Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Aber das Zuhause, das in Sean vielleicht etwas wachgerufen hätte, wenn seine Erinnerung nicht von einer glühenden Kugel ausgelöscht worden wäre, gab es nicht mehr. Aislin hatte das Sägewerk und das Wohnhaus verkauft und lebte mit Kieran und Fiona in einem Cottage außerhalb Sligos, von wo es regelmäßige Zugverbindungen nach Dublin gab. Zudem waren es vom neuen Wohnort nur ein paar wenige Kilometer bis Four Towers.

Es war unmöglich zu sagen, ob Kieran und Sean einander erkannten, ob in ihren defekten Gehirnen etwas passierte, das ein vages Gefühl der Vertrautheit auslöste, oder ob sie Fremde füreinander waren. Der Himmel an jenem letzten Tag im April des Jahres 1994 war tiefblau, weiße Wolken trieben darin, bewegt von einem kalten, unregelmäßigen Wind. Mary O’Sea führte die braune Stute, auf der Kieran saß, am Zügel über die Wiese, als Aislins VW-Bus vor dem Cottage hielt. Mary war Aislins beste Freundin und die Mutter von Rosie, die vor langer Zeit im Meer ertrunken war. Marys Mann hatte nach dem Tod der Tochter angefangen zu trinken und war irgendwann nach England gegangen, von wo er Geld schickte und nicht mehr zurückkehrte. Als Aislin Sägewerk und Haus verkaufte und mit den Kindern nach Sligo zog, besuchte Mary die drei regelmäßig, blieb immer öfter über Nacht und schließlich ganz. Sie kümmerte sich um Kieran, wenn Aislin ihren Mann in Dublin oder Conor in Four Towers besuchte, sie zog Gemüse in einem Garten hinter dem Haus und arbeitete an drei Nachmittagen als Verkäuferin in einem Lebensmittelladen in Sligo. Die Zeiten, in denen sie ihren Mann vermisste, waren schon lange vorbei, und auch wenn die Erinnerung an Rosie nicht verblasste, so schmerzte sie nicht mehr wie früher. Ihr Leben war jetzt hier, mit Aislin, Kieran und der zehnjährigen Fiona, die sie, ohne Rosies Platz im Herzen herzugeben, liebte wie das eigene Kind.

Aislin stand neben dem VW-Bus und wartete, bis Sean ausgestiegen war. Der einst so kräftige Mann war schmaler geworden und gleichzeitig langsamer, zögernder. Seine Bewegungen hatten nichts Bedrohliches mehr, wirkten auf eine beruhigende Art träge, beinahe sanft. Alles, was er sah, betrachtete er lange, als versetzte ihn seine Umgebung unablässig in Erstaunen. Er trug mittlerweile eine Brille, deren rechtes Glas beschichtet war und das hängende Lid verbarg. Sein Haar war stellenweise grau geworden, aber Aislin hatte dafür gesorgt, dass es nicht mehr alle zwei Wochen geschnitten wurde. Die Autotür, die er vor Jahren achtlos mit dem Fuß zugestoßen hätte, schloss er jetzt vorsichtig und auf rührende Art umständlich, sah sich dann neugierig um und machte dabei winzige Schritte auf dem Kies.

«Komm«, sagte Aislin und ergriff Seans rechte Hand, die kraftlos und immer etwas kühler als die linke war.»Ich möchte, dass du jemanden kennenlernst. «Bedächtig, als hätten sie alle Zeit der Welt, gingen die beiden zu der Wiese. Mary war mit dem Pferd an den Zaun gekommen und tätschelte den Hals des Tieres. All You Can Eat war eine fünfjährige Fuchsstute, die ihren Namen ihrem enormen Appetit verdankte und deren früherer Besitzer sie loswerden wollte, bevor sie ihm die Haare vom Kopf fraß. Sie hatte wunderschöne Augen mit langen Wimpern, und jeden, der sie fütterte, liebte sie innig.

«Sean, das ist meine Freundin Mary«, sagte Aislin.

Mary lächelte und streckte Sean die Hand entgegen.»Freut mich sehr, Sean.«

«Uun Ag, Ary«, sagte Sean. Seine Stimme war leise und stockend wie die eines jungen Mannes beim ersten Rendezvous, aber er ergriff Marys Hand ohne zu zögern und schüttelte sie lächelnd eine Weile.

«Und das ist Kieran.«

Der inzwischen einundzwanzigjährige Kieran saß ein wenig nach vorne gekrümmt im Sattel, hielt die Zügel fest in beiden Händen und schaukelte mit dem Kopf vor und zurück. Er war ein hübscher Bursche geworden, mit wachen Augen und vollen, geschwungenen Lippen, die sich ständig bewegten, auch im Schlaf. Die Haare, die an Stirn und Nacken unter dem Helmrand heraushingen, schimmerten schwarz. Trotz der vielen Stunden im Freien war seine Haut hell, und hätte man einen Makel an ihm benennen müssen, wären es die von einer leichten Akne und der täglichen Rasur geröteten Stellen an Kinn und Hals gewesen.

Jedem, der Sean Lynch als jungen Mann gekannt hatte, wäre die verblüffende Ähnlichkeit Kierans mit seinem Vater aufgefallen. Aislin musste für einen Moment den Blick von den beiden wenden, um nicht zu weinen. Sie sah zum Haus hinüber, wo Fiona hinter dem Küchenfenster saß und die Szene beobachtete.

«Uun Ag, Kian«, sagte Sean und hielt dem Jungen die Hand hin.

Kieran sah seine Mutter an und ergriff, als Aislin nickte, die Hand seines Vaters. Sean lächelte. Ein Projektil steckte in dem Teil seines Gehirns, das für die Aufbewahrung von Erinnerung zuständig war. Er erkannte die Person nicht, deren Hand er eine Weile freundlich schüttelte. Es war noch nicht lange her, da hatte er in der gleichen Werkstatt gearbeitet wie vor Jahren sein Sohn. Beide hatten Bilderrahmen geschliffen, stumm und eingetaucht in eine Welt, die es nicht mehr gab und die sie in gleißend hellen Gedanken endlos durchstreiften, einsam und verloren und für immer in ihr aufgehoben. Beide wussten nicht oder hatten vergessen, wer sie waren, aber beide lächelten in der unerschütterlichen Gewissheit, in diesem Augenblick glücklich zu sein.

Robert Moriarty hatte schon als Junge in einem leerstehenden Fabrikgebäude außerhalb Dundalks Tauben gezüchtet. Fünf Jahre lang verbarg er seine Leidenschaft vor den Eltern. Sein Vater, ein Busfahrer und Laienprediger, bezeichnete die Tiere als gefiederte Ratten, und seine Mutter, die in einem Friseursalon arbeitete, hätte sich Sorgen wegen der Baufälligkeit des Fabrikgebäudes gemacht. Während seiner Zeit an der Uni, wo er Psychologie und Volkswirtschaft studierte, gab er seine geheime Liebhaberei auf. Er reiste nach England und Frankreich, kehrte nach Dublin zurück und studierte drei Semester Englische Literatur, folgte einer polnischen Sängerin nach Krakau und floh nur Wochen später, eingeschüchtert von todernsten Hochzeitsvorbereitungen, nach Wien.

Vom Geiste Freuds beseelt, fuhr er schließlich heim nach Dundalk, arbeitete auf dem Sozialamt, wurde befördert und war irgendwann Leiter des Jugendamtes. Als er eines Abends eine verletzte Taube auf der Straße fand, nachdem er wenige Stunden zuvor einen vom Vater regelmäßig verprügelten Jungen in die Obhut seines Amtes überführt hatte, war ihm die Idee mit dem therapeutischen Taubenschlag gekommen.

Auf einem ungenutzten Flecken Erde im Hinterhof des Sozialamtes baute er in seiner Freizeit aus Brettern und Latten, alten Türen und Fenstern eine kleine Hütte auf Stelzen. Von einem Freund aus früheren Tagen bekam er zwei Taubenpärchen und steckte sie in ihr neues Zuhause. Um die Vögel beobachten zu können, ohne sie zu stören, errichtete er neben der Hütte ein Podest, auf das man über eine Treppe gelangte. Meistens nahm er ein einzelnes Kind mit, um ihm die Tiere zu zeigen. Er erzählte ihm, dass ihr zoologischer Name Columbidae war, dass es Felsentauben und Ringeltauben gab, Hohltauben und Turteltauben und Türkentauben, dass Männchen und Weibchen ein Leben lang zusammenblieben, dass ihre Jungen Nesthocker genannt wurden und dass einige Brieftauben tausend Kilometer weit nach Hause flogen. Das Kind durfte die Tauben füttern, und wenn es sich vor den Tieren nicht fürchtete oder ekelte, durfte es ein besonders zahmes Exemplar auch streicheln.

Moriartys Modell, zu Beginn von vielen Kollegen noch belächelt, galt nach ein paar Jahren als richtungweisend, wenn es um den Einsatz von Tieren bei der seelischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen ging. Seine Methode machte Schule, und ihr Erfinder wurde zum neuen Direktor der Besserungsanstalt außerhalb Sligos ernannt.

Die Gesellschaft, so erklärte Moriarty den Neuankömmlingen in Four Towers, sei ein Taubenvolk. Vorneherum werde gegurrt und hintenherum gehackt, es herrsche ein ewiges Gezanke um Futter und die schönsten Weibchen, und die ganz Fiesen schissen ihresgleichen auf den Kopf. An dieser Stelle grinsten die meisten Jungs, und Moriarty lächelte zufrieden, bevor er fortfuhr. In einer Gesellschaft gehe es um gegenseitige Achtung, um Rücksichtnahme den Schwächeren gegenüber, um Solidarität. Er erläuterte den Jungen die Bedeutung dieses Fremdwortes, machte einen leidlich eleganten Schwenker zum Thema Weltfrieden und zeigte ihnen dazu Taubenbilder von Picasso und Matisse. Den Abschluss seines Vortrags bildete ein kurzer Exkurs in die faszinierende Welt der Brieftauben, deren Orientierungssinn und imposanten Flugkünste.

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