Monika Zeiner - Die Ordnung der Sterne über Como

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Wie viel Liebe verträgt eine Freundschaft? Dieser Roman handelt vom verpassten und verspielten Glück und von dem Unglück, im rechten Moment die falschen Worte gesagt zu haben. Er erzählt die Geschichte zweier Männer und einer Frau, die ihre Freundschaft und ihre Liebe aufs Spiel setzen. Tom Holler, halbwegs erfolgreicher Pianist und frisch getrennt von seiner Frau, tourt mit seiner Berliner Band durch Italien. In Neapel hofft er seine große Liebe wiederzutreffen: Betty Morgenthal. Doch je näher ihre Begegnung rückt, desto tiefer taucht Tom in die Vergangenheit ein. Denn vor vielen Jahren verunglückte Marc, sein bester Freund und Bettys Lebensgefährte. Er hat keine andere Wahl, als die fatale Dreiecksgeschichte noch einmal zu erleben. Berlin und Italien, Leichtsinn und Schwermut, Witz und Dramatik, die lauten und die leisen Töne — dieser Debütroman ist voller Musik. „Es ist unerhört selten, dass eine Frau mit dieser Gerechtigkeit, jenseits aller Klischees, über einen Mann schreibt. Was für ein Roman!“ Michael Kumpfmüller „Untergründig und scharfsinnig und im nächsten Moment sehr poetisch und heiter." Rainer Merkel

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Auf dem Papier steht eine Telefonnummer und sonst nichts, Handynummer. Auf der Rückseite der Ausschnitt eines Computerausdrucks, mit dem Holler noch weniger anfangen kann:»ntwicklung des Sehparadigmas und dessen Transformation«, ist zu lesen, darunter» außerseelisches objektives Phänomen«, darunter» perspektivisches«, offenbar ein Ausschnitt ihrer Arbeit. Er nimmt an, dass es eher die Handynummer sein wird, die für ihn bestimmt ist, wodurch er jetzt zwei Handynummern hat, aber kein Netzteil.

SCHEISSZEIT

Der Zug eilte nach Süden, die Stadt Genua aber zog sich immer weiter in den Norden zurück, verlor sich, und bald schon bezweifelte Holler ihre Existenz. Es gibt Städte, Dinge, Personen, dachte er, die, kaum ist man ihnen begegnet, auf direktem Weg in die Räume der Vergangenheit wandern, sich darin auf gepolsterten Wartezimmerstühlen niederlassen und geduldig Ruhe geben, bis sie von der Erinnerung irgendwann wieder einmal aufgerufen werden oder auch nicht. Genua saß schon jetzt darin mit übergeschlagenem Bein und blätterte in einer Illustrierten. Aber es gibt keine Wartelisten, keine Nummern, die zu ziehen wären. Die Erinnerung, dachte Holler, ist kein Bürgeramt, sie ruft nicht ordentlich eins nach dem anderen auf, sondern dasjenige, was ihr gerade einfällt, willkürlich, ungerecht, wodurch manches immerzu an der Reihe ist, anderes schon seit Jahrzehnten sitzt und blättert und blättert in Illustrierten und endlich ganz vergessen ist.

Das Land glitt am Zugfenster vorüber, Wolkenschleier flogen in hellen Streifen, darunter vereinzelte Zypressen, die Bögen der Hügel hoben und senkten sich wie Wellen, und immer sein eigenes gespiegeltes Gesicht, durch das Italien zog. Italien reiste durch ihn hindurch und hinterließ eine Ahnung. Auf einmal hatte er Lust auszusteigen und, unter einem Baum liegend, mit einer Gitarre auf dem Bauch» Like a Rolling Stone «zu singen, wie sie es früher getan hatten, auf gewitterüberzuckter Waldanhöhe, im röhrenden VW-Bus, den sie sich von Helge geliehen hatten, im Stau, an Ampeln, in heruntergekommenen Hotelzimmern, überall hatten sie ihre Gitarren, singenden Sägen, Kinderkeyboards ausgepackt und gespielt, wie er jetzt dachte, auf ihrer ersten selbst organisierten Tour, die ein finanzielles Desaster gewesen war, ihnen aber zumindest in Insiderkreisen einen gewissen Ruf eingetragen hatte.

Es war ihnen aber egal gewesen. Foxli — so hatten sie damals einige Zeit geheißen, indem sie sich nach einem Hund aus einem Roman benannten — war es egal gewesen. Auch dass sich in München der Chef eines kleinen, aber ambitionierten Independent-Labels für sie interessierte, war Foxli nicht weiter wichtig gewesen. Der Labelchef hatte ausgesehen wie der Chef eines kleinen, aber ambitionierten Independent-Labels, Mitte zwanzig, landläufig aussieht: schmal, dunkle Hornbrille, Frotteesportjacke mit Kapuze, teure Turnschuhe. Er wirkte, als wäre er immer schon Mitte zwanzig gewesen und als würde er es bis in alle Ewigkeit bleiben. Man müsse sehen, hatte er mit seinem ganz leichten Münchner Akzent gesagt, der aber sympathisch und weich war, sehen müsse man, wie man sie am besten positioniere, eher in Richtung Jazz oder Klangkunst, und mit dem Namen müsse man noch ein wenig hin und her überlegen, der Name sei wichtig, hatte er gesagt, indem er ein nachdenkliches Gesicht aufsetzte, ihr Foxli-Name jedoch präge sich nicht ein.

«Wie?«Stirnrunzeln, Zurechtrücken der Hornbrille.»Wie, ihr heißt immer anders?«

Und Marc erklärte ein weiteres Mal, etwas ausführlicher jetzt, dass sie eben immer anders hießen, je nachdem, wie sie sich fühlten, sie ließen sich ungern festlegen, weder auf Jazz noch auf Klangkunst, noch auf einen Namen. Marc lächelte freundlich. Der Labelchef dagegen lächelte unentschlossen, indem er den Kopf schüttelte und dann weiterlächelte, da er die Namensangelegenheit vorsichtshalber als einen Scherz nahm, während man noch mehr Bier bestellte, der Labelchef aber trank Wasser, er rauchte auch nicht.

So sieht jemand aus, hatte Tom auf einmal und in jäher Gewissheit denken müssen, der Erfolg haben wird, ganz egal, was er macht, gleich, ob er die Anwaltspraxis von Papa übernimmt, ob er Hirnchirurg wird, Pharmamanager oder Chef eines kleinen, aber ambitionierten Indielabels. Gleichzeitig erschrak er vor sich selbst, in der Überlegung, ob ihm Erfolg womöglich per se unsympathisch wäre. Der Labelchef aber ist ihm unsympathisch, dachte er, da ist nichts zu ändern, ohne dass er hätte sagen können, warum.

Im Tourbus damals war lange darüber diskutiert worden, ob man sich verkaufen sollte, ob sie Foxli verkaufen sollten. Baldur war für aufrechte Verweigerung, grundsätzlich, während Holler, Morgenthal und Zadera für Verkauf plädierten, denn» wenn ich drei Mark verdien, «so sprach Zadera,»mehr wird es gleichwohl nicht sein, ist es mir lieber, als wenn ich gor nix hab«, schloss der Trommler, dessen Wort, wenn es nach langem Schweigen einmal fiel, besonderes Gewicht besaß.

In Wien gaben sie ihr Abschlusskonzert vor 300 Leuten. Ohne Übertreibung hatte man sagen können, es seien 300 begeisterte Leute gewesen, ein Erfolg also, ihre kleine Tournee, zumal sie von Mal zu Mal besser spielten, verwegener, wilder die Bassläufe, die Schlagzeugeinsätze, enger vernetzt das Rhythmusgeflecht. Aber auch eine große Leere ließen sie zu, minimalisierte Sounds aus Beat und Stimme, aus nur einem Hörspielsample minutenlang, dem sich dann eine dünne Klavierlinie anschloss, filigranes Ukulelengeziepe, das sie so lange im straighten Rhythmus dahinrollen ließen, bis in der Wiederholung die kleinste Abweichung, eine verschobene Betonung der Beckenbewegung oder des Klavierpatterns, eine Lawine auslöste: Der Loop, die scheinbar endlose Wiederholung eines Takts, und die Ausdünnung, gefährliche Leere, in der sich die wiederkehrenden Eckpunkte scharf hervorhoben, die Freilegung des Grundmusters, ewige Wiederholung, Aufstehen, Schlafen, Aufstehen, bis eine minimale Abweichung das ganze System ins Rutschen brachte, die Popstringenz zusammenbrechen, sich in virtuose Einzelgänge aufsplittern und in Freejazzkrach untergehen ließ, bevor man sich zwischendurch in einem romantischen Song wieder zusammenfand, in einer swingenden Version von Nick Drakes» Time Has Told Me «oder Bob Dylans endlosem» Sad-Eyed Lady of the Lowlands«.

Auf dem Rückweg machten Baldur, Holler und Morgenthal — Zadera verbrachte ein paar Tage in Wien — bei Baldurs Mutter in Altdorf /Oberfranken Station. Baldurs Mutter Lisa bewohnte eine alte Mühle, die nach dem Tod des Staatsanwalts viel zu groß geworden war und die aufgrund der niemals endenden Sanierungsarbeiten inzwischen ein Vermögen verschlungen hatte. Marc, der ihr anfangs geraten hatte, das marode, ständig irgendwo eingerüstete Gemäuer zu verkaufen, war inzwischen davon überzeugt, dass es die beste Lebensversicherung für seine Mutter sei: ein Zaubergebäude, das niemals fertig wurde, immer im Werden begriffen, da es an jeder Ecke jede Minute etwas zu tun gab, ein Rundlauf in alle Ewigkeit, noch dazu ein Museum. Jeder Winkel in jedem der zahlreichen Schuppen, jede verschattete Ecke des verwilderten Gartens war mit Kunst ausgestopft, gefundener Schrott zu allerlei Formen und Gegenständen zusammengeschraubt, Computermonitore als Menschengesichter, bunte Holzstelen unter Bäumen, Hängematten aus Stacheldraht, und auch das Haus selbst mit seinen filigran bemalten Holzstiegen, seinen niedrigen Räumen voll absurder Schnitzereien, den Mosaiken im Badezimmer aus gefundenen Keramik- und Fliesenresten war ein ständig sich wandelndes Kunstwerk, das nebenbei auch als Wohnung diente.

Nur ein einziges Zimmer gab es, hoch unter dem spitzgiebligen Dach, in das die Zeit keinen Einlass erhielt, es war das Zimmer des Staatsanwalts. Die Vergangenheit war dort anwesend, nicht wie ein Geruch in einem alten Möbel, sondern gleichsam versteinert, war selbst wie ein Gegenstand vorhanden, und es verwunderte, dass man dort überhaupt atmen konnte. Dieses Zimmer war das eigentliche Museum, das Zentrum des Hauses, um das herum, man wusste es, sobald man die knarrende Tür geöffnet hatte, die gesamte Kunst, die ganze Werktätigkeit dieses Anwesens sich anordnete.

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