Marlene Streeruwitz - Die Schmerzmacherin

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Leute werden verschleppt, verschwinden, werden eingesperrt oder gefoltert. Amy arbeitet für einen privaten Sicherheitsservice, sie kann die Korruption und Gewalt nur ahnen, die sich als Abgrund hinter den geheimen Operationen abzeichnet. Als sie beschließt auszusteigen, gerät sie endgültig in die Fänge einer undurchsichtigen, aber brutalen Organisation.
Amys Verlorenheit korrespondiert mit dem Ringen um die Wahrnehmung der Realität. Was kann sie glauben? Wer ist sie selbst? Und vor allem: Was passierte an dem Tag, an den sie sich nicht erinnern kann?
Marlene Streeruwitz entwirft in ihrem meisterhaften Roman ein unheimliches und unvergessliches Szenario und fragt nach dem Ort des Individuums in einer zunehmend privatisierten Öffentlichkeit.
>Die Schmerzmacherin.< wurde mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

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Sie ging auf den Balkon. Ginos Mutter lehnte am Geländer. Schaute in das Zimmer. Schaute auf das leere Bett. Ob sie einen Kaffee trinken wolle. Etwas essen. Sie habe sicher nicht richtig gefrühstückt. Die Frau schüttelte den Kopf. Sie richtete sich aber auf. Ins Bistro gehen. In die Halle. Ja. Herumgehen. Bewegen. Sie konnte einen Orangensaft trinken. Man müsse nicht hierbleiben. Im Zimmer warten. Das konnte einen verrückt machen. Nein. Die hätten die Handynummer. Die konnten sie überall erreichen. Sie musste nicht hierblieben. Sie mussten nicht hierbleiben. Und Amy solle die Balkontür schließen. Man wisse ja doch nicht, wer da herumginge. Ginos Sachen wären eingesperrt. Im Schrank. Sie habe den Schlüssel. Aber trotzdem. Man wolle doch niemanden verleiten. Ins Zimmer zu kommen und. Ginos Mutter sprach den Satz nicht zu Ende und ging aus dem Zimmer.

Sie verschloss die Balkontür. Die Zimmertür. Sie lief noch einmal ins Zimmer zurück. Holte ihre Handtasche. Wenn man nicht wissen konnte, wer da herumging. Sie eilte der Frau nach. Ging neben ihr den Gang hinunter. Die breite Stiege in die Halle. Sonnenlicht durch das Glasdach. Die Sonne schräg. Der Staub auf den Blättern der großen Topfpflanzen. Sie griff nach einem der Blätter. Im Vorbeigehen. Es waren lebende Pflanzen. Sahen aus wie Seidenblumen. Ginos Mutter ging sehr rasch. Sie durchquerten die Halle. Ginos Mutter ging im Bistro ganz nach hinten. In den tiefen Schatten, wo der obere Stock über das Atrium hereinragte. Sie könne jetzt nicht in der Sonne sitzen, sagte sie. Noch dazu, wo das eine Glashaussonne sei. Sie schaute auf die Tischplatte. Sie sei doch keine Glashausblume. Wie man das machen könne. So viel Sonne, und dann war man doch im Haus drinnen.

Die Kellnerin kam. Kaffee. Orangensaft. Ginos Mutter nahm Orangensaft. Sie bestellte ein Brötchen mit Butter. Sie hätte noch gar nichts zu essen gehabt. Die Wirtin in der Pension Feichtinger. Die hätte ihr zugeredet. Aber es wäre nicht gegangen. Sie sagte das alles aber nur, weil sie ein schlechtes Gewissen hatte. Weil sie etwas aß. Sie sollten Krankenwache halten. An Gino denken. Wie er gerade operiert wurde. Aber sie konnte sich nicht an seine Stelle denken. Er war ja bewusstlos. Spürte nichts. Hoffentlich. Er war jetzt auch nur ein Auto, das gerichtet wurde. Eine Maschine. Ein Maschinchen. Gino war ein Maschinchen. Ginos Mutter hatte schon recht. Es war zu hell. Die Sonne blendete. In der Halle draußen. Sie waren die einzigen im Bistro. Die ersten. Die Kellnerin schaltete die Kaffeemaschine erst an. Mahlte Kaffee. Ließ Wasser ein. Kontrollierte die Druckanzeiger. Sie sahen ihr zu.

Ob sie eine Zeitung besorgen solle. Sie stand auf. Nein, sagte Ginos Mutter. Sie könne keine Zeitung lesen. Wie solle sie jetzt Zeitung lesen. Ginos Mutter beugte sich über den Tisch. Stützte ihre Ellbogen auf. Hielt ihren Kopf. Wie lange das weitergehen würde. Jetzt hier schon das zweite Mal. In Cham die allererste Operation. In München eine. Ihr Ingo würde jetzt das vierte Mal operiert. Das rechte Knie bräuchte sicher noch ein weiteres Mal. Das hatte der Professor schon gesagt. Ihr Bub. Wie sollte der das aushalten. Die Frau hielt ihren Kopf mit beiden Händen. Presste ihren Kopf zwischen ihren Händen zusammen. Die Finger weiß vom Drücken. Sie ließ den Kopf los und wandte sich an sie.»Sie wissen. «Sie hielt ihren Kopf nah an ihr Gesicht.»Sie wissen. «Sie sagte das drohend. Böse. Vorwurfsvoll.»Sie wissen. Die haben ihm das Knie zerschlagen. Wissen Sie das. Zerschlagen. Systematisch zerschlagen. «Die Frau wandte sich wieder ab. Hielt den Kopf.»Mein Ingo. Mein armer, armer Ingo. «Die Frau flüsterte. Wiederholte ihr Geflüster. Immer wieder. Ihr armer Ingo. Wie es das geben könne.

Sie lehnte sich zurück. In der Halle. Hinter der Glaswand des Bistros. Vor der Auskunft. Eine Gruppe hatte sich angesammelt. Zwei Frauen gingen die Stiegen hinauf. Redeten. Gingen langsam. Sie blieben immer wieder stehen und erzählten einander etwas. Die Glaslifte. Personen entschwebten hinauf. Ließen sich heruntertragen. Krankenschwestern. Pfleger. Sie gingen nach rechts hinten. Kamen von da. Querten die Halle. Trugen Papiere. Schlüssel. Eilig und absichtsvoll. Eine Putzfrau schob einen breiten Wischmopp vor den Liften hin und her. In der Mitte des Atriums ein Pflanzenbecken. Bänke rundherum. Leute saßen da. Setzten sich. Standen auf. Mit Stöcken. Krücken. Rollatoren. Gehgestellen. Alle in hellblau und weiß gestreiften Anstaltsmänteln. Kamen in das Bistro. Holten Kaffee in Bechern. Gingen hinaus. Setzen sich.

Sie sagte nichts. Konnte nichts sagen. Ginos Mutter saß vorgebeugt. Die Arme aufgestützt. Ihr Gesicht in den Händen begraben. Sie daneben. Sie konnte nichts sagen. Sie hatte ja auch nicht daran glauben können, dass es ein Autounfall gewesen war. Dass sie aber jetzt, nachdem Ginos Mutter es gesagt hatte. Dass es da mit einem Mal klar war. Sie schaute auf das Treiben hinaus. Sie wunderte sich nicht. Sie war kalt. Innen. Kalt.

Der Orangensaft wurde vor sie hingestellt. Der doppelte Espresso. Es habe so lange gedauert, weil die Maschine erst warm werden hätte müssen. Die Kellnerin schaute Ginos Mutter besorgt an. Dann sie. Das Brötchen käme auch gleich. Die Kellnerin ging. Ginos Mutter setzte sich auf. Sie begann in ihrer Tasche zu suchen. Amy müsse entschuldigen. Es wäre halt sehr viel. Diese Sache. Die Frau fand ein Taschentuch und wischte sich den Mund ab. Sie steckte das Taschentuch in die Tasche zurück. Wischte ihre Hände an ihren Jeans ab. Sie schluckte. Räusperte sich. Hüstelte. Sie nahm ihr Glas Orangensaft. Hielt es in der Hand. Starrte von oben in den Orangensaft hinunter. Sie seufzte. Ihr Ingo. Der wolle das nicht. Ingo wolle nicht, dass sie das sagte. Die Ärzte hätten die Verletzung ja angezeigt. Das Krankenhaus wäre dazu verpflichtet gewesen. Aber ihr Ingo. Der schüttle immer nur den Kopf. Er wolle gesund werden. Das wäre das einzig Wichtige. Die Frau schüttelte den Kopf. Seufzte noch tiefer. Im Gegenteil. Er mache ihr Vorwürfe. Vorwürfe. Das müsse man sich vorstellen. Er wolle sich nicht erinnern. Er sage nur, dass er sich nicht erinnern könne. Er wolle das nicht. Und er frage nur, warum sie ihn dazu zwingen wolle. Er sei froh, nichts Genaues wissen zu müssen. Es würde nichts ändern. Seine Knie müssten zusammengeflickt werden, was immer geschehen sei. Er habe keine Erinnerung. Deshalb sei ihm das auch gleichgültig. Er wolle seine Ruhe haben. Seinen Frieden. Sein Leben. Er wolle nur sein Leben wiederhaben. Ob Amy das richtig fände. Das alles.

Sie leerte Zucker aus dem schmalen, hellgrünen Zuckersäckchen in ihren Kaffee. Sie musste sich konzentrieren. Sie konnte sich nicht daran gewöhnen, dass Ginos Mutter Gino Ingo nannte. Und dass Gino seine Mutter ihn Ingo nennen ließ. Die Eibensteiners hatten Gino auch immer Ingo genannt. Weil das auf seiner Lohnsteuerkarte so gestanden hatte. Aber da war Gino jedes Mal wütend geworden. Er war dann zu ihr ins Zimmer gekommen und hatte geschrien, dass die dann doch ihren Gästen selber die wellness verpassen sollten. Wenn sie ihn nicht so weit respektieren konnten, dass sie ihn mit dem Namen ansprachen, den er bestimmte. Und überhaupt. Sie sollten Herr Magister Denning zu ihm sagen. Seine Wut hatte dann nie lange gedauert. Gino fiel immer wie von selber in sein Gleichgewicht zurück. Gino war immer so easy in sein Gleichgewicht zurückgeschaukelt. Gino sah einfach nur das Positive. Vor der Operation. Am Abend. Gestern. Sie hatten einen Augenblick alleine gehabt. Ginos Mutter war in das Bistro gegangen. Abendessen. Sie war bei Gino sitzen geblieben. Gino hatte sie angelächelt, nachdem seine Mutter aus dem Zimmer war. Wäre das nicht total herrlich. Seine Mutter. Sie holten alles nach. Alles, was sie in den letzten 15 Jahren versäumt gehabt hatten. Also praktisch sein ganzes Leben. Aber jetzt wären sie eine Mutter-Sohn-Combo der besten Sorte. Er fände es natürlich schon ein bisschen betrüblich. Gino hatte betrüblich gesagt. Er fände es natürlich schon irgendwie betrüblich, dass es seiner Verstümmelung bedurft hätte. Dass seine Mutter sich jetzt so sehr als seine Mutter fühlen könne, seit er ihr nicht mehr davonlaufen könnte. Seit er pflegebedürftig wäre. Aber seine Mutter. Die käme eben aus den 60er Jahren. Man müsse ja nur die Filme aus dieser Zeit anschauen. Und die Fernsehshows. Dann wisse man gleich, wie fucked up diese Generation werden hatte müssen. Gino redete auch mit ihr nicht über die Wahrheit. Er hatte nur gefragt, ob sie noch daran arbeite, die schärfste Agentin der gesamten Sicherheitsbranche zu werden. Die Superhostess der Sicherheit. Ob sie noch» allsecuriere«. Sie hatte ihm erzählt, dass sie jetzt Trisecura hießen. Und von der Fusion und dem verpatzten Börsengang. Und vielleicht. Vielleicht wusste Gino wirklich nichts. Konnte sich wirklich nicht erinnern. Die Gehirnerschütterung. Die Schädelbasisprellung. Da war das durchaus normal. Gino wollte Genaueres wissen. Was mache Cindy. Könne sie sich an Cindy erinnern. Aber sie wusste nichts. Konnte ihm nichts sagen. Sie habe sich um die Tante Trude gekümmert. Gregory hatte sie auch nichts wissen lassen. Der war bombastisch gewesen. Wie immer. Aber im Augenblick fahre sie nur zwischen Krankenhäusern und Reha-Kliniken herum.

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