Martin Mosebach - Der Mond und das Mädchen

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Der Mond und das Mädchen: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Sommernachtstraum mitten im steinernen Frankfurt. Hans und Ina sind ein strahlendes junges Paar. Hans hat eine brillante Bankkarriere begonnen, und umso unbegreiflicher ist es, wie sehr er sich in der neuen Wohnung vergriffen hat: Hinter dem Hauptbahnhof an einer lauten Straße steht dies übriggebliebene Gründerzeithaus, dem man nicht ansieht, wie seltsam es in ihm zugeht. Denn dort findet sich allnächtlich im brütend heißen Hof unter dem großen Sommermond jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammen… Ein federleicht und spielerisch erzählter Roman, ironisches Großstadtbild und doppelbödige Liebesgeschichte zugleich.

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Wenn Frau von Klein von der» Scheußlichkeit «Frankfurts sprach, mochten viele ihr zustimmen, ohne darüber nachzudenken, worin diese hoheitsvoll diagnostizierte Scheußlichkeit eigentlich bestehe. Hing Frau von Klein etwa an der im Krieg und während des Wiederaufbaus restlos vernichteten mittelalterlichen Stadt? Mittelalter und Frau von Klein, das war gewiß keine glaubwürdige Konstellation. Sie machte sich das Urteil mit der Scheußlichkeit etwas zu leicht. Verwüstet durch den Aufbau war jede von Bomben zerstörte deutsche Stadt. Jede von ihnen enthielt Schreckensorte, die eindringlicher als jedes Mahnmal davon sprachen, was durch den Krieg in Deutschland geschehen war. Das spezifisch Abstoßende an Frankfurt war daran gemessen etwas Zartes, das erst aufgestöbert und ins Bewußtsein befördert werden mußte: Ausgesogenheit konnte man es nennen, Verödung von Lebensadern, einen Pappkartongeruch, den feinen Staub in einem Lager mit Büroartikeln, den vollständigen Verlust von Hall und Timbre durch einen habgierigen Ausbau und die Nutzbarmachung von verborgenen Kavernen, Hohlräumen, in denen die alte Stadtluft gleichsam konserviert hätte werden können, von vergessenen Speichern, von gegenwärtigem Gebrauch entzogenen Vorräten, die eine geheime Reserve für die Zukunft hätten bilden müssen. Die Stadt war ausgeräumt, wie es im Deutsch der Gynäkologen bei gewissen radikalen Operationen heißt. Das war es vielleicht, was die Leute ahnten, wenn sie, ohne große Kenntnis, die Stadt verwarfen, und was auch Hans auf dem Fahrrad auf jeden Fall in der Innenstadt empfand, obwohl er weit entfernt davon war, es aussprechen zu können. Auf dem Baseler Platz trat dies Ausgesogen- und Ausgeräumtsein sogar in besonderem Maße ans Licht.

Aber jetzt hatten der kalte Mond und die noch kälteren Bogenlampen das Haus, den Hof und den Platz unversehens angeglüht. Es war, als knacke es leise in den Gemäuern, und das war keineswegs eine harmlose Empfindung. Behaglich und gastlich war einem bei diesem Knacken nicht zumute. Das blies sich auf, das Haus schlug gleichsam die Augen auf, und das ist bei einem Totgeglaubten ein erschreckender Anblick.

*

Am nächsten Abend sollte Ina mit ihrer Mutter am Flughafen eintreffen. Frau von Klein hatte nur zwei Stunden Aufenthalt, dann würde sie nach Hamburg weiterfliegen. Es war gut zu wissen, daß sie bei der ersten Wohnungsbesichtigung nicht dabei sein würde. Hans vertraute Ina, aber er fühlte sich der Lage nicht gewachsen, ihr seine Wohnung vorzuführen und sie dafür zu gewinnen, wenn gleichzeitig die mit Gewißheit zu erwartenden galligen Kommentare seiner Schwiegermutter zu bekämpfen wären. Frau von Klein fand grundsätzlich eine einzige Art von Haus bewohnbar: den in den fünfziger Jahren entwickelten Walmdach-Bungalow, wie er die nach dem Krieg entstandenen Villenviertel zierte. Ob sehr groß oder weniger groß war gar nicht so wichtig. Ein Schloß lehnte Frau von Klein jedenfalls grundsätzlich ab. Das schuf zuviel Abhängigkeit, in einem Schloß war man auf andere Leute angewiesen, die man nicht einfach wegschicken konnte. Treppen waren gleichfalls ein Graus. Ein Haus, in dem sie leben sollte, mußte vollständig ebenerdig sein, damit man nicht außer Atem geriet, wenn man nur ins Schlafzimmer ging. Treppen bedeuteten zwangsläufig, daß der Gegenstand, den man gerade eben brauchte, im anderen Stockwerk war. Es sollte hübsch konservativ und landhausmäßig aussehen bei ihr — dafür stand das Walmdach —, aber im übrigen praktisch und modern sein und sich keinesfalls von den Häusern ihrer Freunde unterscheiden. Aber würden die Treppen am Baseler Platz wirklich verhindern, daß sie nicht doch einmal die Anstrengung unternahm, sich dort hinaufzubemühen?

Mittags rief Souad im Büro an. Er war nicht allein. Hans hörte im Hintergrund Barbara kichern.

«Wir haben das Bett hinaufgeschafft«, sagte er mit seiner hellen Heiserkeit, und Barbara rief im Hintergrund:»Die Turteltäubchen! Ruckedigu! Ruckedigu!«

Hans war bei der Aussicht, Ina heute abend wieder bei sich zu haben, so aufgeregt, daß er die Indiskretion der ganzen Situation kaum empfand und sogar für die Familiarität, die in dieser Unterstützung lag und die er ebenso gut hätte Distanzlosigkeit nennen können, dankbar war. Das Wetter übernahm gleichfalls einen Part an diesem spannungsvollen Tag. Der Morgen war, überraschend genug nach der klaren Mondnacht, drückend und grau. Es wurde nach Souads Anruf immer dunkler, als solle es geradezu Nacht werden. Im Büro gingen überall die Neonröhren an, und dann tat es einen Donnerschlag, daß Hans meinte, die Bleistifte auf seinem Schreibtisch müßten in die Luft springen. Vor den Fenstern des zwanzigsten Stocks eröffnete sich ein großartiges Kriegspanorama. Die Blitze stürzten wie sich verzweigende und mäandrierende Flüsse vom Himmel. Die Stadt verwandelte sich unter den gewaltigen Donnerschlägen in eine Pauke, auf die gnadenlos eingeschlagen wurde. Dazu knatterte und zischte es, als zerreiße das Trommelfell schließlich unter den Schlägen, und dann ergoß sich der Regen in Sturmfluten. Schwall und Rauch und Klebrigkeit der letzten Tage wurden von der Stadt abgewaschen, als sei sie in Souads Waschanlage geschoben worden. Das Wasser spritzte und sprudelte und quoll aus den verstopften Gullys, es kam nicht nur vom Himmel herab, sondern stieg auch aus der Erde auf. Im übrigen verhielt sich der Himmel wie ein cholerischer Mensch, der in der Wut gleichsam erblindet und alles kurz und klein schlägt, um alsbald erschöpft in sich zusammenzufallen. Auf den Straßen standen noch die Seen, da lächelte es von oben schon wieder hellblau herab. Zu einer wirklichen Erfrischung fehlte aber viel. Die Feuchtigkeit verdampfte, es wurde schnell wieder warm.

In der Kunstwelt des Flughafens war von solchen Exaltationen nichts zu ahnen. Mutter und Tochter waren sanft gebräunt, die Mutter eine Spur mehr als die Tochter, Ina nur wie angehaucht, aber dadurch noch verschönt, auch etwas weniger zart als bei der Abreise. Vor Frau von Klein in Wiedersehensentzücken auszubrechen, verbot sich für sie beide, aber Hans bemerkte an Inas Schweigen und Lächeln, wie glücklich sie war, wieder bei ihm zu sein. Jede Minute, die sie da immer noch mit Frau von Klein in einem Flughafen-Café sitzen mußten, war ihnen eine Qual. Hätte die Schwiegermutter sie nicht einfach wegschicken können? Sie dachte gar nicht daran.

«Ich hoffe, ihr habt ein Gästezimmer«, sagte sie beim Abschied. Es war eine Denkunmöglichkeit für sie, im Hotel zu wohnen. Sie wäre sich wie eine Landstreicherin vorgekommen.

Viele Vorbereitungen hatte Hans nicht treffen können. Das Büro ließ wenig Zeit für Einkäufe, man schien sich sogar zu wundern, daß er um halb sieben schon aufbrach. Sein Plan sah so aus: Man konnte natürlich in der Pension schlafen, aber er dachte doch darauf hinzuwirken, daß sie in der neuen Wohnung, in den hallenden leeren Räumen campierten. Er wollte die Wohnung gemeinsam mit Ina in Besitz nehmen. In der Mittagspause hatte er Champagner und eine gebratene Ente gekauft, Bettzeug war auch in der Tasche. Er hatte an Kerzen gedacht, um das nackte Glühbirnenlicht ausschalten zu können. Im Parkhaus küßten sie sich, kaum daß sie im Auto saßen, wie einst die Liebespaare im Autokino. Sie blieben recht lange an diesem unwirtlichen Ort und fuhren erst weg, als ihnen der Fahrer des Nachbarautos in die Scheibe sah. Beide sprachen vergnügt. Hans bereitete Ina auf das Kommende vor.

«Du darfst nicht entsetzt sein. Es ist nicht schön. Wir müssen es uns schön machen.«

Ina erzählte von Ischia. Sie hielt es für ausgeschlossen, daß er einen Fehler gemacht haben könnte. Der Abend half ihm, die Ankunft zu schmücken. Der Himmel war seidenblau, Mond und Sterne leuchteten trotz der Helligkeit mühelos. War der Baseler Platz wirklich so schlimm? Selbst die roten Bremslichter der Autos trugen bei, ihn festlich zu illuminieren. Im Hof parkten sie. Die abendliche Runde war wegen der Nässe offenbar noch nicht zusammengetreten, der Rolladen vor dem äthiopischen Stehimbiß ließ den Ausschank ebenso ausdruckslos aussehen wie seinen Besitzer. Sie stiegen die Treppen hinauf. Es polterte im Treppenhaus. In der Wohnung schlug ihnen der Farbgeruch entgegen, da hätte man tüchtig lüften müssen. Hatte Hans die Fenster nicht offen gelassen? Jetzt waren alle geschlossen — von Souad, wie sie anderntags erfuhren, der durch das Schlagen der Fensterflügel während des Gewitters alarmiert worden sei. Der große Eckraum in seinem gleißenden Sahneweiß gefiel Ina. Sie trat ans Fenster und sah auf die Lichter draußen. Sie war in der Stimmung eines Kindes, das im Speicher seines Elternhauses zum ersten Mal auf Entdeckungsfahrt geht, und das im Rausch des Geheimnisses bereit ist, jedem Ding, das es dort oben findet, eine besondere Bedeutung zuzumessen. Hans breitete sein Picknick auf dem Tisch mit den gedrehten Säulenbeinen aus. Als sie sich umwandte und die Flasche und die gebratene Ente sah, machte sie eine Miene, als sei dies alles in einem Zauber durch die Luft geflogen. Sie tranken aus demselben Glas, Ina nicht viel, denn sie mochte eigentlich gar keinen Champagner, was Hans hätte wissen können, aber er hatte sich ganz von der Vorstellung einer Liebes-Theater-Inszenierung hinreißen lassen.

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