Robert Silverberg - Der Seher

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»Danke, aber ich bin in besserer Form, als du zu glauben scheinst«, sagte ich. »Es tut mir leid, daß ich deine Zeit verschwendet habe.«

»Nicht im geringsten verschwendet. Es ist wichtig, daß wir uns über unsere Schwierigkeiten aussprechen, Lew. Carvajal sieht die Zukunft, wenn du mich fragst. Aber für einen rationalen Mann wie mich ist eine solche Vorstellung schwer zu schlucken.«

»Nimm an, es sei wahr. Was rätst du?«

»Unter der Annahme, es sei wahr, tätest du, glaube ich, gut daran, dir Carvajal nicht abspenstig zu machen. Unter dieser Annahme. Wenn es wahr ist, dann ist es in unserem besten Interesse, weitere Informationen aus ihm herauszumelken, und daher solltest du wegen einer so geringfügigen Sache wie dieser Rede keinen Bruch riskieren.«

Ich nickte. »Das ist auch meine Meinung. Du wirst also Quinn gegenüber keine Andeutungen machen, was er bei der Bankeinweihung sagen oder nicht sagen soll?«

»Natürlich nicht.«

Er begleitete mich zur Tür. Ich war zittrig und schwitzte, und wahrscheinlich war in meinen Augen ein wilder Blick.

Den Mund konnte ich auch nicht halten. »Und du wirst nicht rumgehen und den Leuten erzählen, daß ich durchdrehe, Bob? Denn das stimmt nicht. Vielleicht bin ich am Rande eines ungeheuren Durchbruchs im Bewußtsein, aber ich werde nicht verrückt. Wirklich, ich werde nicht verrückt«, sagte ich so heftig, daß es selbst mir nicht überzeugend klang.

»Ich meine ernsthaft, daß du einen kurzen Urlaub gebrauchen könntest. Aber ich werde nicht verlauten lassen, daß du bald reif für die Klapsmühle bist.«

»Danke, Bob.«

»Danke, daß du zu mir gekommen bist.«

»Es gab niemand anders.«

»Es wird schon hinkommen«, sagte er beruhigend. »Mach dir keine Sorgen um Quinn. Ich werde drauf achten, ob er sich wirklich Mrs. Goldstein und Mr. Rosenblum vergrault. Du könntest diesbezüglich ein paar Umfragen starten.« Er drückte meine Hand. »Ruh dich aus, Lew. Ruh dich etwas aus.«

21

Und so verhalf ich denn der Prophezeiung zu ihrer Erfüllung, obwohl es in meiner Macht gestanden hatte, sie zu hintertreiben. Oder doch nicht? Ich hatte mich geweigert, Carvajals unnachgiebigen, ins Eis gestochenen Determinismus auf die Probe zu stellen. Ich hatte gekniffen. Quinn würde bei der Einweihung reden. Quinn würde seine blöden Witze über Israel machen. Mrs. Goldstein würde murren; Mr. Rosenblum würde fluchen. Der Bürgermeister würde sich unnötig Feinde machen, die Times eine saftige Geschichte haben, und wir würden uns befleißigen, den politischen Schaden zu reparieren; Carvajal hätte wieder einmal recht gehabt. Es wäre so leicht gewesen einzugreifen, sagen sie. Warum nicht das System testen? Herausfinden, ob er bluffte. Seiner Behauptung, die Zukunft, einmal erspäht, gliche einer in Stein gemeißelten Inschrift, auf den Zahn fühlen. Nun, ich hatte es nicht getan. Ich hatte meine Chance gehabt und Angst, sie zu ergreifen, als ob ich heimlich wüßte, daß die Sterne auf ihren Bahnen in Verwirrung stürzen würden, wenn ich mich in den Lauf der Dinge einmischte. So hatte ich mich also der angeblichen Unvermeidlichkeit des Ganzen fast kampflos ergeben. Aber hatte ich wirklich so leicht nachgegeben? Hatte ich je wirkliche Handlungsfreiheit gehabt? War nicht auch mein Nachgeben vielleicht ein Teil des unabänderlichen, ewigen Drehbuchs?

22

Jeder hat die Gabe, hatte Carvajal zu mir gesagt. Nur sehr wenige wissen damit umzugehen. Und er hatte von einer Zeit geredet, in der ich selbst würde sehen können. Wenn Sie selbst… Nicht ›falls‹, sondern ›wenn‹.

Beabsichtigte er, die Gabe in mir zu erwecken?

Der Gedanke erschreckte und erregte mich. In die Zukunft zu sehen, von Zufall und Unerwartetem nicht mehr herumgestoßen zu werden, von den dunstigen Ungenauigkeiten der stochastischen Methode zu absoluter Gewißheit voranzuschreiten — oh ja, ja, ja, wie wunderbar, aber wie furchterregend auch! Jene dunkle Türe aufzustoßen, auf die Straße der Zeit hinauszublicken, auf die wartenden Wunder und Geheimnisse —

Ein Bergmann will zur Arbeit gehn,
Da hört er, wie sein Töchterlein weint.
Er tritt ans Bett, nach ihr zu sehn.
Sie sagt, Vater, ich hab’ so bang geträumt.

Furchterregend, weil ich wußte, daß ich etwas sehen könnte, das ich nicht sehen wollte und das mich auszehren und zerschlagen könnte, so wie Carvajal augenscheinlich vom Wissen um seinen Tod ausgezehrt und zerschlagen worden war. Wunderbar, denn Sehen hieße, dem Chaos des Unbekannten zu entrinnen, es bedeutete die Errungenschaft jenes völlig strukturierten, völlig geregelten Lebens, nach dem ich mich sehnte, seitdem ich meinen jugendlichen Nihilismus gegen die Philosophie der Kausalität eingetauscht hatte.

Bitte, Vater, geh heut nicht in den Schacht,
Mein Vater, mein Vater, bleib hier,
Denn oft werden wahr die Träume der Nacht,
Und was wird ohne dich aus mir.

Wenn aber Carvajal wirklich einen Weg wußte, die Gabe in mir zum Leben zu erwecken, dann würde ich sie — so gelobte ich — anders handhaben; würde nicht zulassen, daß sie einen verwelkten Einsiedler aus mir machte, würde mich nicht passiv den Beschlüssen irgendeines unsichtbaren Drehbuchschreibers unterwerfen und nicht wie Carvajal ein Marionettendasein akzeptieren. Nein, ich würde die Gabe auf aktive Weise nutzen, ich würde mit ihrer Hilfe den Gang der Geschichte formen und steuern, ich würde mit meinem besonderen Wissen die Muster des menschlichen Dramas ändern und neu ausrichten, soweit ich dazu in der Lage wäre.

Im Traum hab’ ich Feuer im Stollen gesehn,
Um ihr Leben kämpften die Hauer.
Dann wechselt das Bild, und an Gräbern stehn
Frauen und Kinder in Trauer.

Solche Formung und Steuerung war laut Carvajal unmöglich. Unmöglich für ihn, vielleicht; aber würden seine Grenzen auch für mich gelten? Selbst wenn die Zukunft feststeht und nicht zu ändern ist, so könnte man doch mit dem Wissen des Künftigen immer noch Schläge mildern, Energien eine neue Richtung geben, aus dem Untergang alter Muster neue schaffen. Ich würde es versuchen. Lehre mich sehen, Carvajal, und laß es mich versuchen!

Bitte, Vater, geh heute nicht in den Schacht,
Mein Vater, mein Vater, bleib hier.
Denn oft werden wahr die Träume der Nacht,
Und was wird ohne dich aus mir.

23

Sundara verschwand Ende Juni, ohne eine Nachricht zu hinterlassen, und war fünf Tage lang weg. Ich benachrichtigte die Polizei nicht. Als sie zurückkehrte und keinerlei Erklärung gab, fragte ich sie nicht, wo sie gewesen war. In Bombay vielleicht wieder, in Tierra del Fuego, Capetown, Bangkok, mir war es einerlei. Ich wurde langsam ein guter Transit-Ehemann. Vielleicht hatte sie die fünf Tage flach ausgestreckt auf dem Altar eines örtlichen Transit-Hauses zugebracht, wenn sie Altäre haben, oder vielleicht hatte sie ein Bordell in der Bronx beehrt. Wußte es nicht, wollte mich nicht dafür interessieren. Wir hatten uns schlimm auseinandergelebt, wir liefen Seite an Seite über dünnes Eis und blickten nicht ein einziges Mal zum anderen, wechselten kein einziges Wort, glitten nur stumm auf ein unbekanntes und gefährliches Ziel zu. Transit-Prozesse beanspruchten ihre Energien Tag und Nacht, Nacht und Tag. Was bringt es dir? wollte ich sie fragen. Was bedeutetes dir? Aber ich fragte nicht. An einem klebrigen Abend im Juli kam sie spät von Gott weiß was für Aktivitäten in der Stadt nach Hause — in einen türkisfarbenen Sari gekleidet, der an ihrer feuchten Haut so aufreizend haftete, daß man sie im puritanischen Neu-Delhi wegen öffentlicher Unzucht zu zehn Jahren verdonnert hätte — und kam zu mir, legte ihre Arme auf meine Schultern, seufzte und lehnte sich eng an mich, so daß ich die Wärme ihres Körpers fühlte, die mich zittern machte; und ihre Augen suchten meine, und in ihren dunkelglänzenden Augen war Schmerz und Verlorenheit und Bedauern, ein furchtbarer Blick voll Kummer. Und als ob ich ihre Gedanken lesen könnte, hörte ich sie deutlich sagen: »Sag das Wort, Lew, sag nur das Wort, und ich lasse sie laufen, und alles wird wieder, wie es war.« Ich weiß, das war es, was ihre Augen mir sagten. Aber das Wort sagte ich nicht. Warum blieb ich stumm? Weil ich argwöhnte, daß Sundara bloß ein neues bedeutungsloses Transit-Spiel an mir ausprobierte, ein Spiel á la Hast-du-gedacht-ich-mein-es-ernst? Oder weil ich irgendwo in meinem Innern nicht wollte, daß sie von der Bahn, die sie gewählt hatte, abwich?

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