Martin Mosebach - Der Mond und das Mädchen

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Der Mond und das Mädchen: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Sommernachtstraum mitten im steinernen Frankfurt. Hans und Ina sind ein strahlendes junges Paar. Hans hat eine brillante Bankkarriere begonnen, und umso unbegreiflicher ist es, wie sehr er sich in der neuen Wohnung vergriffen hat: Hinter dem Hauptbahnhof an einer lauten Straße steht dies übriggebliebene Gründerzeithaus, dem man nicht ansieht, wie seltsam es in ihm zugeht. Denn dort findet sich allnächtlich im brütend heißen Hof unter dem großen Sommermond jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammen… Ein federleicht und spielerisch erzählter Roman, ironisches Großstadtbild und doppelbödige Liebesgeschichte zugleich.

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War es nicht beinahe schon schade, daß das grelle Hurenviertel mit bunten Lichtreklamen und Eckenstehern und Betrunkenen hier kaum mehr zu ahnen war? Am Baseler Platz herrschte schon technische Blässe, Niemandslandluft. Der Hausverwalter war Marokkaner, wie aus der Visitenkarte hervorging, die er dem jungen Mann überreichte. Als» conseiller trésorier «eines marokkanischen Heimatvereins wurde er darauf bezeichnet. Der Mann war wohl über fünfzig, mit rundem Bauch und kraftlosen Löckchen im Nacken, Geierflaum, den er nußbraun gefärbt hatte. Trotz der Hitze trug er einen Pullover und einen roten Kaschmirschal, den er nach Art des sattsam bekannten Lautrec-Plakats lässig um den Hals gelegt hatte. Er komme aus dem Keller. Der Keller sei kühl, nein, nicht kühl, kalt. Man könne sich im Keller eine Lungenentzündung holen, sagte er eindringlich, während seine braunen Augen mit den langen Wimpern den jungen Mann ungewöhnlich hemmungslos musterten. Dem war, als spüre er diese Blicke wie das Wandern von dicken Fliegen auf dem Gesicht. Sei er der Mann, der angerufen habe? Der junge Mann nannte seinen Namen.

«Ah, Monsieur Hans!«sagte der Hausmeister, indem er nur den Vornamen benutzte, in umstandsloser Vertraulichkeit, um dann aber mißtrauisch innezuhalten:»Sie sind sicher, daß Sie meine Nummer nur von der Annonce kennen? Nicht anderswo her? Sie haben mit niemandem sonst gesprochen?«

Was stellte der Mann sich denn vor? Er war aber an Antworten nicht weiter interessiert. Seine Augen hatten sich an Hans sattgefressen, jetzt rutschten sie in eine andere Richtung und wurden starr.

«Pardon«, sagte der Hausmeister und griff in seine Brusttasche. Sein Mobiltelephon hatte gezittert, und tatsächlich glich das Telephon, wie jeder, der mit diesem Mann umging, schnell feststellte, für sein körperliches und geistiges Sein geradezu einem nach außen verlegten Herzschrittmacher, der ihm die lebensnotwendigen Impulse gab. Das Treppenhaus hatte etwas von einem Turm. Es war nicht nur im Keller kalt, auch dies Treppenhaus bewahrte eine Säule Luft, die deutlich ein paar Grad kühler als draußen war. Auf den Etagen gab es einen Terrazzo-Fußboden, der die angenehme Temperatur bewahren half. Es herrschte eine Stein- und Kellerluft hier, die in dem jungen Mann sofort die Vorstellung der besonderen Reinlichkeit alter Gewölbe wachrief; eigentlich mußten Häuser viel älter als dieses sein, wenn sie solche Luft in sich bergen sollten. Die Wohnung bestand aus einem langen Schlauch, an dem sich mehrere kleine Zimmer, das Bad und die Küche aufreihten. Schließlich gelangte man in einen größeren Raum mit drei Fenstern, der an der Spitze des tortenstückartigen Hauses lag, fünf Wände hatte und das ganze wirre Platz- und Autowesen draußen von hoch oben überblickte, sogar ein Stück vom Fluß kam noch ins Bild. Eben schob sich dort unten ein langer schwarzer Kahn vorbei.

«Die Möbel müssen drin bleiben«, sagte der Hausmeister laut, indem er seinen geflüsterten Telephondialog unterbrach. Tatsächlich standen ein paar Sachen in den Zimmern, aber nicht genug, um die Wohnung als möbliert zu bezeichnen: ein pompöser Schreibtisch mit gedrehten Säulenbeinen und gesprungener Platte, ein thronartiger Sessel, dessen von Messingnägeln gehaltenes Leder allerdings rehbraun zerfiel und zerbrach, sehr schmutzige Küchenschränke voller Töpfe und Pfannen, die mochte man gar nicht anfassen, so klebrig waren sie. Im Flur hing eine Radierung von Burg Eltz, wahrscheinlich aus den zwanziger Jahren. Ein durchgesessenes Sopha mit schmuddeligen Kissen war neueren Datums.

«Das können Sie phantastisch dekorieren«, sagte der Hausmeister.»Ich gebe Ihnen die Adresse von einem marokkanischen Teppich-Importeur, der legt Ihnen ein phantastisches Stück über dies Sopha.«

Der Mann wandte sich Hans bei diesen Worten mit durchbohrender Intensität zu, forschte eindringlich in seinem Gesicht und wandte sich dann ebenso nachdrücklich wieder ab. Der junge Mann wurde nicht überredet und nicht gedrängt.

Er stand in dem hellen Eckzimmer mit dem weiten Blick und dachte nach. Die Wohnung war billig. Sie war ruhig, selbst bei geöffnetem Fenster war der Verkehrslärm gedämpft und verflog in alle Richtungen. Von hier hätte er zehn Minuten zu Fuß zur Bank. Die Töpfe könnte man spülen, die Möbel waren nicht so schlecht, daß man sie hätte hinauswerfen müssen, das Treppenhaus ein gutes Training — es gab durchaus Argumente, die für die Wohnung sprachen. Der Hausmeister mißfiel ihm, aber was scherte ihn der Hausmeister?

Und dennoch, wenn er sich später fragte, warum er die Wohnung genommen habe, dann fühlte er, daß alle diese guten Gründe die Sache nicht trafen. Warum hatte er die Wohnung genommen? Er mußte es sich eingestehen: Auf diese Frage hatte er keine Antwort.

III

Es mochte einen unvorhersehbaren Preis kosten, aber es war unbestreitbar, daß Abdallah Souad, so hieß der Hausmeister, sehr hilfreich sein konnte, nicht nur wenn es darum ging,»phantastische «Dekorationsvorschläge zu machen — man sah an diesem sprachlichen Detail, daß er im Deutschen gut zu Hause war, das Redensartliche, Jargonhafte machte er sich mühelos zu eigen.

«Erzählen Sie mal was Flottes, Hans«, war eine gern geübte Eingangsfloskel, der man mit keiner Silbe zu entsprechen brauchte, denn er interessierte sich für die Mitteilungen anderer Leute, vor allem von Männern, nicht für fünf Pfennige. Das hielt ihn aber nicht davon ab, mit allen möglichen Personen Geschäftsbeziehungen zu unterhalten. Die beiden Ukrainer — gutmütige Pfannkuchengesichter, wie unmittelbar von einem der unermeßlich großen galizischen Kartoffeläcker geholt, die gegenwärtig die Wohnung im vierten Stock» weißelten«, wie man in Süddeutschland sagt, und tatsächlich klatschten sie einfach ein paar Eimer weiße Farbe auf die Wände — stammten aus Souads Fundus. Sowie der Mietvertrag unterschrieben war — Souad unterzeichnete für den Hauseigentümer, er war auch hier» trésorier«—, rief er noch in Hans’ Gegenwart schon diese beiden Männer an, und zwei Tage später war die Wohnung bezugsfertig. Als Hans dann aber daranging, Ina auf die neue Wohnung vorzubereiten, war ihm unversehens nicht ganz wohl zumute.

«Wir hätten eine Wohnung«, sagte er beim nächsten nächtlichen Telephonat — Frau von Klein kehrte üblicherweise spät von ihren Einladungen zurück, denn die begannen dort im Süden auch spät, was ihr sehr zusagte, sie liebte es nicht, sich zu beeilen —»Was heißt das?«fragte Ina mit ihrer glockenhellen Arglosigkeit,»wir hätten sie — haben wir sie?«

«Wir haben sie im Grunde. «Jetzt, wo alles unterschrieben war und die Ukrainer treuherzig und wohlgelaunt ihre Leitern und Bürsten das enge Treppenhaus hinaufschleppten, war ihm wirklich etwas blümerant zumute.

«Wir brauchen nicht lange dort zu wohnen, es ist ein Provisorium.«

Er verlegte sich auf ein männlich-beherrschtes Jammern. Neben der Büro-Arbeit in dieser heißen Stadt eine Wohnung zu suchen, habe ihn an den Rand seiner Kräfte gebracht.»Wäre ich allein, hätte ich die Wohnung nicht genommen. «Das stimmte nicht. Was ihm jetzt Sorgen machte, war nur Inas Miene, und so unterlief ihm mitten in seiner flitterwöchnerischen Verliebtheit bereits der schäbige kleine Versuch, ihr ein Stückchen Schuld zuzuschieben, wenn sie von seiner Entscheidung enttäuscht sein sollte. Diese moralische Fragwürdigkeit war aber ausschließlich der Hitze zuzuschreiben. Wie Wein und Äpfel ist auch eine strikte Moral von gemäßigtem Klima abhängig.

Sie fand sofort den richtigen Ton, um ihn zu besänftigen.»Ich vertraue dir vollkommen, du hast in jedem Fall alles richtig gemacht. «Am Telephon klang ihre Stimme zwitschernd. Sie kitzelte ihn regelrecht im Ohr.

Beim nächsten Anruf hatte sie, so weit sie vom Kampfplatz auch entfernt war, für den gemeinsamen Anfang dennoch etwas geleistet. Frau von Klein habe eingewilligt, alles was da in Kartons gegenwärtig noch in den Kellern und Speichern und Garagen ihres Hauses von der Hochzeit ausruhte — es waren auch ein paar schöne alte Möbel und Bilder darunter —, dort ruhig noch eine Weile zu belassen. Es müßte jetzt gar kein regelrechter Umzug stattfinden. Ina komme mit ein paar Koffern. Möbel seien doch schon da, habe er gesagt. Und was fehle, werde in einem großen Abhollager besorgt und später, wenn sie auszögen, weggeworfen. Sie klang geradezu vergnügt bei dieser Neuigkeit. Ina war weiß Gott nicht unempfindlich für den Reiz von teurem und exquisitem Hausrat und hatte ihre Anteilnahme an der Fülle schöner Sachen, die sich rund um die Hochzeitszeremonie angehäuft hatten, kaum verborgen. In die Nüchternheit, mit der sie darüber Buch führte — nur um sich bei allen bedanken zu können, natürlich —, mischte sich eine feierliche Gespanntheit, die die Augen glitzern ließ. Um so beglückender war für ihren jungen Ehemann, der dies alles aus dem Augenwinkel durchaus bemerkt hatte, daß sie nun fähig sein wollte, ihren Hochzeitsdrachenhort, jedenfalls für eine Weile, hinter sich zu lassen und mit ihm noch einmal unbeschwerte Wochen der Besitzlosigkeit auszukosten. Die Rede des Kollegen von» Bett und Badewanne«, die ihm als Inbegriff des Notwendigen nicht aus dem Kopf ging, hatte, wie ihm jetzt erst in den Sinn kam, auch einen erotischen Unterton. Warum nicht? Ein gemeinsames Leben, das zwischen Bett und Badewanne pendelte, etwas anderes wäre, zumindest für den Augenblick, doch gar nicht wünschenswert.

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