Max Buchner - Reise durch den Stillen Ozean

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Die eigenthümliche Thatsache, dass unsere Epidemie so plötzlich ausbrach, nachdem wir bereits zwei Monate auf See und ohne Berührung von Land gewesen, liess sich vielleicht dadurch erklären, dass das Krankheitsgift, welches zweifellos schon bei der Abreise von Hamburg im Schiff gesteckt haben musste, anfangs zu schwach war, um deutliche Erscheinungen hervorzurufen, und erst unter dem Einfluss der langen tropischen Feuchtigkeit und Hitze zu grösserer Wirksamkeit sich entwickelte.

Es waren zwei junge, kräftige, vor Kurzem noch blühende Weiber, eine Polin und eine Dänin, die als die ersten der tückischen Seuche zum Opfer fielen. So hatten wir denn am folgenden Morgen das trübselige Schauspiel einer doppelten Leichenbestattung. Die Flagge wurde zum Zeichen der Trauer halbstocks gehisst. Eine fremdartige Stille herrschte auf dem Schiff, Passagiere und Mannschaft waren erschüttert und in gedrückter Stimmung. Alles fürchtete sich vor dem unheimlichen Gast, der unsichtbar und unheilschwanger unter uns hauste. Vier Matrosen trugen die in Segeltuch eingenähten und mit Flaggen bedeckten Leichen aus dem Hospital um den Grossmast herum nach Steuerbord, welcher eben Leeseite war, voran die Missionäre, hinterdrein die Angehörigen, der Kapitän und ich und die ganze Bevölkerung. Die Missionäre sprachen ein Gebet, dann glitten von dem Bollwerk unter der Flagge hinweg, an kurzen Tauen gehalten, die Leichen ins Meer und verschwanden, durch Steinkohlen beschwert, gurgelnd in die Tiefe. Einige Luftblasen stiegen an die Oberfläche zurück, und von den theuren Körpern war nichts mehr zu sehen. Zerknirscht stund die Menge herum, und ausser dem Schluchzen und Weinen und ausser dem Rauschen der Fahrt regte sich kein Laut.

Nach der Reihenfolge des Sterbens wurde zuerst die Polin, dann die Dänin zur Ruhe gesenkt. Niemals schnitt eine Melodie mir schriller und schärfer ins Ohr, als der polnische und dann der dänische Grabgesang, welche die Feier beschlossen. Ruhte ja doch auf mir die Hauptlast unseres Unglücks, und wusste doch Niemand an Bord besser als ich, wie unzureichend und ohnmächtig die ganze Medizin einer solchen Epidemie gegenüber ist. Wir hatten noch ungefähr die Hälfte der Reise vor uns, und es war mir gewiss, dass die eben ad Akta gelegten zwei Fälle nur den Anfang einer Reihe anderer bildeten, wenn ich auch gegen Niemand den Namen Typhus aussprach und stets die tröstlichste Zuversicht heuchelte, dass die Krankheit in den nun bevorstehenden kälteren Breiten rasch aufhören würde.

Die Erkrankungen nahmen immer mehr zu. Es wurde unmöglich, sämmtliche Kranke zu isoliren, blos die schwersten konnten im Hospital Unterkunft finden. Häufig brachen ganz plötzlich furibunde Delirien aus bei solchen, die bisher nur leicht ergriffen waren. Heute wurde mir vielleicht ein Frauenzimmer vorgeführt, das auf einmal im Bette herumzuschlagen begonnen hatte, morgen vielleicht ein junger Bursche, der den Versuch gemacht, ins Wasser zu springen. Wenn ich sie mit dem Thermometer mass, hatten sie die höchsten Temperaturen.

Tag und Nacht in Anspruch genommen, ohne geschulte und gewissenhafte Wärter, hatte ich fast Alles selbst zu thun. War es mir gelungen, gegen ansehnliche Geldversprechungen ein wenigstens der Zahl nach genügendes Personal für die Krankenpflege zu engagiren, so liefen sie nach wenigen Tagen eigenmächtig wieder hinweg oder holten mich Nachts aus dem Bett, um mir zu erklären, dass sie sich vor den Delirien fürchteten und es nicht mehr aushalten könnten.

Unter solchen Umständen wurde die Seereise ungemüthlich. Eine mächtige Sehnsucht nach Land, namentlich nach Ruhe und Alleinsein, nach Waldesdunkel und Wiesengrün, ergriff mich. Sie sollte erst in sechs Wochen einigermassen gestillt werden.

IV

IM INDISCHEN OZEAN

Um das Kap herum. Segeln vor dem Sturm. Die Krozet Islands. Unsere Typhusepidemie steigt. Gedrückte Stimmung. Zur Naturgeschichte der Seeleute. Albatrosse und sonstige Vögel. Ventilationseigenthümlichkeiten.

Am 31. Januar passirten wir bei gutem Winde das Kap der guten Hoffnung in 44 Grad südlicher Breite, nachdem wir kurz vorher an Tristan da Kunha vorübergesegelt waren, ohne den Inselvulkan in Sicht zu bekommen.

Wir gingen bis hart an die Grenze des antarktischen Treibeises, beinahe bis zum 50. Grad hinab, um erst in der Höhe von Neuamsterdam uns wieder etwas nördlich zu wenden. Es wurde nun ziemlich kalt, was wir um so bitterer empfanden, verweichlicht durch das äquatoriale Dampfbad der letzten Wochen. Das Thermometer sank Nachts bis auf zehn Zentigrade trotz des Hochsommers der südlichen Hemisphäre.

Mächtige Tangmassen trieben in gleicher Richtung mit uns ostwärts, von Ferne schwimmenden Inseln oder Schiffstrümmern ähnlich. Selten gelang es mir, mit dem nachschleppenden Haifischhaken einzelne Aeste derselben, oft gegen zehn Meter lang, aus dem Meere zu angeln. Eine Menge von Lepadinen und Balaniden, von höheren Krustern und von Mollusken, von Bryozoen und von Polypen, die Passagiere dieser natürlichen Fahrzeuge, wurden dann meine Beute.

In Bezug auf die Windverhältnisse war die Fahrt durch den tiefen Süden des Indischen Ozeans der günstigste Theil unserer ganzen Reise. Häufig hatten wir Sturm von hinten, und dann flogen wir förmlich in grandiosen und langsamen Galoppsprüngen vor den in Kolonnen nachrückenden Wogen her. Die Masten krachten und bogen sich unter dem Druck der gerefften Marssegel. Die vollgespannte Fock schien das Schiff aus dem Wasser lüften zu wollen. Hoch empor spritzte unter dem Steven der Gischt, zu zischenden Schaumhügeln nach beiden Seiten auseinandergepflügt, und über Berg und Thal schlängelte sich hinter uns die schäumende Spur des Weges, den wir im Fluge gemacht. Unwillig rauschte das Meer. Ganze Gebirgsketten wälzten sich mit uns vorwärts. Aber wir liefen allen voran, eine nach der anderen wurde geschlagen, und sie hatten das Nachsehen.

Nur die Krozet Islands verdarben uns auf kurze Zeit die Freude. Wir wollten dicht an ihnen vorüber fahren, aber sie wollten nichts von uns wissen und umhüllten sich mit einer Nebelkappe. Man konnte keine Schiffsbreite sehen, und wir mussten umkehren, beim schönsten Wind umkehren und beidrehen. Wir hatten entschieden Pech. Kaum dass einmal der Wind uns günstig war, stellte sich so ein unnützes Pack kahler Inseln entgegen. Zum Glück klarte nach zwei Tagen die Luft wieder auf und erlaubte Kurs zu steuern. Abgerechnet einige windstille Tage gab es jetzt keine Unterbrechung mehr.

Das Rollen des Schiffes wurde zuweilen wieder so stark, dass ich mich in meiner Koje feststauen musste, um schlafen zu können. An der einen Seite den Sack mit Kamillenthee, an der andern den Sack mit Scharpie, gegen die barbarische Kälte mit allen disponiblen Decken und Mänteln belastet, so bot ich den Schrecken der nächtlichen Stürme Trotz, fest entschlossen nothwendigen Falles lieber im Bett als draussen in der ungemüthlichen freien Natur zu ersaufen, unbekümmert um die Bücher, den Stuhl und etliche Kistchen, welche von einer Wand der Kammer zur anderen purzelten. Nur wenn die Gläser oben in ihren Stellen stärker zu rütteln begannen, machte ich mich los aus meiner Verpackung und klemmte die Papierkeile fester, welche sie hielten.

Seekrankheit gab es aber jetzt nicht mehr an Bord. Auch der Verzagteste war seefest geworden. Man freute sich der wilden Fahrt. Ein Liederkranz hatte sich gebildet und suchte mit dem Toben des Sturmes zu wetteifern, und mitten durch das Rauschen der See, das Brausen des Windes und das Stöhnen des Schiffes schallte trotzig und herausfordernd das alte schöne Kriegslied »Ich bin ein Preusse, kennt ihr meine Farben« in die aufgeregte Natur hinaus, gesungen von dem ganzen Mischmasch unserer Nationalitäten.

Wenn nur nicht aus den Hospitälern das Wimmern des Fieberwahnsinns als schriller Misston dazwischen gedrungen wäre. Unsere Typhusepidemie griff immer mehr um sich. Mein Journal zeigte am Ende der Reise 94 Nummern, alle, auch die leichtesten und deshalb zweifelhaften Fälle mitgezählt. Kaum war die erste Doppelbestattung vorüber, so folgten andere nach, und wir mussten noch fünf Leichen mehr über Bord werfen. Diese gräuliche Epidemie, für den Kapitän die Gewissheit, dass wir auch unter den fortan günstigsten Umständen eine aussergewöhnlich schlechte Reise machten, für mich die unerfreuliche Aussicht, mit der ganzen Zwischendecksgesellschaft, die ich schon so satt hatte, in Quarantäne zu kommen, die immer schlechter werdende Beschaffenheit des Proviants und des Wassers – all dies war geeignet, gar oft die schwärzeste Stimmung heraufzubeschwören. Solange der Wind uns günstig war, und wir rasch vorwärts segelten, ging es noch leidlich. Als jedoch einmal wieder Windstille eintrat und zwei, drei Tage nicht weichen wollte, wirkte die Verzögerung deprimirend wie noch nie. Die Nähe des Frauenhospitals, in welches ich, weil es am besten eingerichtet war, die schwersten Kranken ohne Unterschied des Geschlechts zusammenlegte, wurde dann bei der herrschenden Ruhe doppelt unangenehm, und oft konnte ich nicht schlafen in der Nacht von dem ewigen Geschrei und Gewimmer, das in meine Kammer herüberdrang. Es machte mich nervös immer und immer wieder dieselben quälenden Laute zu hören.

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