Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe
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Ich weiß, ich bin gescheitert. Ich genieße die unbestimmte Lust am Scheitern wie einer, der nicht leben kann ohne die Erschöpfung des Fiebers, das ihn gefangenhält …
Ich hatte eine gewisse Begabung zur Freundschaft, doch Freunde hatte ich nie, entweder sie waren nicht vorhanden, oder das, was ich unter Freundschaft verstand, war ein Irrtum meiner Träume. Ich habe immer einsam gelebt, und je einsamer ich war, desto klarer sah ich mich.
320
Nachdem die letzte Sommerglut allmählich erloschen war in der schon matten Sonne, begann vorzeitig der Herbst mit einer leichten, endlosen und unbestimmten Traurigkeit, als weigere sich der Himmel, fortan zu lächeln. Sein Blau, bald heller, bald grüner, kam von der fehlenden Substanz der luftigen Farben; es war wie ein Vergessen im unterschiedlich verblichenen Purpur der Wolken; nun lag nicht mehr Reglosigkeit, sondern Überdruß in der friedlich bewölkten Einsamkeit.
Der Beginn des wirklichen Herbstes kündigte sich mit einer Kälte in der Nicht-Kälte der Luft an, mit einem Verblassen der noch nicht verblichenen Farben, mit etwas, das sich verschattete, zurückzog aus dem Farbton der Landschaft und dem weiten Blick auf die Dinge. Noch sollte nichts sterben, doch schon wandte sich alles wie mit einem noch abwesenden Lächeln sehnsuchtsvoll nach dem Leben um.
Dann schließlich kam der Herbst mit Bestimmtheit: die Luft wurde kalt im Wind; Blätter rauschten welk, obgleich sie noch nicht welk waren; die Erde nahm die Farbe und nicht faßbare Form eines nebelhaften Sumpfes an. Auch das letzte Lächeln verblaßte mit schweren Lidern und gleichgültigen Gesten. Und so drückte alles, was fühlt oder was wir für fähig halten zu fühlen, seinen eigenen Abschied ans Herz. In einem Hof pfiff ein Windstoß durch unser Bewußtsein von etwas anderem. Wie gerne wäre man jetzt gesundet, um das Leben wahrhaft zu spüren.
Doch die ersten Winterregen, bereits mitten im Herbst, wuschen diese Halbfarben ungerührt fort. Mächtige Winde heulten an gegen alles, was fest stand, lärmten an allem, was festhing, rissen alles fort, was beweglich war, und schrien in das unkontrollierte Rauschen des Regens Nicht-Worte anonymen Protests, traurige, fast wütende Laute seelenloser Verzweiflung.
Schließlich endete der Herbst, kalt und grau. Was nun kam, war ein Winterherbst, Schmutz gewordener Staub aller Dinge, doch die winterliche Kälte hatte auch ihr Gutes: der sengende Sommer lag hinter, der Frühling lag vor uns, und der Herbst bekannte sich endlich zum Winter. Und in den luftigen Höhen, wo matte Farben nicht mehr an Hitze noch Traurigkeit erinnerten, war alles der Nacht geneigt und endloser Meditation.
Und so war alles für mich, noch bevor ich es dachte. Wenn ich dies heute niederschreibe, dann weil ich mich erinnere. Der Herbst, den ich habe, ist der, den ich verlor.
321
Eine Gelegenheit ist wie Geld, das wiederum auch nur eine Gelegenheit ist. Für einen, der handelt, ist eine Gelegenheit eine Frage des Willens, und der Wille interessiert mich nicht. Für einen wie mich, der nicht handelt, ist die Gelegenheit der Gesang inexistenter Sirenen. Eine Gelegenheit muß wonnevoll verschmäht und außer Reichweite verstaut werden.
Gelegenheit haben zu … An diesem Ort wird man die Statue des Verzichts aufstellen.
O weite sonnendurchflutete Felder, der Betrachter, für den allein ihr lebt, betrachtet euch aus dem Schatten heraus.
Der Alkohol großer Worte und langer Sätze, die wie Wellen mit dem Atem ihres Rhythmus anwachsen und lächelnd auslaufen in der Ironie ihrer Schaumschlangen, im traurigen Glanz ihrer schimmernden Schatten.
322
Mit jedem noch so einfachen Tun wird ein geistiges Geheimnis verletzt. Jedes Tun ist ein revolutionärer Akt; ein Abgetrenntsein vielleicht von der wirklichen [Natur] [54] unserer Absichten.
Handeln ist ein Auswuchs des Denkens, ein Krebsgeschwür der Einbildungskraft. Handeln heißt sich trennen. Alles Handeln ist unvollständig und unvollkommen. Solange ich ein Gedicht nur träume und nicht versuche, es zu Papier zu bringen, ist es vollkommen. So steht es bereits im Mythos Jesu geschrieben; die Menschwerdung Gottes konnte nur im Martyrium enden. Der höchste Träumer hat das höchste Martyrium zum Sohn.
Die löchrigen Schatten der Blätter, der zaghafte Gesang der Vögel, die langen Arme der Flüsse, ihr kühles Glitzern in der Sonne, das Grün, der Mohn und die Einfachheit der Empfindungen – und während ich all dies empfinde, sehne ich mich danach, als empfände ich es nicht, während ich es empfinde.
Wie ein Karren in der Abenddämmerung kehren die Stunden knarrend durch die Schatten meiner Gedanken zurück. Wenn ich aufschaue von meinem Denken, brennen mir die Augen vom Schauspiel der Welt.
Wer einen Traum verwirklichen will, muß ihn vergessen, ihm die Aufmerksamkeit entziehen. Daher heißt verwirklichen nicht verwirklichen. Das Leben ist voller Paradoxe wie die Rosen voller Dornen.
Ich würde gerne mit der Apotheose einer neuen Unvereinbarkeit die negative Verfassung einer neuen Anarchie der Seelen begründen. Ein digest meiner Träume schien mir stets von Nutzen für die Menschheit, weshalb ich auch nie versucht habe, einen solchen zusammenzustellen. Allein der Gedanke, Gewinnbringendes tun zu können, hat mich betrübt und erschöpft.
Ich besitze Güter in der Umgebung des Lebens. Ich ziehe mich aus der Stadt meines Handelns zurück zwischen die Bäume und Blumen meiner Träumerei. Nicht ein Echo aus dem Leben meines Tuns dringt vor in mein grünes Refugium. Meine Erinnerung macht mich schläfrig wie eine endlose Prozession. Aus den Kelchen meiner Meditation trinke ich nur das Lächeln goldgelben Weines; ich trinke ihn nur mit geschlossenen Augen, und das Leben zieht vorüber wie ein Schiff in der Ferne.
Sonnentage schmecken für mich nach dem, was ich nicht habe. Der blaue Himmel, die weißen Wolken, die Bäume, die Flöte, die hier fehlt – Hirtengedichte, unvollständig durch die Unrast der Zweige … All das ist eine stumme Harfe, über die ich leichtfingrig streiche.
Die hohe Schule stummer Gewächse … dein Name klingt wie Mohn … die Teiche … meine Rückkehr … der verwirrte Priester, der während der Messe den Verstand verlor. Erinnerungen, die meinen Träumen angehören … Ich schließe die Augen nicht und sehe dennoch nichts … Sie sind nicht hier, die Dinge, die ich sehe … Wasser …
In einer heillosen Verwirrung ist das Grün der Bäume Teil meines Blutes. Das Leben pocht in meinem fernen Herzen. Ich war nicht für die Wirklichkeit bestimmt, doch das Leben kam und fand mich.
Eine Marter, das Schicksal! Vielleicht sterbe ich morgen! Vielleicht widerfährt meiner Seele heute Schreckliches! … Mitunter, wenn ich daran denke, erfaßt mich Angst vor dieser höchsten Tyrannei, die uns zwingt, voranzuschreiten, nicht wissend, wohin unsere ungewissen Wege führen.
323
… der Regen fiel noch immer traurig, doch schwächer, wie in einer kosmischen Erschöpfung; es blitzte nicht, und nur ab und an war, fern schon, das rauhe Rollen eines kurzen Donners zu hören, bisweilen klang es, als setze er aus, als sei auch er erschöpft. Fast plötzlich wurde der Regen noch schwächer. Einer der Angestellten öffnete die Fenster zur Rua dos Douradores. Kühle Luft mit einem Hauch erloschener Hitze stahl sich in den großen Raum. Chef Vasques’ Stimme ertönte am Telefon in seinem Zimmer: »Na, immer noch besetzt?« Und man vernahm eine trockene, nicht für andere bestimmte Bemerkung, obszön (wahrscheinlich) und gerichtet an eine ferne Frau.
324
Wer Träume will, darf sich nie und nimmer in Illusionen wiegen.
Dann erreicht er träumend den Höhepunkt der Enthaltsamkeit, und die Sinne verschmelzen miteinander, die Gefühle schäumen über, und die Vorstellungen durchdringen einander. Farben und Töne schmecken gleich, Haß schmeckt nach Liebe, konkrete Dinge schmecken nach abstrakten und abstrakte nach konkreten. Es reißen die alles verbindenden Bande, die, jedes Element vereinzelnd, auch alles trennten. Alles schmilzt und verschmilzt.
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