Marlene Streeruwitz - Die Schmerzmacherin

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Leute werden verschleppt, verschwinden, werden eingesperrt oder gefoltert. Amy arbeitet für einen privaten Sicherheitsservice, sie kann die Korruption und Gewalt nur ahnen, die sich als Abgrund hinter den geheimen Operationen abzeichnet. Als sie beschließt auszusteigen, gerät sie endgültig in die Fänge einer undurchsichtigen, aber brutalen Organisation.
Amys Verlorenheit korrespondiert mit dem Ringen um die Wahrnehmung der Realität. Was kann sie glauben? Wer ist sie selbst? Und vor allem: Was passierte an dem Tag, an den sie sich nicht erinnern kann?
Marlene Streeruwitz entwirft in ihrem meisterhaften Roman ein unheimliches und unvergessliches Szenario und fragt nach dem Ort des Individuums in einer zunehmend privatisierten Öffentlichkeit.
>Die Schmerzmacherin.< wurde mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

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Fit wäre sie ja gewesen. Das immerhin. Sie musste laufen gehen. Am besten noch in der Nacht. Wenn der Onkel sie abgelöst hatte. In Wien konnte man in der Nacht laufen gehen. Das ging sonst nirgends. Sie konnte nach dem Laufen nicht schlafen. Aber sie war allein in der Wohnung. Der Onkel übernachtete manchmal da. Die Studenten waren alle irgendwo. Bei den Eltern. In Praktika. Ferien. Die Wohnung roch schon nicht mehr nach ihnen. Der Turnschuhgeruch weg. Im Auto. Hatte sie nicht Laufschuhe im Auto. Der Onkel meinte, sie solle das Auto noch mindestens ein Jahr fahren. So lange würde es halten. Ohne große Reparaturen. Abwarten, hatte er gesagt. Sie solle abwarten, was die Autoindustrie sich ausdenken würde. Wegen der Benzinkosten. Sie solle froh sein, ein kleines Auto zu fahren. Er. Mit diesem Range Rover. Den niemand haben wolle. Er könne sich das nicht mehr leisten. Was das Benzin koste. Aber jetzt einmal. Jetzt könne er so etwas nicht regeln. Und die Tante Trude. Die wolle sicherlich mit dem Range Rover nach Hause gebracht werden. Sie konnte sich das nicht vorstellen. Dass die Tante Trude wieder aufstehen konnte. Aber sie war eine Hysterikerin. Sie stellte sich gerne das Schlimmste vor. Sie musste sich das Schlimmste vorstellen und dann Weinkrämpfe haben. Fieber und Weinkrämpfe. Sie nahm die Dinge zu ernst. Zu einseitig. Sie musste das lernen. Obwohl das auch eine Fähigkeit war. Für die Planung der Sicherheit von einem Forschungslabor. Da war das ein Plus, sich das Schlimmste vorstellen zu können. Für Einsparungen in Gefängnisräumlichkeiten. Da war das nicht so brauchbar. Da war ihre Einfindung in die Situation kontraproduktiv gewesen. Sie hatte sich Einzelhaft nicht vorstellen wollen und die facilities dafür nicht vorgesehen. Verdrängt. Die Seminararbeit ein C minus. Bad. Aber auch gleichgültig. Jetzt musste die Tante Trude gesund werden. Besser. Irgendwie. Dann würde man schon weitersehen. Am Ende. Ein surfshop irgendwo. Das würde ihr Schicksal sein. Am Rand stehen und zuschauen. Nur am Rand. Dazugehören. Das mit dem Dazugehören. Das passierte irgendwie anders. Früher. Das lernten die Dominik Ebners. Sollte sie so jemanden heiraten. Das gab es ja auch noch. Aber jetzt einmal nicht. Jetzt ging es von Tag zu Tag. Die Nächte. Jetzt einmal. Sie konnte gar nichts planen. Hatte es nicht in der Hand. Sie konnte nur die Hand halten. Und wie hielt man Augenblicke fest.

Sie fühlte die Hand der Kranken. Konnte sie sich dieses Gefühl merken. Würde sie sich erinnern können, wie pergamenten sich die Haut der Kranken auf ihrer Haut angefühlt hatte. Wie trocken beweglich über den Knochen. Sie seufzte. Wahrscheinlich nicht. Erinnern. Ihr Problem fiel ihr ein. Kam zurück. Überfiel sie. Sie beugte sich vor. Holte tief Luft. Das war jetzt nicht wichtig. Es war bitter. Ihr Problem hatte sie in die Uhlandgasse zurückgejagt. Es war ihr Problem gewesen, das sie zu der Familie gemacht hatte, die sie jetzt waren. Sie kämpfte gegen ein Schluchzen. Die Erzählungen der Tante. Von den 7 Fehlgeburten. Von den 7 Prüfungen. Und wie schwer das alles gewesen. Und dass sie ins Haus genommen worden war. Das war schon aus diesen Katastrophen gekommen. Dass sie jetzt hier saß. Und dass das richtig war. Das kam aus diesen Katastrophen. Wie sollte man das ertragen. Der Onkel Schottola hatte es leicht. Der beugte seinen Kopf in seine Religion und seine Verfolgtheit. Den Ausschluss der Evangelischen. Wenn das immer gesagt werden musste. Die sind Evangelische, wissen Sie. Der Onkel Schottola war gewappnet. Die Tante Trude hatte das auch erst lernen müssen. Die Tante Trude war übergetreten. Zur evangelischen Kirche H.B. Aber sie hatte sich zu ihr gebeugt und ihr zugeflüstert, dass sie immer noch nicht alles gelernt hätte. Die Tante Trude hatte gekichert dabei und den Onkel angelächelt. Der war gegangen und hatte den Rasen gemäht. Zum zweiten Mal in der Woche. Und die Tante Trude hatte ihr gestanden, dass sie ja nur bestraft würde. Sie hätte die Angst vor der Umspannanlage gleich um die Ecke von der Uhlandgasse. Sie hätte diese Angst nur vorgeschützt. Sie hätte nie Angst vor dieser Umspannanlage gehabt. Aber sie hätte weggewollt. Weg aus Stockerau. Weg aus der Uhlandgasse. Sie hätte nach Wien gewollt. Der Onkel Schottola hätte auch jeden Tag in die Werkstatt in Stockerau fahren können, und Spezialisten wie er. Er hätte auch in Wien eine Stelle finden können. Beinprothesen wurden überall gebraucht, und er war gesucht. Ihre Krankheit wäre die Bestrafung für ihre Lüge. Wegen der Umspannanlage. Jetzt habe die Umspannanlage sie wirklich krankgemacht. Die Sache mit der Sandra. Das könne sie einfach vergessen. Ihre Mali sei wieder da, und alles habe seinen Sinn. Dann war die Tante eingeschlafen und nur der Rasenmäher draußen zu hören.

Einzeln waren diese Geschichten nicht schwierig. Das Gewebe war so schwer begreifbar. Wie das ineinandergriff. Sich verstrickte. Und dann abglitt. Sich abstieß. Aber ein Gewebe blieb. Sie stieß die Luft aus. Das war sehr anstrengend. Sie verstand Einzelgänger. Sie verstand die STEERO-Weisung, Gruppen nach 3 Monaten aufzulösen. Attachment. Das war anstrengend. Das wurde immer anstrengender. Das war Schwerarbeit. Das kostete alle Kraft.

Einen Augenblick. Sie konnte die Blutplättchen in den Adern der Tante Trude sehen. Wie die weißen Plättchen der STEERO-Weisung folgten. Wie sie mehr und immer mehr wurden, um die Tante Trude wegzuholen. Die Gruppe aufzulösen. Das attachment zu kappen. Die weißen Plättchen hatten» STEERO «aufgedruckt und rollten eifrig über alles hin. Eifriger und eifriger. Bis nur mehr die STEERO-Blutplättchen durch die Adern rollten und die Tante keine Luft mehr bekommen konnte. Die STEERO-Blutplättchen würden mit der Tante sterben und wussten das nicht. Wie die operatives von der STEERO-Organisation. Die wurden von aller Kameradschaft getrennt und starben allein. Unbeweint. Kosteten keine Kraft. Hinterließen keine Traumen. Die Versicherungssumme wurde bezahlt. Sonst musste es niemand bemerken.

«Husch. Weg. «sagte sie laut.

«Wer soll weg. «Die Nachtschwester war ins Zimmer gekommen. Mit ihrer Frage drehte sie das Licht auf. Hinter ihr kam der Onkel Schottola herein. Alle schauten auf die Tante Trude. Die lag still da. Die Krankenschwester begann, den Blutdruck zu messen. Sie stand auf. Schaute auf ihr handy. Es war lang nach Mitternacht. Ob sie bleiben solle, fragte sie. Der Onkel schüttelte den Kopf. Er stellte eine Thermosflasche auf den Nachttisch. Er nahm ein Buch aus einem Plastiksack. Legte es neben die Thermosflasche. Er ging zum Fenster. Die Krankenschwester war fertig. Sie trug die Daten in die Krankengeschichte ein. Klappte den Metalldeckel über das Papier. Ob sonst etwas gebraucht würde. Sie schaute sie beide an. Nickte und ging.

Solle sie das Licht ausschalten. Die Krankenschwester schaute durch die Tür. Nein. Nein. Der Onkel stand da. Überlegte. Dann setzte er sich in die Ecke. Schaltete die Leselampe ein. Holte sein Buch und die Thermosflasche. Er würde einmal lesen, sagte er. Dann umarmte er sie. Er sei sicher, allein bleiben zu wollen. Ja. Er riefe sie an. Aber. Der Onkel ging ans Bett. Sie sähe doch fast gesund aus. Viel besser. Jedenfalls. Es würde besser. Er nickte auf die Schlafende hinunter. Sie ging ans Bett. Beugte sich über die Tante. Küsste sie auf die Stirn.»No steero. You understand. «Sie flüsterte das neben das Ohr. Küsste die Wange. Richtete sich auf. Der Onkel sah sie fragend an.»Abergläubisches Zeug. «sagte sie. Er nickte. Sie ging zur Tür. Hob ihre Schuhe auf. Sah sich um. Sie drückte den Schalter. Das Licht ging aus. Klickend raschelnd. Sie schlüpfte hinaus. Sie drehte sich nicht um. Sie dachte, wenn sie sich jetzt umdrehte, dann wäre das ein Zeichen, dass sie nicht erwartete, die Tante wiederzusehen. Lebend.

September

Der Blick auf die Alpen. Sie kauerte nieder. Verdrehte den Kopf. Schaute zur Balkontür. Baumkronen. Hinter dem Balkon Baumkronen. Gino hatte sein Bett so in die Ecke geschoben. Er schaute in die Kronen der Buchenallee hinter dem Krankenhaus. Die Berge. Von Ginos Kopfpolster aus verschwanden die Berge hinter den Bäumen. Gino würde nicht so bald bergsteigen können. Da wollte er die Berge lieber nicht sehen.

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