. Doch ein paar Monate in Ruhe und Frieden dürften mir sicher sein. Und meinem Vater auch, denn ich bin ein Vaterkind und liebe ihn viel stärker als meine Mutter. Nur Kinder haben Schwierigkeiten zu entscheiden, wen sie mehr lieben, Mama oder Papa, Erwachsene haben damit kein Problem.

Zum Schluss knickte ich den halbfertigen schwarzen Wirbel ab - er drang durch die Wand, auf der Suche nach jemandem, an den er sich anheften konnte. Dann atmete ich tief durch. Mit einem kritischen Blick betrachtete ich den Hauseingang.

Ich hatte hier schon lange nicht mehr sauber gemacht. Das blaue Moos wucherte bereits wieder, an unserer Tür übrigens am stärksten. Kein Wunder, so hysterisch wie meine Mutter sich aufführte, fand es immer was zu futtern. Als ich noch ein kleines Mädchen war, habe ich gedacht, die Lichten würden das Moos züchten, um uns zu ärgern. Später habe ich dann erfahren, dass das blaue Moos ein eingeborener Bewohner des Zwielichts ist, ein Parasit, der menschliche Gefühle frisst.

»Eis!«, befahl ich und riss den Arm hoch. Die Kälte konzentrierte sich gehorsam um meine Finger herum, um dann wie eine feste Bürste über die Wände zu kratzen. Die gefrorenen nadelartigen Blättchen des Mooses rieselten auf den Boden und zerfielen im Nu zu Staub.

Richtig so!

Hier bekommst du es mit etwas andern zu tun, als mit den Gedanken der Menschen, von denen du dich sonst ernährst!

Das hier ist echte Kraft - die Kraft einer Anderen.

Ich trat aus dem Zwielicht heraus - in der Menschenwelt waren noch nicht mal ein paar Sekunden vergangen - und strich mir das Haar zurecht. Da mir Schweiß auf der Stirn stand, holte ich ein Taschentuch hervor und tupfte ihn ab. Und klar doch: Als ich danach in den Spiegel blickte, konnte ich mich davon überzeugen, dass die Wimperntusche verschmiert war.

Mich um mein Aussehen zu kümmern blieb mir nun wirklich keine Zeit. Ich warf mir einfach einen leichten Schleier der Attraktivität über, der es keinem Menschen erlauben würde, das ruinierte Make-up zu erkennen. Wir nennen diesen Zauber nach dem traditionellen Gewand muslimischer Frauen»Pa-randscha«und lassen es uns normalerweise nicht entgehen, einen Anderen im»Parandscha«auszulachen. Trotzdem bedienen sich alle dieses Zaubers. Wenn die Zeit nicht reicht, wenn man unbedingt einen guten Eindruck machen muss, wenn man sich einen Spaß erlauben will. Eine junge Hexe aus Pskow, die nichts andres hinkriegte, als sich in den»Parandscha«zu hüllen, arbeitet schon seit drei Jahren als Mannequin. Und kommt damit über die Runden. Ihr einziges Pech: Bei Fotos und Videos wirkt der Zauber nicht, weshalb sie keines der unzähligen Angebote, in die Werbung zu kommen, annehmen kann.

Heute hatte sich alles gegen mich verschworen. Der Fahrstuhl brauchte eine Ewigkeit - der zweite funktionierte schon lange nicht mehr -, und als ich aus dem Haus kam, stieß ich mit Witalik zusammen, dem Jungen, der über uns wohnte. Als er mich im»Parandscha«sah, erstarrte er förmlich zur Salzsäule und lächelte einfältig. Seit er dreizehn ist, ist er in mich verliebt, und zwar schwer, unerwidert und wortlos. Was auf meine Unzulänglichkeit zurückgeht, wenn ich ehrlich sein soll. Damals erlernte ich gerade Betörungszauber und wollte sie bei diesem Jungen aus der Nachbarschaft ausprobieren, der mich ohnehin nicht genug anstarren konnte, wenn ich im Badeanzug auf dem Balkon saß und mich sonnte. Also habe ich an ihm geübt! Dabei habe ich die Begrenzungsfaktoren übersehen. Sodass er sich ein für alle Mal in mich verliebt hat. Wenn er mich längere Zeit nicht sieht, lässt sein Gefühl etwas nach, doch ich brauche ihm nur kurz zu begegnen - und schon geht alles von vorn los. Glück in der Liebe wird er jedenfalls nie finden.

»Witalik, ich hab's eilig«, sagte ich lächelnd.

Doch er hatte sich bereits vor mir aufgebaut und blockierte meinen Weg. Dann wagte er ein Kompliment. »Du siehst heute wunderschön aus, Alissa.«

»Danke.«Ich schob ihn sanft beiseite und spürte, wie mein Nachbar erbebte, als mein Arm seine Schulter berührte. Sicherlich würde er sich eine Woche an diese Berührung erinnern…

»Ich habe meine letzte Prüfung bestanden, Alissa!«, rief er mir schnell nach. »Das war's, jetzt bin ich Student!«

Ich drehte mich um und sah ihn mir aufmerksam an.

Dieser Konsument von Antipickelcreme hegte doch wohl nicht etwa irgendwelche Illusionen? Hoffte er etwa, wenn er ein Studium aufnimmt, sein»Erwachsenenleben«beginnt, kann er irgendetwas von mir wollen?

»Um die Armee drückst du dich also?«, fragte ich. »Die Männer sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Alles Waschlappen. Keiner mehr, der dienen will, Lebenserfahrung sammeln und danach studieren.«

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