Clemens Meyer - Im Stein

Здесь есть возможность читать онлайн «Clemens Meyer - Im Stein» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2013, Издательство: S. Fischer, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Im Stein»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

Im Stein — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Im Stein», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Wir waren da in ’ner Vierundzwanzig-Stunden-Kneipe verabredet. Da hingen die alle rum. Der AK, der da gerade in der Wohnungsvermietung groß aufstieg, der Bielefelder kam manchmal, auch ’n paar Immobilienärsche, denn wie das so ist, zog sich das über Tage hin. Ich wollt nur das Geschäft klarmachen. Ein paar Typen kamen da rein, die rannten früher auf der Allee der schönen Augen rum, Mitglieder der diversen Brigaden, waren aber bei irgendwelchen Securities inzwischen. Erkannt haben die mich nicht. Hatte die Haare auch kürzer und ’n Bart. Haben die Mädels immer geschimpft über meinen Bart.

Es herrschte Frieden in der großen Stadt. Die hatten sich an einen runden Tisch gesetzt. Gar nicht so dumm die Ostpocken. Der runde Tisch des Rotlichts. Irgendwie hatten die’s plötzlich verstanden mit der Demokratie. Schmiedeten einen Pakt. Verteilten die Kuchenkrümel. Jeder mit jedem, und alle für sich.

Und wie die da gefeiert haben, Darts gespielt um paar hundert Mark, Fressereien aufm Tresen, Sekt und Bier, und ab vier, fünf kamen auch die Mädels rein. So wie bei uns damals, nur ’ne Nummer kleiner.

Und einmal, als ich da war, springt da der Typ, dem ich mit meiner Firma das Spiegelzimmer einrichten soll in seinem Club, aufn Tresen und singt die Internationale. Steht auf, Verdammte dieser Erde … Da haben die Ostpocken alle im Chor mitgesungen und dann weiter Darts gespielt.

Und am zweiten Abend ging’s um irgendwelche Stasi-Sachen, was soll und kann ich da mitreden …, da ging’s um ’ne Akte, ich glaube um die von AK, dem gelernten Verkäufer, der heute so ’ne große Nummer geworden ist, da haben die beinhart einen vertrimmt, einen von den Security-Typen, weil der wohl zum Ende der Zone über AK irgendwas erzählt hat. Aber am nächsten Abend saß der schon wieder mit am Tresen. Mit ’nem zugeschwollenen Auge. Schien keiner mehr sauer zu sein. Ich hab ’ne Runde Darts mitgespielt und zweihundert Mark verloren. Scheiß drauf. Meine kleine Firma habe ich Ende der Neunziger abgegeben. Die zwei Zimmer habe ich einrichten lassen in der großen Stadt. Mit den Mädels lief’s noch ’ne Weile. War dann aber auch Schluss. Zu viel Druck. Zu viel Konkurrenz. Harte Zeiten.

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich den Pott. Ich bin ganz zufrieden. Quatsch mich ja nicht blöd an. Ich bin Randy!

Gesichter

Er stand vor einer Mauer. Efeubewachsen, Büsche davor, kleinere Bäume. Grabplatten auf dem Mauerwerk oder eingelassen in den Stein. Verwitterte Buchstaben, Namen, Inschriften. Er konnte nirgendwo einen Durchgang erkennen auf die andere Seite. Er war schon zuvor auf weitere Mauern gestoßen, die ihm den Weg versperrten. In einer scheinbar willkürlichen Anordnung verliefen sie über das Gelände, er fand hin und wieder ein Tor, einen Durchgang, einmal sogar eine Art kleinen Tunnel, ein auf beiden Seiten offenes, leeres Mausoleum. Ein Grabgebäude. Wie ein kleiner Tempel im Inneren. Er konnte die Abdrücke der herausgebrochenen Grab- und Ziertafeln erkennen. An beiden Wänden ein langer Sims, ein schmaler Vorsprung, auf dem man wohl sitzen konnte. Er war schnell durch diese offene Gruft getreten, er hörte den lauten Hall seiner Schritte, Laubblätter auf beiden Türschwellen, dann war er auf der anderen Seite. Dasselbe Gelände hinter der Mauer, hinter diesem Tor. Was suchte er hier? Und wie war er hierhergekommen? Er wusste nur, dass er plötzlich vor dem Haupteingang des großen Friedhofs gestanden hatte, den Autoschlüssel in der Hand. Der Wagen eingeparkt auf der anderen Straßenseite dieser schmalen stillen Straße, direkt vor einem Café, Plastiktische auf dem Fußweg, Gäste sah er nicht, auch keine Passanten.

Er lief den Hang hinauf; durch Gruppen von Tannen, Fichten, Laubbäumen führte der Weg, das Gelände hob sich, ein Hügel vor ihm, er konnte nicht erkennen, wie weit sich der kleine Wald hinzog, je weiter er sich vom Eingangstor entfernte, umso dichter wurde er, Büsche, Bäume, Zierpflanzen, Hecken; und die Steine, die Gräber, große, kleine, mittlere Steine, Gräber, die von niedrigen eisernen Zäunen umgeben waren, Grabfiguren, Statuen, Felsbrocken, in die Namen hineingemeißelt waren und die wie Findlinge aussahen, dann kleine helle Steine über neuen hellen Urnengräbern, riesige Familiengräber, wie Inseln von Bäumen gesäumt oder an den Mauern, die die Friedhöfe, die im Lauf der Jahrzehnte zu einem Zentralfriedhof zusammengewachsen waren, immer noch voneinander trennten, aber durch einige Tore und Durchgänge miteinander verbunden waren, er drehte sich um und konnte hügelabwärts in der Ferne hinter und zwischen den Bäumen den sehr spitzen und sehr schwarzen Turm einer Kirche erkennen, der wie ein dünnes, kahles und astloses Gewächs in den Himmel stach, irgendwo draußen vorm Friedhof stehen musste. Er konnte sich nicht erinnern, diese Kirche, diesen Turm früher einmal gesehen zu haben. Ein schmales, hohes Fenster befand sich unterhalb der langgezogenen Spitze, ein schwarz gerahmtes Blau, ein paar zerfaserte weißgraue Wolken hinter und neben dem Turm, kurz musste er überlegen, in welcher Zeit er sich befand. Selbst der Monat war ihm nicht ganz klar, und es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich wiederfand in diesem Oktober des Jahres zehn. Nachmittag. Er hatte seine Uhr vor einigen Stunden abgelegt, als er schwimmen gewesen war, sie musste noch auf der Veranda liegen. Er war nicht in den Pool gegangen, sondern runter zum See gelaufen. Das Wasser war kalt und klar, weit draußen konnte er die bunten Rechtecke und Dreiecke der Segel erkennen. Es war ein schöner Oktober, aber der Wind war frisch und kühl, kam aus den Hügeln am anderen Ufer, die man mit bloßen Augen von hier nur schwer erkennen konnte, geschwungene Silhouetten, die felsiger wurden, je weiter sie sich von der Stadt wegbewegten, ein bewaldetes Bergland, durchbrochen von schroffen Hängen und Kämmen. Eine Schnellstraße führte durch das Bergland, vor einigen Jahren erst verbreitert und neu asphaltiert, manchmal fuhr er dorthin um die großen Seen zu den Bergen, den Wäldern.

Er suchte nach seinem Handy. Dann fiel ihm ein, dass er es im Auto gelassen hatte. Er versuchte, die Uhr an dem Kirchturm zu erkennen, blickte mit zusammengekniffenen Augen gegen das Licht der tiefstehenden Sonne zu der Kirche, an die er sich nicht erinnern konnte, man musste diesen Turm doch kilometerweit sehen, so lang und dünn stach er zwischen den Häusern hervor. War es vier? Er konnte den Stand der Zeiger nur erahnen. Er brauchte wohl auch bald eine Brille für die Ferne, die Lesebrille trug er in einem Lederfutteral in der Innentasche seines Mantels. Er zog sie heraus, hielt sie ein Stück von sich weg und blickte durch eins der Gläser wie durch eine Lupe auf den Turm und die Uhr und sah verschwommen, dass es tatsächlich zehn vor vier war. Ihm fiel die Stille auf. Kein Vogel zwitscherte. Die Stadt war hier nicht zu hören. Er war mit dem Wagen ziellos herumgefahren. Früher hatte er das oft getan, wenn er nachdenken musste, wenn er die Geschäfte überdenken musste, wenn es Probleme gab. Meistens war er dann nachts unterwegs, hörte Radio, den Klassiksender, das entspannte ihn. Investitionen, Immobilien, was machen die Jugos? soll er die Informationen über die Russin weitergeben? die ihre kleinen schmutzigen Geschäfte machte, zusammen mit ihrer Tochter, aber das war alles vor mehr als zehn Jahren gewesen. Und ein Strom aus Farben, Erinnerungen, Reisen, Frauen, Scheinen, Geschäften, Häusern, Aktien, Kalkulationen, Geburtstagen, Krisen, Renditen, Angriffen, Weihnachtsfeiern, Lichtern, Frauen, Kurzschlüssen, Son, my son, what have you done , dazwischen. Dazwischen. Wie viele Jahre? Wenn er ziellos durch die Stadt fährt, durchs Zentrum, durch die Randbezirke, rüber in jene andere, kleinere Stadt, in der er auch Objekte hat, Eden City 2, aber die Dörfer werden zu Vororten, die Nachbarstädte wandern und rücken näher, die Verbindungsstraßen werden kürzer und kürzer, die S-Bahn fährt durch einen Tunnel unter der Stadt, er sieht die Baumaschinen und Gruben und die großen schmalen Arme der Kräne, er sieht die Deutschlandfahne flattern im Wind auf dem Dach des Clubs der Madame Gourdan, wie er sie manchmal scherzhaft nennt, er fährt am alten Stadion am Stadtrand vorbei, in dem er früher so viel Zeit verbracht hat, über zwanzig Jahre her, mehr noch, fährt am neuen Stadion vorbei, neben dem Fluss und dem Flutbecken, wo einst die Kinder ertranken, als er am Fenster stand, fährt über die Brücken der kleinen Flüsse und Kanäle, neunzehnhundertneunundneunzig und irgendwo und irgendwann zweitausendzehn. Er hört die Turmuhr läuten. Der Schall der Schläge berührt seinen Rücken, breitet sich aus um ihn, geht durch ihn und verliert sich zwischen Steinen und Bäumen. Er steht vor der Mauer, die den Friedhof oben auf dem Hügel begrenzt, Brachland dahinter, verfallene leere Kleingartenanlagen, Ödland, ein abfallender Berghang, Geröll und Büsche, und dann die grauen Häuser der Vororte, der Vorstadt, der Randstadt, Ausfallstraßen, und rot und rosa rückt der Abend näher. Er läuft an der Mauer entlang, dort vor ihm eine breite Lücke, ein Durchgang, groß wie ein Tor ohne Flügel, er stößt auf einen Bauzaun, vielleicht wollen sie den Friedhof hier vergrößern, ein neues Gräberfeld anlegen, er sieht in einigen hundert Metern Entfernung drei Gestalten auf dem Brachland. Sie bewegen sich inmitten eines großen Quadrates aus rot-weißem Absperrband. Sie scheinen etwas in den Boden der langgezogenen Brache hinter dem Friedhofsgelände zu graben. Hantieren mit Kisten und Apparaturen, die er von hier nicht erkennen kann. Wieder hält er seine Brille wie eine Lupe vor sich. Aber bevor er seine Augen zusammenkneifen kann, hört er einen dumpfen Knall. Kniff die Augen zusammen und sah die drei, die orangefarbene Anzüge trugen, hinter dem Absperrband stehen, in der Mitte des abgegrenzten Quadrats stieg eine weiße, dünne Rauchwolke empor. Noch ein Knall, sehr dumpf, als würde er tief aus der Erde dringen, eine weitere kleine und dünne Rauchfahne, neben der bereits fast verwehten. Er erinnert sich, dass ihm mal jemand von der alten Methode, den Boden mit Hilfe von Sprengstoffen aufzulockern, erzählt hat. Er drehte sich um, ging zurück, immer an der Mauer entlang.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Im Stein»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Im Stein» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Im Stein»

Обсуждение, отзывы о книге «Im Stein» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x