Ernst Augustin - Robinsons blaues Haus

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Robinsons blaues Haus: краткое содержание, описание и аннотация

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Dieser Roman erzählt die Fabel vom letzten Robinson in einer Welt nicht mehr vorhandener Freiräume. In Grevesmühlen, in blauer Südsee, im Londoner Kerker, im Spiegelhaus auf dem Wyman Tower. Es gibt einen hochpolierten Freitag, eine Dame mit Schritt, es gibt eine abgesoffene Kirche, ein Imperium von Besenkammern und es gibt Luxus, illuminierte Zahnbürsten, Tangomusik, bernsteinfarbenes Licht. Vor allem gibt es eine Unmenge virtuellen Geldes, mit dem man das alles kaufen kann und das sich auf Knopfdruck «löscht». Und der beste Freund erweist sich dann als der tödlichste.

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Deswegen mußt du aber nicht erschrecken, es ist nur eine Vision, eine Idee. Die rosenrote Nacht, der Zimtgeruch, die von den Tempelstufen Gebete herübersendenden Heiligen, während du an deinem Fensterplatz deine Papaya schlürfst. Das ist der allergrößte Luxus. Es gehört ein Gewürzkern hinein, den die Paschtunen Jel nennen, die Singhalesen Moo. Es werden auch eine Menge Elefanten an der Strecke stehen, und zur Kühlung wird an den Haltestationen ein Block Eis aufs Dach gelegt. Eine ziemlich luxuriöse Version, zugegeben, auch wenig sozial gedacht, immerhin wurde sie von mir erwogen.

Ich gebe hier noch einen Geheimtip: Die Bergbahn am Pancha Punga — nur für Plantagenbesitzer.

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Lieber Freitag.

Ich werde dir jetzt jemanden vorstellen, einen Freund, einen wirklich guten Freund, auf den ich baue, dem ich vertraue und der mein Geld bewacht. Deshalb mußt du aber nicht eifersüchtig sein, er ist nur eine Maschine.

Mein Rechner.

Mein treusorgender Kassenwart. Der alle meine Fehler, die mir in meiner Unvernunft unterlaufen, sorgsam und treulich korrigiert. Er ist noch weniger als eine Maschine, nur ein Programm, immer bereit und an jedem x-beliebigen Punkt der Welt abrufbar, in jedem auch nur halbwegs abgefahrenen Internet-Café.

Ich nenne ihn den «Dicken», weil er soviel Platz einnimmt, siebzehn volle Seiten mit allen Unterprogrammen und Statistiken, und es werden noch mehr werden. Und er hat Charakter, ich habe ihn mit einer blaugelben Bauchbinde ausgestattet, oben in der rechten Ecke trägt er ein Image, ein daumennagelgroßes Gesicht, das lachen und weinen kann oder sich in maßlosem Staunen zu einem O rundet, wenn ich wieder einmal einen Fehler begangen habe.

Ich tippe: «Tokio Amalgated 300 kaufen», dann tippe ich: «Performance».

Er rollt eine lange Liste auf, die bis in das Jahr 1968 zurückreicht, dann rollt er Graphiken auf, alle wie Apfelsinenscheiben, und danach Stapelsäulen in den unterschiedlichsten Farben.

Ich tippe: «Kaufen.»

Ich tippe: «Kaufen.»

Er zeigt ein kleines graues Schild: «Wollen Sie wirklich kaufen?»

Ich tippe: «Kaufen.»

Er: «Wirklich?»

Mein zarter Dicker.

Dann ist er beleidigt. Erkennbar an seinem Gesicht, das sich nicht bewegt, nicht lacht oder weint, oder sich zu einem O formt, einfach nur verharrt: Beleidigt.

Mein Kassenwart. Ich weiß, daß er eine Seele hat, und das kann ich auch beweisen, ich glaube, er hat sogar Religion. Dieser «Dicke» existiert, und er weiß, daß er existiert, denn wie sonst könnte er blockieren und sich selbst in Frage stellen, wenn gelegentlich logische Unstimmigkeiten auftreten, die er korrigieren muß. Er weiß, daß er es weiß, also existiert er. Ist das zu sophistisch? Nein, es ist Religion, jedenfalls soweit es meinen Rechner betrifft.

Neulich hat er mich vor einer großen Dummheit bewahrt. Ich wollte unbedingt einen ganzen Block Tsing Tao kaufen, welches natürlich ein höchst problematisches Angebot darstellte. Viermal siebzig Meter, von Ecke zu Ecke, mit der entsprechenden Einwohnerzahl, ich weiß, dümmer geht es eigentlich gar nicht, auch wenn es sich nur um ein Papier handelt. Je mehr du hast, desto mehr können sie dir nehmen, lieber Freitag, je reicher du bist, desto ärmer können sie dich machen, das solltest du wissen.

Mein Dicker wußte es und konterte kurz: «Access denied.» Zugang verweigert.

Ich konnte mir das natürlich nicht gefallen lassen und drückte auf: «Kaufen, kaufen, kaufen.»

Er zeigte ein kleines graues Schild:

«Access denied.»

Hinterher hatte sich ganz offen herausgestellt, daß es sich um eine Finanzgruppe äußerst windiger Hypothekenanlagen handelte, ich habe vergessen, wie die Brüder hießen, aber mein Geld wäre weg gewesen. Also erzähle man mir nicht, Maschinen hätten keine Seele.

«Access denied.»

Nein, er hat meinen größten Respekt, und ich nehme es respektvoll hin, wenn er mich zur Ordnung ruft: In diesem Fall hatte er vorher lange gerummelt, hatte alle möglichen Graphiken von Mobilien und Immobilien aufgerollt, auch Unterlagen zur proportionalen Berechnung des Gesamtvermögens abgerollt — ich hätte gar nicht gewußt, woher nehmen.

«Data unprotected.»

Dazu hatte er mit seinem Image die Stirn gerunzelt. Also wenn das nicht überzeugt! Obwohl es ja diese eigenartig rüde Sprache im Computerleben gibt, die «Master» und «Slave» unterscheidet. Also, manchmal weiß ich wirklich nicht, wer hier was ist. Obwohl. Ich meine, ich bin schließlich derjenige, dem der ganze Laden gehört, sozusagen, der Besitzer, wenn ich das anführen darf.

Und die Größenordnung des Vermögens, von dem hier die Rede ist, dürfte schließlich auch noch eine Rolle spielen.

– –

Du hättest gern gewußt, wieviel es ist. Lieber Freitag, ich könnte es dir sagen, ich könnte dich mit der Anzahl der Nullen zutiefst erschrecken. Nur soviel: Es ist nur Papier, für meine Vorstellung sind es gar keine richtigen Gelder, ich meine, wenn ich mir vorstelle, was ich mir dafür kaufe, eigentlich nur Notierungen. Bei dieser Anzahl von Nullen. Nicht einmal Papier ist es, genau genommen, es ist nur ein Programm, das mir ein eigenwilliger Kassenwart aufgerollt hat, ein bei Licht besehen doch sehr eigenwilliger.

Das ich aber in diesem Augenblick mit einem einzigen Knopfdruck löschen könnte. Also, wer ist hier «Master».

Soll das wirklich gelöscht werden?

– –

Wirklich?

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Lieber Freund.

– –

Der Mensch ist sich selber sein eigenes Haus, so kommt er rüber und so geht er raus,

mächtig und prächtig,

ärmlich erbärmlich,

das ist der Mensch und so sieht er aus.

*

Der Kerker von London, der «London Dungeon», hat eine neue Adresse. Er ist jetzt in einem neuen Betonbau in der Temple Street, unweit der Cheapside, untergebracht, man weiß nicht, was sie sich dabei gedacht haben. Äußerlich transportiert er überhaupt nichts, kein Grausen, keinen Schauder, nicht die leiseste Düsterkeit bringt er herüber, außer daß man sich vor der glatten Fassade fürchtet. Und da nützt auch die Plakatwand über dem Eingang mit dem «grünen Mann» nichts.

Wir Londoner können das nur bedauern.

Vorbei die Zeiten, da man von der London Bridge kommend in Richtung Bermondsey Market den «stench» der Straße genoß — es war nicht gerade ein Uringeruch, aber scharf war er. Man watete durch den fußhohen Papier- und Gemüsebelag, der sich an den Markttagen angesammelt hatte, genauer gesagt war es ein wandernder Belag, durch den man watete, denn die Märkte lagen immerhin noch eine halbe Meile entfernt. Diesen und den hellen Ton von Eisen erinnere ich. Parallel zur Straße fuhr die Bahn.

Klirrend und bedrohlich.

Denn jetzt komme ich zur eigentlichen Attraktion dieser Gegend. Die Bahn fuhr hoch oben auf einer schwarzen Trasse, sechs oder sieben Gleise breit, einer Galerie von gemauserten Bögen, jeder Bogen ein tiefes schwarzes Loch und einer neben dem anderen.

Diese Eisenbahngalerie — um die Jahrhundertwende gebaut — hatte ursprünglich wohl als architektonisches Wunder gegolten. Jetzt war mindestens jedes zweite Bogengewölbe verschalt und besetzt mit Werkstätten, Möbellagern, was weiß ich, Gasdepots, Tankstellen. Sogar eine Suppenküche befand sich hier, und gleich hinter der Buck Street, die schwarz durch eines der Bogenlöcher verlief, waren die nächsten sechs oder acht Bögen vollständig zugemauert: Der «London Dungeon».

Es hätte keinen passenderen Platz finden können. Ich bin dort gewesen, ich kann mitreden.

Drinnen herrschte totale Nacht. Die Masse des Gesteins grollte dem Besucher in den Ohren, sie grollte wirklich, wenn oben Züge liefen, und er spürte das Gewicht. Gleich am Eingang stand der Kerkermeister, ein grünlicher, viereckiger Gewalttäter mit einladendem Grinsen, das sehr echt aussah. Ich hatte einmal seine Kinnlade angefaßt und träumte noch lange davon. Und spätestens mit Entrichtung seines Eintrittsgeldes von drei Pfund weiß der Besucher, daß er hier alle Hoffnung fahren lassen kann. Denn jetzt wurde es dunkel.

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