Martin Mosebach - Der Mond und das Mädchen

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Der Mond und das Mädchen: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Sommernachtstraum mitten im steinernen Frankfurt. Hans und Ina sind ein strahlendes junges Paar. Hans hat eine brillante Bankkarriere begonnen, und umso unbegreiflicher ist es, wie sehr er sich in der neuen Wohnung vergriffen hat: Hinter dem Hauptbahnhof an einer lauten Straße steht dies übriggebliebene Gründerzeithaus, dem man nicht ansieht, wie seltsam es in ihm zugeht. Denn dort findet sich allnächtlich im brütend heißen Hof unter dem großen Sommermond jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammen… Ein federleicht und spielerisch erzählter Roman, ironisches Großstadtbild und doppelbödige Liebesgeschichte zugleich.

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Und wo war das Schlafzimmer? Es war, Hans rührte aber mit keinem Wort daran, dort, wo es vernünftigerweise auch hingehörte. Die Wohnung wußte bei ihrer Einrichtung auch ein Wort mitzureden. Ob da am Ende doch ein geheimer Kampf hatte ausgefochten werden müssen, ahnte Hans freilich nicht. Ina ging so ernsthaft in ihrem Einrichtungswesen auf, daß die seelische Befangenheit, die sie ausstrahlte, auch schöpferische Zerstreutheit sein mochte, eine Unfähigkeit, sich mit etwas anderem zu beschäftigen als der Verwirklichung ihrer Pläne. Und Zeit hatte sie sich nicht gelassen. Sie hatte die Wohnung mit einer Geschwindigkeit in Schuß gebracht, als werde sie in einem Büro erwartet und müsse so schnell wie möglich damit zu Rande kommen.

In ihrer blitzenden Frische mußte die Wohnung jeden überraschen, der durch die öde Verbrauchtheit der Umgebung zu ihr vordrang. Man konnte hier oben wirklich vergessen, in welchem Viertel man sich aufhielt. Hans machte Ina große Komplimente für ihre Leistung. Er bewunderte die wolkige Pracht des falschen roten Tafts, der als Abbreviatur eine lustige Salon-Illusion erzeugte, und dankte ihr von Herzen. Im Grunde entspreche eine derartige Wohnung in einem solchen Viertel der Umwandlung, in der die gesamte Laster- und Vergnügungswelt begriffen sei. Die Erleichterung darüber, daß dies Wohnungswagnis doch noch gelungen sei, verleitete ihn dazu, sich als Soziologe zu versuchen. Der altgewohnte Huren- und Spielerbetrieb, die Netzstrumpfträgerinnen, die das Handtäschchen schwenkten, die dicke Schminke, der Schmutz der Hinterzimmer, das Unbürgerliche, die alte Vorstellung eines unberührbaren, aber vielfach nützlichen fahrenden Volkes stünden an ihrem Ende. Eine Hure sehe heute nicht mehr aus wie eine Hure, sondern wie die Verkäuferin in einer Boutique oder eine Studentin der Zahnmedizin; man benötige auch keine anrüchigen Quartiere mehr, denn man telephoniere sich schnell zusammen — ihm fielen wohl Abdallah Souads Geständnisse ein —, bald gehörten die Prostituierten ohnehin zu den Lebenshilfeberufen, wie therapeutische Masseure oder Psychotherapeuten. Die ganze Vorstellung von schlechten Vierteln und gefährlichem Publikum, von rotem Licht und Verstohlenheit sei gestrig, in der Realität kaum mehr aufzufinden. Was es in dieser Hinsicht noch gebe, müsse geradezu unter Denkmalschutz gestellt werden wie andere aussterbende Berufe. Dachte er da an die Schweden-Reise mit Ina, als sie in einem Museumspark der wettergegerbten Samländerin beim Besticken eines Robbenfells zugesehen hatten?

«Meinst du, du könntest das der Mama erklären?«fragte Ina. Keine Ironie schwang in dieser Frage mit. Sie versuchte sich wirklich vorzustellen, wie solche Argumente auf ihre Mutter wirken müßten.

Jetzt hätte die Einweihung der Wohnung gefeiert werden können.»House-Warming-Party «wurden solche Feste in Hans’ amerikanischer Bank genannt, aber die Vorstellung, den heimischen Herd mit Fest und Opfer zu installieren, ist uralt. Den kleinen Geistern, die mit einem bestimmten Ort verbunden waren, mußte auf eine ihnen verständliche Weise mitgeteilt werden, wer jetzt hier wohnen werde und wer dabei nicht gestört, sondern geschützt und gefördert werden solle. Das Fest als die stilisierte Hochform des Lebens bereitete den Ort für den zukünftigen Alltag vor. Hans und Ina hätten sich, wenn sie um Gäste verlegen gewesen wären, jede beliebige Zahl davon aus anderen deutschen Regionen kommen lassen können, und auch der ratgebende, vorbildlich unabhängige Sportsmann aus dem Büro wäre gewiß ein guter Konvive gewesen — auf die Versammlung im Hinterhof hätte gar nicht zurückgegriffen werden müssen —, aber es war ihnen beiden nicht nach Feiern zumute. Der richtige Augenblick dazu war verpaßt. Die Rückkehr von Ina, von ihnen beiden so heiß erwartet, hatte zwar stattgefunden, aber nicht richtig geklappt; so hätte es ein Filmregisseur, der zugleich Lebensregie betrieb, vielleicht ausgedrückt und Ina vielleicht einfach noch einmal abreisen und noch einmal ankommen lassen.

Dazu kam, daß Hans vom Büro ungeachtet der sommerlichen Ferienzeit hart herangenommen wurde, was ihn eigentlich nicht belastet hätte, jung und gesund und hoffnungsfroh, wie er war. Wäre ihm von Ina sofort ein schneller Rhythmus abverlangt worden, er hätte sich ihm mit Freuden unterworfen, aber nun war sie nachdenklich, wollte nicht ausgehen, litt unter der Hitze, hatte auch immer noch mit der Wohnung zu tun, und so ließen sie denn diese Zeit still angehen, und es kam ihnen sogar vor, als sei das jetzt ganz angemessen und anderes gar nicht wünschenswert. Wenn das Pulver naß geworden ist, ärgert sich nur der darüber, der gerade damit schießen wollte. Wer nicht schießen will, bekommt es gar nicht mit.

Die Morgende enthielten während dieser nicht abreißenden Hitzeperiode jedesmal die Verheißung, der Tag könne die Schönheit und Milde der frühen Stunden noch ein wenig länger bewahren. Hans schlief beträchtlich kürzer als im Winter. Wenn die Sonne aufgegangen war, schlug auch er die Augen auf, obwohl Ina im Schlafzimmer schwarze Rouleaus angebracht hatte, die das Licht ausschlossen. Sein Körper wußte dennoch, wann es draußen hell war. Er stand leise auf, ließ Ina in tiefem Schlaf zurück und legte sich im von bläulich-rosigem Morgenlicht wie ein Wasserbehälter schimmernden Wohnzimmer auf das neue Sopha. Wenn er das Fenster öffnete, kam ein leichter Wind herein, der am Tag ganz verschwinden würde, wie sich auch das aprikosenhafte Glühen des Sonnenlichtes bald in hartes, farbschluckendes Weiß verwandelte. Hans nahm ein Bad in diesem Licht, als könne er sich für den ganzen Tag darin erfrischen.

Dann begann er sich fertigzumachen. Das geschah sorgfältig und ohne Eile. Die Männer in seinem Büro pflegten eine gewisse Eitelkeit. Zu den dunklen Anzügen, die jetzt bei der Hitze allerdings hauchdünn sein durften — so dünn, daß der Stoff nicht mehr richtig fiel und den Körper hemdartig umflatterte —, wurden stark gestreifte Hemden getragen, Krawatten durften bunt wie Ostereier aus dem Westenausschnitt herausblitzen, die Hosenträger mußten breit und aus bunter Seide sein. Er war, möglicherweise aus einer gewissen Schüchternheit heraus, einer Bereitschaft, sich einer vorgefundenen Ordnung ohne weiteres unterzuordnen, was seine Kleidung anging, in eine Art Übererfüllung des geltenden Komments geraten. Dieses Sich-für-den-Beruf-Einkleiden war ihm aber auch Hilfe und Vorbereitung, geradezu wie beim Militär: wenn die Ausrüstung schon einmal stimmte, konnte danach nicht mehr viel Übles passieren. Er war, mit naßgebürstetem Haar und gut rasiertem Kinn, das Bild eines jungen Bankangestellten, als er die Wohnungstür behutsam hinter sich schloß. Manchmal machte Ina ihm einen Kaffee, bevor er ging, aber sie hielten es so, daß sie es darauf ankommen ließen, ob sie aufwachte. Sie komme nachts lange nicht zur Ruhe, sagte sie, und finde erst gegen Morgen Schlaf. Um so besser, fand Hans, dann schlief sie eben morgens.

Als er die Treppe hinabstieg, öffnete sich die Tür der eine Etage tiefer gelegenen Wohnung. Bisher hatte Hans dort kein Leben wahrgenommen. Souad sagte, die Leute seien verreist, merkwürdige Leute seien das, mißtrauische, beschränkte Menschen. Er habe ihnen angeboten, ihren Briefkasten zu leeren, aber nein, sie hatten da irgendeine andere Lösung, jemand kam und holte die Post aus dem Kasten, und das finde er nicht gut, fremde Leute im Haus. Für ihn, Souad, sei Post Vertrauenssache. Er sprach mit einem Nachdruck, als habe Deutschland ihm persönlich die Erfindung des Briefgeheimnisses zu verdanken. Hans hatte schon mitbekommen, daß es zu Souads Schicksal gehörte, als hilfreicher Freund unablässig Zurückweisungen einstecken zu müssen. Auch die Rückgabe des Bettes erforderte diplomatische Kunst, und Hans war dennoch überzeugt, daß Souad sich in abendlicher Runde über die Undankbarkeit der neuen Mieter bereits ausgelassen hatte.

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