Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe

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Von der Kunst des rechten Träumens I

Grundvoraussetzung hierfür ist, daß du nichts achtest, an nichts glaubst, nichts […]. Doch bekundest du Mißachtung, halte fest an dem Wunsch nach Achtung; zeigst du Mißfallen gegenüber Ungeliebtem, halte fest an dem schmerzlichen Verlangen nach einem geliebten Wesen; verachtest du das Leben, vergiß nicht, daß es schön sein muß, es leben und lieben zu können. Damit legst du die Fundamente für dein Traumgebäude.

Und merke: Was du anstrebst, ist höher als alles andere. Träumen heißt sich finden. Du wirst der Kolumbus deiner Seele sein. Du wirst ihre Landschaften erkunden. Versichere dich also, daß du den richtigen Kurs eingeschlagen hast und deine Instrumente dich nicht in die Irre führen.

Die Kunst des Träumens ist schwer, denn sie ist eine Kunst der Passivität, in der wir unser Bemühen darauf konzentrieren, uns nicht zu bemühen. Die Kunst des Schlafens, sofern es sie gäbe, wäre gewiß nicht wesentlich anders.

Und wisse: Die Kunst des Träumens ist nicht die Kunst, unseren Träumen eine bestimmte Richtung zu geben; denn Richtung geben hieße handeln. Der wahre Träumer überläßt sich sich selbst, läßt sich von sich selbst in Besitz nehmen.

Meide alle materiellen Anreize. Anfangs wirst du versucht sein zu masturbieren, Alkohol zu trinken, Opium zu rauchen, […]. All dies heißt sich bemühen und suchen. Willst du ein rechter Träumer sein, darfst du nur träumen, und nichts sonst. Opium und Morphium kauft man in Apotheken – wie also willst du durch sie träumen können? Masturbation ist etwas Physisches – wie also willst du […]

Träume meinethalben vom Masturbieren, wenn es denn sein muß. Wenn du aber vom Opiumrauchen träumst oder von Morphium, dann laß dich von der Vorstellung an das Opium, […] an das Morphium deiner Träume berauschen – dafür verdienst du Lob: Denn du spielst die ruhmreiche Rolle des vollkommenen Träumers.

Halte dich stets für trauriger und unglücklicher als du bist. Das schadet nicht. Die Einbildung ist ein wenig wie eine Leiter zum Traum.

Von der Kunst des rechten Träumens II

Schiebe alles auf. Tue niemals heute, was du auf morgen verschieben kannst. Alles Tun ist müßig, heute wie morgen.

Überlege nie, was du tun wirst. Tue es nicht.

Lebe dein Leben. Laß dich nicht von ihm leben. Im Recht oder im Unrecht, im Schmerz oder im Wohlergehen: Sei du selbst. Dies aber vermagst du nur im Traum, denn dein wirkliches, menschliches Leben gehört nicht dir, es gehört den anderen. Ersetze also das Leben durch den Traum, und sei einzig darauf bedacht, vollendet zu träumen. Bei allem Geschehen im wirklichen Leben, vom Geborenwerden bis zum Sterben, bestimmst nicht du das Geschehen: Das Geschehen bestimmt dich; und nicht du lebst, das Leben lebt dich.

Werde in den Augen anderer eine absurde Sphinx. Schließe dich ein in deinen Elfenbeinturm, doch schlage nicht die Tür zu hinter dir. Dein Elfenbeinturm bist du selbst.

Und sagt man zu dir, all dies sei falsch und absurd, glaube es nicht. Doch glaube auch nicht an das, was ich dir sage, denn man soll an nichts glauben.

Verachte alles, doch so, daß Verachten dir nicht zum Nachteil gereicht. Halte dich nicht für überlegen, weil du verachtest. Darin liegt die Kunst der erhabenen Verachtung.

Von der Kunst des rechten Träumens III

Träumst du alles, wirst du an allem mehr leiden müssen im Leben, […]. Dies wird dein Kreuz sein.)

Von der Kunst des rechten Träumens metaphysischer Gemüter

Nachdenken, […] – alles wird einfach und […], denn alles ist für mich Traum. Ich befehle mir, etwas zu träumen, und ich träume etwas. Mitunter ist es ein Philosoph in mir, der mir seine Philosophien minutiös auseinandersetzt, während ich, ein […] Page, seiner Tochter, deren Seele ich bin, unter dem Fenster ihres Hauses den Hof mache.

Meine Kenntnisse zeigen mir meine Grenzen auf. Einen Mathematiker kann ich nicht erschaffen … Doch ich begnüge mich mit dem, was ich habe, es reicht aus für unendliche Zahlenkombinationen und zahllose Träume. Wer weiß, ob ich träumend nicht noch weiter käme. Doch wozu die Mühe? Ich genüge mir auch so.

Zerstäuben der Persönlichkeit: Ich kenne weder meine Vorstellungen noch meine Empfindungen noch mein Wesen … Wenn ich etwas empfinde, empfinde ich es vage in der Person eines Wesens, das in mir vor meinem inneren Auge erscheint. Ich habe mich selbst durch meine Träume ersetzt. Jede Person ist nur ihr Traum von sich selbst. Ich bin nicht einmal das.

Nie ein Buch zu Ende lesen noch es in einem Zug lesen, ohne eine Zeile zu überspringen.

Ich wußte nie, was ich empfand. Wann immer man mir von dieser oder jener Gemütsbewegung erzählte und sie beschrieb, war mir stets, als beschriebe man etwas in meiner Seele; doch dachte ich dann nach, kamen mir stets Zweifel. Ich weiß nie, ob ich das, was ich zu sein verspüre, wirklich bin, oder ob ich es nur zu sein glaube. Ich bin eine Gestalt [80] aus meinen eigenen Dramen.

Alles Bemühen ist nutzlos, doch lenkt es ab. Alles Nachdenken ist fruchtlos, doch unterhaltsam. Lieben ist lästig, doch vielleicht ratsamer, als nicht zu lieben. Der Traum hingegen ersetzt alles. In ihm kann ich mich bemühen, ohne mich wirklich zu bemühen. Kann gefahrlos in Schlachten ziehen, verspüre keine Angst und werde nicht verwundet. Ich kann nachdenken, ohne eine Wahrheit erlangen zu müssen, die ich im übrigen nie erlangen würde; und ohne ein Problem lösen zu wollen, das ich wohlweislich nie lösen könnte; ohne […]. Ich kann lieben, ohne daß man mich abweist, betrügt oder verdrießt. Ich kann mir eine andere Geliebte nehmen, und doch ist sie die immer gleiche. Und wenn ich will, daß sie mich betrügt oder verschmäht, kann ich dies veranlassen – alles und immer, wie ich es will und wie es mir gefällt. Im Traum kann ich die größten Ängste erleben, die größten Qualen, die größten Siege. Ich kann alles erleben, als geschähe es im wirklichen Leben: Es hängt allein davon ab, ob ich den Traum lebendig, klar und wirklich gestalten kann. Dazu bedarf es der Übung und innerer Geduld.

Es läßt sich auf verschiedene Arten träumen. Man kann sich den Träumen zum Beispiel hingeben, ohne sie klar und deutlich machen zu wollen, kann sich dem Nebelhaften, dem Zwielicht der Empfindungen überlassen. Eine niedere und ermüdende Art des Träumens, denn sie ist monoton, ist die immer gleiche. Anders der klare, gelenkte Traum; doch verrät das Bemühen, den Traum in eine Richtung zu lenken, unweigerlich seine Künstlichkeit. Der Künstler aller Künstler, ein Träumer wie ich, verwendet all sein Bemühen darauf, einen ganz bestimmten Traum zu träumen, einen, der sich von dieser oder jener Seite zeigt … und so vor ihm abläuft, wie er ihn sich wünscht, aber nie hätte ersinnen können, wäre er seiner müde geworden. Ich möchte von mir als König träumen. Verspüre plötzlich diesen Wunsch. Und siehe da, schon bin ich König irgendeines Landes. Was für ein König, welcher Art, wird der Traum mir sagen … Und da ich diesen Sieg über meine Träume errungen habe, sind sie mir stets unverhofft zu Willen. Wenn ich mir die vagen Eindrücke, die ich aus diesem Leben empfange, deutlicher vor Augen führe, wird es nahezu perfekt. Ich bin gänzlich außerstande, mir das im Traum erlebte Mittelalter verschiedener Zeitabschnitte und Länder bewußt vorzustellen. Mit Staunen nehme ich meine überreiche, an mir bisher ungekannte Phantasie wahr. Ich lasse die Träume an mir vorüberziehen … Sie sind so klar, daß sie meine Erwartungen stets aufs neue übertreffen. Sie sind schöner als das, was ich wollte. Doch darauf kann nur der perfekte Träumer hoffen. Jahre habe ich träumend nach dergleichem gesucht. Heute kommt es von allein …

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