Friedrich Gerstäcker - Eine Mutter

Здесь есть возможность читать онлайн «Friedrich Gerstäcker - Eine Mutter» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: foreign_antique, foreign_prose, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Eine Mutter: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Eine Mutter»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine Mutter — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Eine Mutter», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Bütte, bütte,« sagte der Mann mit einer Miene, als ob schon der Verdacht einer solchen Vermuthung sein innerstes Ehrgefühl verletze – »das ist aber wirklich merkwürdig – nun, warten Sie, ich will gleich einmal nachsehen, ob der Schlüssel steckt,« und ohne weiter eine Antwort abzuwarten, warf er das Paket ziemlich rücksichtslos in die Ecke und glitt an Beiden vorüber zur Thür hinaus.

Rottack warf den Blick im Zimmer umher und mußte sich gestehen, in seinem ganzen Leben noch kein tolleres Conglomerat von Kunst und Natur gesehen zu haben, als in diesem Raume.

War der Mann ein Schriftsteller? Eine Unmasse von überall aufgehäuften Broschüren, ganze Schichten von Manuscripten und gedruckten Heften, die Tisch und Boden deckten, schienen das fast zu bestätigen, und über dem Sopha prangten auch auf Gips-Consolen, und aus demselben werthvollen Material gefertigt, rechts und links zwei Büsten von Göthe und Schiller, die letztere bekränzt. Weshalb fehlten aber Beiden die Nasen?

An der einen Thür öffnete ein Waschtisch gastlich seine Klappe, etwas indiscret den ganzen Inhalt verrathend, und mitten im Zimmer stand ein Stiefelknecht, die beiden Hörner wie ein Paar gespitzte Ohren nach dem Fenster zu gerichtet, rechts und links daran aber ein Stiefel, wie der glückliche Besitzer dieses Gemaches sie wahrscheinlich gestern Abend bei später Nachhausekunft ausgezogen hatte.

An den Wänden hingen Bilder von Napoleonischen Schlachten – erbärmliche Lithographien natürlich und jedenfalls Eigenthum des Vermiethers; nur ein Ölgemälde über dem Schreibtisch schien dem Bewohner selber zu gehören, denn es war wahrscheinlich – oder sollte es wenigstens sein – ein Brustbild von ihm selber in »Frack und Asche«, mit einer furchtbaren goldenen Kette, sehr weißer und breiter Cravatte und einer Normalfrisur, auffällig dabei die rechte Hand mit einer Rose hebend, um einen großen goldenen Siegelring zu zeigen.

Rottack hätte sich gern noch länger im Zimmer umgesehen, denn der Mann fing an ihn zu interessiren; aber da der Türke jetzt mit der Nachricht zurückkam oder dieselbe vielmehr in's Zimmer hineinschrie, daß der Schlüssel stecke, so war ihnen jeder Vorwand genommen, sich länger hier aufzuhalten.

Mit einer dankenden Verbeugung empfahlen sie sich; der Eigenthümer des Zimmers, wahrscheinlich doch etwas ärgerlich, daß er seine Ballanzüge nicht los geworden, warf die Thür hinter ihnen heftig in's Schloß, und Graf Rottack schritt jetzt ohne Weiteres auf den nächsten Vorsaal-Eingang zu, wo er etwas schüchtern anklopfte.

Drinnen im Zimmer wurde Musik gemacht. Irgend Jemand spielte Clavier und eine Dame sang dazu – das Klopfen war keinesfalls gehört worden.

Der junge Mann, während Jeremias hülf- und rathlos dabei stand, klopfte etwas stärker, aber mit dem nämlichen Erfolg. Da drinnen wurde weiter gespielt, und da Rottack nicht Lust hatte, noch weitere Zeit mit nutzlosen Anmeldungen zu versäumen, öffnete er die Thür.

Am Clavier saß eine Dame in einem grell orangefarbenen seidenen Morgenrock, den Kopf wie von einem Heiligenschein von einer Unzahl von Papilloten umgeben. Weiter konnte er aber in dem Moment nichts erkennen, denn mit einem ordentlichen Aufkreisch fuhr die überraschte Schöne von ihrem Sitz am Clavier in die Höh' und schoß wie ein orangefarbener Lichtstreif in die nächste Kammer.

»Da haben wir's,« lachte Graf Felix, indem er sich nach Jeremias umdrehte – »bemerkten Sie die Dame?«

»Sie standen ja davor – schreien aber hab ich's gehört!« erwiderte Jeremias, sich den Kopf kratzend.

»Zu wem wollen Sie denn?« fragte in diesem Augenblick eine Art von »Aufwartung«, ein Mittelding zwischen Scheuerfrau und Mädchen für Alles, die gerade von der Arbeit weg aus einer kleinen, dunkeln Küche vortauchte.

»Zu Fräulein Bassini,« sagte Rottack – »wir sind doch hier recht?«

»Ja, recht ist's schon, aber das Fräule ist noch nicht angezogen.«

»Ist sie krank?«

»Ne, aber wenn sie keine Probe hat, da pressirt's immer nich, und nachens schreit se, wenn Jemand kommt. Wer sind Sie denn und was wollen Sie?«

Die Frage war zu direct gestellt, um ein Mißverstehen möglich zu machen, und da Jeremias den jungen Grafen am Rock zupfte, weil er seinen Namen nicht genannt habe wollte, so erwiderte dieser:

»Bitte, sagen Sie doch dem Fräulein, Graf Rottack wäre hier, um sich Auskunft in einer Familienangelegenheit zu erbitten – hier, seien Sie so gut und geben Sie der Dame meine Karte. Ich lasse fragen, um welche Zeit ich etwa wieder vorsprechen dürfte, da uns die Dame jetzt doch wahrscheinlich nicht empfangen wird.«

»Hm,« brummte die Alte, welche nicht die Hälfte von dem verstanden hatte, was ihr der junge Mann sagte, »warten Sie einmal einen Augenblick, ich werde dem Fräule das Ding da hineintragen.«

Damit machte sie ihnen die Thür vor der Nase zu und ließ die beiden Herren auf dem Vorplatz stehen. Es dauerte aber nur ganz kurze Zeit, so kam sie wieder zurück, öffnete die Thür und sagte: »Sie möchten nur hereintreten, das Fräule kommt gleich,« und mit dem Bewußtsein wahrscheinlich, Alles gethan zu haben, was sie anging, verschwand sie wieder in ihrer Küche, in der sie im Halbdunkel wie ein unheimliches Gespenst herumwirthschaftete.

Rottack und Jeremias hatten aber kaum, der Einladung folgend, das Zimmer betreten, als sich die Kammerthür ein wenig öffnete und eine Stimme herausrief: »Dürfte ich den Herrn Grafen ersuchen, einen Augenblick Platz zu nehmen – ich komme gleich!« und die Kammerthür flog wieder zu.

»Da wären wir,« lachte Rottack, indem er Jeremias die Hand auf die Schulter legte. »Wie ist Ihnen jetzt zu Muthe?«

»Hundeschlecht,« versicherte der kleine Mann flüsternd – »aber das sieht hier ganz nett aus. Gott sei Dank, da ist es ihr doch nicht so schlecht ergangen – ich wollte, es wäre erst vorbei!«

Dieses Zimmer hier sah allerdings anders aus, wie das gegenüberliegende, und es ließ sich nicht verkennen, daß hier eine Frau ihren Wohnsitz aufgeschlagen. Große Ordnung herrschte aber hier eben so wenig wie dort, denn fast auf allen Stühlen lagen verschiedene Toilettengegenstände, während auf dem Tisch, neben dem eben erst verlassenen Kaffeegeschirr und einer Tabaksdose, ein paar Spiele Karten zu einer noch nicht vollendeten Patience geordnet waren.

Dennoch zeigten sich die Spuren sorgender Frauenhand. Überall war ordentlich abgewischt und auf dem Tisch lag eine ziemlich weißgewaschene, gehäkelte Decke. Auch die Vorhänge sahen, wenn auch ziemlich dürftig, doch rein aus, und an der Wand hingen ein paar Abbildungen in Steindruck aus der biblischen Geschichte, wie die schauerliche Caricatur einer Maria Magdalena in Öl gemalt.

Selbst die Commode war nicht ohne Schmuck und bildete eine Art von Nipptisch, auf dem eine Anzahl bescheidener Porzellanfiguren standen, mit einigen kleinen Statuetten alter, eingetrockneter Chocolade, die vielleicht im vorigen oder vorvorigen Jahre einen Christbaum geziert. Auch eine bildliche Darstellung der heiligen drei Könige in Wachs und in einem Glaskästchen, wie sie das Kind an der Krippe besuchen, stand in der Mitte, und rechts und links davon ein Glasleuchter mit halb abgebrannten Stearinkerzen.

»Hurrjeh,« flüsterte Jeremias, der indessen auf den Fußspitzen im Zimmer umhergegangen war, um den status quo zu untersuchen, indem er mit zwei Fingern eine Partie brennend rother falscher Locken emporhob – »ob das wohl ein Stück von meiner Frau ist?«

Felix mußte wirklich an sich halten, um nicht gerade heraus zu lachen, und an Jeremias hinantretend, sagte er leise:

»Das wäre ein unverkennbares Zeichen von Sympathie, denn so viel ich mich erinnere, trugen Sie früher eine eben solche Perrücke.«

»Ja, aber – wie ist mir denn,« sagte Jeremias ganz verdutzt, »das – das ist doch ganz unmöglich – meine Frau hatte braune Haare!«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Eine Mutter»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Eine Mutter» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Friedrich Gerstäcker - Gold!
Friedrich Gerstäcker
Friedrich Gerstäcker - In Mexiko Bd. 2
Friedrich Gerstäcker
Friedrich Gerstäcker - Die Missionäre
Friedrich Gerstäcker
Friedrich Gerstäcker - Blau Wasser
Friedrich Gerstäcker
Friedrich Gerstäcker - Eine Gemsjagd in Tyrol
Friedrich Gerstäcker
Friedrich Gerstäcker - Pfarre und Schule. Erster Band.
Friedrich Gerstäcker
Отзывы о книге «Eine Mutter»

Обсуждение, отзывы о книге «Eine Mutter» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x