Stanislaw Lem - Transfer

Здесь есть возможность читать онлайн «Stanislaw Lem - Transfer» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Город: München, Год выпуска: 1961, Издательство: Deutschen Taschenbuch Verlag, Жанр: Фантастика и фэнтези, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Transfer: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Transfer»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Transfer — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Transfer», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Keine Ahnung. Sie wußte es wohl auch nicht. Nur in den entscheidenden Augenblicken schienen wir uns näherzukommen, erst dann kannten wir einander und vermochten uns zu verstehen.

Und die Nacht. Und noch ein Tag.

Und am vierten Tag hörte ich sie telefonieren und bekam eine furchtbare Angst. Später weinte sie dann. Aber beim Mittagessen lächelte sie bereits.

Und so waren dann der Anfang und das Ende. Denn in der nächsten Woche fuhren wir nach Mae, Bezirksmitte, und dort, vor einem weißgekleideten Mann, sprachen wir die Formeln aus, die uns zu einem Ehepaar machten. An demselben Tag telegrafierte ich an Olaf. Am nächsten Tag ging ich zur Post, aber es gab keine Nachricht von ihm. Ich dachte, daß er verzogen wäre und daß daher diese Verzögerung käme. Aber, um die Wahrheit zu sagen, spürte ich schon auf der Post ein Gefühl der Unruhe. Dieses Schweigen war Olaf durchaus nicht ähnlich. JedoCh wegen all der Dinge, die da passiert waren, dachte ich daran nur ganz kurz und habe rein gar nichts geahnt.

Als hätte ich es vergessen.

VI

Für ein Paar, das nur infolge der Heftigkeit meines Begehrens zusammenkam, waren wir erstaunlich harmonisch. Unser Leben wurde auf eine ziemlich eigenartige Weise eingeteilt. Hatten wir Meinungsverschiedenheiten, so verstand Eri ihren Standpunkt zu verteidigen, aber meist ging es dabei um allgemeine Fragen. Sie war zum Beispiel eine überzeugte Anhängerin der Betrisierung und verteidigte sie mit Argumenten, die sie nicht den Büchern entnahm. Die Tatsache, daß sie ihre Meinung so offen der meinen entgegensetzte, hielt ich für ein gutes Zeichen, aber unsere Diskussionen fanden am Tage statt. In seinem Licht auch über mich in einer ruhigen, objektiven Art zu sprechen, traute sie sich nicht — oder vielmehr wollte sie nicht, weil sie wahrscheinlich nicht wußte, welches von ihren Worten zu einer Kritik irgendeines meiner Fehler oder Lächerlichkeiten werden würde und welches zu einem Angriff gegen die Wertbegriffe meiner Zeit. In der Nacht aber — als ob die Dunkelheit meine Anwesenheit reduzierte und verdünnte — sprach sie zu mir über mich, das heißtüber uns. Und ich erfreute mich an diesen Gesprächen in der Dunkelheit, weil sie so barmherzig mein vielfaches Staunen verdeckte.

Sie erzählte mir von sich, von ihrer Kindheit. Auf diese Weise erfuhr ich zum zweiten, oder eher zum ersten Mal — jetzt erst mit einem reellen, menschlichen Inhalt erfüllt —, wie kunstvoll diese Gesellschaft einer andauernden, zärtlich stabilisierten Harmonie konstruiert war. Als natürlich wurde da betrachtet, daß Kinder haben und sie in den ersten Lebensjahren erziehen ein Problem ist, das hohe Qualitäten und eine vielseitige Vorbereitung erfordert, ganz spezielle Studien also; allein für die Erlaubnis, einen Nachkommen zu zeugen, mußte ein Ehepaar eine Reihe von Tests bestehen; am Anfang schien mir das unerhört, aber nach einigem Nachdenken mußte ich zugeben, daß paradoxe Sitten vielmehr uns, die Alten, nicht sie, belasteten. Denn in der alten Gesellschaft konnte man kein Haus, keine Brücke bauen, keine Krankheit heilen, keine einfache Verwaltungsmaßnahme durchführen, ohne eine entsprechende Ausbildung zu besitzen, und allein das Problem der größten Verantwortung, das Zeugen von Kindern und die Gestaltung ihrer Psyche, wurde dem blinden Zufall und der momentanen Begierde überlassen. Die Gesellschaft griff erst dann ein, wenn Fehler begangen worden waren, für deren Korrektur es bereits zu spät war.

Das Recht auf ein Kind war also eine besondere Auszeichnung, die nicht jedem zugesprochen werden konnte; ferner durften die Eltern die Kinder von Gleichaltrigen nicht isolieren — man bildete besonders zusammengesetzte Gruppen beider Geschlechter, in denen die verschiedensten Temperamente vertreten waren; die sogenannten Problemkinder wurden zusätzlichen hypnogogischen Eingriffen unterzogen, und alle fingen recht früh mit dem Lernen an. Es war aber kein Lese — und Schreibunterricht, der kam erst viel später; die eigenartige Ausbildung der Allerjüngsten beruhte darauf, sie durch besondere Spiele in das Funktionieren der Welt, der Erde, ihrer Reichtümer und die verschiedensten Formen des gesellschaftlichen Lebens einzuführen; den Vier — bis Fünfjährigen brachte man auf diese sozusagen natürliche Art die Grundlagen der Toleranz, des Zusammenlebens, der Achtung anderer Überzeugungen und Haltungen bei, der Unwesentlichkeit der unterschiedlichen äußeren körperlichen Merkmale der Kinder — also der Menschen — verschiedener Rassen.

All das schien mir sehr schön, nur mit einem grundsätzlichen Einwand: weil nämlich das feste Fundament dieser Welt, seine allumfassende Regel, die Betrisierung war. Die Erziehung zielte eben darauf hin, sie als eine Selbstverständlichkeit — wie Geburt und Tod — hinzunehmen. Als ich aber aus Eris Munde vernahm, wie man in den Schulen alte Geschichte lehrte, überkam mich ein Zorn, den ich nur mit Mühe bezwingen konnte. Aus dieser Sicht waren es nämlich Zeiten einer tierischen Welt und einer barbarischen, ungehemmten Geburtenfreudigkeit, gewaltiger wirtschaftlicher und Kriegskatastrophen. Die nicht verschwiegenen Errungenschaften der Zivilisation wurden als Ausdruck jener Kräfte und Tendenzen dargestellt, die den Menschen die Finsternis und Grausamkeit jenes Zeitalters überwinden halfen. So kam es zu diesen Errungenschaften eigentlich entgegen der damals allgemein herrschenden Tendenz, auf Kosten anderer zu leben.

Das — sagte man —, was einst nur mit der allergrößten Mühe zu erzielen war und Erfüllung nur für wenige Menschen bot, zu dem ein Weg voller Gefahren, Verzicht, Kompromisse, moralischer Niederlagen, die die materiellen Erfolge kompensierten, geführt hatte, ist nunmehr allgemein, leicht und sicher zu erreichen.

Halb so schlimm war es noch, solange man allgemeine Weishei ten verbreitete, um zahlreiche Merkmale der Vergangenheit zu verurteilen, wie zum Beispiel die Kriege — das konnte ich noch hinnehmen; auch das — völlige! — Fehlen von Politik, Reibereien, Spannungen, internationalen Konflikten — obwohl es anfangs erstaunlich schien und die Vermutung nahelegte, daß sie doch existierten, jedoch verschwiegen würden, mußte ich als einen Erfolg, nicht als Verlust ansehen. Schlimmer wurde es aber, als diese Umkehrung aller Werte ganz nahe meine intimsten Angelegenheiten berührte. Denn nicht allein Starck hatte mit seinem Buch, das — wie ich hier hinzufügen will — ein halbes Jahrhundert vor meiner Rückkehr geschrieben wurde, auf die Raumexpedition verzichtet. Hier konnte Eri, die ihre archäologischen Studien absolvierte, mir so manches beibringen. Die ersten betrisie rten Generationen hatten ihre Einstellung zur Astronautik radikal geändert, jedoch blieb sie — nach der Änderung der Plus — in Minus-Zeichen — auch weiterhin intensiv. Man war also der Meinung, daß ein tragischer Fehler begangen worden sei, dessen Höhepunkt gerade in die Jahre unserer Expedition fiel — damals wurden ja viele derartige Expeditionen unternommen. Der Fehler beruhte aber nicht allein darauf, daß die Ergebnisse solcher Expeditionen ziemlich dürftig ausfielen, daß die Erforschung der Sonnengegend — mit Ausnahme der Entdeckung auf nur wenigen Planeten primitiver und im allgemeinen uns auch fremder Vegetationsformen — im Radius mehrerer Lichtjahre zu keinem Kontakt mit irgendeiner hochentwickelten Zivilisation führte. Nicht einmal das wurde für das Schlimmste gehalten, daß die furchtbare Dauer dieser Reisen — indem ihre Ziele stets weitergesteckt wurden — die Mannschaften der Raumschiffe, dieser Vertreter der Erde, in einen Haufen unglücklicher, tödlich gequälter Wesen verwandeln mußte, die nach ihrer Landung — hier oder dort — eine sorgfältige Betreuung und Rekonvaleszenz erfordern würden; daß die Entscheidung, derartige Hitzköpfe hinauszuschicken, gedankenlos und grausam war. Für das Wesentlichste hielt man die Tatsache, daß die Erde den Kosmos erobern wollte, obwohl sie für sich selbst noch nicht alles getan hatte. Als ob es nicht selbstverständlich wäre, daß heroische Flüge die unendlichen Leiden, Ungerechtigkeiten, Ängste und Hungersnöte der Menschen nicht besänftigen konnten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Transfer»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Transfer» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


libcat.ru: книга без обложки
Stanislaw Lem
Stanislaw Lem - Az Úr Hangja
Stanislaw Lem
Stanislaw Lem - Frieden auf Erden
Stanislaw Lem
Stanislaw Lem - Fiasko
Stanislaw Lem
Stanislaw Lem - The Albatross
Stanislaw Lem
Stanislaw Lem - His Masters Voice
Stanislaw Lem
Stanislaw Lem - Nenugalimasis
Stanislaw Lem
Stanislaw Lem - Regresso das estrelas
Stanislaw Lem
Stanislaw Lem - Kyberiade
Stanislaw Lem
Stanislaw Lem - Ciberiada
Stanislaw Lem
Отзывы о книге «Transfer»

Обсуждение, отзывы о книге «Transfer» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x