Karl May - In den Schluchten des Balkan

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»Nein.«

»Gut; ich will schweigen.«

»Daran handeln Sie klug. Können Sie mir Ihre Wohnung beschreiben?«

»Sehr leicht. Es ist eigentümlicherweise grad so wie hier. Wenn Sie von Dschnibaschlü nach Kabatsch kommen, so ist es das fünfte Haus zur rechten Hand, in welchem ich wohne. Es ist nur eine kleine Hütte. Mein Vater war ein blutarmer Hirt. Die Mutter lebte noch, als ich nach Mekka pilgerte. Sie starb, und kurze Zeit später traf den Vater der Schlag. Jetzt kann er kein Glied bewegen und auch nicht sprechen, sondern nur lallen; dennoch betet er ohne Unterlaß, daß Allah ihn erlösen möge, damit er mir nicht länger zur Last falle. Ich aber bete heimlich zu der großen göttlichen Liebe, ihn mir noch lange, lange zu erhalten. Vater und Mutter hat man nur einmal. Sind sie gestorben, so hat der Kirchhof den besten Teil des Kindes empfangen, und keine Seele auf Erden meint es mit ihm wieder so gut und treu, wie die Hingeschiedenen. Einst, als ich noch klein war, da kam ein alter Mann in unsere Hütte und bat um Herberge. Er bekam ein Lager und Milch und Brot. Mehr hatten wir selbst nicht. Ich hatte etwas getan, was die Mutter erzürnte. Da nahm der alte Gast einen Zettel hervor und einen Bleistift. Er war ein römischer Katholik, und obgleich er die türkische Sprache nicht verstand, schrieb er mir einen Vers aus Ihrer Bibel auf, welches die heilige Schrift der Christen ist, und sagte mir, daß ich diese Worte auswendig lernen und stets befolgen und nie wieder vergessen solle. Ich habe diesen Zettel als Amulett bei mir getragen, bis er in Fetzen ging. Er ist zerrissen und verschwunden; aber die Worte sind mir im Gedächtnisse und im Herzen geblieben bis auf den heutigen Tag und werden auch da bleiben, bis der Engel des Todes zum großen Abschied ruft.«

Ich war tief gerührt und fragte den Sahaf, dessen Augen feucht geworden waren:

»Wie lauten diese Worte?«

»Sie lauten: Bir göz zewklen-ar babaji, bir göz itaatetmez, kargalar onu kazar-lar yrmak jakinda, gendsch kartalar onu jutar-lar.«

Das waren die Bibelworte: »Ein Auge, welches den Vater verspottet und sich weigert, der Mutter zu gehorchen, das werden die Raben am Bache aushacken und die jungen Adler fressen.«

Wieder ein Beispiel von der unwiderstehlichen Macht des göttlichen Wortes, welches wirkt, wie »ein Hammer, der Felsen zerschmettert«. Wo hat der Kuran, wo haben die Vedas und wo hat (man verzeihe!) die Offenbarung der >letzten Heiligen<, ich meine das Machwerk jenes Joe Smith, welches er book of the Mormons nannte, eine Stelle von so gewaltiger, unmittelbarer Wirkung aufzuweisen? Man lese das Gold-Glanz-Buch, welches Buddhas Lehren über sich, über Buße, Pflicht und das Ende der Dinge enthält; man vertiefe sich mittels eines entsetzlichen Studiums in die heiligen Bücher Indiens, in die Papyrus Aegyptens mit ihren Ptah-, Re- und Amon-Reminiszenzen – — es gibt doch nur das eine Gotteswort, von dem es so lieblich heißt: >Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege<, und dessen strafende, vernichtende Macht doch auch nicht erschütternder geschildert werden kann, als in der fürchterlichen Stelle: >Und er wurde zu Stein!<

Ich reichte dem Uhrmacher-Buchhändler die Hand und fragte ihn:

»So lieben Sie also Ihren Vater?«

»Herr, warum fragen Sie? Kann es einen Sohn geben, welcher seinen Vater nicht liebt? Kann ein Kind seiner Eltern vergessen, denen es alles, alles zu verdanken hat?«

»Sie haben recht; meine Frage war gänzlich überflüssig. Vielleicht bekomme ich Ihren Vater zu sehen, und dann werde ich ihm ebenso einen Vers aufschreiben, wie der alte römische Katholik Ihnen aufgeschrieben hat. Und geht der Wunsch, den ich jetzt im stillen hege, in Erfüllung, so ist es mir wohl möglich, ihm und Ihnen außerdem eine recht große Freude zu machen. Bleiben Sie daheim, damit ich Sie finde, wenn ich komme! Allah jusellimak – Gott behüte Sie!«

»Fi aman Allah – in Gottes Schutz!« antwortete er, indem er meine ihm dargebotene Hand an seine Stirn drückte.

Da nahm er sein Pferd »al el meimene« – zur rechten Hand und ritt im Trabe davon.

Ich blickte ihm nach, bis er hinter fernem Strauchwerk verschwunden war, und setzte dann meinen Weg fort. Ich war noch nicht weit geritten, so sah ich etwas auf der Erde liegen, was ich an diesem Orte nicht gesucht hätte, nämlich eine richtige, wirkliche, echte und wahrhaftige Semmel, eine braune und knusperig gebackene Zeile von acht, sage acht Semmeln.

Dieses Backwerk ist von uns nach der Türkei gebracht worden, weshalb es dort vorzugsweise Frandschela, »die Fränkische« genannt wird.

Ich stieg vom Pferde und hob die Semmel auf, eine neubacken duftende Reminiszenz an die Heimat. Was mit der Achterzeile tun? Ohne mir darüber klar zu sein, brach ich ein Eckchen ab und – hielt es meinem Rappen hin. Er hatte so etwas noch nie gesehen; aber das verursachte ihm keine Skrupel. Ob Chaß etmek oder Frandschela, ob auf Deutsch Semmel oder auf Englisch roll, ob auf Französisch pain blanc oder im Italienischen piccoli pani, ob in polnischer Sprache bulka und pszenna und in serbischer pletenitza, ob auf Walachisch pune albeh oder auf Russisch bulka, grad wie auch in Ostpolen – der Rappe hatte weder sprachliche noch andere Bedenken; er prüfte mit der Nase, nahm das Eckchen und riß mir sodann die ganze übrige Zeile aus der Hand.

»Ma li hadsche fih, sufra daïme, tajib heiwan – ich brauche es nicht; gesegnete Mahlzeit, mein gutes Tier!«

Nachdem er die seltene Delikatesse verzehrt hatte, rieb er den schönen, charaktervollen Kopf an meiner Achsel, dann stieg ich auf und – — – kaum zwanzig Schritte weiter lag abermals eine Semmelzeile.

Was war das? Was hatte das zu bedeuten? Diese Art von Manna regnet es weder vom Himmel, noch wächst es auf der Manna-Esche (Fraxinus ornus) oder kriecht als Mannaflechte (Sphaerothallia esculenta) am Boden hin!

Ich stieg zum zweiten Male ab, hob den Fund auf und steckte ihn in die Satteltasche.

Kaum wieder im Sattel, sah ich von weitem wieder eine Zeile liegen. Wieder absteigen? Nein! Ich gab dem Rappen die Sporen. Er legte sich lang aus, ventre a terre; ich nahm im Ritt die Semmel vom Boden auf und – — erblickte einige Exemplare anderer Gebäckarten, an denen wir vorübersausten.

War hier ein amerikanischer Rollboy mit einem defekten Semmelwagen gefahren? Diese unternehmenden Gentlemen machen gern Geschäfte, aber so sehr weit vom heimatlichen Baker‘s oven verirren sie sich denn doch wohl nicht!

Ich nahm das Pferd wieder in langsameren Gang, und nun zeigte es sich, daß auch weiterhin der Weg in verschiedenen Intervallen mit Gebäck interpunktiert war. Welch ein gesegnetes Land, dieses Rumelien!

Ich ließ natürlich liegen, was am Boden lag, und trachtete danach, den wohltätigen Spender dieser nahrhaften Kommata zu erreichen. Ein kleines Gebüschinselchen inmitten der unbebauten Fläche – ich bog um dasselbe herum, und siehe, da stand er, der Wohltätige, und zwar in sehr irdischer Gestalt. Es war eines jener Wesen, welche von den Arabern Baghl, von den Türken Katyr, von den gelehrten Abendländern Equus hinnus und von den ungelehrten Deutschen respektwidrigerweise Maulesel genannt werden.

Ja, da stand er und – — fraß. Und was fraß er? Nicht etwa Semmeln, die doch meinem edlen Pferde so ausgezeichnet gemundet hatten, sondern Zuckerwerk, teures, süßes Zuckerwerk, wie es von den abendländischen Damen zum Nachtische geknuspert, von den orientalischen Schönen aber während des ganzen Tages zwischen den roten Lippen und schwarzen Zähnen geführt wird. Man sagt freilich verleumderischerweise, daß diese Konfitüren auch im Abendlande außerhalb des Nachtisches eingehende Beachtung finden.

Ich sprang vom Pferde, nun zum dritten Male. Der Maulesel sah erst mich an, dann den Rappen und wendete sich hernach, ganz unbefangen und keiner Schuld bewußt, zur Seite, als habe er nicht das mindeste Verständnis dafür, daß Unterschlagung und darauffolgende Verwendung im eigenen Nutzen vom Strafrichter mit unnachsichtlicher Sühne zu belegen sei. Oder verließ er sich etwa bereits auf die bekannten mildernden Umstände? Das mußte aber mir egal sein, denn selbst die absoluteste Unkenntnis der Gesetze schützt vor Strafe nicht. Ich begann also, um mich eines diplomatischen Ausdruckes zu bedienen, der Konfitürenfrage etwas näher zu treten.

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