Clemens Meyer - Im Stein

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Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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«Sehr gerne«, sagt sie, mit leichtem Akzent. Er gibt ihr einen Fünfmarkschein.»Vielen Dank«, sagt sie und macht einen halben Knicks. Er schließt die Tür, stellt das Tablett auf den Tisch.»Wenn du was brauchst, ein Mädchen oder zwei Mädchen oder sonstwas, sag mir Bescheid.«

«Danke. Ich bin wegen Geschäften hier.«

«Schau, schau, ein kluger Mann.«

Er trinkt seinen Kaffee, schwarz. Geht die Dinge nochmal durch im Kopf, Verträge, Anwalt, Prozente, maximale Summe der Investition. Wenn nur die verdammten Fledermäuse nicht wären, die ihn vorhin noch so faszinierten.»Eine Bartfledermaus, dort oben, genau in der Mitte des Fensters, siehst du?«

«Sie hängt.«

«Ja, ja, da hat sie sich kurz mal abgehängt. Ungewöhnlich. Gibt die Kleine und die Große. Ziemlich selten. Siehst du die langen spitzen Ohren? Kann man von hier nicht sagen, ob’s die Große oder die Kleine ist. Ich tippe auf die Große. Schwer zu unterscheiden. Die Bartfledermäuse jagen meistens unten am Fluss.«

«Ein Fledermausfachmann, ein richtiger Fledermausfachmann!«

«Ich war früher in der Forstwirtschaft. Und die da, die da direkt über uns kreist, wupp, schon is sie wieder weg, das war …, na guck, da ist sie wieder, und noch eine! Und noch eine.«

«Die sind verdammt groß! Fast wie ein Vogel!«

«Ja, ja, das sind mit die Größten. Heißen auch so. Großes Mausohr. Beziehungsweise Große Mausohrfledermaus. Die sind hier am häufigsten.«

«Das hier ist das exklusivste Fledermaushotel in ganz Deutschland«, sagt der Oberst.

«Verstehe. Verstehe schon.«

Er gießt sich Kaffee nach, läuft mit der Tasse im Zimmer auf und ab. Zwei Uhr dreißig. Er geht zu seinem Koffer und nimmt die Mappe aus der Innentasche. Nimmt den Stadtplan aus der Mappe und geht zum Tisch. Er stellt die Tasse aufs Tablett und schiebt es zur Seite, faltet den Plan auseinander und breitet ihn auf dem Tisch aus. Fünf Orte sind auf dem Plan markiert, fünf rote Kreuze. Drei davon mit Fragezeichen, weil sie doch etwas außerhalb liegen. Aber das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein. Die Stadt wird wachsen, davon kann man ausgehen. EU-Gelder fließen, die neue Hauptstadt ist nicht weit, der große und kleine Grenzverkehr, Unternehmen siedeln sich an, und andere zeigen bereits Interesse. Der Einwohnerschwund nach der Wende wird bald dreißig Prozent erreichen. Er legt die Tabellen mit Plus und Minus auf den Stadtplan, blättert durch seine Unterlagen und Notizen. Der Bund wird investieren, Vorzeigestadt der guten nachbarschaftlichen Beziehungen zu Polen. Das Außenministerium wird hier Gebäude bekommen. Das Tor zum Osten. Die Amis wollen investieren und die Japaner. Arbeitslosigkeit fast zwanzig Prozent. Ziel und bereits in Arbeit: die Zerschlagung des zurzeit bestehenden Sex-Marktes. Konzentration auf ein Objekt. Maximal zwei Objekte. Exklusivität in ganz Brandenburg. IC-Trasse nach Berlin ist in Planung. Möglicherweise auch über Schwerin nach Hamburg.

Das Ganze kann eine Geldverbrennungsanlage werden oder eine Aktie mit Zukunft. Auf der anderen Seite der Grenze stehen die Mädels in jeder Stadt, in jedem Dorf. Clubs, Sexshops, Puffs, Straßenstriche, Wohnwagen, Privatwohnungen, polnische Zuhälter, russische Syndikate. Die Touristen kommen mit Bussen und bumsen für einen Hunderter das ganze Wochenende durch. Zigaretten und Schnaps für ein Drittel, wenn das reicht.

Der Faktor ist der Bulle. Den er nachher treffen wird. Der Oberst hat die Hand auf den Immobilien, alte Kontakte, alte Seilschaften, neues Geld. Die Strategie muss klar sein: Diesseits der Grenze sind wir. Nur wir. Jenseits der Grenze beginnt der Sumpf. Die polnische Politik will die Gesetze verschärfen. Plus. Holt die besten Huren rüber nach Deutschland, dort wird das gute Geld verdient. Infiltration des Grenzmarktes. Drängt das polnische Grenzgeschäft zurück nach Polen. Ein Club, wie es ihn diesseits und jenseits der Grenze noch nicht gibt, noch nie gegeben hat.

«Handel?«, es knackt kurz im Telefon,»du bist doch lange genug im Geschäft. Du weißt doch, dass die polnischen Mädels verrückt sind nach unserer harten Mark. Da, da, da! Und in Brandburg sind wir die Jobvermittlung Nummer eins! Wir mieten und vermieten! Der Sumpf ist hinter der Grenze. «Er sitzt in seiner Burg, in der Stadt im Osten, und weiß nicht, was er von dem Oberst halten soll. Als er später seinen Bruder anruft, sagt der nur:»Lass die Finger aus der Sache. Eine Dependance Ost reicht.«

Alles legal, Brüderchen, alles legal. Wenn die Karten neu gemischt werden, brauchst du eine gute Hand. Naiv? Wir sind nicht naiv. Das Ding wird sauber, denn das ist die Zukunft. Jetzt schlagen sie sich noch die Schädel zu Brei, in ein paar Jahren sieht hier alles anders aus. Wenn das Chaos vorbei ist, wird das Geld fließen. Und dort, wo alles sauber ist, wird die Rendite am größten. Wobei man das nie weiß, wegen der Sauberkeit. Das weißt du doch selbst. Das Geschäft ist hart, und wir sind keine Samariter. Da müssen wir uns nicht belügen. Du weißt genau, dass ich deiner Meinung bin, wo alle zufrieden sind, ist auch die Geldbörse zufrieden . Am Ende. Aber in erster Linie geht es ums Geschäft. Nur ums Geschäft. Erstmal. Die Informationen sind zu gut, die Kontakte sind zu gut. Die Versicherungen scheinen seriös zu sein. Der Bulle. Der Oberst. Die Russen halten still. Die Konkurrenz ist im Griff. Die Politik ist daran interessiert, dass sich die Reihen lichten und dass im Licht gearbeitet wird. Saubere Steuergelder. In ein paar Jahren werden sich die Gesetze ändern. Die Liberalisierung des Sex-Marktes steht kurz bevor. Die richtigen Leute sind auf unserer Seite.

«Zu undurchsichtig. Lass die Finger davon.«

«Ich bin seit dreißig Jahren im Geschäft.«

«Das ist was anderes. Was wissen wir schon von den Russen, Ex-KGB, mächtige Syndikate, die verschiffen die Weiber überallhin. Von überallher. Kosovo. Baltikum. Warentermingeschäfte, du verstehst. Die Märkte werden überrannt. Damit wollten wir doch nie was zu tun haben. Bleib weg von der Grenze.«

«Man muss schauen. Man muss die Chancen überprüfen. Sie suchen Leute von außerhalb, Investitionen von sauberen Investoren. Es geht nur um Prozente. Das Risiko ist nicht zu hoch. Ich habe den Kontakt und die Information von einem alten Russen, den ich seit fast zwanzig Jahren kenne! Nichts ist fix. Warum soll man nicht schauen, wenn die Firma verdienen kann?«

«Dann schau. Du hast ja meistens die richtige Nase.«

Er hat seit Jahren nicht mehr mit seinem Bruder geredet. Der Kleine ist sesshaft geworden, wie es scheint. Dabei hat er gehofft, dass er mit einsteigt. Wollte am Telefon vorfühlen und dann hinfahren. Bielefeld. Wo er lange nicht mehr war. Er hätte ihn gleich besuchen sollen. Er vertraut den Leitungen nie. Die Stimmen werden zu Daten und Wellen und gleiten durch die Ämter und Umschaltstationen, Verteiler, werden aufgespalten in Nanoteilchen, elektrische Impulse im Äther, Zischen und Rauschen, Wetterleuchten durch den Himmel der Stimmen, wenn die Planeten in der exakt selben Position stehen wie vor Jahren schon einmal, kann man sich selbst anrufen, sie reden meist nur in Chiffren, über Autos und Waren und Geschäfte mit Aktien, Wertstoffe, Rohstoffe, Optionen, Ost, West, Süd, Nord, von den Grenzen ins Land und zurück. Europa wird sich ändern, glaub mir. Der ganze Markt wird sich ändern. Noch ist Polen nicht verloren. Er sitzt im Zug und schläft und träumt von dem Wald hinterm Haus, wie sie dort kleine Häuschen bauen aus Holz und Stein und Lehm. Fledermäuse hängen in den Bäumen.

«Ich habe dir, verdammt nochmal, gesagt, du sollst nicht rauchen. Geht das nicht in deinen Kopf? Und willst du hier bumsen, bis das Kind kommt, oder was? Du setzt keinen Fuß mehr in meinen Laden, du blöde Kuh! Geh, verdammt nochmal, aufs Amt, wenn du pleite bist!«

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