Martin Mosebach - Der Mond und das Mädchen

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Der Mond und das Mädchen: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Sommernachtstraum mitten im steinernen Frankfurt. Hans und Ina sind ein strahlendes junges Paar. Hans hat eine brillante Bankkarriere begonnen, und umso unbegreiflicher ist es, wie sehr er sich in der neuen Wohnung vergriffen hat: Hinter dem Hauptbahnhof an einer lauten Straße steht dies übriggebliebene Gründerzeithaus, dem man nicht ansieht, wie seltsam es in ihm zugeht. Denn dort findet sich allnächtlich im brütend heißen Hof unter dem großen Sommermond jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammen… Ein federleicht und spielerisch erzählter Roman, ironisches Großstadtbild und doppelbödige Liebesgeschichte zugleich.

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«Willst du das Schlafzimmer sehen?«Er ging durch den Flur voran. Er öffnete die Tür und machte Licht. Tatsächlich, Souad hatte nicht zuviel versprochen. Dort stand ein breites Polsterbett mit ziemlich fleckigen Matratzen. Aber was war in diesem Zimmer geschehen? An den Wänden klebten dicke Dreckbatzen, weiß-schwarze Spritzer, als habe jemand einen schmutzigen dicken Pinsel ausgeschüttelt. Auch auf dem Bett war weißer Dreck. Hans stand noch verwundert, als Ina schon begriffen hatte und aufschrie.

Auf dem Boden hockte eine große Taube, satt aufgeplustert in einer Federpracht, die dem verwilderten Großstadttier gar nicht zuzutrauen war. Nein, sie hockte nicht. Sie lag auf dem Bauch und hatte sich mit den Flügeln zugedeckt, der Kopf war still zur Seite gedreht, das runde Vogelauge starr zur Decke gerichtet.

«Faß sie nicht an«, rief Ina, die zitterte und sich nicht von der Stelle rührte.

«Sie ist tot«, sagte Hans,»aber wie ist sie hier hereingekommen?«

Die Taube war äußerlich unverletzt. Er holte aus der Küche eine Kehrichtschaufel — die Küche war der am vollständigsten ausgerüstete Raum — und schob sie unter die Taube. Sie war so leicht, als bestehe sie nur aus dem Federkleid. Ina hatte sich herumgedreht. Sie schwieg. Sie wandte alle Kraft darauf, sich zu beruhigen.

«Verzeih bitte«, sagte sie, als sie ihn schließlich mit einem fremden Gesicht ansah, aber immer noch, als wolle sie gleich in Tränen ausbrechen,»ich habe vergessen, dir zu sagen, daß ich eine furchtbare Angst vor Tauben habe.«

Hans machte kein Federlesen. Sie verließen sofort die Wohnung und fuhren in die Pension. Das war ohnehin bequemer.

V

Es war bequem, und es war darüber hinaus sogar geboten, die neue Wohnung für diese Nacht noch einmal zu verlassen, denn Hans hatte an vieles gedacht, aber nicht an Handtücher. Man hätte sich nach dem Baden einfach von der Luft trocknen lassen müssen, was in der Hitze auch gar nicht so unangenehm gewesen wäre wie im Winter. Es kam hinzu, daß Ina ohnehin die Matratze des Bettes nicht hätte sehen dürfen. Weder den Taubendreck, noch, was sich da sonst von gelblichen Rändern umgeben verfärbt hatte, hätte ein später darüber gelegtes Laken vergessen lassen. Ina empfand da wie die meisten Leute, sie war nur noch ein bißchen empfindlicher. Wenn die Gäste wüßten, wie es in der Küche des teuren Restaurants, in dem sie sich niedergelassen haben, zugeht, würden sie keinen Löffel Suppe essen, aber ohne dies Wissen schmausen sie vergnügt.

Hans beruhigte sich mit diesen Überlegungen gern, aber voreilig. War nicht doch etwas Nachhaltigeres in Ina ausgelöst worden, als sie die tote Taube erblickte? Ihre Freude und ihre verliebte Neugier — war sie nicht in heiterster Stimmung gewesen? — hatten sie empfangsbereit gemacht für alles Neue, was er ihr bot. Selbst das Treppenhaus hatte sie noch außergewöhnlich gefunden, diesen steilen Turm, in dem jeder Schritt einen Lärm machte, als habe man beim Kegeln alle Neune getroffen. Sie hatte ihr Herz weit geöffnet, leider eben auch für Bilder oder vielmehr ein Bild, das sie keinesfalls hätte sehen dürfen. Es war schließlich das Schlafzimmer, in das sie, in schönster verliebter Erwartung, so sagte sich Hans, der sich berechtigt fühlte, seine und ihre Empfindungen gleichzusetzen, eingetreten war und das sie, schon in der Vorstellung, was sich gleich dort ereignen würde, gleichsam besetzt vorfand: von der Taube, die es nach allen Höhen und Breiten um sich spritzend in Besitz genommen und sich dann in dieser unheimlichen Entspanntheit, in der Haltung weiblicher Hingegebenheit als Gattin und brütende Mutter, tot darin niedergelassen hatte. Daß Hans versprach, die Ukrainer würden morgen schon das Schlafzimmer aufs neue weißeln, schon morgen würde der Ghanese das beschmutzte Bett wieder in den Keller tragen, schuf nur vordergründige Ruhe. Es blieb die Besorgnis, daß da irgendwo ein Loch sein müsse, durch das die Taube sich hindurchgezwängt habe und das weiteren Tauben Zugang zu diesem Schlafzimmer gewähre —»Stell dir vor, ich komme nackt aus dem Bad, und im Schlafzimmer flattert eine Taube.«

In dieser Vermutung lag bereits ein schriller Ton, mit kalten Sinnen war sie nicht gesprochen. Und nüchterne Überlegungen — Hans kreiste wie ein zweiter Dr. Watson die Möglichkeiten der Taube ein, in dieses Schlafzimmer vorzustoßen — konnten denn auch kaum Gehör finden. Die Fenster der ganzen Wohnung hatten weit offen gestanden, um den Farbgeruch abziehen zu lassen. Da sei die Taube hineingeflogen und habe unter dem Bett gesessen, wie sie auf der Straße häufig unter den geparkten Autos herumgepickt hatte —, als Souad wegen der schlagenden Fensterflügel während des Gewitters die Wohnung betrat und ihren Fluchtweg verschloß. Als die Taube erkannte, daß sie gefangen war, habe sie die Nerven verloren. Das brauchte er Ina gar nicht erst auszumalen, das sah sie selber so eindringlich vor sich, daß sie die Hände vor die Augen hob. Aus der ekelerregenden wurde die bemitleidenswerte Taube. Ihr verrücktes Flattern und ihr Knallen gegen Decken und Wände, ihre wilden Darmentleerungen, um überhaupt noch irgend etwas zu tun, und ihr Niederhocken und Sterben durchlitt sie wie eine Schwester.

«Es lebt etwas von dieser Taube in unserem Schlafzimmer. Sie hat in diesem Zimmer Todesangst gehabt, und das ist ein derart starkes Gefühl, daß etwas davon zurückbleibt«, sagte Ina ins dunkle Pensionszimmer hinein, nachdem Hans sie mit allen einem Ehemann zu Gebote stehenden Mitteln zu beruhigen gesucht hatte. Die Wiedersehensnacht, die er sich erhofft und erträumt hatte, wurde es freilich nicht.

Es stellte sich jetzt auch heraus, daß die drei Wochen mit Frau von Klein an den Nerven dieser gehorsamen und hingegebenen Tochter gezerrt haben mußten. Es war ungemütlich in der Gegenwart von Frau von Klein. Sie hatte eine Eigenschaft, die selbst ihre Tochter nicht verstand: mit allen Bedingungen, die sie umgaben, höchst unzufrieden zu sein, alles einer harschen Kritik zu unterziehen, an nichts Gebotenem ein gutes Haar zu lassen und gleichzeitig in großer Gelassenheit und unantastbarem Seelenfrieden zu leben. Nicht einmal Ina hörte auf, darüber zu staunen, daß ihre Mutter nicht aus dem seelischen Gleichgewicht zu bringen war, was ihr an Tadelnswertem auch zustoßen mochte. Sie wußte sich immer auf der sicheren Seite und wählte ihren Platz im Leben grundsätzlich gleichsam neben dem Notausgang.

Hans sah, daß es das Beste sei, Ina die eigentliche Einrichtung der Wohnung zu überlassen. Geschlafen werden konnte eigentlich nur in dem Tauben-Zimmer. Es lag zum Hof und war ruhig, es lag neben dem Bad, und es war größer als» Mamas Zimmer«, wie der Raum daneben tatsächlich schon hieß, und zwei weitere Räumchen, die wohl am besten in begehbare Kleiderschränke zu verwandeln waren. Aber hätten sie nicht auch in dem großen Zimmer schlafen können, das nach Süden und auf den betriebsamen Platz blickte? Warum sollten sie nicht Wärme, Weite und Leben von dort unten auch im Bett auskosten? An größere Einladungen mit Abendessensgästen war ohnehin noch nicht zu denken. Sie kannten hier keinen Menschen.

Ina tat ihre Arbeit sehr geschickt und mit leichter Hand. Bald schon bauschten sich prachtvolle Vorhänge aus irgendeinem künstlichen Futterstoff vor den Fenstern, und ein Großeinkauf in dem planend bereits genannten Möbellager füllte die Räume mit Korbsesseln, Kissen, Tischchen und Lampenschirmen, daß es schon beinahe wie in den Katalogen dieses Möbellagers bei ihnen aussah. Es war, als solle eine Bühne ausgestattet werden, wozu der große Raum auch verführte durch seine tatsächlich theaterartig anmutende Leere. Nachdem der Möbelwagen ausgeladen war, konnte man wirklich glauben, Ina habe in die Hände geklatscht und wie im indischen Märchen einen Palast, nun, ein Palästchen, ein geschmackvolles, jugendlich farbenfrohes Heim von Geisterhand herbeigetragen bekommen.

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