Robert Silverberg - Der Seher

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»Ist wirklich alles in Ordnung?«

»Vollkommen.«

»Es tut mir leid, daß ich Sie gebeten habe…«

»Machen Sie sich darüber keine Sorgen«, sagte er. »Es war nicht so schlimm, wie es ausgesehen haben muß.«

»War es beängstigend, das, was Sie gesehen haben?«

»Beängstigend? Nein, nein, nicht beängstigend. Ich sage Ihnen doch, es war nichts, das ich nicht schon zuvor gesehen hätte. Einer dieser Tage werde ich es Ihnen erzählen.« Er rief den Kellner. »Ich glaube, es ist Zeit zum Mittagessen«, sagte er.

Die Speisekarte wies keine Preise aus, ein Zeichen von geradezu snobistischer Vornehmheit. Das Angebot war unglaublich: gebackenes Lachssteak, Hummer aus Maine, Lende vom Rost, Seezungenfilet, eine ganze Liste unerreichbarer Dinge, nichts von den üblichen eintönigen Sojabohnen-Endzeit-Erfindungen und dem Meeresalgen-Mischmasch. Jedes erstklassige New Yorker Restaurant mochte eine Sorte frischen Fisch und eine Sorte Fleisch anbieten, aber neun oder zehn Raritäten auf einer und derselben Speisekarte, das war ein überwältigender Beweis der Macht und des Reichtums der Clubmitglieder und der hohen Verbindungen seines Küchenchefs. Er wäre kaum überraschender gewesen, wenn die Karte Filet vom Einhorn und gegrilltes Sphinx-Kotelett aufgeführt hätte.

Ohne Ahnung, was die Sachen kosteten, bestellte ich munter drauflos, Cherrystone-Muscheln und die Lende. Carvajal entschied sich für Hummercocktail und Lachs. Er wollte keinen Wein, drängte mich aber, eine halbe Flasche für mich selbst zu bestellen. Die Weinliste gab gleichfalls keine Preise an; ich wählte einen gier Latour, der wahrscheinlich fünfundzwanzig Dollar kostete. Ich sah keinen Sinn darin, mich mit Rücksicht auf Carvajal zurückzuhalten. Ich war sein Gast, und er konnte es sich leisten.

Carvajal beobachtete mich. Er war mir rätselhafter denn je; gewiß hatte er irgend etwas mit mir im Sinn. In seiner abwesenden, unartikulierten, heimlichen Art schien er mich fast zu umwerben. Aber er ließ keine Andeutungen fallen. Ich fühlte mich wie ein Mann, der mit verbundenen Augen gegen einen Gegner pokert, der meine Karten sehen konnte.

Die Vorführung des Sehens, die ich ihm abgelockt hatte, war ein so beunruhigender Einschnitt in unserem Gespräch gewesen, daß ich zögerte, zu dem Thema zurückzukehren; für eine Weile plauderten wir ziellos und liebenswürdig über Wein, Essen, die Börse, die nationale Wirtschaft, Politik und ähnlich neutrale Dinge. Unvermeidlich kamen wir auf das Thema Paul Quinn, und die Luft schien spürbar schwerer zu werden.

Er sagte: »Quinn leistet gute Arbeit, nicht wahr?«

»Ich glaube schon.«

»Er muß der beliebteste Bürgermeister seit Jahrzehnten sein. Er hat Charme, nicht? Und ungeheure Energie. Zuviel manchmal, ja? Er scheint oft ungeduldig zu sein, nicht bereit, die üblichen politischen Gleise zu durchlaufen, wenn er etwas erledigen will.«

»Das stimmt schon«, sagte ich. »Ja, sicher, er ist impulsiv. Ein Fehler der Jugend, Sie müssen bedenken, er ist noch nicht einmal vierzig.«

»Er sollte behutsamer vorgehen. Seine Ungeduld macht ihn manchmal anmaßend. Bürgermeister Gottfried war anmaßend, und Sie wissen, wie es ihm erging.«

»Gottfried war ein ausgesprochener Diktator. Er wollte aus New York einen Polizeistaat machen, und…« Bestürzt hielt ich inne. »Eine Sekunde. Wollen Sie andeuten, daß Quinn ein Attentat droht?«

»Nicht wirklich. Nicht mehr als jedem wichtigeren Politiker auch.«

»Haben Sie etwas gesehen, das…«

»Nein. Nichts.«

»Ich muß es wissen. Wenn Sie irgendwelche Anhaltspunkte für einen geplanten Anschlag auf das Leben des Bürgermeisters haben, machen Sie damit keine Spielchen. Ich möchte es wissen.«

Carvajal sah belustigt drein. »Sie mißverstehen mich. Quinn schwebt in keinerlei persönlicher Gefahr, von der ich wüßte, und ich habe meine Worte schlecht gewählt, wenn sie das impliziert haben. Was ich sagen wollte, ist, daß Gottfrieds Taktiken ihm Feinde gemacht haben. Wenn er nicht ermordet worden wäre, hätte er vielleicht — nur vielleicht — Schwierigkeiten mit der Wiederwahl gehabt. Auch Quinn macht sich in letzter Zeit Feinde. In dem Maße, wie er den Stadtrat immer öfter umgeht, verärgert er bestimmte Wählerblocks.«

»Die Schwarzen, ja, aber…«

»Nicht nur die Schwarzen. Insbesondere die Juden fangen an, sich über ihn zu beschweren.«

»Das war mir nicht bewußt. Die Umfragen zeigen nicht, daß…«

»Noch nicht, nein. Aber in einigen Monaten wird es an die Oberfläche kommen. Zum Beispiel sein Standpunkt in der Frage des Religionsunterrichts in den Schulen hat ihm offenbar in den jüdischen Wohnvierteln schon geschadet. Und seine Kommentare über Israel bei der Einweihung des neuen Hochhauses der Bank von Kuwait in der Lexington Avenue…«

»Diese Einweihung findet erst in drei Wochen statt«, belehrte ich ihn.

Carvajal lachte. »Wirklich. Oh, ich habe die Dinge wieder durcheinandergebracht, nicht wahr? Ich dachte, ich hätte seine Rede im Fernsehen gesehen, aber vielleicht…«

»Sie haben sie nicht gesehen. Gesehen haben Sie sie.«

»Kein Zweifel. Kein Zweifel.«

»Was wird er über Israel sagen?«

»Nur ein paar kleine stichelnde Witzeleien. Aber die Juden hier sind für solche Bemerkungen extrem empfindlich, und die Reaktion war nicht — wird nicht gut sein. Sie wissen ja, New Yorker Juden sind traditionell mißtrauisch gegenüber Politikern irischer Abstammung. Insbesondere gegenüber irischen Bürgermeistern; aber nicht einmal für die Kennedys hatten sie so sehr viel übrig.«

»Quinn ist genauso wenig Ire wie Sie Spanier sind«, sagte ich.

»Jeder, der Quinn heißt, ist für die Juden ein Ire, und seine Nachkommen bis zur fünfzigsten Generation werden Iren sein, und ich bin ein Spanier. Sie mögen Quinns Aggressivität nicht. Bald werden sie finden, daß er nicht die richtige Einstellung zu Israel hat. Und sie werden vernehmlich schimpfen.«

»Wann?«

»Im Herbst. Die Times wird auf der ersten Seite einen Artikel über die Entfremdung der jüdischen Wählerschaft bringen.«

»Nein«, sagte ich. »Ich werde veranlassen, daß Lombroso an Quinns Stelle zu der Kuwait-Einweihung geht. Dann macht Quinn erst gar nicht den Mund auf, und wir rufen allen ins Gedächtnis, daß wir einen Juden auf der höchsten Ebene der Stadtregierung haben.«

»Oh, nein, das können Sie nicht machen«, sagte Carvajal kopfschüttelnd.

»Warum nicht?«

»Weil Quinn die Rede halten wird. Ich habe ihn gesehen.«

»Und wenn ich veranlasse, daß Quinn in der Woche nach Alaska fährt?«

»Bitte, Lew! Es ist unmöglich, daß Quinn am Tag der Einweihung irgendwo anders als im Gebäude der Bank von Kuwait ist. Unmöglich!«

»Und wahrscheinlich auch unmöglich, daß er seine Witzchen über Israel sein läßt, selbst wenn er gewarnt wird?«

»Ja.«

»Das kann ich nicht glauben. Wenn ich morgen zu ihm sage, he, Paul, meine Ermittlungen ergeben, daß die jüdischen Wähler unruhig werden, also laß lieber die Kuwait-Sache, dann wird er sie lassen. Oder seine Zunge im Zaum halten.«

»Er wird hingehen«, sagte Carvajal ruhig, »und seine Witzchen vom Stapel lassen.«

»Egal, was ich sage oder tue?«

»Egal, was Sie sagen oder tun, Lew.«

Ich schüttelte den Kopf. »Die Zukunft ist nicht so unerbittlich, wie Sie denken. Ein Wörtchen haben wir bei dem, was kommt, schon auch mitzureden. Ich werde mit Quinn über die Kuwait-Zeremonie sprechen.«

»Bitte, tun Sie das nicht!«

»Warum nicht?« fragte ich grob. »Weil Sie wollen, daß die Zukunft so kommt, wie Sie sagen?«

Damit schien ich ihn verletzt zu haben. Sanft sagte er: »Weil ich weiß, daß die Zukunft immer so kommt, wie ich sie gesehen habe. Bestehen Sie darauf, das zu überprüfen?«

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