Ralf Kramp - Noch ein Mord, Mylord

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Neue Fälle für seine Lordschaft
Wer entführte Marilyn Monroe?
Wer überfuhr Eleanor Rigby auf dem Zebrastreifen der Abbey Road?
Wer stahl am Weihnachtsabend den Bombay Saphir auf Dorincourt Castle?
Diese und andere geheimnisvolle Rätsel kann nur einer lösen: Reginald Lord Merridew, der versnobte Privatdetektiv mit dem fatalen Hang zu üppigem Essen und rabenschwarzen Witzen. Ein Bauch wie ein Portweinfass, ein Adelsstammbaum wie eine tausendjährige Eiche und ein Gehirn wie ein Hochleistungscomputer – kein Kriminalfall der Nifty Fifties, der Swinging Sixties oder der Super Seventies, den er nicht lösen kann. Gemeinsam mit seinem Freund Nigel Bates reist seine Lordschaft in dessen feuerroten Nash-Healey kreuz und quer durch Good Old England und bringt die Verbrecher zur Strecke.

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Vom Autor bisher bei KBV erschienen:

Tief unterm Laub

Still und starr

… denn sterben muss David!

Kurz vor Schluss (Kriminalgeschichten)

Ein Viertelpfund Mord (Kriminalgeschichten)

Ein kaltes Haus

Nacht zusammen (Kriminalgeschichten)

Stimmen im Wald

Voll ins Schwarze (Kriminalgeschichten)

Starker Abgang (Kriminalgeschichten)

Mord und Totlach (Kriminalgeschichten)

Totholz

Schuss mit lustig (Kriminalgeschichten)

Ihr Mord, Mylord (Kriminalgeschichten)

So tot wie nie (Kriminalgeschichten)

Kurz und kopflos (Kriminalgeschichten)

Die »Herbie Feldmann«-Krimis:

Spinner

Rabenschwarz

Der neunte Tod

Malerische Morde

Hart an der Grenze

Totentänzer

Abendlied

Aus finsterem Himmel

Mord mit Eifelblick

Ein Grab für zwei

Außerdem gehören Herbie und Julius zu den Hauptdarstellern des Gemeinschafts-Romans Acht Leichen zum Dessert , der von den acht Autoren des Krimi-Camps verfasst wurde.

Ralf Kramp, geb. 1963 in Euskirchen, lebt in einem alten Bauernhaus in der Eifel. Für sein Debüt Tief unterm Laub erhielt er 1996 den Förderpreis des Eifel-Literatur-Festivals. Seither erschienen mehrere Kriminalromane und zahlreiche Kurzgeschichten. In Hillesheim in der Eifel unterhält er zusammen mit seiner Frau Monika das »Kriminalhaus« mit dem »Deutschen Krimi-Archiv« (30.000 Bände), dem »Café Sherlock«, einem Krimi-Antiquariat und der »Buchhandlung Lesezeichen«. www.ralfkramp.de· www.kriminalhaus.de

Originalausgabe 2021 KBV Verlags und Mediengesellschaft mbH Hillesheim - фото 1

Originalausgabe

© 2021 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH, Hillesheim

www.kbv-verlag.de

E-Mail: info@kbv-verlag.de

Telefon: 0 65 93 - 998 96-0

Umschlagillustration: Ralf Kramp

Print-ISBN 978-3-95441-565-6

E-Book-ISBN 978-3-95441-574-8

Für Father Brown, Mrs Adela Beatrice Lestrange Bradley, Mr Albert Campion, Mr Gervase Fen, Dr Gideon Fell, Mr Sherlock Holmes, Miss Jane Marple, The Honourable Constance Ethel Morrison-Burke, Monsieur Hercule Poirot, Mr Nigel Strangeways, Lord Peter Wimsey und all ihre allwissenden, exzentrischen Amateurdetektiv-Kollegen und -Kolleginnen .

Dieses Buch ist ihnen allen mit aufrichtiger Hochachtung und großer Zuneigung gewidmet .

»Sir« Superspürnase

Neben zahlreichen achtbaren Militärs erlangen auch alljährlich verdiente Zivilisten für ihre Leistungen für Krone und Vaterland am Neujahrstag oder zum Geburtstag von Queen Elizabeth II. im Juni die Ritterwürde. Noch nie war es jedoch bislang einem Privatermittler vergönnt, für seine Verdienste mit einem Ritterschlag ausgezeichnet zu werden .

Anlässlich der Geburtstagsfeierlichkeiten der Queen wurde in diesem Jahr unter anderem Reginald Lord Merridew, 1. Earl of Grothbury in den Ritterorden von St. Michael and St. George aufgenommen. Er erhielt in einer feierlichen Initiationszeremonie die Ritterwürde durch die Monarchin .

Lord Merridew kniete sich standesgemäß vor der Königin hin, die ihn sodann mit einer Schwertspitze auf der rechten und dann auf der linken Schulter berührte .

Der frischgebackene »Sir«, der seit einiger Zeit nicht mehr investigativ tätig ist und den meisten Landsleuten eher durch seine TV-Werbung für eine berühmte Scotch-Marke bekannt ist, teilte im Anschluss an die Zeremonie seine Freude mit der anwesenden Presse, indem er auf die ihm übliche launige Art William Shakespeare zitierte: »Manche sind groß geboren, manche erwerben Größe und manchen wird die Größe zugeworfen!«

(Daily Mirror, 13. Juni 1982)

Denn Mord hat er schon keine Zunge spricht mit wundervollen Stimmen - фото 2

»Denn Mord, hat er schon keine Zunge, spricht mit wundervollen Stimmen.« (William Shakespeare / Hamlet, 2. Akt, 2. Szene)

INHALT

Das Geheimnis um Gonzagos Tod DAS GEHEIMNIS UM GONZAGOS TOD (1952)

Das Rätsel der verschwundenen Tänzerin DAS RÄTSEL DER VERSCHWUNDENEN TÄNZERIN (1956)

Das Geheimnis des Bombay Saphirs

Das Rätsel der einsamen Leute

Das Geheimnis der dritten Schwester

DAS GEHEIMNIS UM GONZAGOS TOD

(1952)

Mit einem Schlag erlosch das Licht Einzig die Senderanzeige des Radios - фото 3

Mit einem Schlag erlosch das Licht! Einzig die Senderanzeige des Radios schimmerte gelblich-matt durch die Finsternis, und das elektrische Kaminfeuer sandte einen schwachen rötlichen Schimmer durch den Raum. Eine beruhigende Melodie drang durch den Äther, begleitet vom leisen atmosphärischen Knistern der Radioübertragung. Unsere Augen gewöhnten sich nur zögernd an die Finsternis, und nach und nach hoben sich ein paar Konturen aus der Schwärze heraus. Ich strengte mich an, um etwas erkennen zu können und rief mir das Bild in Erinnerung, das sich uns noch bis vor wenigen Minuten geboten hatten: Der Salon von Monkswell Manor, der eingeschneiten kleinen Pension auf dem Land, das Sofa, der große Sessel, der Kaminsims, der kleine Sekretär mit dem Telefon, die Holzvertäfelung … Hinter dem großen Bleiglasfenster mit der gotischen Steineinfassung konnte man ein paar herumwirbelnde Schneeflocken erahnen.

Und dann mischte sich mit einem Mal ein melodisches Pfeifen unter das Radioprogramm. Jemand intonierte irgendwo in der Dunkelheit ein Kinderlied. Jemand, dessen Gestalt wir erst bemerkten, als er plötzlich mitten im Raum stand. Schwarz, finster, eine Schattengestalt, die auf den Sessel zuschlich. All das ahnten wir mehr, als wir es sahen. Dann schossen zwei Hände nach vorne, und ein unterdrücktes Röcheln kam aus dem Sessel.

Um uns herum gingen unterdrückte Schreie und gepeinigtes Aufstöhnen durch die Reihen der Anwesenden. Der Spuk war so rasch vorbei, wie er begonnen hatte. Die Gestalt verschwand, das Licht flammte wieder auf, und Mollie Ralston kam herein. Und als sie zum Sessel blickte und realisierte, wer dort lag, stieß sie einen schrillen Schrei aus.

Merridew saß zu meiner Rechten und stieß ein schwer zu deutendes Schnaufen aus. Als sich unter lautem Applaus der Vorhang schloss und das warme Saallicht des Ambassador Theaters anging, erhob er sich schwerfällig aus seinem Sessel. »Pause«, grunzte er. »Wurde auch langsam Zeit.«

Gemeinsam mit dem restlichen Publikum strebten wir auf einen der Ausgänge zu, um uns draußen mit einem Drink zu erfrischen.

»Und? Gefällt Ihnen das Stück?«, fragte ich im Hinausgehen.

Merridew wandte sich zu mir um und sah mich mit großen Augen an, als habe er die Frage nicht richtig verstanden. »Hm? Ach so, ja, ganz hübsch, ganz hübsch.«

Es war der 25. November, der Abend der London-Premiere des neuen Theaterstücks aus der Feder von Agatha Christie. Die Mausefalle war in den zurückliegenden beiden Monaten mit achtbarem Erfolg auf einigen Bühnen im ganzen Land aufgeführt worden, bevor das Ensemble jetzt in London angelangt war.

»Wir bleiben hier unten in der Stalls Bar«, entschied Merridew. »In der oberen Bar ist es eng, und ich habe keine Lust, mich diese langen Treppen dort hinaufzuquälen. Bis man erst mal da oben ist, ist die Pause ja fast schon vorbei.«

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