Charles Sealsfield - Das blutige Blockhaus

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»Aber ihre Prinzipien, ihre Systeme stehen fest«, erwiderte Vergennes. »Ein anderer führt sie, bringt sie zum Ziel!«

»Nie wird ein System-Mann ein Prinzip fortführen, das ein anderer begann«, versetzte der Graf. »Es ist moralisch unmöglich, ein Denkmal wahnwitziger Vermessenheit findet er es, und es bleibt, gleichsam wie kahle riesige Grundmauern eines aus den Trümmern einer zerstörten Stadt aufgebauten Warnungstempels, dem vorübergehenden Wanderer ins Auge zu starren, ihm die furchtbaren Schicksale der geschlachteten Tausende, den Jammer der Väter und Mütter, die Flüche, die Verzweiflung eines ganzen Volkes zu erzählen und Nachteulen, Schlangen und Fledermäusen zum Schlupfwinkel zu dienen.«

»Was hat der Mann gegen Prinzipien, scheint kein Freund von Prinzipien?« raunte Doughby zu Howard hinüber. »Gebe keinen Strohhalm für einen Mann ohne Prinzipien!«

»Vergebung, Mister Doughby!« sagte der Graf, der ihn gehört hatte. »Ein Mann ohne Prinzipien, ohne Grundsätze, der ist freilich nur wenig wert. Aber es ist ein großer Unterschied zwischen einem Mann von Grundsätzen und einem Prinzip- oder System-Mann.«

»Verstehe, was Sie sagen wollen, Monsieur de Vignerolles«, fiel Doughby ein. »Dem einen sind die Prinzipien Meilenzeiger auf seinem Wege, die ihn die gerade Straße fortführen, dem anderen ist sein System ein Sporn, der ihm Tag und Nacht in den Flanken sitzt, ihn zu Tode hetzt. Wüßte auch etwas von derlei Prinzipmännern zu erzählen.«

»Aber mein Gott, Papa!« unterbrach Luise die Diskussion. »Über lauter Prinzipien haben wir ganz das Dessert vergessen!«

Und alle schauten auf und riefen laut: »Ma foi! — En vérité! — Mais voyez donc!« Wirklich hatten sie in der Hitze des Gefechts ganz diesen wesentlichen, ja vorzüglichen Bestandteil einer Louisianatafel vergessen. Die Überbleibsel des zweiten Gangs standen noch immer in nichts weniger als malerischen Bruchstücken umher, und die Diener, schien es, machten es sich auch bequem, keiner war zu sehen.

»Mein Gott, wo sind denn die Leute alle?« jammerte die Maman. »Kein einziger ist da! Champagner seit einer halben Stunde auf der Tafel und kein Dessert! Welche Verwirrung!«

Der Papa sprang auf und Luise mit ihm. Beide liefen zur Tür hinaus in den Salon. Luise kam laut lachend zurück.

»Stellen Sie sich vor, Amadée steht mitten unter den Domestiken und erzählt ihnen wer weiß was für Geschichten! Und sie hören alle mit offenem Munde zu!«

Neues Gelächter.

»Ma foi, c‘est drôle!«

»Wer ist dieser Amadée?« fragte Howard.

»Kennst du Amadée nicht? Es ist der Amadée von Papa Vignerolles. Da kommt er!«

Und der liebe Amadée kam wirklich mit Menou Hand in Hand. Dieser flüsterte dem Grafen und Maman ein paar Worte in die Ohren. Die gute Maman schaute auf und reichte dem Alten freudig die Rechte, die er recht französisch galant an die Lippen drückte. Die Kreolen steckten die Köpfe zusammen, und ihre Gesichter erheiterten sich. Sie wurden kindisch ausgelassen, die guten Kreolen. Nichts als »Amadée, bon Amadée« war zu hören.

»So sag mir nur, was das alles soll?« fragte Howard leise.

»Später!« raunte Luise ihrem Mann zu. »Du wirst hören!«

»Amadée, deine Gesundheit!« rief der Papa und hob das Glas, und alle folgten seinem Beispiel.

Und der alte Amadée hob das ihm von Maman gereichte Glas gleichfalls, salutierte mit Anstand rings umher und leerte es dann auf aller Gesundheit. Seltsam, wirklich seltsam. Der alte Vendéer oder Gascogner führte die Diener der Gäste mir nichts dir nichts aus dem Saal, um ihnen alte Geschichten zu erzählen, statt sie das Dessert aufstellen zu lassen, und dafür tranken ihm sämtliche Kreolen zu, als ob er eine Heldentat vollbracht hätte.

Auf alle Fälle war er ein ganz einzigartiges Muster eines ehemaligen Kammerdieners oder was er gewesen war. Ein wahres Laternengesicht, das bloß Haut und Knochen vorwies und Runzeln und eine scharfe spitze Nase, am äußeren Ende rot punktiert, ein Paar kleine funkelnde Augen, grauweiße Wimpern, das ganze Profil ungemein scharf, eine wahre Häscher- oder Polizeidirektors-Physiognomie. Für das ihm übriggebliebene Haarkapital trug er übrigens viele Sorge, ein kurzer dicker Haarzopf saß ihm im Nacken und zwei eisgraue Wülste über den Ohren, die zu dem spiegelglatten ehrwürdigen Scheitel keinen üblen Gegensatz bildeten. Sein Rock war aus dem feinsten blauen Tuch mit weißen Aufschlägen, aber in einem Schnitt, der wenigstens ein halbes Jahrhundert alt war. Auch seine Gamaschen datierten in diese Zeit zurück.

Jetzt war er ganz mit der Aufstellung des Desserts beschäftigt, das er recht kunstgerecht vor die Augen zu bringen wußte. Die Ananastorte verriet Meisterhand. Und wie er den Schwarzen die Teller, Schüsseln und Schüsselchen abnahm und sie gefällig auf die Tafel stellte, ging Howard ein Licht auf. Der Alte hatte die Diener zweifelsohne aus dem Saal bugsiert, um zwischen ihre Ohren und die Zunge Vergennes‘ die gehörige Entfernung zu legen.

»Nicht wahr, Luise?«

Sie nickte, legte aber mit einem vielsagenden Blick auf Vergennes den Finger auf den Mund.

»Weiß nicht, liebe Luise, wer so rücksichtslos jede Schicklichkeit verletzt wie dieser junge Mensch und den fanatischen Apostel spielt, verdiente eigentlich eine ernste Zurechtweisung. Achtung vor jeder Meinung, aber Feingefühl ist da am unrechten Ort, wo unsere und der Unsrigen Sicherheit und Leben in Gefahr stehen. Ohne die Dazwischenkunft dieses alten Amadée würde ein Dutzend Sklaven Dinge gehört haben, die in Zeit von einer Woche unseren fünfundzwanzigtausend Negern am River — auf die wir nicht fünfundzwanzighundert Weiße haben — die Köpfe leicht lichterloh hätten anbrennen können. Ist nicht zu scherzen in diesem Punkt, ist furchtbarer Ernst! Wir sitzen auf einem Vulkan, einem Pulvermagazin, wir dürfen es uns nicht verhehlen. Aber wie wir unsere Lage kennen sollten, sollten wir auch nicht jeden Unbesonnenen mit glimmender Lunte in dieses Magazin eintreten lassen! Wie Männer sollten wir unsere Lage ins Auge fassen, nicht wie alte törichte Weiber, und die Kreolen sind in diesem Punkt leichtsinnige, schnatternde Weiber. Ich befürchte und gestehe es aufrichtig: Diese Kreolen bringen früher oder später eine St. Domingo-Teufelei Anspielung auf den blutigen Sklavenaufstand in St. Domingo im Jahre 1791. über uns und unser Louisiana! Zum Glück haben wir Uncle Sam im Norden!«

Doch die Stimmen wurden immer fröhlicher, die Reden lauter. Alle fühlten sich so wohl, wie man es nur immer sein kann, wenn Ananas- und Bananentorten und Granadillos und Pecans und Orangen und zwanzigerlei Arten tropischer Früchte mehr und Champagner- und Madeirawein einen anlächeln. Einige saßen bereits wie im Traum, die Akazien vor dem Hause begannen ihnen Menuetts zu tanzen, die Tafel, die Sessel fingen an zu promenieren.

Mistreß Houston hatte mit einiger Ungeduld der französischen Sitte, an der Tafel zu bleiben, das Opfer gebracht. Nun erhob sie sich, mit ihr die übrigen. Es war auf alle Fälle Zeit, den Aufruhr, den die Weinfluten angerichtet, mit dem Öl der Mokkabohne zu beschwichtigen.

»Mesdames et Messieurs! Ist‘s gefällig, in den Salon zurückzukehren?«

Keine Einwendung gegen den Vorschlag des guten Papa kam — alle ordneten sich in Reih und Glied.

* * *

An der Spitze zog der Graf de Vignerolles mit Mistreß Houston ein. Wirklich ein vollendeter Gentleman. Elegante Formen, leichte, ungezwungene, anmutige Haltung, die alles Auffallende zu vermeiden weiß, lebendiges, geistreiches Gesicht, von einem fortwährenden Lächeln aufgehellt, das bald mild ironisch, bald schärfer spöttisch oder freundlich gutmütig ihm so wohl anstand. Er hatte vieles vom Höfling im besseren Sinne des Wortes. Wie unvergleichlich hatte er die krampfhafte Spannung zu lösen gewußt, in die der heillose Vergennes die ganze Tischgesellschaft versetzt hatte! Wie gefällig, leidenschaftslos der Wortfluß seiner Rede! Auch nicht die mindeste Aufregung. Sprache, Ton, Haltung, Kleidung, alles verriet den geborenen Aristokraten jenes alten Regimes, bei dem Leidenschaften und Tränen längst versiegt waren.

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