Clemens Meyer - Im Stein

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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Aber da war mir schon klar, dass das viel besser in die andere Richtung laufen kann. Mit der Völkerwanderung, mit der Völkerverständigung. Und was da Anfang neunzig alles an Waren nach drüben in den Osten geflossen ist. Was wir denen alles für Nippes und Fresskram rübergeschleppt haben. Also jetzt nicht wir direkt, die gute alte Luden GmbH, nee, ich meine so Glücksritter und Geschäftemacher und alle möglichen Arten von Abziehern. Ein Bekannter von mir kaufte regelmäßig tonnenweise Joghurt auf, wo das Verfallsdatum fast rum war. Haben die eh nicht drauf geguckt in ihrem Wahn. Na klar, dachten die Kumpels und ich da gleich, dass wir da doch unsere Mädels rüberkarren müssten, die waren ja wenigstens frisch, und das meine ich jetzt nicht irgendwie respektlos. Der Kuchen-Klaus, ein Freund von mir, ein alteingesessener Zuhälter aus Bielefeld, hat sich ’nen kleinen Imbisswagen besorgt, Bouletten, Hotdogs, Pommes, der kannte sich ein bisschen mit sowas aus, weil er mal in ’ner Bäckerei gearbeitet hat in den Siebzigern, der suchte noch ’n zweiten Mann, und da bin ich das erste Mal rüber in den Osten gekommen. Die Claudi und die Rosie hab ich mitgenommen, der Rest der Kompanie blieb im Pott, was im Nachhinein ein Fehler war, weil ohne die Claudi ging’s da drunter und drüber bei den Mädels, eine war weg, als ich wiederkam. Der Klaus hatte zwei von seinen Mädels mit. Da sind wir dann durch die sächsische Provinz getingelt. Zwickau, Karl-Marx-Stadt, Mutzschen. Die Leute haben uns den Fresskram aus den Händen gerissen, Pommes rotweiß war der Hit in der Zone, und dass wir Mädels dabeihaben fürs Spezialmenü, hat sich schnell rumgesprochen. Das war noch vor der Währungsunion im Juni. Da hatten wir bündelweise Ostgeld, das wir dann eins zu zwei zurückgetauscht haben, der Klaus kannte da einen von der Sparkasse Bielefeld, also zumindest hatten wir das vor, die Kohle zur Sparkasse b. Da waren manchmal plötzlich paar tausend weg, Aber richtig ging der ganze Wahnsinn dann erst im Sommer los. Das mit dem Imbiss war uns dann doch zu anstrengend, die Mädels haben auch nur nach Frittenfett gerochen, weil mit der Braterei und der Fritteuse, das haben die dann doch besser hingekriegt als der Klaus und ich. Also haben wir den Imbiss verkauft, an wen und für wie viel kann ich heute gar nicht mehr sagen, das war in irgend ’ner Kneipe in ’nem Nest namens Altenburg, aber es gab ja auch an jeder Ecke da im Osten ’ne Imbissbude plötzlich, keine schnelle Mark mehr aufm Frittenmarkt, war ja auch nur so ’ne Idee gewesen, um unsere eigentlichen Geschäfte bisschen zu tarnen.

Also ich und der Klaus wieder zurück in Pott beziehungsweise der Klaus nach Bielefeld. Und wenn ich so an meine erste Ost-Tour zurückdenke, muss ich sagen, dass mir da die Zonen-Gabys, also die Ostpöckchen, richtig gut gefallen haben, eigentlich viel besser als unsere Ruhrpott-Uschis, weil die einfach natürlich waren, auch in der Art, wie die gequatscht haben, wie die ihren Körper immer selbstbewusst so straff und zugleich lässig … Und immer die Ruhe weg. Nix etepetete. Jetzt, wo seit Jahren immer diese ganzen Jubiläen sind, dieses ganze Abgefeier mit Abgeseier wegen der Wende und der Neuerschaffung Deutschlands, da denk ich oft dran, was das eigentlich für ’ne Welt da drüben war, damals. Ich meine, jetzt verfällt der Pott hier endgültig, mehr Stein als Sein, und im Osten glänzen die Investpaläste, aber damals waren wir die Einzigen, die da geglänzt haben. Die Häuser waren da teilweise so runter, dass ich gesagt hab, wenn wir da irgendwo ’n Zimmer hatten, wo die Mädels die Kunden abmelken konnten:»Macht nicht so dolle, sonst sitzt ihr im Keller mit dem Bett. «Ja, so war das. Ich meine, die richtig großen Geschäfte waren ja damals mit der Treuhand zu machen, wir waren da eher so Marke Handbetrieb. Ein Kumpel vom Klaus, also dem Kuchen-Klaus aus Bielefeld, ist dann später groß eingestiegen in der großen Stadt unten im Osten. Zweihundert Kilometer vor Dresden, da haben die sich in den Arsch gebissen, dass die nicht Landeshauptstadt geworden sind, obwohl die ja mächtig am Expandieren waren, die große Stadt ist ja förmlich verschmolzen mit der Nachbarstadt, da hieß es immer:»Die Million ist das Ziel«, hat sich irgend so ein Arsch dann auch als Slogan sichern lassen, habe ich jedenfalls gehört. Ist ja auch ’n gutes Ziel, war auch mal meins, obwohl die das ja bevölkerungstechnisch meinten. Die Völkerwanderung hat den Osten ja dann an vielen Ecken und Enden ausgeblutet,»Gemeinsam einsam«, aber dort, in der großen Stadt, lief’s komischerweise. Jedenfalls ab Mitte der Neunziger. Und da hat dann der Kumpel vom Klaus, der aber auch die Mittel hatte, der gehörte zu so ’nem Rotlichtkonsortium, sag ich jetzt mal, ’nen großen Laden aufgemacht, ’ne richtige Burg. Marke Eroscenter.

Aber neunzig, ja, da war das alles noch ein wüstes Land. Das große Chaos nach dem großen Knall. Da haben wir in Bottrop in der Bar von meinem alten Schulfreund gesessen, also die Vereinigung der freiberuflichen Zuhälter, die Landkarten aufm Tresen. Und da waren wir nicht die Einzigen. Da dachten die in Hamburg und München genauso. Dass man da rübermuss, dass man da die Mädels hinkarren muss, nicht nur den Fuß in die Tür, am besten gleich die ganze Tür. Aufbau Ost. Klang alles gut, klang alles einfach. Und der alte Randy war ja schon mal drüben gewesen, Anfang neunzig. Aber mit der zweiten Welle sollte das alles bisschen überlegter starten. Kein Frittenbudenkapitalismus mehr. Ich denke heute noch, dass wir da heute noch die neuen/alten Länder verwalten würden, wenn wir uns richtig zusammengetan hätten. Kein Klein-Klein. Aber selbst so ’ne Type wie Karate-Schwanz aus Bottrop hatte auf einmal große eigene Ideen. Aber dem haben sie dann in Zwickau ziemlich schnell die Eier ramponiert. Es gibt sogar Leute, die sagen, dass er mit seiner einen Uschi, denn mehr hatte er nicht, in Hof hängengeblieben ist, auf ’ner LKW-Raststätte, weil er dachte, da kann er das große Geld machen. Transit, Transit, Import/Export. Nie wieder was von ihm gehört.

Jedenfalls war das ’ne richtige Goldgräberstimmung damals. Ich war mir mit dem U., also dem Karate-U., und dem Klaus schnell einig, dass wir da mal rüber in die große Stadt machen. Wo die sich immer noch in den Arsch gebissen haben, dass sie nicht Landeshauptstadt geworden sind. Da kann mir ja einer erzählen, was er will, aber die Sachsen, die ticken einfach nicht richtig. Muss mit der Geschichte zusammenhängen. Meinte der Kuchen-Klaus jedenfalls immer. Was die Geschichte betrifft. Und ich glaube, aber das sagte ich ja schon, wenn wir damals gemeinsam und mit allen Truppen zusammen einen auf Napoleon gemacht hätten, die Völkerschlacht wäre sicher zu gewinnen gewesen. Aber o.k., der alte Randy war ja eher einer von der smarten Sorte. Und so sind wir da zu dritt hin. Der Klaus, der U. und ich.

Das muss so im Herbst neunzig gewesen sein. Vor kurzem wollte mir die Claudi einreden, dass das schon beziehungsweise erst einundneunzig gewesen war. Meistens hat sie ja recht mit sowas, mit Zahlen kennt sie sich aus, sie hat ja auch jahrelang unsere Steuer gemacht, also das, was über der Hand und nicht unter der Hand reinfloss. Den Karate-U. haben sie nämlich paar Jahre später ordentlich verknackt wegen Steuerhinterziehung, Förderung der Prostitution konnten sie ihm dann doch nicht richtig nachweisen. Als wär er ’n Al Capone, den haben sie auch nur wegen der Steuerscheiße drangekriegt. Richtig angefangen mit der Buchführung, also dem Umschreiben von einigen Geldern, habe ich erst Mitte der Neunziger, also was dann die Claudi für mich gemacht hat. Die hatte nämlich ’nen Stammkunden, der war Steuerberater, und das war jedes Mal ’ne Art Schulung nach der Nummer oder den Nummern. Sogar ein richtig hohes Tier, war mal bei der Finanzbehörde gewesen. Der hatte ’ne kleine Dienstwohnung, da hat die Claudi mit dem so manches Wochenende verbracht. Was da an Kohlen reinkam, man kann schon sagen, dass der ihr hörig war. Und sie wiederum mir. Auch wenn die Claudi mir heute ordentlich den Kopf wäscht, wenn sie das hört. War ja auch alles kein Wolkenkuckucksheim, lief aber. Bei ihr, bei den Mädels und bei mir. Klar, vor allem bei mir. Ich geb’s zu, so richtig anzupacken, so richtig auf Maloche hatte ich nie Bock. Aber da hatte ich dann ’ne Firma, Mitte der Neunziger, über die lief das alles. Was eben darüber laufen sollte. Der Rest ging in cash in die Täsch, wie immer.

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