Bernhard Hennen - Die Windgängerin
Здесь есть возможность читать онлайн «Bernhard Hennen - Die Windgängerin» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: Фэнтези, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Die Windgängerin
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Die Windgängerin: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Windgängerin»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Die Windgängerin — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Windgängerin», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Schließlich trug sie das Kleid. Nur das Kleid. Keine Stiefel, nichts. Sie fühlte sich seltsam. Vielleicht wäre sie so zu einem Stelldichein mit Aaron gegangen. Aber so vor den Rat ihres Vaters zu treten … Die Dienerinnen hatten ihre Haare mit Elfenbeinkämmen hochgesteckt, die mit stilisierten Blüten geschmückt waren. Sie hatten sie geschminkt und Rosenwasser auf ihre Haut geträufelt. Sie empfand den Aufzug als schamlos.
Shaya rieb sich mit der Linken über die Stirn. Manchmal fühlte sie sich wie in einem Traum gefangen. Ihre Wirklichkeit war ihr abhandengekommen. Das hier war nicht ihr Leben.
»Herrin, der Unsterbliche erwartet Euch.«
Die beiden jungen Mädchen knieten vor ihr, demütig die Köpfe gesenkt. Taten sie das bei jedem Weib, dem sie dienten, oder hatten sie Angst vor ihr?
Den schmerzenden Arm dicht an den Leib gepresst, verließ Shaya ihre Jurte. Lieber wäre sie in eine Schlacht gezogen, als zum Spielball von Hofintrigen zu werden. In richtigen Kämpfen kannte sie sich aus. Hier fühlte sie sich hilflos, ja ausgeliefert.
Sie befand sich im Inneren Lager. Der Wandernde Hof umfasste Tausende Jurten. Er füllte ein weites Tal. Es wurde niemals still in diesem riesigen Lager. Eine Stadt, ein Königshof und ein Heer waren miteinander zu einem riesigen Lindwurm verschmolzen, der sich rastlos durch die weite Steppe wand. Selten verweilte der Hof länger als einige Tage an einem Ort. Dann ging es weiter. Und im Grasland blieb eine Narbe zurück, wenn der Hof des Unsterblichen Madyas vorübergezogen war. Kahlgefressene Hänge, die Herden von Pferden, Kamelen und Ochsen genährt hatten. Eine Furche aus schwarzem Schlamm, wo ungezählte Füße und Hufe den Grund aufgewühlt hatten.
Shaya atmete tief durch und straffte sich, so gut der Schmerz in ihrer Schulter dies zuließ. Es roch nach dem Rauch von Dungfeuern, gebratenem Büffelfleisch, Suppen und frisch gegerbtem Leder. Sie spürte die Blicke in ihrem Rücken, als sie, eskortiert von ihren Leibwachen, durch das Lager schritt. Das Innere Lager war durch eine niedrige Palisade aus zugespitzten Pfählen vom Hauptlager getrennt. Hier weilten nur die Freunde und Berater ihres Vaters mit einer handverlesenen Dienerschaft. Und Shayas zahlreiche Geschwister.
Endlich erreichte sie die Himmelsjurte, das Palastzelt ihres Vaters. Wie eine Glucke ihre Küken überragte sie alle Jurten des Wandernden Hofs. Sie stand auf einer weiten Holzplattform, die von mannshohen Rädern getragen wurde. Der Holzboden und das wuchtige Geländer, das ihn umspannte, waren von glänzend roter Farbe. Die Pfosten des Geländers ragten viele Schritt hoch und waren mit den Haarlocken der Feinde geschmückt, die der Unsterbliche Madyas in seinem langen Leben erschlagen hatte. Die Form der Jurte erinnerte an eine durchschnittene Zwiebel. Sie war von dunklem Blau, auf das Hunderte Perlen aufgestickt waren, was ihr den Namen Sternenjurte eingebracht hatte. Nur wenigen Menschen war es vergönnt, jemals das Innere des Palastzeltes zu sehen. Nahebei weideten die dreißig weißen Ochsen, die den Palast ihres Vaters durch das weite Grasland zogen.
Wer diese Jurte einmal gesehen hatte, der vergaß sie nie wieder. Sie war ein Mythos in ihrem Volk. Als Kind war Shaya gerne hierhergekommen. Jetzt fragte sie sich voller Sorge, was sie dort erwartete. Warum hatte ihr Vater Subai geschickt, um sie von Nangog zurückzuholen?
Am Eingang des Palastzeltes kauerte ein großer, silberner Wolf. Shaya hatte das Gefühl, dass er sie aus seinen Rubinaugen anstarrte. Er war ein Geschenk der Devanthar. Sie selbst hatte schon gesehen, wie der Wolf zum Leben erwachte und es duldete, dass ihr Vater auf ihm ritt. Vor langer Zeit war es dieser Wolf gewesen, der sie und die von ihr auserwählten Krieger auf magischen Pfaden nach Nangog geführt hatte. Er bewachte ihren Vater. An ihm vorbei würde kein Meuchler in die Sternenjurte gelangen.
Die Klappe der Jurte wurde zurückgeschlagen, kaum dass sie einen Fuß auf das rot lackierte Podest gesetzt hatte, auf dem das prächtige Zelt errichtet war. Warmer, blaugrauer Rauch zog aus dem Eingang in die kühle Dämmerung. Shaya kam spät, die Sonne war bereits hinter den Hügeln versunken, und nur ein letzter, silberner Lichtstreif kämpfte am Horizont seine verlorene Schlacht gegen die Nacht. Sie herzurichten hatte länger gedauert, als sie erwartet hatte.
Entschlossen, sich keine Unsicherheit anmerken zu lassen, trat Shaya in die Jurte. Das Zelt war unnatürlich groß. Seine Kuppel wurde von rot lackierten Holzpfosten getragen. Farbenprächtige Teppiche bedeckten den Boden. Einige Feuerschalen mit rot glimmender Glut sorgten für Wärme. Ihr Vater und acht weitere Männer erwarteten sie. Subai war unter ihnen und der Heilkundige vom Seidenfluss. Die meisten anderen kannte sie auch. Sie standen in einer Gruppe zusammen und redeten. Erst als ihr Vater den Kopf hob und sie anblickte, verstummten die Gespräche. »Du kommst spät, Shaya. Die Sonne hat bereits ihr Haupt hinter den Hügeln zur Ruhe gebettet. Ist dies deine Art, mir Respekt zu zollen?«
»Ich bitte um Verzeihung, erhabener Madyas, Hüter der Herden, Licht der Sonne, Sohn des Weißen Wolfes«, brachte sie mit belegter Stimme hervor. An diesem Abend sollte sie ihn besser um gar nichts bitten.
»Tritt vor mich!«, befahl er mit harscher Stimme. »Ich will in deine Augen sehen, wenn ich mit dir über die ungeheuerlichen Vorwürfe spreche, die mir zugetragen wurden.«
Shaya war von seiner Stimme ganz und gar in Bann geschlagen. So rebellisch sie sonst war, ihrem Vater hatte sie sich nie widersetzen können. Jedenfalls nicht, wenn sie vor ihm stand. Sie war geflohen, war ausgewichen … Das war nun unmöglich. Alle Augen ruhten auf ihr, und sie hatte das niederschmetternde Gefühl, dass alle anderen wussten, was sie erwartete. Ihr Bruder Subai lächelte sie spöttisch an.
»Du weißt, dass eine Prinzessin der Ischkuzaia ihrem Volk gehört. Das Volk nährt dich. Deshalb musst auch du bereit sein, das Volk zu nähren, wenn deine Zeit gekommen ist.«
Sie sah ihren Vater mit schreckensweiten Augen an. Es durfte nicht …
»Dein schwerer Sturz gestern könnte schwerwiegende Folgen für deine Zukunft haben. Für die Zukunft aller Ischkuzaia. Jungfrauen sollten wilde Ritte meiden.«
Das durfte nicht wahr sein, dachte sie.
Madyas klatschte laut in die Hände. »Bringt den Tisch!«
»Bitte vergebt mir, allweiser Madyas, dass ich es wage, ungefragt das Wort an Euch zu richten«, mischte sich der alte Heilkundige ein. »Mir scheint es geboten, zunächst die Schulter Eurer Tochter zu behandeln. Sie leidet Schmerzen. Das wird der anderen Untersuchung nicht zuträglich sein.«
Ihr Vater zog ärgerlich die Brauen zusammen. »Was heißt nicht zuträglich? Sie hat jahrelang das Mannweib gespielt, dann soll sie jetzt gefälligst nicht zimperlich sein!«
»Bitte verzeiht, wenn ich Euch missverstanden haben sollte, allgewaltiger Unsterblicher.« Der Heiler wagte es nicht, ihrem Vater in die Augen zu blicken. »Ich hatte gedacht, dieser Abend sei der Suche nach den weiblichen Tugenden Eurer Tochter Shaya gewidmet. Unter dieser Prämisse wäre es ein Gebot der Höflichkeit, Eure Tochter auch wie eine Dame zu behandeln und nicht wie einen Steppenkrieger, der weder Furcht noch Schmerz kennt. Doch offenbar bin ich einem Missverständnis unterlegen und möchte unterwürfigst um Verzeihung für meinen Einwurf bitten.« Der Heilkundige sprach mit starkem Akzent, und es war schwer, seinen Worten zu folgen. Shaya war sich nicht ganz sicher, ob sie richtig verstanden hatte. Hatte er es tatsächlich gewagt, zwischen all den schönen Worten eine unterschwellige Kritik an ihrem Vater zu verstecken? War der Alte lebensmüde? Was hatte er hier überhaupt zu suchen? Was wollte man von ihr? Wenigstens starrten die Ratsmitglieder nun nicht mehr sie an, sondern den Heiler, der sich solch ungeheuerliche Freiheiten gegenüber dem Unsterblichen herausnahm.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Die Windgängerin»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Windgängerin» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Die Windgängerin» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.