Robert Silverberg - Der Seher
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- Название:Der Seher
- Автор:
- Издательство:Wilhelm Heyne
- Жанр:
- Год:1978
- Город:München
- ISBN:3-453-30496-9
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
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Ich mußte grinsen. »Schon möglich, daß es doch so ist. Aber…«
»Es ist so. Es ist bei jedem dasselbe. Für mich war es genauso. Nun, aber die Menschen sterben wirklich, Lew. Einige mit zwanzig und einige mit hundertzwanzig, und immer kommt es als eine Überraschung. Da stehen sie und sehen, wie sich plötzlich die große Finsternis vor ihnen öffnet — und wie sie in das Loch hineingehen, sagen sie, mein Gott, ich habe mich doch geirrt, es erwischt mich wirklich, auch mich! Was für ein Schock das ist, was für ein fürchterlicher Schlag für das Ego, daß sie nicht die einzigartige Ausnahme sind, für die sie sich hielten. Aber bis dieser Augenblick kommt, ist es sehr beruhigend, sich an den Gedanken zu klammern, daß sie vielleicht entwischen werden, daß sie irgendwie davonkommen. Jeder hat zum Leben diesen Fetzen Trost, Lew. Jeder außer mir.«
»Sehen war so schlimm?«
»Es hat mich vernichtet. Es hat mir die eine große Illusion geraubt, Lew, die heimliche Hoffnung, unsterblich zu sein, die uns weitermachen läßt. Natürlich mußte ich weitermachen, dreißig Jahre oder mehr, weil ich gesehen hatte, daß es mich erst als alten Mann treffen würde. Aber das Wissen hat eine Mauer um mein Leben gezogen, eine Grenze, ein unzerbrechliches Siegel. Ich war kaum mehr als ein Junge und hatte schon den wirklichen Schlußstrich mitbekommen, den Punkt am Ende des Satzes. Ich konnte nicht darauf bauen, mein Leben ewig zu genießen, wie das die anderen tun. Ich hatte nur meine dreißig Jahre vor mir. Wenn Sie so etwas wissen, dann schnürt das Ihr Leben ein, Lew. Es beschränkt Ihre Möglichkeiten.«
»Es fällt mir nicht leicht zu verstehen, warum es diese Wirkung haben sollte.«
»Einmal werden Sie es verstehen.«
»Vielleicht wird es für mich nicht so sein, wenn ich das Wissen habe.«
»Ah!« rief Carvajal. »Wir alle denken, wir wären die Ausnahme!«
27
Als wir uns das nächste Mal trafen, erzählte er mir, wie er sterben würde. Er habe nur noch knapp ein Jahr zu leben, sagte er. Es würde im Frühling des Jahres 2000 passieren, irgendwann zwischen dem zehnten April und dem fünfundzwanzigsten Mai; obwohl er behauptete, den genauen Zeitpunkt bis hin zur Stunde des Tages zu kennen, wollte er ihn mir doch nicht verraten.
»Warum halten Sie das vor mir zurück?« fragte ich.
»Weil ich keine Lust habe, mich mit Ihrer persönlichen Spannung und Erwartung zu belasten«, sagte Carvajal derb. »Ich möchte nicht, daß Sie, wenn Sie an dem Tag zu mir kommen, wissen, daß es der Tag ist, und lauter irrelevante, verworrene Gefühle daherbringen.«
»Werde ich dabeisein?« fragte ich erstaunt.
»Sicher.«
»Werden Sie mir sagen, wo es passieren wird?«
»In meiner Wohnung«, sagte er. »Sie und ich werden ein Problem besprechen, das Ihnen zu der Zeit zu schaffen machen wird. Die Türglocke wird läuten. Ich werde öffnen, und ein Mann wird gewaltsam in die Wohnung eindringen, ein bewaffneter Mann mit rotem Haar, der…«
»Warten Sie. Sie haben mir einmal gesagt, daß Sie in Ihrem Wohnviertel noch nie jemand belästigt habe und niemand es je tun werde.«
»Niemand, der dort lebt«, sagte Carvajal. »Dieser Mann wird ein Fremder sein. Meine Adresse hat er durch ein Versehen bekommen — er hat die falsche Wohnung erwischt — und will eine Drogenlieferung abholen, etwas für Fixer. Ich sage ihm, daß ich keine Drogen habe, aber er wird mir nicht glauben; er wird denken, ich wolle ihn hereinlegen, und wird wütend werden, er wird mit der Pistole herumfuchteln und mir drohen.«
»Und was tue ich bei alledem?«
»Sie beobachten.«
»Beobachten? Ich stehe einfach nur da mit verschränkten Armen wie ein Zuschauer?«
»Wie ein Zuschauer«, sagte Carvajal. »Sie beobachten nur.« In seinen Worten war ein scharfer Ton. Als gäbe er mir einen Befehl: Sie werden nichts tun in dieser ganzen Szene. Sie werden sich völlig raushalten, abseits, ein bloßer Zuschauer.
»Ich könnte ihn mit einer Lampe niederschlagen. Ich könnte versuchen, ihm die Pistole zu entreißen.«
»Das werden Sie nicht.«
»In Ordnung«, sagte ich. »Was passiert weiter?«
»Jemand klopft an der Wohnungstür. Einer meiner Nachbarn, der den Lärm gehört hat und sich um mich Sorgen macht. Der Gangster verliert die Nerven. Denkt, es ist die Polizei oder vielleicht eine rivalisierende Bande. Er feuert dreimal; dann zerschlägt er ein Fenster und verschwindet über die Feuerleiter. Die Kugeln treffen mich in der Brust, im Arm und in der Schläfe. Für eine Minute oder so bin ich noch da. Keine letzten Worte. Sie erleiden überhaupt keinen Schaden.«
»Und dann?«
Carvajal lachte. »Und dann? Und dann? Wie soll ich das wissen? Ich habe Ihnen doch gesagt: Ich sehe wie durch ein Periskop. Das Periskop reicht nur bis zu diesem Augenblick, kein bißchen weiter. Wahrnehmung hört da auf für mich.«
Wie ruhig er das sagte!
»Ist es das, was Sie sahen, als wir im Club der Handelsherren und Reeder beim Mittagessen waren?« fragte ich.
»Ja.«
»Sie sehen zu, wie Sie über den Haufen geschossen werden, und verlangen dann die Speisekarte, als ob nichts wäre?«
»Die Szene war mir nicht neu.«
»Wie oft haben Sie sie gesehen?« fragte ich.
»Keine Ahnung. Zwanzig-, fünfzig-, vielleicht hundertmal. Wie ein wiederkehrender Traum.«
»Ein wiederkehrender Alptraum.«
»Man gewöhnt sich daran. Nach zehn Vorführungen oder so ist die Sache emotionell überhaupt nicht mehr sehr stark geladen.«
»Es ist für Sie nichts anderes als ein Film? Ein alter Cagney-Streifen in der Spätvorstellung?«
»So etwa«, sagte Carvajal. »Die Szene selbst wird trivial, langweilig, schal, vorhersagbar. Die Folgerungen sind es, die dauern, die niemals ihre Gewalt über mich verlieren, während die konkreten Einzelheiten unwichtig geworden sind.«
»Sie akzeptieren es einfach. Sie werden nicht versuchen, dem Mann die Tür ins Gesicht zu schlagen, wenn es soweit ist. Sie werden nicht zulassen, daß ich mich hinter der Tür verstecke und ihn niederschlage. Sie werden nicht darum bitten, an dem Tag unter Polizeischutz gestellt zu werden.«
»Natürlich nicht. Was sollte dabei herausspringen?«
»Es wäre ein Experiment…«
Er schürzte die Lippen. Meine hartnäckige Rückkehr zu einem Thema, das für ihn absurd war, schien ihn zu ärgern. »Was ich sehe, ist das, was geschehen wird. Die Zeit für Experimente war vor fünfzig Jahren, und die Experimente sind alle fehlgeschlagen. Nein, wir werden nicht eingreifen, Lew. Wir werden gehorsam unsere Rollen spielen, Sie und ich. Das wissen Sie doch.«
28
Unter dem neuen Regime konferierte ich täglich mit Carvajal, manchmal mehrmals am Tag, gewöhnlich telefonisch, und übermittelte ihm die jeweils neuesten politischen Informationen — Strategien, Entwicklungen, Gespräche mit politischen Führern von außerhalb New Yorks, Daten-Projektionen, alles, was auch nur am Rande unser Vorhaben, Paul Quinn ins Weiße Haus zu hieven, berühren konnte. Der Grund dafür, dieses ganze Zeug in Carvajals Kopf zu stopfen, war der Periskop-Effekt: Er konnte nicht sehen, was sein Bewußtsein nicht zu guter Letzt irgendwie einmal wahrnähme; und was er nicht sehen konnte, konnte er mir nicht weiterreichen. Eigentlich tat ich nichts anderes, als mir selbst Botschaften aus der Zukunft zuzusenden — über die Zwischenstation Carvajal. Die Dinge, mit denen ich ihn heute fütterte, waren für diesen Zweck natürlich wertlos, da das Ich der Gegenwart sie bereits kannte; aber was ich ihm in einem Moment sagen würde, könnte für mich heute von Bedeutung sein, und da die Information an irgendeinem Punkt in das System hineinkommen mußte, begann ich den Input hier und fütterte Carvajal mit den Daten, die er vor Monaten oder sogar vor Jahren gesehen hatte.
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