Gerd Schultze-Rhonhof - 1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte

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Französisch-deutsche Auseinandersetzungen

Die Spannung zwischen Deutschen und Franzosen, die das Verhältnis beider Völker 1914 prägen, haben weit tiefere Wurzeln, als die zwischen Engländern und Deutschen. Schon 1552 beginnen die Könige von Frankreich, ihr

Staatsgebiet nach Osten zum Rhein hin auszudehnen.

Elsaß-Lothringen

Sie nutzen innerdeutsche Streitigkeiten und den Druck der Türken auf das Reich, um sich zuerst die deutschen Festungsstädte Metz, Toul und Verdun, dann zehn elsässische Städte, dann Teile Lothringens und zum Schluß das ganze Elsaß anzugliedern. Die deutsche Muttersprache der Elsässer Bevölkerung ist den Franzosen dabei kein Hinderungsgrund. Der französische Versuch, dann auch noch das damals deutsche Luxemburg zu annektieren, mißlingt jedoch. Im 30jährigen und im Pfälzischen Erbfolgekrieg nutzt Frankreich die gegebenen Gelegenheiten, in Deutschland einzudringen und in Kurpfalz und Baden-Durlach ein Gebiet von 160 Kilometer Länge und etwa gleicher Breite einzuäschern. Dörfer, Felder, Weinberge und Städte werden abgebrannt, dabei auch Worms, Bingen, Mannheim, Heidelberg und Speyer. Die Franzosen

schaffen damit einen Ödlandgürtel, der verhindern soll, daß die Annexion des Elsaß je von deutschem Boden aus rückgängig gemacht werden kann. Der Vandalismus der Franzosen in der Pfalz hinterläßt der dortigen Bevölkerung ein Frankreichbild, das bis zum Zweiten Weltkrieg mit dem bösen Wort vom Erbfeind in Erinnerung bleibt. In Norddeutschland ist es die französische Besatzungszeit der Jahre 1806 bis 13, die mit hohen Kontributionen, Sach-abgaben, Steuerlasten, Einquartierungen und dem Zwang, als Vasallen an Napoleons Kriegen teilzunehmen, ein unangenehmes Bild der Franzosen hinterläßt.

34

Karte 1: Elsaß-Lothringen

1870 versucht Frankreich ein weiteres Mal, sich das damals deutsche Luxemburg (unter holländischer Krone), die Pfalz (heute weitgehend Rheinland-Pfalz) und das Saarland anzugliedern und seine Grenze nach Osten vorzuschieben. Es verursacht, erklärt, beginnt und verliert den Krieg mit Deutschland und muß dafür mit der Abtretung Elsaß-Lothringens bezahlen. Deutschland seinerseits zahlt mit dem Haß der Franzosen und damit, daß Frankreich nun ein neuer Kriegsgrund gegen Deutschland bleibt. Der Wechsel Elsaß-Lothringens zwischen beiden Nachbarländern ist stets ohne das Votum der Betroffenen erfolgt. Volksabstimmungen zur Zugehörigkeit sind 1681,1766 und 1871 noch nicht üblich. 1872 kann die Be-völkerung „optieren“. 10,3 % bekennen sich zu Frankreich und 5 % wandern dorthin ab34. Doch die Stimmung in beiden Landesteilen bleibt lange pro-französisch. Dennoch wagt Frankreich – das sei hier eingeschoben – auch 1919

nach der Zwangsrückgliederung des Elsaß und Lothringens keine Befragung der betroffenen Bevölkerung nach ihren Wünschen, zu Frankreich oder Deutschland zu gehören. Das ist den Franzosen offensichtlich zu riskant. Eine Volkszählung aus dem Jahre 1900 hatte in den zwei von Frankreich wieder annektierten Landesteilen schließlich nur 11,5% französischsprachige Einwohner ergeben.

34 Meyers Konversationslexikon, Stichwort Elsaß-Lothringen

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Zurück zu Frankreich vor dem Ersten Weltkrieg. Frankreich sucht sich zur rechten Zeit Verbündete, um Elsaß und Lothringen bei günstiger Gelegenheit zurückzuholen. 1892 schließt es den sogenannten Zweiverband mit Rußland. 1912 gibt der Präsident der Dritten Republik Poincare der russischen Regierung die Zusicherung, daß Frankreich Rußland unter allen Umständen militärisch unterstützen werde, gleichgültig, ob Rußland angegriffen werde oder selbst angriffsweise einen Krieg beginne35. Des weiteren schließt Frankreich 1904 die „entente cordiale“ mit Großbritannien und holt sich 1911 das Versprechen Englands auf Heeresunterstützung für den Fall des Krieges mit dem Deutschen Reich. Damit stehen Frankreich zwei mächtige Verbündete zur Seite, Großbritannien und Rußland.

Die Rivalität in den Kolonien

Neben dem Elsaß-Streit ist es der Wettlauf um die letzten „offenen“ Kolonien, die die französisch-deutsche Nachbarschaft vergiften. Das Rennen um die Kolonien ist um die Jahrhundertwende 1900 weltweit noch immer voll im Gange. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika zum Beispiel nehmen sich 1898 die Philippinen und die Insel Puerto Rico als US-Kolonien. Großbritannien annektiert 1900

die Diamantenminen von Kimberley in Südafrika, Spanien im gleichen Jahr in Südkamerun die Provinz Rio Muni. 1902 erobert England die Burenstaaten Oranje und Transvaal mit ihren reichen Goldvorkommen. Japan nimmt sich 1905

Korea. 1907 erklären Rußland Nordpersien und England Südpersien zu ihren Einflußzonen und 1912 macht Italien Libyen zur Kolonie und Spanien zwei Küsten-streifen in Marokko. Bei dieser Jagd nach Überseegebieten kommt Frankreich in Marokko in Konflikt mit Deutschland. 1880 waren im Vertrag von Madrid dem Sultan von Marokko die Souveränität in Tanger und Deutschland freie Handelsrechte im ganzen Lande zugesichert worden36. Als Frankreich den Versuch macht, sich auch das Gebiet von Tanger anzueignen, wollen der deutsche Kaiser und die Reichsregierung den französischen Vertragsbruch und den eigenen Nachteil so nicht schlucken. Kaiser Wilhelm II. begibt sich deshalb persönlich nach Tanger und protestiert dort in Absprache mit der Reichsregierung gegen das französische Bemühen, ganz Marokko inklusive Tanger „friedlich zu durchdringen“, wie das die Franzosen nennen. Das Ergebnis dieser Intervention in der sogenannten Ersten Marokko-Krise von 1904 bis 1905 ist ein deutsch-französischer Vertrag, in dem sowohl das „besondere politische Interesse“ Frankreichs an Marokko anerkannt als auch Deutschland eine Beteiligung an der wirtschaftlichen Erschließung des Landes zugestanden wird. Doch dieser Kompromiß ist nicht einmal ein halber Sieg. Dafür ist der Preis zu hoch. Deutschland rutscht mit dem Marokko-Streit, in dem es Frankreichs Kreise stört, in eine internationale Isolation, die sich bis zum Ersten Weltkrieg nicht mehr löst. Deutschland besteht zwar mit Recht auf dem noch gültigen Vertrag von Madrid, aber England und Italien 35 Grenfell, Seite 84

36 Löwenstein, Seite 470

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stehen hinter Frankreichs Marokko-Ambitionen, weil sie sich im Gegenzug dafür vorher freie Hand für eigene koloniale Pläne eingehandelt haben. So bleibt der Kompromiß um Tanger und Marokko eher ein Sieg für Frankreich.

1911 in der schon beschriebenen Zweiten Marokko-Krise geht der nächste Punkt an Frankreich. Die französische Regierung läßt Marokko unter dem Vorwand, dort bei inneren Unruhen für Ordnung sorgen zu müssen, von eigenen Truppen besetzen. Paris erklärt Marokko zum französischen Protektorat, was nichts anderes bedeutet, als daß nun auch Marokko zu Frankreichs Kolonien zählt. Was folgt, ist in der Schilderung des deutsch-britischen Verhältnisses zum Teil bereits erwähnt. Das deutsche Kanonenboot Panther läuft Agadir an. Deutschland verlangt von Frankreich Kompensation im Kongo und erhält für den Verlust des deutschen Handels in Marokko ein Stück Französisch-Kongo, das Deutsch-Kamerun als Grenzland zugeschlagen wird. Ein bedeutungsloser Landgewinn drei Jahre vor dem Ersten Weltkrieg. Von erheblicher Bedeutung ist dagegen der Ärger der Franzosen über Deutschlands neue Konkurrenz in Afrika.

So schieben sich in Frankreich viele Gründe aufeinander, bei Gelegenheit mit Deutschland abzurechnen. Es ist der Wille, Elsaß und Lothringen wiederzugewinnen. Es ist der Ärger über den kolonialen Mitbewerber Deutschland, und es ist die Sorge, daß der deutsche Nachbar als Land- und neue Seemacht weiter stärker werden könnte. In Deutschland ist man sich zwar des tiefen Grolls bewußt, den die Franzosen wegen des Verlusts von Elsaß und Lothringen hegen, aber ein Gefühl von Unrecht haben die Deutschen deshalb nicht. Landabtretungen nach verlorenen Kriegen sind damals – wie auch noch heute – üblich. Und die eroberte Bevölkerung ist nach der Muttersprache überwiegend deutsch. Vor dem Ersten Weltkrieg bedienen sich im Elsaß und in Lothringen immerhin 1,3 Millionen Bürger ihrer deutschen Muttersprache und nicht ganz 200tausend sprechen französisch. Aus deutscher Sicht werden die Landesteile Elsaß und Lothringen deshalb auch nicht als Anlaß für den Krieg begriffen. Der liegt für jedermann erkennbar 1914 auf dem Balkan. Die furchtbare Rache, die die Franzosen nach dem Kriege an den Deutschen nehmen, stößt deshalb in Deutschland auch auf kein Verständnis. Hitler wird vom Unmaß dieser Rache profitieren.

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