Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Und von einer Frau wurde den Neuankömmlingen erzählt, die drall und sinnlich war und aus deren Fingerspitzen heiße Strahlen in die Kopfhaut ihrer willigen Opfer schossen, direkt ins brodelnde Gehirn. Die Berührungen dieser Frau, schwärmten die Alteingesessenen, entschädigten für Moriartys manischen Sauberkeitsfimmel, jeder ihrer Atemstöße ins Ohr machte das wöchentliche Schleppen der Matratzen in den Hof wett, und wenn einen ihr praller Busen an der Schulter oder Wange streifte, entlohnte das für all die Nächte, in denen man, benebelt von chemischen Ausdünstungen, im Schlafsaal lag und bei offenen Fenstern fror.

Molly Keegan, die vor ihrer Heirat als Friseuse gearbeitet hatte, kam jeden Monat mit einem Kamm und einem elektrischen Scherapparat nach Four Towers. Im modrig riechenden Duschraum stutzte sie das Haar der Jungen auf die vorgeschriebenen drei Zentimeter, eine Länge, die Moriartys Hygieneanspruch genügte, ohne zu sehr nach dem uniformen Kahlschlag eines militärischen Millimeterschnitts auszusehen. Molly war sechsundvierzig Jahre alt und hatte einen Mann und drei Kinder. Sie schnitt auch Männern in Altersheimen die Haare, und wenn sie nicht mit Kamm und Schere auf Achse war, fuhr sie Blumen aus. Sie selber hielt sich für verblüht und mäßig attraktiv, und nur manchmal, wenn sie nach einer Kissenschlacht mit ihren Töchtern ihr erhitztes Gesicht im Badezimmerspiegel sah, erinnerte sie sich an die junge Frau, die sie einmal gewesen war.

Dass ihr Anblick den alten Männern im Heim ebenso das Blut in die Lenden treiben könnte wie den halben Kindern in Four Towers, wäre ihr nie in den Sinn gekommen. Wenn ihre Kunden mit geschlossenen Augen auf dem Sessel saßen und dabei unruhig wackelten und leise ächzten, dachte sie entweder an altersbedingte Zuckungen oder jugendliche Ungeduld. Und eilten die Knaben, die ihre Söhne hätten sein können, nach dem Haarschnitt davon, ohne sich zu bedanken oder ihr auch nur in die Augen zu sehen, legte sie es ihnen als Schüchternheit aus.

Molly machte diese Arbeit, weil die Familie das Geld brauchte, aber eigentlich schnitt sie nicht gern Haare. Sie liebte Locken und Pferdeschwänze, aufwendige Hochsteckfrisuren, sanft geschwungene Strähnen und zügellose Mähnen, die bis zur Hüfte reichten. An den kurz gehaltenen Schöpfen herumzuschnippeln widerstrebte ihr zutiefst, die Einheitsschädel fand sie traurig, und die Jungen taten ihr leid. Davon, dass ihre Kunden sich von ihr eine Glatze hätten scheren lassen, um ein paar selige Minuten in der Nähe ihres himmlischen Fleisches zu verbringen, ahnte sie nichts.

Conor war es egal, wer ihm die Haare schnitt und was für ein Bild er danach abgab. Weder seine Frisur noch seine von einer leichten Akne befallene Haut oder sein schlaksiger, unfertiger Körper kümmerten ihn. Den innerhalb von Monaten auf die dreifache Größe gewachsenen Adamsapfel nahm er mit derselben Gleichgültigkeit hin wie die Tatsache, dass die schwarzen Augenbrauen über der Nasenwurzel zusammenwuchsen und an seinen langen Armen riesige ungeschickte Hände baumelten. Er würde sich auf den eigens gezimmerten Sessel setzen und Mollys Routine hingeben. Er würde ihren Geruch aus Seife und Schweiß und aufgewärmtem Essen einatmen, dem Summen des Geräts lauschen und dabei die Augen geschlossen halten. Er würde versuchen, nicht daran zu denken, woran die meisten Jungen in diesem Sessel dachten, nämlich dass das Schergerät ein Vibrator sei und das heftige Atmen der übergewichtigen Molly ein nahender Orgasmus. Oder dass sich die mit Sicherheit unglücklich Verheiratete nach getaner Arbeit die Kleider vom üppigen Leib reißen und die flaumigen Achselhaare rasieren würde, auf dem Rücken liegend und vor Lust keuchend. Er würde auch versuchen, sich nicht vorzustellen, was fast jeder von Mollys Kunden unter dem schwarzen, mit Haaren aller Farben bedeckten Umhang trieb, der ihnen vom Hals bis zu den Knien ging. Dasitzen würde er, die Augen geschlossen, und überlegen, was er anfangen sollte draußen in der drohenden Freiheit.

Das Auto sah Conor schon, als es von der Hauptstraße abbog. Es war ein dunkler Lieferwagen, und er blieb nach etwa hundert Metern auf dem Zufahrtsweg stehen. Mächtige Wolken flogen über einen blauen Himmel, ihre Schatten waren Teiche und Seen, die sich für keinen Ort in der Landschaft entscheiden konnten, über die Hügel glitten und verschwanden. Ein Fuchs, rotbraun wie Mollys Haar, schoss aus einer Hecke und rannte über ein Feld. Der Wagen setzte sich in Bewegung, wurde schneller und raste auf das Haupttor zu. Als der Fuchs in ein Wäldchen tauchte, prallte das Fahrzeug gegen das Tor. Einen Moment lang blieb es mit eingedrückter Schnauze stehen, ein benommenes Tier, dem zischend Atem entstieg, dann setzte es zurück, heulte ein paar Mal auf und preschte erneut vor.

Beim ersten Knall war Foley, der die Aufsicht über die im Hof arbeitenden Jungen hatte, zum Tor gerannt und hatte durch das Guckloch gespäht. Jetzt redete er aufgeregt in sein Funkgerät und sah zum Turm hoch, wo wie erstarrt Cormack stand. Als es zum zweiten Mal krachte, schrie Foley die Jungen an, ins Hauptgebäude zu gehen, aber seine Befehle gingen im anschwellenden Jaulen einer Sirene und dem Gejohle der Jungen unter. In den dritten Aufprall mischten sich berstendes Blech und splitterndes Holz, das Tor schwang auf und krachte gegen die Mauern. Was vom Lieferwagen übrig war, kroch auf den Hof und starb in einem Pilz aus Dampf und Rauch und einer Wolke schwarzer Abgase. Hinter der Windschutzscheibe, die halb aus dem Rahmen gesprungen, aber intakt war, hing eine dunkle Gestalt über dem Lenkrad und hob den Kopf. Die Fahrertür ging auf, und der Mann kippte vom Sitz und fiel zwischen zwei Pfützen auf den Teerboden. Foley zerriss sich in drei Teile. Einer versuchte, die Jungen ins Gebäude zu treiben, der zweite wollte den Verrückten fangen und der dritte das Tor schließen.

Als Cormack endlich von seinem Turm herunterkam, waren schon ein Dutzend Jungen auf und davon. Der Fahrer hatte sich aufgerappelt und rannte torkelnd über den Platz, beschrieb Ellipsen und Achten, blieb plötzlich stehen und duckte sich unter Foleys offenen Armen weg, stolperte zum Wagen, umrundete ihn, verschwand im Laderaum und kollerte zur Beifahrertür wieder hinaus. Irgendwann konnte Foley nicht mehr, setzte sich hin und keuchte und bellte in sein Funkgerät. Immer mehr Jungen drängten durch das offene Tor und verteilten sich auf den Feldern, während Cormack den verfolgte, der als einziger die Straße als Fluchtweg gewählt hatte.

Moriarty stand am Fenster seines Büros und sah dem Treiben im Hof und auf den Feldern in einer Mischung aus Entsetzen und Belustigung zu. Er wusste, dass er zum Telefon gehen und die Polizei informieren sollte, dass es eine gute Idee wäre, hinunterzugehen und die Jungen, die unschlüssig vorm Tor hin und her liefen, zum Bleiben zu überreden, aber er stand nur da, überwältigt von den Geschehnissen und unfähig, sich zu rühren. Miss Rodnick, die vor wenigen Augenblicken zu ihm hereingestürmt war und hysterisch geschrien hatte, würde bestimmt die Polizei anrufen.

Vom Meer her kamen Regenwolken und schütteten sich Minuten später aus. Die Jungen, die über die Felder rannten, hinfielen, sich aufrappelten und weiterhetzten, erinnerten Moriarty an Hasen. Hinter ihm stand ein Schrank, darin waren zwei Gewehre eingeschlossen. Der Schlüssel hing an einem Bund, der warm in seiner Hosentasche lag. Er spürte ihn zwischen den Fingern, er war kürzer als die anderen und sein Schaft hohl wie der Lauf einer winzigen Waffe. Regen prasselte auf das Dach des Lieferwagens, aus dem plötzlich der Mann stürzte und etwas schrie, das vom Lärm der Sirene geschluckt wurde.

«Willst du nicht gehen?«fragte Moriarty, ohne den Blick vom Hof zu nehmen.

Wilbur antwortete nicht. Er sah zu, wie Henry über die Kühlerhaube des Lieferwagens auf das Dach kletterte und dabei Foley abschüttelte, der seinen Fuß zu fassen bekommen hatte. Als die Sirene verstummte, hörte Wilbur, dass Henry seinen Namen rief. In der Stille entschieden sich ein paar Jungen zur Flucht, andere trotteten durchnässt ins Gebäude zurück. O’Carroll stürmte an ihnen vorbei und schien zu fliegen, als er sich auf Henry warf. Die beiden Männer stürzten zu Boden, und O’Carroll drosch mit einem der herumliegenden Holzknüppel auf Henry ein, der sich auf den Bauch gewälzt hatte. Foley, vor Kälte oder Angst zitternd, zerrte O’Carroll weg und legte sich auf Henry, bedeckte ihn vollständig mit seinem schweren, bebenden Körper. So plötzlich, wie er eingesetzt hatte, hörte der Regen auf. Sonnenlicht schwemmte über die Felder und jeden Fliehenden, über die Mauern und den Wagen und über Foley, der auf Henry lag, eine massige, dunkel glänzende Robbe.

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