Robert Silverberg - Der Seher
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- Название:Der Seher
- Автор:
- Издательство:Wilhelm Heyne
- Жанр:
- Год:1978
- Город:München
- ISBN:3-453-30496-9
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
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Quinn war durchaus nicht aus der Fassung gebracht. Kess tippte er mit der Spitze seines Schuhs gegen den riesigen Karton voller Telegramme und sagte mit durchtriebener Stimme: »Und so beginnen wir unsere Werbung um die Gunst des amerikanischen Wählers. Ein kleiner Fehlstart, nicht wahr, mein Junge?«
»Mach dir keine Sorgen«, sagte ich ihm, Pfadfindereifer in meiner Stimme. »Das ist das letzte Mal, daß so etwas passiert.«
25
Ich rief Carvajal an. »Ich muß mit Ihnen reden«, sagte ich.
Wir trafen uns auf der Hudson Promenade in der Nähe der Zehnten Straße. Das Wetter war unheildrohend, dunkel, feucht und warm, der Himmel von einem bösartigen grünlichen Gelb, schwarzrandige Gewitterwolken türmten sich hoch auf über New York Jersey, und eine Stimmung bevorstehender Apokalypse durchdrang alles. Pfeile grimmigen, verfärbten Sonnenlichts, eher graublau als golden, brannten durch eine Filterschicht düsterer Wolken, die sich wie eine zerknüllte Decke in der Himmelsmitte ausbreitete. Absurdes Wetter, opernhaftes Wetter, ein lauter, übermäßig betonter Hintergrund für unser Gespräch.
Carvajals Augen leuchteten unnatürlich. Er sah größer, jünger aus, wie er da auf seinen Fußballen die Promenade entlangjazzte. Warum gewann er zwischen jeder unserer Begegnungen neue Kräfte?
»Also?« forderte er mich auf.
»Ich möchte sehen können.«
»Dann sehen Sie doch. Ich hindere Sie nicht, oder?«
»Seien Sie ernst«, bat ich.
»Das bin ich immer. Wie kann ich Ihnen helfen?«
»Bringen Sie es mir bei.«
»Habe ich Ihnen je gesagt, es könnte beigebracht werden?«
»Sie sagten, jeder habe die Gabe, aber nur sehr wenige wüßten damit umzugehen. Also. Zeigen Sie mir, wie man damit umgeht.«
»Der Umgang damit kann vielleicht erlernt werden«, sagte Carvajal, »aber er kann nicht gelehrt werden.«
»Bitte.«
»Warum so eifrig?«
»Quinn braucht mich«, sagte ich kleinlaut. »Ich möchte ihm helfen, Präsident zu werden.«
»Na und?«
»Ich möchte ihm helfen. Dazu muß ich sehen.«
»Aber Sie können so gut Trends ermitteln, Lew!«
»Das reicht nicht. Das reicht nicht.«
Donner dröhnte über Hoboken. Ein naßkalter Wind aus Westen rührte die zusammengeklumpten Wolken auf. Die Kulisse, mit der uns die Natur versorgte, war in grotesker, komischer Weise übertrieben.
»Angenommen, ich würde von Ihnen erwarten, mir vollständige Kontrolle über Ihr Leben zu geben«, sagte Carvajal. »Angenommen, ich würde verlangen, daß Sie mich jede Entscheidung für Sie machen lassen, daß Sie all Ihr Tun nach meinen Anweisungen ausrichten, daß Sie Ihr Leben völlig in meine Hand geben, und angenommen, ich würde sagen, daß dann eine Chance besteht, daß Sie sehen lernen. Eine Chance. Was würden Sie darauf antworten?«
»Ich würde sagen: abgemacht.«
»Wissen Sie, sehen ist vielleicht nicht so wunderbar, wie Sie es sich vorstellen. Im Moment halten Sie es für den magischen Schlüssel zu allem. Was, wenn es sich als bloße Last und als Hindernis entpuppen würde? Als Fluch?«
»Das glaube ich nicht.«
»Wie wollen Sie das wissen?«
»Eine derartige Fähigkeit kann eine ungeheuer positive Kraft sein. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie für mich nicht wohltätig wäre. Ich sehe die möglichen negativen Aspekte, klar, aber trotzdem — ein Fluch? Nein.«
»Und wenn es doch einer wäre?«
Ich zuckte die Achseln. »Das Risiko nehme ich auf mich. Ist es für Sie ein Fluch gewesen?«
Carvajal antwortete nicht gleich, sondern blickte zu mir auf, seine Augen suchten meine. Das war der richtige Augenblick für zuckende Blitze und fürchterliche Donnerschläge, für peitschenden Sturmregen. Nichts dergleichen geschah. Absurderweise teilten sich die Wolken direkt über uns, und süßes, weiches, gelbes Sonnenlicht umfing die dunklen Sturmesrunzeln. Soviel für Mutter Natur als Kulissenschieberin.
»Ja«, sagte Carvajal ruhig. »Ein Fluch. Wenn irgend etwas, dann ein Fluch, ein Fluch.«
»Ich glaube Ihnen nicht.«
»Was macht mir das aus?«
»Selbst wenn es für Sie ein Fluch war, glaube ich nicht, daß es für mich auch so wäre.«
»Sehr mutig, Lew. Oder sehr töricht.«
»Beides. Nichtsdestoweniger, ich möchte auch sehen können.«
»Sind Sie bereit, mein Jünger zu werden?«
Sonderbares, aufschreckendes Wort. »Was würde das bedeuten?«
»Ich habe es Ihnen schon gesagt. Sie übergeben sich mir, ohne Fragen zu stellen, ohne Garantien zu erhalten.«
»Wie wird mir das helfen zu sehen.«
»Ohne Fragen zu stellen«, sagte er. »Sie müssen sich einfach mir auf Treu und Glauben ausliefern, sich mir völlig überantworten, Lew.«
»Abgemacht.«
Die Blitze kamen. Die Himmel taten sich auf, und ein verrückter Guß trommelte mit unglaublicher Wut auf uns nieder.
26
Anderthalb Tage später: »Das Schlimmste ist«, sagte Carvajal, »wenn man seinen eigenen Tod sieht. Das ist der Moment, wo das Leben aus einem schwindet, nicht wenn man tatsächlich stirbt, sondern wenn man es sehen muß.«
»Ist das der Fluch, den Sie gemeint haben?«
»Ja, das ist der Fluch. Das ist es, was mich umgebracht hat, Lew, lange vor meiner Zeit. Ich war gerade dreißig Jahre alt, als ich ihn das erste Mal sah. Seitdem habe ich ihn viele Male gesehen. Ich kenne das Datum, die Stunde, den Ort, die Umstände. Ich habe es wieder und wieder durchlitten, den Anfang, die Mitte, das Ende, die Dunkelheit, das Schweigen. Und nachdem ich es einmal gesehen habe, war das Leben für mich nur noch ein sinnloses Puppentheater.«
»Was war das Schlimmste«, fragte ich, »zu wissen, wann; zu wissen, wie?«
»Zu wissen, daß«, sagte er.
»Daß Sie überhaupt sterben würden?«
»Ja.«
»Ich verstehe nicht. Ich meine, es muß bestürzend sein, ja, sich selbst beim Sterben zuzusehen, seinen eigenen Abgang wie in einer Nachrichtenschau zu sehen, aber das kann doch keine fundamentale Überraschung auslösen, oder? Ich meine, der Tod ist unvermeidlich, und das wissen wir doch alle schon als kleine Kinder.«
»Wissen wir?«
»Natürlich.«
»Glauben Sie, daß Sie sterben werden, Lew?«
Ich riß die Augen auf. »Natürlich.«
»Sind Sie absolut überzeugt davon?«
»Ich kapiere Sie nicht. Wollen Sie andeuten, ich hätte Illusionen von Unsterblichkeit?«
Carvajal lächelt heiter. »Jeder hat sie, Lew. Als Sie ein Junge waren, starb Ihr Lieblingsgoldfisch oder Ihr Hund, und Sie sagten, nun, Goldfische leben nicht lang. Hunde leben nicht lang, und so haben Sie Ihre erste Erfahrung mit dem Tod abgeschüttelt. Es gilt nicht für Sie. Der Junge von nebenan fällt vom Fahrrad und bricht sich den Schädel. Nun, sagen Sie, Unfälle kommen vor, aber sie beweisen nichts; einige Leute sind weniger vorsichtig als andere, und ich bin einer von den vorsichtigen. Ihre Großmutter stirbt. Sie war alt und seit Jahren krank, sagen Sie, sie hat sich zu fett werden lassen, sie ist in einer Generation aufgewachsen, in der Vorsorgemedizin erst primitiv entwickelt war, sie hat sich nicht richtig um ihren Körper gekümmert. Das wird mir nicht passieren, sagen Sie, mir nicht.«
»Meine Eltern sind tot. Meine Schwester ist gestorben. Ich hatte eine Schildkröte, die gestorben ist. Der Tod ist in meinem Leben nichts Fernes und Unwirkliches. Nein, Carvajal, ich glaube an den Tod. Ich akzeptiere die Tatsache des Todes. Ich weiß, ich werde sterben.«
»Nicht wirklich.«
»Wie können Sie das sagen?«
»Ich weiß, wie die Menschen sind. Ich weiß, wie ich war, bevor ich mich sterben sah, und was danach aus mir wurde. Nicht viele haben diese Erfahrung gehabt, haben sich verändert; wie ich mich verändert habe. Vielleicht noch nie jemand. Hören Sie mir gut zu, Lew. Niemand glaubt wirklich und ganz, daß er sterben wird, egal, was er meint zu glauben. Hier oben im Kopf akzeptieren Sie es vielleicht, aber Sie akzeptieren es nicht auf der Ebene der Zellen, auf der Ebene des Stoffwechsels und der Zellteilung. Ihr Herz hat seit dreißig Jahren oder so keinen Schlag ausgelassen, und es weiß, es wird nie einen auslassen. Ihr Körper tummelt sich fröhlich wie eine Drei-Schichten-Fabrik, die rund um die Uhr Blutkörperchen, Lymphe, Samen, Speichel herstellt, und soviel Ihr Körper weiß, wird er das immer tun. Und Ihr Hirn, das sieht sich selbst als das Zentrum eines großen Dramas, dessen Star Lew Nichols ist, und das ganze Universum ist für den Star nur eine riesige Ansammlung von Requisiten, alles was passiert, passiert um Sie herum, in bezug auf Sie, Sie sind der Dreh- und Angelpunkt, und wenn Sie auf die Hochzeit von Freunden gehen, dann heißt diese Szene nicht Dick und Judy heiraten, nein, sie heißt Lew geht auf eine Hochzeit, und wenn ein Politiker gewählt wird, heißt es nicht Paul Quinn wird Präsident, sondern Lew erlebt, wie Paul Quinn Präsident wird, und wenn ein Stern explodiert, heißt die Überschrift nicht Beteigeuze verschwunden, sondern Lews Universum verliert einen Stern, und so weiter, bei jedem dasselbe, jeder ist der Held des großen Schauspiels der Existenz; Dick und Judy haben, jeder für sich im eigenen Kopf, die Starrolle, Paul Quinn, vielleicht sogar Beteigeuze, und jeder von euch meint, wenn er sterben sollte, würde das ganze Universum verlöschen müssen wie ein ausgeschaltetes Licht, und das ist unmöglich, und daher wird er nicht sterben. Jeder weiß, er ist die eine Ausnahme. Hält die ganze Sache mit seiner fortdauernden Existenz zusammen. Sie wissen wohl, Lew, all die anderen, die werden sterben; klar, das sind die Nebenrollen, die Lanzenträger, die müssen laut Textbuch irgendwann verschwinden, aber nicht Sie, o nein, nicht Sie! Ist das nicht wirklich so, Lew, drunten im Keller Ihrer Seele, drunten auf den geheimnisvollen Ebenen, die Sie nur ab und zu besuchen?«
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