Clemens Meyer - Im Stein

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Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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«Und wie sagt man’s richtig?«Der Oberst macht die Gläser voll und ordert noch eine Flasche. Der Graf weiß genau, was das Zeug im Einkauf kostet. Das ist so billig, das es nichtmal jeder Großmarkt führt.

«Pizze. Versteht ihr! Pizze! Due Pizze, por favor! Und nicht izzen oder izzas! Pizze!«Er macht mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis in der Luft.

Halt die Luft an, denkt der Graf, halt die Luft an und friss deinen Scheiß. Aber Hunger hat er auch, bleibt aber bei den vier Käsen, die Salami sieht aus wie Dauerwurst, und auch mit den Meeresfrüchten will er sich nicht näher beschäftigen. Aber er ist Gast, und die Formaggi ganz in Ordnung. Die beiden fressen wie die Schweine. Nichtmal Antipasti stehen auf dem Tisch, nur ein Korb mit Brot.

«Wir hatten mal einen von den Roten Brigaden hier, Ende der Siebziger. Wir haben ja nicht nur die von der RAF rübergeholt. Mein Gott, hat gelitten, der arme Mann. Weil weit und breit kein Italiener in der Zone. Nichts! Nulle Pizze!«Er lacht, und Schimanski lacht mit, und in seinem Lachen zerreißt ein langer Faden Käse, der zwischen seinen Zähnen und dem Stück Pizza hängt, das er vorm Gesicht hält. Seine Jacke hat er auf den Stuhl neben sich gelegt, in einer der Brusttaschen steckt ein Mobiltelefon, eins von diesen riesigen Dingern mit langer Antenne, die wie ein Funkgerät aussehen, das ist ihm vorhin gar nicht aufgefallen, dabei hat er die beiden genau gemustert, auf seinem Weg durch die Bahnhofshalle.

Er legt seine Brille auf den Nachttisch, neben den Aschenbecher, die Zigarette hat er ausgedrückt. Vor zwei Monaten war er das letzte Mal in Osnabrück bei seiner Frau, in dem Haus. Da war noch Sommer. Sie macht viel ehrenamtlich mit Kindern. Halbtags noch an der Schule. Sie wird hager und kriegt graue Haare. Er wundert sich, dass sie bei ihm bleibt.

Er nimmt den Weltempfänger. Den hat er immer dabei, wenn er reist. Wenn er allein im Hotel liegt, will er nicht Fernsehen. Er dreht durch das Pfeifen und Rauschen und die Worte und die Musik, bis er den Westdeutschen Rundfunk findet. Viel Polnisches und Russisches dazwischen. Zumindest klingt es für ihn wie Polnisch und Russisch.

«Mensch, Harald, das ist ja harter Tobak!«

Domian, das klingt nach dem schwulen Domian, den erkennt man immer sofort. Wen hat er da an der Strippe? Er will einen anderen Sender suchen, aber der WDR erinnert ihn an seine Jugend, seinen Bruder, die LKW-Spedition, den Bergmannsfriedhof, auf dem der Vater liegt.

«Das war eine Schmusesendung«, sagt Domian. Wie heißt dieser Typ richtig? Ist das sein Nachname oder ein Künstlername wie Domenica , die Hure der Huren? die er einmal in Hamburg getroffen hat. Er hat sich nie für dieses Psychotelefon interessiert.

«… die zwei, drei, die da Kritik geäußert haben«, sagt der Mann, der irgendwo am Telefon sitzt und dessen Stimme ihm bekannt vorkommt,»diese Leute haben natürlich auch recht. Und ich habe fast bisschen bedauert, dass du den einen jungen Mann abgewürgt hast, der gemeint hat, ich bin ’n Arschloch, denn das ist ja nicht in allen Punkten falsch.«

«So. «Domian lacht.»In welchen Punkten ist es denn richtig?«

«Ich kann diese Leute, die, wo, äh, äh, sag ich mal, anrufen und sagen: Gaywatch gefällt mir nicht und so, ich kann das nachvollziehen, dass da manche Leute sich ’n bisschen auf den Schlips getreten fühlen.«

«Ja.«

«Ja. «Jetzt weiß der Graf, wer da beim schwulen Domian anruft, dieser Talkmaster, Schmidt, Harald Schmidt, den hat er ein paarmal bei» Verstehen Sie Spaß?«gesehen, als er die Sendung noch moderiert hat, muss einige Jahre her sein, und jetzt hat er wohl eine Show im Nachtprogramm bei einem der Privaten, die Mädels erzählen ständig davon, er hat’s noch nie gesehen.»Verstehen Sie Spaß?«hat er gerne gesehen, und» Wetten, dass …?«auch, das war noch mit Elsner, in den Siebzigern, Achtzigern, in München mit den Mädels, bei Schampus und Weißbier und Hühnchen, das waren immer schöne Samstagabende gewesen. Dieser Schmidt, denkt er, scheint auf dem Weg nach oben zu sein, die Leute regen sich auf über ihn.

«… ob du Schwule und Lesben in deinem Bekanntenkreis hast?«Es sind immer die Schwulen und Lesben bei Domian, denkt er. Er nimmt sein Glas, ein kurzer Pfeifton, als er das Radio berührt, ein Rauschen.

«Nein, natürlich nicht. Ich habe allerdings sehr viele im Verdacht, dass sie schwul sind und sich vor mir, äh, verstellen, und wenn ich denen so nachts hinterherschleiche, durch die Kneipen oder in den Parks undsoweiter, in dem Moment, wo ich rauskriegen würde, dass die schwul sind, ähm, würde ich natürlich sagen: Mensch, ihr seid schwul. Und das würde ich natürlich am nächsten Tag in der Sendung verwenden, ratet mal, wer alles schwul ist.«

«Ja. «Da muss der Graf lachen. Und ist froh, dass er seinen Weltempfänger immer dabeihat. Er nimmt sich noch eine Zigarette, und die Fledermäuse und der Oberst und sein Partner in der Stadt, den er vorhin noch angerufen hat, um ihm den neuesten Stand durchzugeben, der saß wieder über seinen Büchern, wegen seiner Weiterbildung, oder ist das sogar ein Studium?; all das ist plötzlich weit weg. Er lacht, und etwas Asche fällt auf seine Brust. Er pustet sie weg. Keine Spuren auf dem weißen Hemd. Die Fünfzehnte heute, obwohl er kürzertreten will.

«… natürlich kenne ich Schwule. Und ich kenne auch viele Schwule, äh, gerade die kein Problem haben mit diesem Humor, ne?«

«In diesem Geschäft arbeiten nun gerade sehr viele Schwule.«

«Hab ich noch nicht so erlebt. Aber es soll vereinzelt Homosexuelle in der Unterhaltungsbranche geben. «Der Graf erinnert sich an einen Unternehmer in München, das muss Anfang der Siebziger gewesen sein, der wollte die schwulen Callboys und Stricher organisieren in einem Club, Zimmervermietung mit Bar sozusagen, das sollte alles über seine Frau laufen, feiner Laden, ganz diskret, da ist Potential drin, meinte der, Geld ohne Ende, denn Schwule gibt’s genug, die da kommen und zahlen würden, meinte er, denn was gibt’s da für schmuddelige Ecken, wo die Notgeilen hinmüssen, er wollte, dass der Graf mit investiert, aber der wollte damit nichts zu tun haben. Mit den warmen Brüdern läuft das nicht. Die arbeiten auf eigene Rechnung, und es gibt genug Bars im Schwulenviertel, wo sie sich treffen können, einen großen professionellen Tuntenpuff, sowas hatte noch keiner probiert, jedenfalls wusste er nichts davon. Hin und wieder gab es da Versuche, Geld zu verdienen, Geld abzuschöpfen, aber eigentlich wollte keiner was zu tun haben damit. Das sind andere Regeln, andere Kreise. Ist auch nichts geworden mit dem Projekt. Sein Vater, und das wundert ihn, wenn er jetzt daran denkt, hat immer höflich und mit Achtung von den Schwulen gesprochen, ein paar schwule Adlige, mit denen sie um viele Ecken verwandt waren und von denen der Graf zumindest immer dachte, als er ein Kind war, dass die schwul waren, zumindest waren sie anders , das konnte er damals verstehen, kamen den Vater manchmal besuchen in seinem Landhaus am Wald in Baden-Württemberg. Abgehalfterte Existenzen, nirgendwo zu Hause, keine Familien mehr, kein Geld, vielleicht waren das die Gemeinsamkeiten, und dann saßen sie zusammen und tranken Wein und rauchten (die langen Zigarettenspitzen aus Perlmutt oder verziertem Holz haben ihn immer sehr beeindruckt) und erzählten über die alten Zeiten, noch vor dem Krieg.

«Die Humanisten, mein Freund, die Humanisten. Die Humboldts waren hier zu Hause. Ulrich von Hutten. Martin Opitz, wenn die dir was sagen, aber du bist ja ein gebildeter Mann, was man so hört. Thomas Müntzer, obwohl der ja den Humanismus und den Fortschritt mit dem Schwert verbreiten wollte. Ja, und unsere Humanboxer Henry Maske und Axel Schulz natürlich auch.«

«Danke für die Stadtführung. Ich bin beeindruckt. Und wir sind die Erben der Tradition?«

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