Clemens Meyer - Im Stein
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- Название:Im Stein
- Автор:
- Издательство:S. Fischer
- Жанр:
- Год:2013
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Und da wirft Hans in Hildesheim ein Geldstück in den Münzschlitz des Bahnhofklos und lehnt sich in das Summen der Tür ( Bitte sofort drücken, sonst Einwurf ungültig! ), steht im gefliesten Raum des kleinen weißen Klo-Tempels, alles leer, kein Mensch, kein Geräusch, vollkommene Stille, dann hört er das Aufschlagen eines Wassertropfens auf einer Wasseroberfläche, irgendwo, hört das Summen der Neonröhren über sich an der Decke, geht zu den beiden Klokabinen, öffnet die Tür der ersten, blickt auf das runde verschissene Weiß eines Toilettenkörpers, stolpert würgend zurück, öffnet die zweite Tür, sieht dieselbe Explosion der Exkremente im Becken, an den Wänden sogar, braunes Gesprenkel, rennt würgend, brüllend fast, zurück auf den Bahnsteig, dort holt er tief Luft. Spucke läuft über sein Kinn.
«In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so ein verschissenes Klo gesehen. Unglaublich. Einfach unglaublich.«
Die Musik ist hier unten kaum zu hören. Ein leises Grollen. Vielleicht auch die Züge. Null Uhr, drei Uhr, dreiundzwanzig dreißig. Hinter den Wänden, über den Mauern.
«Was interessiert mich dein Scheißhaus.«
Er setzt sich. Über dem kleinen Tisch, den ihm ein alter Schweißerfreund vor ein paar Jahren geschweißt hat, liegt eine Tischdecke aus Kaschmir.»Wenn du auf mein Scheißhaus gehst, also oben …, ist was ganz anderes. Sauberkeit, verstehst du. Man muss sich wohlfühlen, der Gast muss sich wohlfühlen. Das geht beim Scheißhaus los. Und das lass ich mir was kosten. Es geht nichts über eine gute Klobrigade. Wenn du mal musst …«
«Willst du mich loswerden?«
«Nein. Ich will dir nur etwas erzählen. Oder hast du keine Zeit? Bist du in Eile?«Er legt seine rechte Hand auf den Tisch. Der Schweißerfreund hat auch die Regale an den Wänden gefertigt. Stahl, Holz. Einfach, funktional. Zuerst hatte er die Idee gehabt, den ganzen Raum zu täfeln, Marke Herrenzimmer.
«Du weißt, warum ich hier bin.«
«Zu zeitig, viel zu zeitig. Timing, verstehst du, Timing ist alles, immer.«
«Du kannst dir deine Spielchen sparen, Mister Piezceck.«
«Spielchen? Keine Spielchen. Steigen wir also direkt ein.«
«Du bist unvorsichtig.«
«Und du bist wohl klüger, als ich dachte, ein echter Mister Kray.«
«Was?«
«Nur so ein Spruch, keine Angst.«
«Angst? Warum sollte ich Angst haben. Ich bin hier, um ein Geschäft zu machen. Wir könnten …«
«Uns einigen. Das meinst du.«
«Ja.«
«Und du hast recht. Setz dich doch. «Er greift nach einem der Stühle, schiebt ihn zu ihm rüber. Zusammengeschweißte Stahlrohre mit dünnen feinen Blechen als Sitzfläche. Rote Samtkissen auf den Sitzflächen. Er hat nur diese Art der Möbel hier unten. Alles von seinem alten Schweißerfreund, dem er damit einen guten Auftrag beschafft hat. Weil der seit Jahren arbeitslos war. Der Mann setzt sich. Die zwei Neonröhren an der Decke leuchten auf ihre Körper.
«Weißt du, wo wir hier sind?«
«In deinem Club.«
«Drunter. In den Katakomben der alten Fabrik.«
«Das Galvanowerk? Das war die Patenbrigade meiner Schule, neunzehnhundertvierundachtzig.«
«Sag mir, was du weißt.«
Er weiß gar nichts, du blödes Arschloch. Er blufft. Er will nur was. Hans zieht einen dritten Stuhl zu ihnen ran. Ich steh lieber.
«Ich weiß genug. Man könnte auch sagen, was diesen Vorgang betrifft: alles. Und ich bin nicht gierig. Ich will nur hier weg. Aus der Stadt weg.«
«Südamerika oder Mallorca? Du hättest alleine kommen sollen.«
«Ich bin alleine.«
Die Keller des alten Galvanowerkes, von dem nur noch das Verwaltungsgebäude steht, verzweigen sich bis unter die Häuser, sind verbunden mit den Kellern der anderen längst verschwundenen Fabriken des Viertels, in manchen Gängen rieselt der Putz, wenn ein Güterzug wenige Meter oberhalb die Bahnschneise durchfährt. In manchen Gängen rosten eiserne Türen, nummeriert, es gibt Treppen in tiefere Kellergeschosse. In einen dieser kleinen Treppenabgänge leuchtete er einmal mit einer Taschenlampe, ging ein paar Stufen nach unten, richtete den Strahl seiner langen Maglite-Taschenlampe auf den Boden, ließ ihn wandern, bis er sich im Dunkel verlor, keine Wände, keine Mauern berührte der Strahl seiner Taschenlampe, ein ungeheurer Raum. Wasserpfützen leuchteten auf, und als der Strahl in ein graues piepsendes Gewimmel fuhr, machte er, dass er wegkam.
«Der leckt und leckt und leckt, und später raucht er eine und geht dann. Ist doch ’ne Drecksau. Na ja, ich meine, mir soll’s egal sein. Aber der hatte ja den Ring am Finger, soll mir auch recht sein, aber ich stell mir vor, der geht zu seiner Frau und küsst die. Ich meine, der war bis zum Kinn in mir drin, hat das ganze Bett vollgesabbert. Aber wahrscheinlich küsst er seine Frau gar nicht. Wenn ich meinen Marco küsse, ich meine nach der Arbeit, wenn ich nach Hause komme, da habe ich mir vorher aber sowas von den Mund …, und eh immer mit Gummi, die meisten blasen ja jetzt ohne …, ist die neue Zeit. Ich meine, so alt bin ich noch nicht, und die meisten schätzen mich sowieso jünger als fünfundvierzig …, aber das kann über Nacht passieren, dass man durch ist und nicht mehr kann, aber ich bin gut drauf im Moment, und dann ist der Marco für mich da, wir sparen und sparen, und ich schufte, und er schuftet …«
Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren, das ehemalige Verwaltungsgebäude des alten Galvanowerkes schwitzt, Zink- und Chrompartikel tropfen aus den Mauern, schweben Monate später zwischen den Nebeln, Herbst, Sommer, November, Juli, nur noch wenige Güterzüge rumpeln über den Güterring, Gin Tonic ist wieder im Kommen, Gin and Tonic, sagte der alte Graf immer, er hat an der Börse viel verloren, Gerüchte, Hans sitzt in seinem Büro, will aufhören zu rauchen, zündet sich aber doch wieder eine an, sein Vater stirbt langsam oben in der Stahlstadt, aus der er vor vielen Jahren gekommen ist, ein blau leuchtendes Bild hat ihm sein Vater gezeigt, so sieht der Tod aus, Hans wartet, schaut auf die Uhr, Glashütte, die hat mal Honecker gehört, Rubine im Inneren, im Gehäuse, Gerüchte, jemand weiß zu viel, er denkt an das Wasserschloss in den Wäldern weit vor der Stadt, in der Heide, ein Teich, bedeckt mit Seerosen, der Schlossgraben hinterm Park, das Wasser still und dunkel, was will dieser Mann von mir, denkt er, hört auf die Musik draußen, drinnen, Stimmen, Lachen, später wird er wieder die Hits der Achtziger einlegen, eine unerhörte Angst , er dreht sich um, ist allein im Raum, schaut wieder auf die Uhr, dann auf sein Handy, das rote Festnetztelefon steht vor ihm, nur noch wenige Anrufe über diese Leitung, bald wird er es abmelden können, aber ein Büroanschluss ist ein Büroanschluss, mit seinem Freund in Tokio, dem Diamantenhändler, kommuniziert er über Skype, mit wechselnden Accounts und meistens in Chiffren, mit den libanesischen Zwillingsbrüdern aus Berlin kommuniziert er gar nicht, die warten, bis er sich meldet, er schwitzt, die Klimaanlagen halten die Arbeitsräume erträglich kühl, was das alles kostet, die Dunkelheit in den Ecken des Raumes, Aktenschränke, Regale, ein Tresor, er bewegt den schwenkbaren Kopf der Schreibtischlampe, der Laptop ist zugeklappt, Alex hat ihm das vor einigen Jahren beigebracht, gar nicht so schwer, Windows, Excel, Apple, er hat das Netz gehasst zu Anfang, sich lustig gemacht, hat dennoch Werbung schalten lassen, Webseiten einrichten lassen, bevor er selbst anfing, die Geschäfte per Mail oder Online-Banking abzuwickeln, das Gästebuch zu lesen, ganz vertraut er dem System nicht und tätigt wichtige Überweisungen am Überweisungsterminal der Postbank im Stadtzentrum, sein Steuerberater wird bald wieder anrufen, er will nach unten in seine kleine kühle Kathedrale unter dem Stein, unter dem Boden, der Keller unter dem Keller, Geheimgänge wie in einer Burg, aber hell erleuchtet seine kleine Kathedrale, sein Hobbyraum, von dem kaum einer was weiß, dem Graf hat er einmal erzählt, dass er sich da unten was ausbauen will,»Wie, da unten?«,»Nur ein Hobbykeller«,»Basteln beruhigt die Nerven, was? Als Kind hatte ich mal eine elektrische Eisenbahn, ich und mein Bruder, eine alte wunderschöne Märklin, die wäre bestimmt einiges wert heute«,»Wär was für deine Kinder«, Schweigen, das Haus schwitzt, die Klimaanlage läuft, der Stromzähler rotiert, Hans schwitzt, das Arbeitsamt war letztens da, hat kontrolliert, ob die Mädels nicht vom Staat kassieren, die Zuständigkeiten verändern sich, die Bullen lassen ihn seit Jahren in Ruhe, weil er den Laden sauberhält, weil AK mit den Bullen, den Ämtern und der Stadt gut steht, die Bullen wussten immer, wer bei ihm arbeitet, seine Bücher sind in Ordnung, alle profitierten von der Ordnung im System, er muss wieder mehr Sport machen, hat fünf Kilo zugenommen, das reicht nicht, es beruhigt ihn, die Antiquitäten zu berühren, zu pflegen, auf Samtunterlagen in den Regalen zu platzieren, nur ein Wahnsinniger sammelt diese alten Dinger wie Artefakte ,»Werd ja nicht frech, du!«, es klopft,»Ja?«, Mandy schaut rein,»Ja?«,»Kannst du mal kurz kommen, bitte«,»Ja«, er nimmt das Jackett von der Stuhllehne, trinkt dann einen Sambuca bei Mandy an der Bar, mit drei Kaffeebohnen, Mandy 2, er denkt manchmal an Mandy 1, wo die wohl jetzt ist, er hat damals geschwiegen, als sie gegangen ist, Wohin gehst du? , bin gleich wieder da, Klaus sitzt auf seinem Stuhl neben der Tür, nickt ihm zu, Hans sieht, wie der Rauch zur Decke steigt, die Gäste schwatzen mit den Mädels, rauchen, trinken, ordern Sekt für die Mädels, die rauchen auch, fast alle, die Lüftung hat ein Vermögen gekostet, nicht ganz, scheiß auf den Nichtraucherwahnsinn, auch wenn er selbst aufhören will, er zündet den Schnaps an, bewegt das kleine Glas mit der bläulichen Flamme vor seinem Gesicht ein wenig hin und her, spürt, wie seine Finger warm werden, weiß, dass er die Flamme auspusten muss, bevor das Glas platzt oder seine Haut schmilzt, er sieht, wie von den röstenden Bohnen feine dunkle Schlieren in den klaren Schnaps sinken, komm ja nicht vorne rein, hat er ihm am Telefon gesagt, Mandy beugt sich vor und pustet die Flamme aus,»Schläfst du, mein eiserner, furchtloser Hans?«,»Was?«
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