Martin Mosebach - Der Mond und das Mädchen

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Der Mond und das Mädchen: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Sommernachtstraum mitten im steinernen Frankfurt. Hans und Ina sind ein strahlendes junges Paar. Hans hat eine brillante Bankkarriere begonnen, und umso unbegreiflicher ist es, wie sehr er sich in der neuen Wohnung vergriffen hat: Hinter dem Hauptbahnhof an einer lauten Straße steht dies übriggebliebene Gründerzeithaus, dem man nicht ansieht, wie seltsam es in ihm zugeht. Denn dort findet sich allnächtlich im brütend heißen Hof unter dem großen Sommermond jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammen… Ein federleicht und spielerisch erzählter Roman, ironisches Großstadtbild und doppelbödige Liebesgeschichte zugleich.

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«Darauf wird es sowieso hinauslaufen«, sagte Souad, der den letzten Gedanken freilich nicht hatte laut werden lassen, deshalb etwas abrupt.»Zum Schluß wird sie machen, was ich gesagt habe — und dann ist es vielleicht zu spät. «Im übrigen tue er seit Wochen kein Auge mehr zu.

Seine Miene änderte sich. Das Muffige, das seine Werbung um Barbara so unvorteilhaft begleitet hatte, verschwand. Er strahlte verhalten. Es war, als öffne er den Deckel einer Schatztruhe und sehe darin die Dukaten glänzen. Er sei erschöpft von der Liebe. Er habe im Grunde keine Zeit mehr für anderes als die Liebe.

«Ich bin achtundfünfzig — ich weiß, man sieht mir das nicht an, ich färbe das Haar etwas, aber den Körper können Sie nicht betrügen. Ich habe allein gestern nacht zweimal Liebe gemacht — bedenken Sie mein Alter. «Er sah Hans offen und ohne Neid an. Er erinnerte sich, was ein junger Mann leistete, und machte sich nichts vor. Dafür nehme er sich jetzt viel mehr Zeit, und das Erlebnis werde stärker, erschütternder. Und es sei überall und in jeder Situation zu haben. Er tippte auf das Telephon in seiner Brusttasche, dies bebende Wesen, das seine elektronischen Erschütterungen unmittelbar an seine Haut weitergab. Souad behielt Frau Mahmouni fest im Auge, als versuche sie ihm die Worte von den Lippen abzulesen, was man sich durchaus vorstellen konnte. Aber war Souad eigentlich an Geheimhaltung gelegen? Wollte er sein physisches Glück nicht am liebsten mit der ganzen Welt teilen?

Dieses Glück hatte begonnen, als eines Tages eine Frau anrief, die er nicht kannte und die ihn, wie sie behauptete, gleichfalls nicht kannte —»obwohl ich das für ausgeschlossen halte, ich bin überzeugt, sie hat sich nicht verwählt«.

Ihre Stimme war warm und wohlklingend, und sie lachte so nett, als das Mißverständnis sich aufklärte. Man wußte nicht wie — auf einmal war man im Gespräch. Und diese sinnliche, sanfte Stimme verführte Souad dazu, die Unterhaltung ein wenig verfänglicher zu gestalten. Sieh da, sie ging darauf ein.

«Was man so sagt«, erklärte Souad in dem Ernst, in dem ein Mann dem anderen Mann Geständnisse macht, denn alle Männer sind bekanntlich gleich und sagen dasselbe. Hans konnte schlecht ableugnen, er wisse nicht,»was man so sagt«. Er hatte dabei mit Eroberungen eigentlich gar keine Erfahrung. Was sich in seinem Leben an Abenteuern ergeben hatte, war durch ein beinahe unmerkliches Hineingleiten zustande gekommen, es war wie beim Struwwelpeter-Hoffmann, als der Hans-guck-in-die-Luft ins Wasser fällt und seine Mappe verliert: Kaum ist er triefnaß an Land gezogen, heißt es:»…und die Mappe schwimmt schon weit«. An das wichtige Zwischenstadium, nachdem er ein Mädchen kennengelernt hatte, bis zu dem Zeitpunkt, an dem» die Mappe schon weit schwamm«, konnte er sich nicht einmal bei seiner Frau erinnern, bei ihr war ihm schon geradezu, als habe es sie immer gegeben, einer erstaunlichen Nichtachtung und Wesenlosigkeit fiel die Zeit vor ihrem Auftreten anheim. Als Historiker seines Lebens jedenfalls versagte Hans spektakulär. Souad hingegen bewahrte den einzelnen Stufen seiner Eroberungen ein genaues Gedächtnis. Er war Jäger — so bezeichnete er sich jetzt wörtlich —, er wolle die Frau nicht serviert bekommen, sondern sie zur Strecke bringen.

«Sehen Sie mal hier«, er ließ das Display seines Telephons aufleuchten und Hans die Botschaft lesen, die er angeblich soeben empfangen habe.»Je veux faire l’amour avec toi, chéri.«

«Ich verachte so etwas«, sagte er streng, indem er die Botschaft wegdrückte, ob in den Orkus der Vergessenheit oder doch in ein geheimes Vorratsfach, blieb unbesprochen. Einzigartig war, wenn man ihm glaubte, die Entwicklung gewesen, in der die Fremde mit der schönen Stimme immer weniger fremd geworden sei und Einblicke in ihre Vergangenheit gewährte. Wie kostbar war der Augenblick, in dem er verstand, daß sie ihre Erlebnisse im Bett nicht widerwillig preisgab, als er scheinbar nüchtern und mit der Objektivität ärztlicher Lebenserfahrung das Thema einzukreisen begann — man kann unter erwachsenen Menschen schließlich alles, mit der gebotenen Dezenz freilich, besprechen —, sondern geradezu darauf wartete, die letzten Hemmungen abzustreifen und ganz und gar indezent zu werden. Stundenlang habe die Unterhaltung inzwischen gedauert. Lange nach Mitternacht sei man endlich zur Sache gekommen. Sie sprach über ihren ersten Liebhaber; ob man damit weit in die Vergangenheit zurückging oder nur vom letzten Jahr die Rede war, wollte Souad bewußt zunächst unerörtert lassen.

«Sie sagte, sie sei zweiundzwanzig, die Stimme klang zwar älter, aber man kann sich in Stimmen irren. «Souad wußte von Fällen, in denen eine gurrende, erotisierende Stimme mit grauer Unscheinbarkeit der Erscheinung einhergegangen sei. Das Meer der Erfahrungen war uferlos. Wer sich darin treiben ließ, begegnete immer neuen Meeresfrüchten, mit bizarren Formen und von schlüpfrig schimmernder Leiblichkeit. Souad durfte jetzt wie ein Untersuchungsrichter fragen, streng und keine Ausflüchte zulassend.

«Was genau hat der Mann mit dir gemacht? Wie hat er dich ausgezogen? Hat er die Backen angefaßt, als er den Schlüpfer heruntergerollt hat? Waren deine Beine breit oder zusammen? Wo waren seine Hände?«Und dann nach einer Weile, als sie bereits auf viele solche Fragen scheinbar zögernd, sich dann aber überwindend immer ausführlicher Auskunft gegeben hatte, habe er es gehört, das schönste aller Geräusche, seinen Triumph, die Vorbereitung seines eigenen höchsten Glücks: ein etwas heftigeres Atmen, ein leises Japsen.

Ob er die Frau danach kennengelernt habe? Hans fühlte sich zu einer Frage verpflichtet, denn die Stille, in der Souad nach der Wirkung seiner Worte im Gesicht seines Zuhörers forschte, war ihm peinlich geworden. Souad guckte seinen Mitmenschen so rücksichtslos ins Gesicht, daß man schon von einem Angaffen sprechen mußte, das auf eine Gegenseitigkeit der Blicke gar nicht mehr aus war. Was der andere dazu denken mochte, wenn er so gemustert wurde, war Souad gleichgültig. Sein Gegenüber wurde in solchen Augenblicken gleichsam zur Leiche, die der Gerichtsarzt in der Morgue untersucht.

«Ich kenne sie, wir sprechen jeden Tag, sie hat mir auch ihre Freundinnen zugeführt, ich kann mich vor Anrufen nicht mehr retten«, sagte er schließlich mit Behagen.

«Und wie sah sie aus?«

«Sie hat mir ein Bild geschickt. Ein schönes Bild. Sie sieht darauf aus wie ein Photomodell, aber ich glaube, das Bild zeigt nicht sie. Niemals werden wir uns treffen, wo denken Sie hin. Ich bin ein vermögender Mann, ich habe die Waschanlage, ich habe …«Hier senkte er mit Blick auf die weiterhin raunende, weiterhin kühl zu Hans und Souad hinübersehende Frau Mahmouni die Stimme,»ich habe noch andere Interessen, jede Menge — ich bin geschieden, meine Frau hat keine Ansprüche, alles ist geklärt —, von einem solchen Mann träumen die Frauen, aber nicht mit mir«. Man müsse aufpassen, das sei seine Lebensregel: Vor allem aufpassen. Diese Regel sei auf vieles anwendbar, auf alles letztlich.

«Tu was du willst, aber paß auf. «Er blieb allein in seinem Bett, hatte aber das Telephon am Ohr und erlebte die reichsten und auslaugendsten Liebesstunden, wie schon lange vor seiner Scheidung nicht mehr — und er sei mit einer der schönsten Frauen weit und breit verheiratet gewesen — der schönsten überhaupt, aber ohne Herz und Hirn. Er vermisse sie keinen Tag. Immerhin hatte er aus seinen Ehetagen etwas Praktisches im Gedächtnis behalten.

«Wo werden Sie schlafen, wenn Ihre Frau morgen kommt?«Im Keller stehe noch ein großes Bett, das werde er morgen von dem Ghanesen in den vierten Stock schaffen lassen.

Hans hatte drei Bierflaschen geleert. Der Äthiopier ersetzte mit Diskretion jede leere Flasche augenblicklich durch eine volle. Aber die Mondnacht sprach deutlicher zu ihm, seitdem er etwas Alkohol im Blut hatte und aus dem Licht der Bogenlampe in den Schatten gerückt war. Sonnenlicht war so stark, daß es den ganzen Himmel leuchten ließ, aber der Mondschein überglänzte nur sanft, was unter ihm lag. Es war im Mondlicht, wie wenn man bei einer Kerze sitze, die den Gegenständen einige Lichter aufsetzte und sie im übrigen ins Dunkel übergehen ließ. Man ahnte die Massen nur noch, die sich in eigensinniges Schwarz zurückzogen. Das machte die Räume kleiner und größer zugleich. Schließlich war ihm zumute, als habe er einen Raum im eigenen Körper betreten, der groß war, dessen Grenzen sich nicht abschätzen ließen, und der dennoch etwas von einer Höhle hatte. In dieser dunklen Höhle war es zu den Gesprächen des späten Abends gekommen, die so ungewohnt für ihn waren, die ihm aber zugleich das Gefühl gaben, in der Wohnung, die er gemietet hatte, schon längst zu Hause zu sein.

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