Martin Mosebach - Der Mond und das Mädchen

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Der Mond und das Mädchen: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Sommernachtstraum mitten im steinernen Frankfurt. Hans und Ina sind ein strahlendes junges Paar. Hans hat eine brillante Bankkarriere begonnen, und umso unbegreiflicher ist es, wie sehr er sich in der neuen Wohnung vergriffen hat: Hinter dem Hauptbahnhof an einer lauten Straße steht dies übriggebliebene Gründerzeithaus, dem man nicht ansieht, wie seltsam es in ihm zugeht. Denn dort findet sich allnächtlich im brütend heißen Hof unter dem großen Sommermond jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammen… Ein federleicht und spielerisch erzählter Roman, ironisches Großstadtbild und doppelbödige Liebesgeschichte zugleich.

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Eine junge Frau stand vor ihm, mit halblangem rötlichem Haar, der milchfarbenen Haut der Rothaarigen, mit schönen grauen Augen und vollen blassen Lippen. Sie sah ihn lächelnd und auffordernd an; sie wollte nicht nur knapp wie eine Fremde im Treppenhaus begrüßt werden. Er sei der neue Mieter? Ja, der sei er. Das sei ja nett, sagte die Frau. Immer wenn sie verreist seien, wechsle der Mieter über ihnen, als müsse das in ihrer Abwesenheit geschehen.

Sie betrachteten einander mit Wohlgefallen. Die junge Frau trug ein einfaches olivfarbenes Sommerkleid. Es sah aus, als wolle sie sich in der Wüste bewegen, und paßte vorzüglich zu ihrer Haarfarbe, wie immer bei den Rothaarigen. Ob Männer oder Frauen, sie vergessen nie, an ihr Haar zu denken. Die beiden sprachen noch ein Weilchen, eine unverbindliche, nicht sonderlich geistreiche Treppenunterhaltung, aber Hans entging nicht das Lächeln, das eine bloß gutgelaunte Höflichkeit etwas übertraf. Es lag etwas Amüsiertes darin, und er war sich nicht bewußt, etwas Komisches gesagt zu haben.

«Wollen Sie wirklich so ins Büro gehen?«fragte die Frau schließlich. Hans meinte, seinen dunklen Anzug erklären zu müssen. So sei das in einer Bank, sagte er mit soviel Beiläufigkeit wie möglich, um nicht belehrend zu erscheinen. Nein, das sei ihr schon klar, antwortete sie, er gehe dort im Geschirr, aber ob er denn regelrecht angeschirrt werde dort? Ob man dort ein Zaumzeug anlegen müsse? Sie lachte, ihre Augen blitzten.

«Sehen Sie sich doch einmal an!«

Er folgte ihrem Blick, sah an sich hinunter und stellte fest, daß er die Hosenträger nicht über die Schultern gezogen hatte. Sie hingen tatsächlich zaumzeugartig unter der Jacke hervor. Es sah geradezu aus, als müsse das so sein; die Männer, die auf Laternen und Bäume kletterten, um dort etwas zu reparieren oder zu beschneiden, hatten gleichfalls solche Gurte am Leib. Er errötete, aber war zugleich dankbar. Es machte ihm niemals etwas aus, wenn man über ihn lachte. Er lachte auch jetzt von Herzen mit der jungen Frau, aber er hätte sich ihr beim ersten Mal gern anders präsentiert. Sie schaute ihm zu, wie er Jacke und Weste auszog und die prächtigen Hosenträger über die Schultern streifte. In einem Leben wie dem seinen sei so etwas einfach nur komisch, aber wenn ihr so etwas passiere, dann könne das schon schlimmer werden. Sie sei Schauspielerin und habe neulich in einem engen Kleid auf der Bühne gestanden, dessen Spaghettiträger während des Auftritts abgerissen seien. Anstatt mit ihren Händen zu agieren, habe sie sich beinahe zwanzig Minuten lang das Kleid festhalten müssen. Es sei bei einer Schülervorstellung gewesen, ohnehin eine unruhige Sache.

Sie verabschiedeten sich bei den Mülltonnen. Hans dankte ihr. Es war eine Art Vertraulichkeit zwischen ihnen entstanden, weil sie zusammen gelacht hatten. Diese Begegnung paßte zu dem jungen Morgen.»Ich werde heute Glück haben«, dachte er, als er der Bank zustrebte und sich in das Heer der dunkel Gewandeten eingliederte.

Glück hatte er nicht gerade, das wäre zuviel gesagt, aber es war ein Tag, an dem die Arbeit flüssig lief, denn das Schicksal schien zu wissen, daß er heute mit seinen Hosenträgern an keinem Haken hängenbleiben werde. Als er nach Hause kam, fand er Ina am Telephon. Sie lag auf dem Sopha und war tief in eine Konferenz mit Frau von Klein versunken. Nein, ein Glas mit den Leuten unten trinken konnte sie jetzt nicht, sie war auch nicht angezogen. Müsse das unbedingt heute sein? Hans fand, daß es heute sein müsse, die Verabredung war zu leichthin getroffen worden, um durch Verschiebung dann nicht zu etwas Komplizierterem, weniger Improvisiertem zu werden. Er legte sein Bankornat ab und zog ein Polohemd an, aus dem Eisschrank nahm er eine beschlagene Flasche Weißwein.

An der Tür unten standen zwei Namen: Lilien und Wittekind. Wer von beiden war die Frau? Eine Schauspielerin erwartete gewiß, daß man ihren Namen kannte. Hans ging nicht gern ins Theater. Ihm war bei den heftigen, die Schauspieler und die Zuschauer nicht schonenden Aktionen auf der Bühne stets ein wenig peinlich zumute. Er verstand schon: das mußte gewiß alles so sein, so laut, so roh, so häßlich, aber freuen konnte er sich darüber nicht. Die junge Frau entsprach in ihrer Frische und Geformtheit überhaupt nicht seiner Vorstellung von einer Schauspielerin. Vor der Tür wog er ab, welcher der beiden Namen künstlerischer klinge. Was paßte besser,»die Lilien «oder» die Wittekind«? Beides paßte, aber» die Wittekind «paßte nicht auf die junge Frau, die war etwas Leichteres, Durchsichtigeres, bei» der Wittekind «hörte man schon das Poltern des Bühnenbodens, wenn sie stampfend auftrat —»die Lilien «hingegen tanzte und schwebte.

Lilien war tatsächlich ein Künstlername. Die Schauspielerin hatte sich da etwas zurechtgebastelt in dem Wahn, es sei der feine Name, der die Karriere mache, wo es doch umgekehrt die Karriere ist, die dem Namen, und zwar ganz gleich welchem Namen, den Glanz verleiht. Die Jugendsünde einer Frau, die vielleicht gar nicht ein Leben lang Schauspielerin sein würde. Sie wolle eigentlich weg vom Theater, ihr Ziel sei, Sprecherin zu werden. Aber das wurde erst ein wenig später mitgeteilt.

Die Tür öffnete ihr Mann oder Freund — das blieb unklar—, und das war Dr. Wittekind, Kunsthistoriker am Museum. Er war blaß und klein, hatte eine schöne hohe Stirn und große sehr helle Augen. Er hielt sich nicht gut. Sein krummer Rücken war die Ergänzung eines stets etwas anzüglich-ironischen Lächelns, mit dem der Mann zu sagen schien:»Das ist fabelhaft, wie gut und straff Sie sich halten, machen Sie das, solange Sie noch nicht darauf gekommen sind, daß es Ihnen genauso wenig nützen wird wie mir.«

Die Rolläden waren herabgelassen. Schon im Flur der genauso wie die obere Wohnung geschnittenen Räume reichten die doppelt gefüllten Bücherregale bis zur Decke.

«Sie sind erwartet«, sagte Wittekind, der vielleicht fünfzehn Jahre älter als Hans sein mochte. Wieder hatte er diesen leicht anzüglich-bedeutungsvollen Ton. Die Schauspielerin erschien. Diesmal trug sie etwas hellgrün und weiß Gestreiftes.

«Sie enttäuschen mich — wo sind die Hosenträger? Wie können Sie es wagen, ohne die schönen Hosenträger hier zu erscheinen?«In der Wohnung duftete es nach Tee und Lavendel. Hans war durch Wittekinds Anwesenheit zunächst etwas gehemmt, aber das verlor sich schnell. Außerdem — was hatte er erwartet? Gar nichts, durfte er sich in voller Aufrichtigkeit sagen. Und dafür fühlte er sich schnell überaus wohl bei den Leuten und wollte schließlich gar nicht mehr aufbrechen.

VI

Leute wie Herr Dr. Wittekind, der nach kurzem übrigens schon vorschlug, ihn Elmar zu nennen, und seine Freundin Britta mit dem blumenhaften Pseudonym gehörten bisher nicht zum Bekanntenkreis von Hans, und zu Inas schon ganz und gar nicht.»Bitte keine häßlichen Intellektuellen, die sich mit ihrer Bildung wichtig machen«, sagte Frau von Klein. Sie tat, als sei es nicht die Bildung selbst, die sie störe — wobei offen blieb, was sie darunter verstand —, sondern das Mitführen von Bildungsbrocken im Strom der Unterhaltung. Sie empfand es als die eigentliche Ungehörigkeit, wenn Leute in ihrer Gegenwart etwas sagten, das sie nicht sofort mit einem scharfen Wort abfertigen konnte.

Hans kannte solche Antipathien nicht. Er war mit der glücklichen Einstellung geboren und aufgewachsen, daß es niemanden gebe, gegen den er sich zur Wehr setzen müsse. Alle Menschen waren» nett «oder offenbarten wenigstens nach kurzem eine» nette Seite«. Oder waren nur zu unglücklich, um die innere Nettigkeit nach außen hin zur Geltung zu bringen. Kein bohrender, mißtrauischer, tiefer und sich nach Tiefe sehnender Geist also, sondern die reine Oberfläche, die aber so wohlansehnlich, daß er mit den Mädchen, mit denen er sich vor Ina befaßt hatte, ganz besonders aber mit Ina selbst, stets ein» schönes Paar «abgeben konnte, wie das in der Generation seiner Eltern noch hieß. Daß die Nettigkeit allein als Maßstab der Menschenerkenntnis nicht ausreichen mochte, hatte er inzwischen recht deutlich am Beispiel der Frau von Klein erfahren, die mit dem Wort» nett «alles andere als zureichend beschrieben worden wäre. Sie war ein gut gewähltes Beispiel zur Problematik der Kategorie» nett«: Wenn man sie hörte, mußte man glauben, sie dulde nur» nette Leute «in ihrer Gegenwart — fanden sich solche dann aber ein, verwandelte sich Frau von Klein in ein Ungeheuer von Langeweile und Ungeduld. Niemals hätte sie gestattet, daß Ina einen Mann heiratete, dem die Welt die Eigenschaft» nett «versagte, und zugleich war sie niemals bereit, mit der Harmlosigkeit, die mit der Nettigkeit nun einmal geschwisterlich einherging, ihren Frieden zu schließen. Hans sei ja wohl eher harmlos, das hatte Ina schon bald, nachdem sie ihren zukünftigen Mann nach Hause gebracht hatte, von ihrer Mutter hören dürfen, nicht zum letzten Mal. Als Kompliment war es nicht gemeint, und Hans durfte es schließlich selber hören, denn gegenüber ihren Kindern verachtete Frau von Klein jede Geheimnistuerei.

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