Robert Silverberg - Der Seher

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»Quinns Interessen sind meine Interessen. Wenn Sie gesehen haben, daß er etwas tut, was diesen Interessen schadet, wie kann ich da still sitzen und ihn einfach drauflosmachen lassen?«

»Es gibt keine Wahl.«

»Das glaube ich noch nicht.«

Carvajal seufzte. »Wenn Sie die Sache mit der Kuwait-Zeremonie beim Bürgermeister aufbringen«, sagte er ernst, »werden Sie das letzte Mal etwas von dem erfahren haben, was ich sehe.«

»Ist das eine Drohung?«

»Die Feststellung einer Tatsache.«

»Eine Feststellung, die dazu tendiert, Ihre Prophezeiung selbsterfüllend zu machen. Sie wissen, daß ich Ihre Hilfe will, also verschließen Sie mir mit Ihrer Drohung die Lippen, und natürlich findet dann die Zeremonie so statt, wie Sie sie gesehen haben. Aber was habe ich davon, wenn Sie mir etwas erzählen und ich nicht die Konsequenzen ergreifen darf? Warum riskieren Sie es nicht, mir freie Hand zu lassen? Sind Sie sich der Kraft Ihrer Visionen so unsicher, daß Sie auf diese Weise ihr Eintreten garantieren müssen?«

»Also gut«, sagte Carvajal milde, ohne Bosheit. »Sie haben freie Hand. Tun Sie, was Sie für richtig halten. Wir werden sehen, was passiert.«

»Und wenn ich mit Quinn rede, wird das den Bruch zwischen Ihnen und mir bedeuten?«

»Wir werden sehen, was passiert«, sagte er.

Er hatte mich in der Falle. Wieder hatte er mich ausgespielt, denn wie konnte ich es wagen, meinen Zugang zu seinen Visionen zu gefährden, und wie sollte ich wissen, wie er auf meinen Verrat reagieren würde? Ich würde es zulassen müssen, daß Quinn im nächsten Monat die Juden verärgerte, und darauf bauen, den Schaden später auszubessern, es sei denn, ich fände einen Weg, Carvajals Schweigegebot zu umgehen. Vielleicht sollte ich die Angelegenheit mit Lombroso besprechen.

Ich fragte: »Wie schwer wird die Verstimmung der Juden über Quinn sein?«

»Schwer genug, ihm eine Menge Stimmen zu kosten. Er will Null-Eins für die Wiederwahl kandidieren, nicht wahr?«

»Wenn er nicht nächstes Jahr Präsident wird.«

»Wird er nicht«, sagte Carvajal. »Das wissen wir beide. Er wird nicht einmal kandidieren. Aber er muß im Jahre 2001 als Bürgermeister wiedergewählt werden, wenn er drei Jahre später ins Weiße Haus will.«

»Unbedingt.«

»Dann sollte er sich die jüdischen Stimmen von New York nicht verscherzen. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann.«

Im Geist merkte ich mir vor, Quinn den Rat zu geben, seine Beziehungen zu den Juden der Stadt zu verbessern — er brauchte nur ein paar koschere Delikatessengeschäfte zu besuchen, freitagabends mal in ein paar Synagogen hineinzusehen.

»Habe ich Sie mit meiner Bemerkung vorhin verärgert?« fragte ich.

»Ich ärgere mich nie«, sagte Carvajal.

»Verletzt dann. Es schien Sie zu verletzen, als ich sagte, Sie wollten die Zukunft so haben, wie Sie sie gesehen haben.«

»Ja, es hat mich wohl verletzt. Weil es zeigt, wie wenig Sie mich verstanden haben, Lew. Als ob Sie wirklich dächten, ich stände unter einem neurotischen Zwang, meine Vision wahrzumachen. Als ob Sie annähmen, ich erpresse Sie psychologisch, um Sie daran zu hindern, die Entwicklung durcheinander zu bringen. Nein, Lew. Die Entwicklung kann nicht durcheinandergebracht werden, und solange Sie das nicht einsehen, wird es zwischen uns keine wirkliche Verwandtschaft des Denkens, keine Gemeinsamkeit der Visionen geben. Ihre Bemerkung hat mich traurig gestimmt, weil sie mir gezeigt hat, wie weit Sie tatsächlich von mir entfernt sind. Aber, nein, nein, ich bin nicht über Sie verärgert. Ist das Steak gut?«

»Ausgezeichnet«, sagte ich, und er lächelte. Wir beendeten unser Mal schweigend und gingen, ohne auf die Rechnung zu warten. Der Club würde ihm die Rechnung schicken. Sie mußte sich auf über hundertundfünfzig Dollar belaufen.

Draußen, als wir uns verabschiedeten, sagte Carvajal: »Eines Tages, wenn Sie selbst sehen werden, werden Sie begreifen, warum Quinn bei der Bank-Einweihung die Dinge sagen muß, die er, wie ich weiß, sagen wird.«

»Wenn ich selbst sehen werde?«

»Sie werden.«

»Ich habe nicht die Gabe.«

»Jedermann hat die Gabe«, sagte er. »Nur sehr wenige wissen mit ihr umzugehen.« Er drückte kurz meinen Unterarm und verschwand in der Menschenmenge auf der Wall Street.

20

Ich war nahe daran, Quinn sofort anzurufen. Sobald mir Carvajal aus dem Blick war, fragte ich mich, warum ich zögern sollte. Carvajals Einblicke in künftige Entwicklungen trafen nachweislich zu; er hatte mir eine Information gegeben, die für Quinns Karriere wichtig war; meine Verantwortlichkeit Quinn gegenüber überfuhr alle anderen Erwägungen. Außerdem erschien mir Carvajals Begriff einer unbeugsamen, unabänderlichen Zukunft immer noch absurd. Alles, was noch nicht geschehen war, mußte für verändernde Eingriffe offen sein; ich konnte und würde es ändern, um Quinns willen.

Aber ich rief ihn nicht an. Carvajal hatte mich gebeten — mir befohlen und gedroht, mich gewarnt —, in diese Sache nicht einzugreifen. Wenn Quinn bei der Einweihung nicht erschiene, würde Carvajal den Grund wissen, und das könnte das Ende meiner empfindlichen, aufreibenden Beziehung zu dem sonderbar starken kleinen Mann sein. Aber könnte Quinn seinen Auftritt bei der Zeremonie ausfallen lassen, selbst wenn ich intervenierte? Laut Carvajal war das unmöglich. Andererseits spielte Carvajal vielleicht ein Spiel innerhalb des Spiels, und was er wirklich vorhersah, war eine Zukunft, in der Quinn der Kuwait-Feierlichkeit nicht beiwohnte. In dem Falle mochte das Drehbuch vorsehen, daß ich als Agens der Änderung auftrat, als derjenige, der Quinn daran hinderte, den Termin einzuhalten; in diesem Fall würde Carvajal darauf zählen, daß meine Widerspenstigkeit helfen würde, die Dinge auf die richtige Bahn zu bringen. Das klang nicht sehr plausibel, aber ich mußte die Möglichkeit in Rechnung ziehen. Ich war in einem Labyrinth von Sackgassen verloren. Mein stochastischer Sinn war mir keine Stütze mehr. Ich wußte nicht mehr, was ich von der Zukunft oder sogar der Gegenwart halten sollte, und die Vergangenheit selbst fing an, ungewiß auszusehen. Ich glaube, bei jenem Mittagessen mit Carvajal begann der Prozeß, in dem mir Schritt für Schritt abgestreift wurde, was ich einmal für gesunde Vernunft gehalten hatte.

Einige Tage lang überlegte ich hin und her. Dann ging ich in Bob Lombrosos vielgerühmtes Büro und lud die ganze Sache auf ihn ab.

»Ich habe ein taktisches Problem«, sagte ich.

»Warum kommst du zu mir statt zu Haig Mardikian? Er ist der Stratege.«

»Weil mein Problem mit vertraulichen Informationen zu tun hat, die vor Quinn zurückgehalten werden sollen. Ich weiß etwas, das Quinn wahrscheinlich gerne erfahren würde, und ich kann es ihm nicht sagen. Mardikian ist so ein hundertfünfzigprozentiger Quinn-Mann, daß es ihm gleichsähe, mir die Geschichte unter dem Siegel der Verschwiegenheit zu entlocken und dann damit schnurstracks zu Quinn zu laufen.«

»Ich bin auch ein hundertfünfzigprozentiger Quinn-Mann«, sagte Lombroso. »Und du erst.«

»Ja«, sagte ich. »Aber das geht bei dir nicht soweit, daß du das Vertrauen, das dir ein Freund schenkt, um Quinns willen verraten würdest.«

»Während du glaubst, Haig würde das.«

»Sehr wohl möglich.«

»Haig würde sich sehr ärgern, wenn er wüßte, daß du so von ihm denkst.«

»Ich weiß, du wirst ihm nichts davon sagen«, sagte ich. »Ich weiß es.«

Lombroso antwortete nicht, stand nur einfach vor dem großartigen Hintergrund seiner Sammlung mittelalterlicher Schätze, bohrte seinen Finger tief in seinen dichten schwarzen Bart und musterte mich mit durchdringenden Augen. Ein langes, quälendes Schweigen entstand. Und doch fühlte ich, daß ich recht getan hatte, zu ihm statt zu Mardikian zu kommen. Im ganzen Team Quinns war Lombroso der Vernünftigste, der Zuverlässigste, ein wunderbar gescheiter, ausgeglichener Mann, in sich ruhend und unbestechlich, von vollkommen unabhängigem Geist. Wenn mein Urteil von ihm falsch war, war ich erledigt.

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