Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe
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Ich gebe euch diese Ratschläge uneigennützig und wende meine Methode auf einen Fall an, der mich nicht persönlich betrifft. Ich träume von Macht und Ruhm; Sinnlichkeit hat in meinen Träumen keinen Platz. Doch ich möchte euch nützlich sein, wenn auch nur, um mich zu verdrießen, denn ich verabscheue alles Nützliche. Ich bin Altruist auf meine Weise.
Ratschläge für unglücklich verheiratete Frauen (II)
Ich habe mir vorgenommen, euch zu lehren, wie ihr eure Ehemänner im Geiste betrügen könnt.
Glaubt mir: Nur gewöhnliche Frauen betrügen ihren Ehemann wirklich. Schamgefühl ist eine Conditio sine qua non der sexuellen Lust. Sich mehr als einem Mann hingeben tötet das Schamgefühl.
Ich gestehe eurer weiblichen Minderwertigkeit ein männliches Wesen zu. Doch denke ich, jede Frau sollte sich zumindest auf einen Mann beschränken, den sie, wenn nötig, zum Mittelpunkt eines wachsenden Kreises imaginärer Männer macht.
Die beste Gelegenheit, dies zu tun, bietet sich an den Tagen unmittelbar vor der Menstruation.
Also:
Stellt euch euren Mann mit einem weißeren Körper vor. Gelingt euch dies, werdet ihr ihn weißer auf euch spüren.
Enthaltet euch jeglicher Anwandlung ungezügelter Sinnlichkeit. Küßt euren Gatten, wenn er auf euch liegt, und stellt euch rasch einen anderen vor: den Mann, der in eurer Seele auf euch liegt.
Das Wesen der Lust liegt in der Verdopplung. Öffnet in euch das Fenster zum Katzenhaften.
Wie man den Ehemann schikaniert .
Merkt: Dazu muß sich der Ehemann ab und an ärgern.
Vor allem aber lernt, Abstoßendes als anziehend zu empfinden, und bewahrt dabei die äußere Disziplin.
Die größtmögliche innere Disziplinlosigkeit ergibt zusammen mit der größtmöglichen äußeren Disziplin höchste Sinnenlust. Jede Bewegung, die einen Traum oder ein Verlangen verwirklicht , entwirklicht wirklich.
Ersetzen ist weniger schwierig, als ihr glaubt. Ich verstehe unter ersetzen jene Verfahrensweise, die es erlaubt, sich mit Mann A einen Orgasmus vorzustellen, während man mit Mann B kopuliert.
Ratschläge für unglücklich verheiratete Frauen (III)
Meine lieben Schülerinnen, so ihr denn getreu meine Ratschläge befolgt, wünsche ich euch wieder und immer wieder ausgiebigste Wollust mit dem , und nicht durch das Agieren des animalischen Mannes, an den Kirche oder Staat euch mit Bauch und Namen gebunden hat.
Um aufzufliegen, stößt sich der Vogel mit den Füßen vom Boden ab. Möge dieses Bild euch, meine Tochter, immerfort an das einzige geistige Gebot erinnern.
Eine lasterhafte Kokotte sein, ohne den Ehemann zu betrügen, nicht einmal mit einem Blick – das ist der Gipfel der Wollust, so es euch denn gelingt.
Kokotte im Inneren sein, den Ehemann im Innern betrügen, in der Umarmung, ihn küssen mit Küssen, die ihm nicht zugedacht sind – ja, ihr überlegenen Frauen, o meine geheimnisvollen Kopfwesen –, das ist wahre Wollust.
Warum erteile ich diese Ratschläge nicht auch Männern? Weil der Mann einer anderen Gattung angehört. Sofern er denn unterlegen ist, empfehle ich ihm, sich so vieler Frauen wie möglich zu bedienen: er möge dies tun und sich meiner Verachtung sicher sein, wenn […]. Der überlegene Mann hingegen braucht keine Frau. Seine Wollust bedarf keiner sexuellen Inbesitznahme. Eine Frau aber, selbst eine überlegene, könnte dies nie für sich geltend machen. Die Frau ist zutiefst sexuell.
Deklaration der Differenz
Die Dinge von Staat und Stadt haben keine Macht über uns. Es ist uns einerlei, daß Minister und Höflinge die Staatsgeschäfte falsch verwalten. All dies geschieht vor unserer Haustür wie Schlamm an Regentagen. Wir haben nichts damit zu tun, soviel es auch mit uns zu tun haben mag.
Ebensowenig gehen uns große Erschütterungen an, wie Kriege oder Krisen rund um die Welt. Solange sie uns nicht ins Haus kommen, ist uns einerlei, an welche Tür sie klopfen. Dieses Verhalten scheint auf einer tiefen Geringschätzung anderen gegenüber zu beruhen, der Grund aber ist unsere skeptische Haltung zu uns selbst.
Wir sind weder gut noch barmherzig – nicht weil wir das Gegenteil wären, sondern weil wir weder das eine noch das andere sind.
Güte ist das Feingefühl roher Seelen. Sie interessiert uns als etwas, das sich in anderen Seelen und Denkweisen abspielt. Wir beobachten weder billigend noch mißbilligend. Unsere Aufgabe besteht darin, nichts zu sein.
Wir wären Anarchisten, wären wir in jene Klassen geboren, die sich als benachteiligt bezeichnen, oder in eine jener Klassen, aus der man auf- oder absteigen kann. Doch in Wirklichkeit sind wir im allgemeinen zwischen den verschiedenen Klassen und sozialen Gruppierungen geboren – fast immer in dem dekadenten Raum zwischen Aristokratie und (Groß)bürgertum, dem gesellschaftlichen Ort für Genies und Verrückte, mit denen man sympathisieren kann.
Handeln verwirrt uns, teils aus physischem Unvermögen, mehr noch aber, weil es unserer Moral widerstrebt. Handeln erscheint uns unmoralisch. Alles Denken erscheint uns herabgewürdigt, kaum verleiht man ihm mit Worten Ausdruck. Sie machen es zu einer fremden Sache, machen es denen verständlich, die es verstehen.
Unsere Sympathie für den Okkultismus und die geheimen Künste ist groß. Dennoch sind wir keine Okkultisten. Wir sind weder mit dem dazu erforderlichen Willen geboren noch mit der Geduld, ihn zum perfekten Handlanger von Magiern und Magnetiseuren heranzubilden. Aber wir sympathisieren mit dem Okkultismus, da er sich für gewöhnlich in einer Weise manifestiert, von der viele, die lesen, und selbst viele, die zu verstehen glauben, nichts verstehen. Sein geheimnisvolles Verhalten ist von hochmütiger Überlegenheit. Zudem ein schier unerschöpflicher Quell geheimnisvoller und erschreckender Empfindungen: Astrallarven, seltsame, mit seltsamen Leibern ausgestattete Wesen, die in ihren Tempeln mittels magischer Rituale heraufbeschworen werden, immaterielle Anwesenheiten, die unsere verschlossenen Sinne in der physischen Stille des inneren Klanges umschweben – all dies tröstet uns in Not und Dunkel mit klebriger, widerwärtiger Hand.
Aber wir sympathisieren nicht mit den Okkultisten, wenn sie als Heilsbringer und Menschenfreunde auftreten; dies nimmt ihnen ihr Geheimnis. Betätigt sich ein Okkultist im Astralbereich, tut er dies einzig um einer höheren Ästhetik willen und nicht etwa in der niedern Absicht, irgendwem Gutes zu tun.
Wir wissen es kaum, und doch juckt uns seit Urzeiten eine gewisse Sympathie für die Schwarze Magie, für die verbotenen Erscheinungsformen der transzendentalen Wissenschaft, für die Herren der Macht, die sich selbst der Verdammnis und der verkommenen Reinkarnation verkauft haben. Unsere Augen – die schwacher, unsicherer Wesen – verlieren sich mit weiblicher Hitze in der Theorie umgekehrter Rangstufen, in pervertierten Riten, in der finsteren Kurve der absteigenden, höllischen Hierarchie.
Ob wir wollen oder nicht, der Satan übt auf uns eine Anziehung aus wie der Mann auf das Weib. Die Schlange der materiellen Intelligenz hat sich um unser Herz gewickelt wie um den symbolischen Heroldsstab des Gottes, der übermittelt: Merkur, der Herr des Verstehens.
All jene unter uns, die keine Päderasten sind, wünschten, sie hätten den Mut, es zu sein. Unsere Unlust zu handeln verweiblicht unweigerlich. Unsere wahre Berufung als Hausfrauen und müßige Schloßherrinnen haben wir aufgrund einer sexuellen Verirrung in unserer jetzigen Inkarnation verfehlt. Obgleich wir absolut nicht daran glauben, schmeckt es nach blutiger Ironie, wenn wir vor uns tun, als glaubten wir daran.
All dies geschieht nicht aus Bosheit, sondern aus Schwäche. Sind wir für uns allein, beten wir das Böse an, nicht weil es das Böse ist, sondern weil es intensiver, stärker ist als das Gute; denn alles Intensive und Starke übt einen Reiz auf Nerven aus, die eigentlich die einer Frau hätten sein sollen. Pecca fortiter kann nicht für uns gelten, denn wir haben keine Kraft, nicht einmal die Kraft der Intelligenz, die einzige, die wir haben könnten. Daran denken, kräftig zu sündigen, mehr als das können wir nicht tun mit diesem strengen Diktum. Doch nicht einmal das ist uns allzeit möglich, denn unser Innenleben hat seine eigene Wirklichkeit, die uns bisweilen schmerzt, da sie wirklich ist. Daß Gesetze die Verknüpfung von Vorstellungen wie auch von allen übrigen geistigen Vorgängen steuern, spricht unserer angeborenen Disziplinlosigkeit hohn.
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