Clemens Meyer - Im Stein

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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Das muss vor zwei, drei Jahren gewesen sein. Er hatte immer solche Sprüche drauf, um die Leute zu beeindrucken. Er war der Mann mit dem Plan. Der Mann aus dem Westen. Nicht einer von den kleinen Luden, den Straßeninvestoren, die man alle nach und nach rausfischte aus dem großen Goldfischglas Aufbau Ost, in dem selbst die Paten absaufen konnten.

«Ich schau’s mir an. Kann gut werden. Kann groß werden. Spricht vieles dafür im Moment. Der Zeitpunkt ist gut. Die richtigen Leute. Die richtigen Informationen. Ist viel Geld drin. Muss viel Geld rein. «Und jetzt ist er auf dem Weg, auf der Reise. Wollte das selbst machen, so wie früher.

Du musst etwas finden, im Dunkeln, am Rand, und dann dort das Licht anzünden, dass es bis ins Zentrum leuchtet wie ein riesiger Weihnachtsbaum! Das weiß sein Partner in der Stadt im Osten. Der eine eigene Baufirma hat. Unter anderem. Der ihm zuhört. In Immobilien macht. Unter anderem. Ein junger Mann mit Visionen. Mit Plänen. Der an die Rotlicht-Aktie glaubt. Dreiunddreißig Jahre alt. Oder vierunddreißig? Spielt ja keine Rolle, also so genau. Und auf dem Weg nach oben. Der dazulernt. Lernen, lernen und nochmals lernen . (Da mussten sie beide lachen, weil das von Lenin ist. Und sie heben die Becher und schmieden den Pakt. Oben in jenem Hotel, die Bar in der siebenundzwanzigsten Etage.) Der Kontakte aufbaut und ausbaut. Informationen verwaltet. Das Monopol der Modelwohnungen besitzt beziehungsweise auf dem Weg dorthin ist. Der ihn an seine eigene Jugend erinnert. Obwohl die anders war. An seinen eigenen Weg. An seine eigene Kraft. Initiative. Der Wille, etwas aufzubauen, etwas Großes zu schaffen, auf einem Markt, der nur noch von seinen Mythen lebte, der plötzlich hier im Osten, nach der großen Stunde null, geformt werden konnte. Und der Junge war dabei. Hatte mit ein paar Spielotheken angefangen, so hieß es. Hatte das Geld in Wohnungen investiert. Hatte von Anfang an gewusst, dass auf der Straße nur das Kleingeld zirkulierte. (Und sie blicken über die abendliche Stadt und träumen von der Aktie Rot, dem seriösen Markt der Leiber. Und der alte Bielefelder vergisst für einen Moment, dass er Pläne hatte, die weit über diese Zusammenarbeit hinausreichten, dass der Junge nur das Mittel …, und die Stadt, seine Dependance im Osten, glitzert trübe im Abendlicht wie ein Haufen bunter Glasmurmeln.)

Wälder, Felder, Dörfer. Verfallene Bauernhäuser und Höfe im Regen. Und der Abend kommt schnell. Von wegen Südamerika. Was sollte er dort? In der Nähe von Osnabrück hat er ein kleines Haus, wo seine Frau sitzt, die nicht wirklich seine Frau ist. Nur einmal hat sie was gesagt, wegen Heirat. Das wundert ihn, dass sie ihn nicht drängt, nach all den Jahren. Oder gedrängt hat. Weil sie ja aus einer sehr bürgerlichen Familie kommt. Kleine Stadt. Fast ein Dorf. Und ihre Eltern haben nicht viel von ihm gehalten. Obwohl er ein von im Namen hatte. Aber was heißt das schon? Und er hatte seinen Namen geändert, viele Jahre vorher. Hat es ihr aber irgendwann erzählt. Die Legenden waren eh nicht aufzuhalten. In den Siebzigern nannte man ihn den» Graf«. Er hat mit Ministern gesoffen, mit und ohne von , weil’s eh nur um die Kohle geht, und die Hände der großen Banker geschüttelt, Bänder zerschnitten und Richtfeste gefeiert mit Presse und Prominenz. Hurenhäuser, Saunaclubs, Modelwohnungen, Call the Girls! Und in der Branche hat er die größten Spießer getroffen, Nippes in der Schrankwand und weiße Couchgarnitur und Kindersitz im Auto. Er hasst diesen Familienscheiß. Sein Partner in der Stadt im Osten baut sich was auf. Auch mit Familie. Macht’s richtig. Aber was heißt das schon?

Das Haus hat er Ende der Achtziger gebaut, als er sie kennenlernte. Da war sie noch Lehrerin. Grundschule. Soziale Ader. Studium Soziologie nebenher. Da galt sie schon als Exotin in diesem Nest. Jetzt kommt’s ihm hässlich vor, aus einer anderen, längst vergangenen Zeit. Dieses Haus. Flaches Dach. Kleiner Garten. Alles weiß. Da draußen, einen von diesen verkommenen Höfen, sowas sollte er kaufen. Für die Rente. Und aufbauen. Baggerträume. Als Ruhesitz. Mit oder ohne sie. Das berührt ihn nicht. Ist noch verdammt lange hin. Es findet sich immer jemand. Kaltes Herz. Aber er braucht die Geschäfte. Die Stadt. Die Städte. Die Burg. Die Clubs. Die Weiber. Das Geld. Die Strategien des Marktes. Die Konkurrenz. Die Spekulation. Die Investitionen. Die Informationen. Die Spieler. Das Fließen . Die Blicke in die Zukunft. Und die Blicke zurück. Sein Bruder hat die Ruhe weg (inzwischen) und verdient gutes Geld in Bielefeld. Wie sie zusammen aufgewachsen sind in der Nähe von Stuttgart. Da muss er oft dran denken in der letzten Zeit. Er war acht Jahre älter als sein Bruder und auf dem Internat. Und dann später, als der Alte endgültig pleite war, gingen sie in den Pott. Kleine LKW-Spedition. Diese graue Luft. Da muss er oft dran denken in der letzten Zeit. Die Jahre spielen keine so große Rolle mehr nach all den Jahren. Und doch immer mehr. Er begreift, dass die berühmte Münze (Medaille?) dreidimensional ist, vier-, fünfdimensional, mit so vielen Seiten, parallelen Möglichkeiten. Adler, Kopf, Löwe, Taube, Kupfer, Silber. Pfeil. Der Blick nach vorn, der Blick zurück. Und vergiss nie links und rechts, die Flanken. Jawoll, Herr von Clausewitz! So wie die Tage und Nächte sich an einem Punkt immer berühren und alles stetig auseinanderfließt und doch zusammen. Er lacht laut in dem leeren Waggon. Das machte Eindruck. Bei den Zonen-Gabys und ihren Männern. Sie wissen nichts oder wenig über ihn, in dieser Stadt im Osten. Legenden. Das ist wichtig. Und das ist gut so. Er ist der Mann mit dem Plan. Der Bielefelder. Der Graf. Sechs Whiskys bei Mondauge. Und der macht die Gläser immer schön voll. Friedrich von Pfeil. Sein Vater. Und der Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater, Schwertadel aus der Zeit Friedrichs des Zweiten. Irgendein Generalleutnant in Breslau. Jeder männliche Nachkomme der Familie muss Friedrich heißen, was für ein Blödsinn, aber steht so im Familienbuch von 1792. Hat ihnen der Alte hundertfach erzählt. Von Pfeil. Der sich um neunzehnhundert einen kleinen Landsitz in Baden-Württemberg zugelegt hat. Über Umwege. Nur weg aus Preußen. Zu viel rumgehurt. Der Großvater kaputtgeschossen in WK 1. Und sein Vater, immer schön in der Etappe geblieben in WK 2, hat sie das Wirtschaftswunder mit der Knute gelehrt. Ein von Pfeil ist immer oben, beste Gesellschaft. Das alte Landhaus am Walde, nachts haben die Kinder aus der Gegend Äpfel und Steine gegen die Fenster geschmissen. Schneebälle im Winter. Und gesungen. Ihr seid Preußen, asoziale Preußen … Mutter verschwunden, als sie noch klein waren. London oder Paris. Der Alte schwieg. Ihr schlaft unter der Brücke oder bei der Bahnhofsmission. Und die kleinen Häuser, die er mit seinem Bruder im Wald baute, haben sie jedes Mal kaputt gemacht. Der Alte schwieg. Internat, Jurastudium. Abgebrochen. Nach London abgehauen. The Count von Pfeil. Mit der Familienkohle nach München. Dem Alten das Hemd ausgezogen, als er das Land verkauft hat. Sex-Industrie im Wirtschaftswunder. Swinging . Zimmervermietung in München. Beim Bumsen im Abonnement gibt’s 20 % Rabatt . Drei seiner Mädels waren im Rotlichtführer 1974.»Der Quartiermacher für erotisch interessierte München-Besucher«. Der Alte ist langsam zugrunde gegangen im Pott. Und sein Bruder hat die Spedition geführt. Ist selbst gefahren eine Zeitlang, on the road, um vom Alten und seinen Geschichten und Träumen wegzukommen, bis sie ihn dann auf einem Bergmannsfriedhof begraben haben, und die von Pfeils immer in erster Linie (jetzt in der letzten Linie, denn auch sein Bruder hat keine Kinder, soweit er das weiß), Friedrich, Bismarck, die Kaisertreuen, und wie alle Guten bei Stauffenberg zum Kaffee, und immer der Glaube an das andere Deutschland. Da war die Sache mit den Huren ein» real deal«, wie sie in London sagten. Swinging . In München ließ er sich die blonden Haare bis zu den Schultern wachsen. Der Graf und seine Mädchen.

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