Martin Mosebach - Der Mond und das Mädchen

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Ein Sommernachtstraum mitten im steinernen Frankfurt. Hans und Ina sind ein strahlendes junges Paar. Hans hat eine brillante Bankkarriere begonnen, und umso unbegreiflicher ist es, wie sehr er sich in der neuen Wohnung vergriffen hat: Hinter dem Hauptbahnhof an einer lauten Straße steht dies übriggebliebene Gründerzeithaus, dem man nicht ansieht, wie seltsam es in ihm zugeht. Denn dort findet sich allnächtlich im brütend heißen Hof unter dem großen Sommermond jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammen… Ein federleicht und spielerisch erzählter Roman, ironisches Großstadtbild und doppelbödige Liebesgeschichte zugleich.

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«Ich kaufe Rat«, sagte sie stolz. Sie lasse sich nichts schenken. Wie immer ihre übrigen Sprachkenntnisse aussahen, ihr Deutsch war lückenhaft, obwohl sie Deutsche war, aber heute sei ihr Deutsch oft einfach weg, sie vergesse schnell, was sie nicht täglich benötige.»Ich weiß englisch … ich weiß französisch, nur deutsch weiß ich nicht«, so lautete ihr heiteres Bekenntnis. Sie hatte sich einen Akzent zugelegt, der ihr grundsätzliches Ausländischsein noch betonte: So formte sie ein nuschelndes» Isch«, wenn sie von sich redete, in einem vibrierenden Zischlaut, der allen möglichen Sprachen hätte entstammen können. Lange sei sie weggewesen, jetzt gelte es wieder Fuß zu fassen. Man solle doch in dem Land leben, in dem man seine Interessen habe, nicht wahr? Ihr Vetter sei übrigens gegen die Rückkehr nach Deutschland und meckere den ganzen Tag. Dieses gefalle ihm nicht und jenes, aber Souad wolle sie um jeden Preis hier in Deutschland haben, und so sitze sie denn zwischen zwei Mühlsteinen. Dieser Platz schien ihr unbändiges Vergnügen zu bereiten. Ihre Löwenmähne war in der feuchten Hitze etwas zusammengefallen, viel Stroh umgab jetzt die Spitznase, aber den Wodka vertrug sie besser als die Männer, die beide zänkisch davon wurden. Souad sei wütend, weil sie ihn heute in der Stadt ertappt habe. In einem Café am Opernplatz habe er mit einer Dame gesessen, sehr weißhäutig, mit schönen Farben und ganz kleinem Doppelkinn, etwas spießig mit Silberschmuck.

«Souad, war das deine Frau?«Diese Frage genüge, daß er zu schimpfen anfange. Hans solle aufpassen. Sie führe es ihm gleich noch einmal vor, es funktioniere mit Sicherheit, es habe nämlich schon viermal funktioniert.

Ein Taxi hielt am Hoftor, und mit steifen Beinen entstieg ihm höchst behutsam Frau Mahmouni. Der Taxifahrer geleitete sie in den Hof. Sie trug ein Kleid von gleichem Schnitt wie das erste Mal, nur aus einer anderen Gardine gemacht. Der Taxifahrer blieb bei ihr sitzen. Er gehörte zu ihren Vasallen.

«Der Anblick dieser Telephonate unterhält mich«, sagte sie flüsternd zu Hans.»Ich möchte gern erleben, was die Herren für ein Gesicht machen, wenn sie erfahren, daß der ›Habsburger Hof‹ ihnen durch die Lappen gegangen ist. Diese Leute wissen und können alles mögliche, aber sie sind keine Geschäftsleute — jedenfalls nicht das, was ich darunter verstehe.«

VII

Der Taxifahrer war Türke, ein würdig aussehender Mann; sein grau-schwarzes Haar war knapp geschnitten, der Schnurrbart fein mit der Nagelschere gestutzt. Es sah aus, als werde Frau Mahmouni von ihrem Rechtsanwalt begleitet. Der Mann gesellte sich aber bald zu dem Äthiopier, der noch überwiegend in seinem Ausschank nach vorn hinaus beschäftigt war. Er war ein gastronomisches Naturtalent, ahnte selbst im angespannten Thekengeschäft, wann es im Hinterhof an etwas mangelte, und bekam zugleich eine gelassene Unterhaltung mit dem Taxifahrer hin. Er war eben ganz grundsätzlich in nichts involviert, in keines der Verhältnisse, die ihn umgaben, er war frei und profitierte von dieser Freiheit durch seine selbstverständliche Ruhe. Selbst zu Frau Mahmouni wahrte er Abstand, was aber leicht war, denn sie unterhielt eine geradezu romantische Beziehung zu Unabhängigkeit und Diskretion.

«Ich weiß nichts über ihn, und ich will auch nichts wissen«, sagte sie hoheitsvoll, in einem Ton freilich, als gebe es da allerhand zu wissen, wenn man seine Nase in die Geschäfte dieses Stehimbiß steckte.

«Männer sind unbegreiflich«, fuhr sie fort. War diese Einsicht das Ergebnis ihrer beiden Ehen oder hatte sie darüber schon vorher verfügt? Mit Frauen wolle sie sich allerdings noch viel weniger abgeben. Sie habe ihr Leben lang mit Männern gearbeitet, und ihr Vater habe ihr seinerzeit beim Abschied für immer, als er von allen Mitteln entblößt war — er erholte sich später etwas, aber gelangte nie mehr zu seinem alten Wohlstand —, eindringlich geraten:»Halte dich immer an Männer. Denk daran: Laß die Frauen ihrer Wege gehen, du bist eine Frau für Männer. «Und so sei es auch gekommen. Ihr Vater — schließlich auch ein Mann —, mit einem solchen Pech in allen seinen Unternehmungen, sei ihr geschäftlicher Lehrmeister gewesen. Nie wieder habe sie einen anderen gehabt. Vieles habe sie erlebt, sehr gutes und sehr schlimmes — aber immer mit Männern.

«Am Sex dabei keinerlei Interesse«, sagte sie in einem Ton, als habe sie sich eines heftigen Antrags von Hans zu erwehren. Er hätte aber gar nicht zurückweichen können, denn sein Unterarm war in ihrem festen Knochengriff. Souad, der inzwischen holländisch parlierende Vetter und Barbara, die sich mit langen Fingernägeln gründlich den Kopf kratzte — sie mußte sich dabei durch die Haarfluten selbst in deren zusammengesunkenem Zustand hindurchkämpfen — und jetzt englisch sprach, vermieden es, sich anzusehen und musterten statt dessen mit ihren durch die Gespräche nicht beanspruchten Augen Hans und Frau Mahmouni. Wie diese Gruppe, jeder davon in sein jeweiliges Gespräch vertieft, in zwangloser Haltung zusammensaß, aufeinander bezogen, aber nicht miteinander beschäftigt, erhielt der kunsthistorische Terminus der» Sacra conversazione«, so flog es Hans durch den Sinn, eine neue Aktualität. Aber fiel diese Beobachtung nicht eigentlich in den Themenkreis von Inas notorischer Magisterarbeit?

«Warum haben Sie denn dann geheiratet?«fragte Hans, der sich auch an ein vorzeitig gezeugtes Kind erinnerte. Niemals hätte er diese Frage gestellt, wenn die levantinische Matrone — dies Muster- und Staatsexemplar einer levantinischen Matrone! — nicht das in ihrem Munde erschreckende Wort Sex ausgesprochen hätte. Man traute ihr zu, alle Abgründe kairinischer Kinderbordelle zu kennen, aber niemals etwas aus dieser Welt kraß beim Namen zu nennen, sondern sich stets routinierter, dem Wissenden genug sagender Andeutungen zu bedienen. Es war tatsächlich etwas Grelles in ihr ausdrucksvolles Gesicht getreten, als sie vom Sex sprach, das X im Sex zog sich über ihr ganzes Gesicht und zerrte es nach den vier Enden. Auf Hans’ Frage hatte sie offenbar gewartet. Sie war auf sie vorbereitet, beinahe ein bißchen zu gut, die Antwort kam ein wenig zu flink, und die Miene änderte sich allzu beflissen in sorglose Lässigkeit.

«Was wollen Sie — ich wollte Gesellschaft haben. Es genügt nicht, nur auf den geschäftlichen Erfolg zu achten, der war bei mir durch die Vorbereitung meines Vaters ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Aber man will auch manchmal abends ins Kino gehen, an Sommerabenden draußen etwas trinken. Ich bin bereit, dafür zu zahlen, zahlen ist selbstverständlich, und ich habe auch immer dafür gezahlt.«

Hans war dabei, eine Schachtel Zigaretten aufzurauchen. Eine einzige Zigarette hatte er sich von dem Äthiopier erbeten; der Mann hatte ihm aber die ganze Schachtel mit einer Geste dagelassen, als reiche er ihm ein Stück Brot. Jetzt war er schon bei der zehnten, wenngleich er sie nicht bis zum Ende glimmen ließ. Das Rauchen tat ihm unerhört gut. In ihm war eine kleine beunruhigende Leere gewesen, die er kaum wahrnahm und auch nicht mit seiner Zigarettenaskese in Verbindung brachte, doch schon der erste Zug bewies, daß es genau der Tabakrauch war, der als einziges diesen Hohlraum zu füllen und die Beunruhigung zu dämpfen vermochte. Es war ihm jetzt gleichgültig, was er sich vorgenommen hatte. Der Mangel, den er empfand, war zu offensichtlich, um unausgefüllt zu bleiben.

«Rauchen Sie«, sagte Frau Mahmouni, die ihn aufmerksam betrachtete,»alle Männer, mit denen ich zu tun hatte, haben stark geraucht — nur einer nicht, Tesfagiorgis. «Sie zeigte auf den Äthiopier, der wahrscheinlich überhaupt keine Bedürfnisse hatte, jedenfalls solange er an diesem fernen Erdenwinkel diesen Stehimbiß betrieb.

An diesem Abend fand noch ein Wechsel in der Hauptkonstellation statt. Frau Mahmouni nahm Barbara zur Seite, im Widerspruch zu ihrem nachdrücklich geäußerten geschäftlichen Desinteresse an der Weiblichkeit. Es sah geradezu aus, als habe sie ihr einen Vorschlag zu machen. Souad nutzte die Zeit, sich statt dessen den Vetter vorzuknöpfen. Ihm ging Barbaras Wort im Kopf herum, sie werde zwischen dem Vetter und ihm, Souad, wie von Mühlsteinen zermahlen. Besser war es vielleicht, so mochte er denken, sie nicht zu zermahlen, sondern zu zerquetschen, indem er sich mit dem Vetter zusammentat.

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