Robert Silverberg - Das Buch der Veränderungen

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Also ein Gefangener, für den Lösegeld erpresst werden sollte.

Wer sollte es zahlen? Furvain selbst hatte kein großes Vermögen. Herzog Tanigel war natürlich wohlhabend, doch Tanigel würde die Lösegeldforderung vermutlich für einen von Furvains üblichen Scherzen halten, kichern und den Brief wegwerfen. Eine zweite, drängendere Forderung würde vermutlich das gleiche Schicksal treffen, besonders wenn Kasinibon auch noch eine lächerlich hohe Summe als Preis für Furvains Freiheit verlangte. Der Herzog war ein reicher Mann, doch würde er es für angemessen halten, beispielsweise zehntausend Royal zu bezahlen, damit Furvain an seinen Hof zurückkehren konnte? Das war ein sehr hoher Preis für einen nutzlosen Verseschmied.

An wen konnte Furvain sich sonst noch wenden? An seine Brüder? Wohl kaum. Alle vier waren übel gesonnene, geizige Männer, die keinen Heller hergeben würden. In ihren Augen war er ohnehin nur ein nutzloses, leichtfertiges Nichts. Sie würden ihn lieber hier bis in alle Ewigkeit Staub schlucken lassen, als auch nur eine halbe Krone zu schicken, um ihn zu befreien. Sein Vater, der Pontifex? Geld wäre für ihn kein Hindernis. Doch Furvain konnte sich lebhaft vorstellen, wie sein Vater achselzuckend sagte: »Das geschieht Aithin ganz recht. Er hat es bisher im Leben viel zu leicht gehabt, jetzt soll er es auch mal eine Weile schwer haben.«

Andererseits konnte der Pontifex Kasinibons Gesetzlosigkeit kaum hinnehmen. Unschuldige Reisende festnehmen und Lösegeld erpressen? Das verstieß gegen alle gesetzlichen Regeln, die einer so weit gespannten Gemeinschaft wie derjenigen auf Majipoor den Zusammenhalt gaben. Doch dann würde ein Späher des Militärs kommen und sehen, dass die Zitadelle uneinnehmbar war, und sie würden beschließen, keine Menschenleben auf einen Angriff zu vergeuden. Also würde man einen strengen Erlass formulieren und Kasinibon anweisen, seinen Gefangenen freizugeben und davon abzusehen, weitere Reisende zu entführen, doch man würde nichts tun, um den Erlass auch durchzusetzen.

Ich werde bis ans Ende meiner Tage hier festsitzen, dachte Furvain düster. Ich werde noch eine Ewigkeit zwischen diesen hallenden Wänden schreiten und mein Leben als Gefangener in dieser Festung beschließen. Master Kasinibon wird mir den Posten des Hofnarren geben, und dann werden wir die gesammelten Werke von Tuminok Laskil rezitieren, bis ich den Verstand verliere.

Welch unerquickliche Aussicht. Doch es war sinnlos, sich die ganze Nacht darüber den Kopf zu zerbrechen. Furvain schob alle düsteren Gedanken fort und ging zu Bett.

Das dünne und harte Bett war nicht so bequem wie dasjenige, das er in Dundilmir zurückgelassen hatte, aber es war auf jeden Fall besser als der Schlafsack, den er in den letzten zehn Tagen seiner Reise durch den Osten unter einem Baldachin von Sternen auf dem Boden ausgebreitet hatte. Während er langsam eindöste, verspürte Furvain ein Gefühl, das er sehr gut kannte. Ein Gedicht klopfte an die Pforten seines Bewusstseins und machte auf sich aufmerksam, weil es geboren werden wollte. Er konnte es noch nicht sehr deutlich sehen, ein vages, formloses Ding, doch trotz der Unscharfe war jetzt schon klar, dass es, zumindest für seine Verhältnisse, etwas Ungewöhnliches werden würde. Mehr als ungewöhnlich sogar — etwas Einzigartiges bahnte sich an. Es würde, das spürte er schon, ein erstaunliches Werk werden, auch wenn ihm das Thema noch nicht ganz klar war. Etwas Großartiges, da war er sicher, während es weiter in ihm rumorte und beharrlich in den Vordergrund drängte. Etwas Starkes. Etwas, das die Seele, das Herz und den Geist berührte. Etwas, das alle veränderte, die sich ihm näherten.

Er hatte sogar selbst ein wenig Furcht vor dieser Größe und wusste nicht recht, was er davon halten sollte, dass ihm etwas so Gewaltiges einfiel. Es hatte große Kraft und tönte wie Musik, zugleich feierlich und jubilierend. Natürlich war ihm nicht auf einen Schlag das ganze Gedicht eingefallen — lediglich der Umriss war klar, der Inhalt noch nicht. Das Gedicht selbst wollte sich überhaupt nicht herausschälen, oder jedenfalls nicht von selbst, und wenn er es zu greifen versuchte, dann entwich es ihm mit der Gewandtheit eines ungebärdigen Bilantoon. Es tanzte knapp außerhalb seiner Reichweite und verschwand schließlich in dem dunklen Abgrund, der unter seinem Bewusstsein lag. Es wollte einfach nicht zurückkehren, und wenn er noch so lange wach liegen blieb und darauf wartete.

Endlich gab er es auf und versuchte, sich wieder aufs Schlafen einzurichten. Er wusste, dass Gedichte nicht mit Gewalt zu packen waren. Sie kamen nur, wenn sie von selbst kommen wollten, und so war es sinnlos, etwas zu erzwingen. Furvain kam jedoch nicht umhin, sich zu fragen, um welches Thema es gehen sollte. Er hatte keine Ahnung, wovon das Gedicht handelte, und war sicher, dass er auch im Traum keine Eingebung erführe. Es schwang in ihm noch kaum gestalthaft, blieb ohne greifbare Substanz. Er konnte nur sagen, dass es sich um ein starkes Werk handelte, ein Werk von bedeutender Breite und Tiefe, das etwas Majestätisches an sich hatte. In dieser Hinsicht war er sicher, oder jedenfalls so sicher wie möglich. Es musste die große Dichtung sein, die zu schreiben er nach jedermanns Ansicht fähig war. Endlich bot sie sich seinem Geist dar. Sie neckte ihn und lockte ihn. Doch sie zeigte ihm nie mehr als ihre Aura, ihren äußeren Schein, und dann tanzte sie wieder davon, als wollte sie ihn für die Faulheit all der vielen vergangenen Jahre verhöhnen. Eine ironische Tragödie war es — das große verlorene Gedicht des Aithin Furvain. Die Welt sollte es nie zu sehen bekommen, und er musste ewig um diesen Verlust trauern.

Dann entschied er, dass er einfach dumm sei. Was hatte er schon verloren? Sein müder Geist hatte ihm einen Streich gespielt. Ein Gedicht, das nicht mehr ist als der Schatten eines Schattens, ist überhaupt kein Gedicht. Es war idiotisch, sich vorzustellen, dass er ein Meisterwerk verloren hatte. Wie konnte er wissen, wie gut das Gedicht — vorausgesetzt, er hätte es jemals klar sehen können — überhaupt geworden wäre? Wie konnte er den Wert einer Dichtung beurteilen, die noch nicht einmal entstanden war? Er schmeichelte sich selbst, wenn er glaubte, es habe dort irgendeine Substanz gegeben. Er wusste, dass das Göttliche ihm nicht das Rüstzeug gegeben hatte, das man zum Schöpfen bedeutender Dichtungen brauchte. Er war ein oberflächlicher Müßiggänger und dazu geschaffen, leichte und verspielte Verse zu erfinden, aber keine Meisterwerke. Dieses lockende Gedicht war nichts weiter als ein Phantom, dachte er. Die Selbsttäuschung eines müden Geistes am Rande des Eindämmerns, die halb geträumten Nachwirkungen seiner bizarren Unterhaltung mit einem Master Kasinibon. Furvain glitt langsam in den Schlaf hinüber und schlummerte dieses Mal rasch ein.

Als er aufwachte, gingen ihm immer noch unbestimmte, flüchtige Erinnerungen an das verlorene Gedicht durch den Kopf wie ein Traum, der nicht weichen will, und er wusste zunächst nicht, wo er war. Kahle Steinwände, ein schmales hartes Bett, ein schmaler Fensterschlitz, durch den freilich die Morgensonne mit gnadenloser Kraft einfiel. Dann erinnerte er sich. Er war Gefangener in der Festung von Master Kasinibon. Zuerst wurde er wütend, denn was eine Reise voller persönlicher Entdeckungen werden sollte, eine Reise, um die verunsicherte Seele zu läutern, war von einer Bande plündernder Raufbolde jäh unterbrochen worden. Dann amüsierte er sich wieder über die neue Erfahrung, auf diese Weise geschnappt worden zu sein, und schließlich ärgerte er sich über diesen Eingriff in sein Leben. Doch die Wut, das wusste Furvain, konnte ihm nicht helfen. Er musste ruhig bleiben und die ganze Sache als ein Abenteuer betrachten, als Rohstoff für Anekdoten und Gedichte, mit denen er seine Freunde erfreuen konnte, sobald er wieder daheim in Dundilmir war.

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