Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe

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All dies ist jedoch erst der zweite Schritt, den der Träumer auf seinen Traum zutun muß.

Den dritten Schritt aber, den, der zur prächtigen Schwelle des Tempels führt – wer außer mir war je imstande, ihn zu tun –, dieser Schritt ist wahrhaft schwer, denn er erfordert eine innere Anstrengung, die weit größer ist als jede Anstrengung in der Wirklichkeit, doch entschädigt er die Seele auf eine so umfassende Weise, wie es das Leben niemals könnte. Dieser Schritt nun – sofern all dies geschehen, all dies einheitlich und bis ins letzte ausgeführt worden ist, ja, wenn meine drei ausgeklügelten Methoden bis zum Gehtnichtmehr angewandt worden sind –, dieser Schritt besteht darin, die Empfindung unmittelbar durch den reinen Verstand gehen zu lassen, sie durch eine höhere Analyse zu filtern, um sie in eine literarische Form zu bringen, mit eigenem Gehalt und Profil. Als nächstes galt es, die Empfindung festzuhalten. Dann habe ich das Unwirkliche wirklich werden lassen und das Unerreichbare auf ein unantastbares Podest gehoben. Dann fand meine Krönung statt, in mir, zum Kaiser.

Ihr dürft nicht glauben, ich schriebe, um zu schreiben, um zu veröffentlichen oder gar um Kunst zu machen. Ich schreibe, weil dies das höchste Ziel ist, der Gipfel der Verfeinerung, die untergründig unlogische Verfeinerung, […] meines Kultivierens von Seelenzuständen. Wenn ich eine meiner Empfindungen nehme und sie dahin gehend entwirre, daß ich aus ihr jene innere Wirklichkeit weben kann, die ich Wald der Entfremdung oder Nie Unternommene Reise nenne, so glaubt mir, geschieht dies nicht um einer klaren, schimmernden Prosa willen, noch um mich an ihr zu erfreuen – wenngleich ich sie gerne als eine letzte, zusätzliche Verfeinerung hätte, als einen sich dekorativ über meinen Traumszenarien senkenden Vorhang –, sondern um allem Inneren Äußerlichkeit zu verleihen, um alles Unverwirklichbare zu verwirklichen, um alles Widersprüchliche übereinstimmen zu lassen, und indem diese Prosa den Traum veräußerlicht, ihn ganz und gar Traum werden zu lassen, kraftvoll und rein. Deshalb schreibe ich, Stillstehender, der ich bin im Leben, Ziseleur von Ungenauigkeiten, Page, krank an meiner Seele und Königin, der ich in der Dämmerung nicht die Gedichte aus dem Buch meines Lebens vorlese, das aufgeschlagen auf meinen Knien liegt, sondern die Gedichte in meinen Gedanken, die ich vortäusche zu lesen und die sie vortäuscht zu hören, während draußen, irgendwo und irgendwie, der Abend – über dieser in mir in absoluter Wirklichkeit errichteten Metapher – das letzte leichte Licht eines geheimnisvoll spirituellen Tages mildert.

Selbstanalyse

Wer das Leben falsch lebt, im Traum, lebt das Leben dennoch. Entsagen ist handeln. Träumen ist ein Eingestehen der Notwendigkeit zu leben; das wirkliche Leben wird durch das unwirkliche ersetzt als Ausgleich für den unbezähmbaren Lebenswillen.

Was ist all das, wenn nicht eine Suche nach Glück? Und wer sucht schon nach etwas anderem?

Haben beständiges Träumen und ununterbrochenes Analysieren mir etwas wesentlich anderes gegeben, als das Leben mir hätte geben können?

Ich habe mich von den Menschen getrennt und mich dennoch nicht gefunden noch […]

Dieses Buch ist ein einziger Seelenzustand, von allen Seiten analysiert, in alle Richtungen durchforstet.

Hat mir dieses Verhalten wenigstens etwas Neues gebracht? Nicht einmal diesen Trost habe ich, nicht im geringsten. All dies findet sich bereits bei Heraklit und im Ecclesiastes: Das Leben ist ein Kinderspielzeug, vergessen im Sand … Eitelkeit und Ärgernis des Geistes … Und bei dem armen Hiob in nur einem Satz: Meine Seele ist meines Lebens müde.

Ich höre mich träumen. Wiege mich ein mit dem Klang meiner Bilder … Unbekannte Melodien, die sich mir entschlüsseln […]

Der Klang eines bilderreichen Satzes wiegt so viele Gesten auf! Eine Metapher tröstet über so vieles hinweg!

Ich höre mich … In mir sind Feierlichkeiten … Festzüge … Es glitzert in meinem Überdruß … Maskenbälle … Ich bin geblendet von meiner Seele …

Kaleidoskop bruchstückhafter Bildfolgen […]

Pomp zu intensiv gelebter Empfindungen … Königliche Lager in verlassenen Schlössern, Geschmeide toter Prinzessinnen, durch Schießscharten erspähte Buchten; Ehre und Macht werden ohne Zweifel kommen, die Glücklichsten werden im Exil ein Ehrengeleit haben … Schlafende Orchester, Fäden aus […] Seiden säumend …

Bei Pascal:

Bei Vigny: In dir […]

Bei Amiel, so vollständig bei Amiel:

… (einige Sätze) …

Bei Verlaine und den Symbolisten:

Ich bin so krank in mir … Sie ist nicht einmal ansatzweise originell, diese Krankheit … Ich halte es wie viele vor mir … Ich leide auf eine schon so [?] alte Art des Leidens … Wozu nur denke ich all diese Dinge, wenn schon so viele sie gedacht und durchlitten haben? …

Und dennoch, aber ja, etwas Neues habe ich gebracht. Auch wenn ich nicht verantwortlich dafür bin. Es kam aus der Nacht und glänzt in mir wie ein Stern … All mein Bemühen hat es weder entstehen noch vergehen lassen können … Ich bin eine Brücke zwischen zwei Geheimnissen, wie entstanden, weiß ich nicht …

Der See des Besitzens I

Besitz ist für mich ein absurder See – sehr groß, sehr dunkel, sehr seicht. Er wirkt nur tief, da sein Wasser schmutzig ist.

Der Tod? Aber der Tod ist mitten im Leben. Sterbe ich ganz und gar? Ich weiß nichts vom Leben. Überlebe ich mich? Ich bin noch am Leben.

Der Traum? Aber der Traum ist mitten im Leben. Leben wir den Traum? Wir leben. Träumen wir ihn nur? Wir sterben. Und der Tod ist mitten im Leben.

Das Leben verfolgt uns wie unser eigener Schatten. Nur wenn alles Schatten ist, ist kein Schatten. Das Leben verfolgt uns nur dann nicht, wenn wir uns ihm ausliefern.

Das Schmerzhafteste am Traum ist das Nicht-Existieren. Man kann also wirklich nicht träumen.

Was heißt besitzen? Wir wissen es nicht. Wie ist es dann möglich, etwas besitzen zu wollen? Ihr werdet sagen, daß wir nicht wissen, was Leben ist, und leben … Aber leben wir wirklich? Leben, ohne zu wissen, was Leben ist, ist das leben?

Der See des Besitzens II

Nichts dringt in etwas anderes ein, weder Atome noch Seelen. Daher ist Besitz unmöglich. Von der Wahrheit bis zum Taschentuch – nichts ist besitzbar. Eigentum ist kein Diebstahl: es ist nichts.

Kaiserliche Legende

Meine Phantasie ist eine Stadt im Orient. Ihre gesamte räumliche Wirklichkeit erfreut die Sinne wie ein kostbarer, weicher Teppich. Die Zelte und Buden, die den Straßen einen bunten Anstrich verleihen, heben sich von einem, ich weiß nicht welchem Hintergrund ab, der nicht der ihre ist, wie gelbe oder rote Stickereien von leuchtend blauem Atlas. Die gesamte Geschichte dieser Stadt umschwirrt das Licht meines Traumes wie eine im Halbdunkel meines Zimmers kaum hörbare Motte. Meine Phantasie lebte einst inmitten von Pracht und empfing aus den Händen von Königinnen Juwelen, denen die Zeit ihren Glanz genommen hatte. Tief innere Trägheit bedeckte die Strände meiner Nicht-Existenz mit Teppichen, und Algen trieben auffällig wie schattiger Atem auf meinen Flüssen. Und so war ich Säulenhallen in vergangenen Zivilisationen, fiebrige Arabesken auf leblosen Friesen, die Schwärze der Ewigkeit im Geflecht zerbrochener Säulen, Masten untergegangener Schiffe, Stufen gestürzter Throne, Schleier, die nichts verhüllten und doch Schatten zu umhüllen schienen, Trugbilder, die aufstiegen wie Rauch aus umgestürzten Räucherfässern. Finster war meine Herrschaft und getrübt von Kriegen an fernen Grenzen der kaiserliche Friede in meinem Palast. Immer nah der unbestimmte Lärm ferner Feste; immer feierliche Umzüge unter meinen Fenstern; doch nicht ein rotgoldener Fisch in meinen Brunnenbecken, nicht ein Apfel im stillen Grün meiner Gärten, und hinter den Bäumen wiegte nicht ein Rauchfaden aus den Kaminen jener armseligen Hütten, in denen andere glücklich sind, mit schlichten Balladen das ängstliche Geheimnis meines Bewußtseins von mir in den Schlaf.

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