Max Buchner - Reise durch den Stillen Ozean

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Da wir eben trieben, und nichts zu thun war, konnte die ganze Mannschaft an dem Scherz sich betheiligen. Der Aufzug verlief, wie er schon oft beschrieben worden ist. Die phantastisch geschmückte Schaar verfügte sich nach dem Vorderdeck und kletterte vorne am Bugspriet über Bord, um scheinbar aus dem Wasser heraufzukommen. Hinten über der Kajüte stunden der Kapitän und die Offiziere. »Schip ahoi!« rief vorne Neptun durch das Sprachrohr, und der Bootsmann wurde abgesandt, ihn zum Besuch einzuladen. Neptun und sein Gefolge bewegten sich langsam und gravitätisch heran, zu beiden Seiten das dichte Gewühl der neugierig sich drängenden Zwischendecker. Eine zackige Krone aus Goldpapier schmückte das Haupt des dreizackbewaffneten Fluthenbeherrschers, von dem eine mächtige flächserne Mähne herab wallte. An seiner Seite trippelte züchtiglich die holde Amphitrite, unser ältester Schiffsjunge, der nicht ohne Geschmack zu einem zinnobergeschminkten, hochbusigen und hobelspähnelockigen Frauenzimmer mit langer Schleppe von Sackleinwand herausstaffirt war. Voran schritt als Herold der Barbier, ein seemännischer Anachronismus, mit riesiger Brille und Vatermördern, das gewaltige bretterne Rasirmesser auf der Schulter. Hinterdrein marschirten die Schergen der maritimen Polizei, mehr oder minder gelungen phantastisch geputzt, hölzerne Säbel in den Händen schwingend.

Neptun hielt nun seine Anrede an den Kapitän, und das übliche Frage- und Antwortspiel, wie das Schiff heisse, woher es käme und wohin es gehe, entwickelte sich. Nach diesen Präliminarien, die sehr ledern waren und sowohl dem Neptun nebst Gefolge als auch dem Kapitän so vorkommen mochten, da sie ziemlich verlegene Gesichter schnitten, nahm ersterer auf einem improvisirten Throne hinter dem Grossmast Platz und schickte seine Schergen aus, um die Opfer, diejenigen an Bord, die zum ersten mal die Linie passirten, vorführen zu lassen. Von den Passagieren durften nur solche ergriffen werden, die sich freiwillig dazu erboten, und um mit gutem Beispiel voranzugehen, unterzog ich mich selbst der peinlichen Prozedur der Aequatortaufe.

Ein grosser Bottich mit Wasser stund vor Neptun, ein darüber gelegtes Brett war der Sitz für den Täufling. Ein Gehilfe des Barbiers frug nach Namen und Alter, registrirte solches in ein dickes Buch, profaner Weise eine alte Bibel, dann kam der Barbier, schmierte aus einem Kübel mit vollen Händen Seifenschaum über das ganze Gesicht und kratzte ihn wieder ab mit seiner Rasirkeule. Der ätzende Seifenschaum verbot die Augen zu öffnen, ein plötzlicher Ruck, das Brett wurde weggezogen, man plumpste rücklings in das Wasser des Bottichs, die Taufe war vollzogen.

Ich hatte mir ausgebeten, nur mit der besten und reinlichsten Seife bedient zu werden und als erster zu leiden. Nicht so glimpflich wie ich wurden diejenigen behandelt, die nach mir kamen. Zunächst Mister Ross und etwa zwanzig andere junge Männer von den Zwischendeckspassagieren, zuletzt die Neulinge unter der Mannschaft, unser Ganymed Hannes, der in der Nordsee so Schreckliches erduldet, mittlerweile jedoch mit dem Meere vertrauter geworden war, jener Decksjunge, der sich damals versteckt hatte, und ein Matrose. Diese drei letzteren wurden auf die alte qualvolle Weise barbiert und getauft. Für sie gab es eine eigens präparirte Seife zweiter Qualität, die stark mit Theer versetzt war und noch etliche Tage Mund und Augen verklebte. Beim Rasiren kam es auf einige Stückchen Haut nicht an, und das Taufen wurde ihnen so gründlich zu Theil, dass sie halberstickt, heftig spuckend und hustend, dem Bottich entstiegen. Auch auf die frommen Missionäre hatten es die Matrosen abgesehen und wollten sie vor Neptuns Thron schleppen, aber sie schrieen so kläglich um Hilfe, dass der Kapitän sie zu retten eilte. Raketen und Bluelights und eine Ration Schnaps für die Matrosen verherrlichten den Abend dieses denkwürdigen Tages.

Wir waren in den äquatorialen Kalmen. Unsere höchste Temperatur im Schiff war damals und überhaupt während der ganzen Reise nicht mehr als 27 Zentigrade, aber die Feuchtigkeit der Luft im Verein mit den lauwarmen Regengüssen, die ab und zu auf uns niederstürzten, liess sie doppelt fühlen.

Thau träufelte von den Wänden, alles Lederzeug, die Stiefel und die Einbände der Bücher überzogen sich mit Schimmel. Die Thüren und Schubladen schwollen an und waren nur mit grösserer Kraftentfaltung zu öffnen. Meinen Nachbar Mister Ross hörte man den ganzen Tag drüben in seiner Kammer an den Schubladen rütteln. Er hatte deren nur zwei, aber sie machten ihm mehr zu schaffen, als zwanzig zu Hause. Selbst der harte Zwieback weichte auf – die einzige Annehmlichkeit dieses dunstigen Zustands. »Alles ist feucht, es ist als ob die Natur Alles in den primordialen Urschleim zurückführen wollte. Die Individualität schwindet, das Denken hört auf, man wird eine willenlose, feuchte, schwammige, indolent schwitzende Moles«, schrieb ich damals ins Tagebuch. Nachts sah es manchmal im Dämmerlichte des Zwischendecks aus wie in mythologischen Sphären. Bunt durcheinander lagen die Passagiere nackt oder halbnackt vor ihren Kojen auf dem Boden und stöhnten vor Hitze. So oft ich auch als Sittenpolizei eine sorgfältigere Bedeckung empfahl, der Genius epidemikus des Schwitzens lähmte jegliche Rücksicht.

Auch bei Tage herrschte jetzt eine wohlthätige Ruhe im Schiff, und Stumpfsinn lagerte über der ganzen Gesellschaft. Mit halbgeöffneten Augen und Mäulern und schlotterigen Knieen, Zwiebackreste im Bart und in den Haaren, lungerten unsere Passagiere halb schlummernd umher, blos zur Essenszeit machte sich etwas Leben geltend. Eine Periode der Versöhnung und des Friedens war eingetreten. Alle Regungen der Gehässigkeit verschwanden. Keine gegenseitigen Verdächtigungen, keine Unzufriedenheit über das Essen, kein Schimpfen mehr. Selbst das Salzfleischstehlen hatte seinen Reiz verloren. Nur die zahlreiche Kinderschaar fuhr fort sich herumzubalgen und amüsirte sich jetzt hauptsächlich damit, aus den Regenlachen auf Deck Wasser in den Mund zu schlürfen und einander ins Gesicht zu spritzen.

Meist war das Wetter trübe und der Himmel bedeckt. Zuweilen aber hatten wir Sonnenschein, und dann boten die vielen isolirten dunklen Wolkenmassen, welche in allen Richtungen inselförmig und scharfbegrenzt als geschlossene graue Schleier auf das blaue Meer herabfielen, ein eigenthümliches anziehendes Schauspiel.

Oft geriethen auch wir in einen solchen Wolkenbruch, dessen Beginn jedesmal von einer heftigen Böe eingeleitet wurde. Wir sahen lange vorher wie sie langsam auf uns zukam. Wir hatten alle Segel bei, aber schlaff hingen sie an den Raaen und klapperten. Plötzlich einige Windstösse, die Segel blähen sich und neigen das Schiff auf die Seite. Im Wasser rauscht es von der Fahrt, die wir machen. Nun schlagen die ersten dicken Tropfen aufs Deck und es rasselt in Strömen herab als ob wir ersäuft werden sollten. Nach wenigen Minuten wird es wieder still, die Fahrt hört auf, und nur mehr das Gurgeln der durch die Speigatten abfliessenden Bäche ist vernehmbar.

Wir benutzten diese Fülle meteorischer Niederschläge um unseren Wasservorrath zu ergänzen. Segel wurden als Trichter an das Dach der Kajüte befestigt und durch Schläuche mit den Wasserfässern unten im Lastraum verbunden. Im Nu hatten wir jedesmal wieder einige Fässer gefüllt.

Zwar besassen wir entsprechend den englischen Vorschriften einen Kondenser zum Destilliren von Meerwasser, jedoch war dieser so schlecht ausgerüstet, dass wir mit ihm nur beim allergünstigsten Wetter zu arbeiten vermochten. Er ersetzte dafür seine geringe Leistungsfähigkeit durch um so grösseren Lärm. Er stampfte gleich einer mächtigen Dampfmaschine, spie die herrlichsten Feuergarben aus seinem Schornstein, was in der Nacht allerdings ziemlich effektvoll aussah, aber zugleich auch der Takelage Gefahr drohte, und entwickelte so viel russigen Qualm, dass man uns von ferne für eine stolze Fregatte halten konnte.

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