Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Aus einem Grund, der ihm verborgen war, musste er im erbärmlich dekorierten Speisesaal an sonnendurchflutete Landschaften denken, an gewundene Feldwege und blaue Himmel, in denen unerreichbare Vögel flatterten, an sommerwarme Wiesen und von grünen Hügeln gesäumte Täler, in die er hineinglitt wie in einen flackernden Tunnel. An all das musste er beim Betrachten von Elizabeth Moriarty denken, deren gewelltes Haar im Schein der an Schnüren baumelnden Laternen rötlich schimmerte.

Ab und zu blickte Wilbur zur Seite. Conor saß drei Reihen weiter vorne und schien ebenfalls in die Betrachtung der Oberweite von Moriartys Frau versunken. Wie immer, wenn er Conor sah, fochten zwei Mächte in Wilbur einen erschöpften Kampf. Die eine wollte, dass er sich mit dem alten Freund versöhnte und ihm verzieh, wollte vergessen und abschließen und dort anknüpfen, wo vor sieben Jahren alles aufgehört hatte. Die andere sah nur das Gesicht, das voller Hass gewesen war, die Hand, deren Finger den Abzug gezogen und die Welt in Dunkelheit gestürzt hatte. Conors Worte gingen unter im himmelzerreißenden Knall des Revolvers. Wilbur hörte die Entschuldigung nicht, nicht die Beteuerungen und die Reue und den Schmerz. Hätte Conor Lynch an jenem Tag nicht auf seinen Vater geschossen, wäre das Pferd nicht losgaloppiert und in Orlas Wagen gerannt. Orla würde noch leben. Wilbur wäre nicht zu Pflegeeltern gekommen, hätte sein Zimmer nicht in Brand gesteckt und säße jetzt nicht hier und müsste sich eine Rede über die Verheißungen der Zukunft anhören.

Irgendwann war die Rede zu Ende. Nachdem die Tische und Stühle zur Seite geschoben worden waren, scherbelte bis fünf Minuten vor Mitternacht aus einem der Bezeichnung Stereoanlage spottenden Gerät Musik, die Robert Moriarty für Pop hielt, und ein paar der Jungen tanzten sich auf der freien Fläche ihre Wut und Frustration aus dem Leib. Um Mitternacht wurde mit alkoholfreiem Fruchtpunsch auf das Neue Jahr ange stoßen. Zehn Minuten später mussten die Jungen in die Wasch räume und dann ins Bett, um Punkt halb eins wurden die Lichter gelöscht. Danach hatten die Zöglinge noch ausreichend Zeit, sich Gedanken über die Ansprache des Direktors zu machen. Stattdessen träumten sie von weichen Brüsten und knirschten vor Sehnsucht mit den Zähnen.

Conor war seit drei Jahren und zwei Monaten in Four Towers. Nachdem er auf seinen Vater geschossen hatte, war er nach Donegal überführt worden, wo er die Nacht auf der Polizeiwache verbracht hatte. Danach hatte man ihn in Sligo verhört und ihn dann in Galway vom selben Psychologen begutachten lassen, der fünf Jahre später auch einen Bericht über einen Cello spielenden Brandstifter verfassen sollte. Anders als bei Wilbur befand der Psychologe jedoch, dass es sich in Conor Lynchs Fall nicht um die Verzweiflungstat eines im Grunde sensiblen und hochintelligenten Kindes handelte, sondern um den kaltblütig versuchten Mord am verhassten Vater, ausgeführt von einem zu Gewalt neigenden Burschen, der auch mehrere Wochen nach dem Verbrechen keine Reue zeigte. Ein Gutachten der Sozialbehörde wies darauf hin, dass die Mutter mit der Weiterführung des Sägewerks, der Erziehung der Tochter und der Betreuung des behinderten Sohnes völlig ausgelastet und der Verbleib Conors in der Familie nicht zu verantworten sei. Aufgrund dieser Einschätzungen wurde Conor, damals zwölf Jahre alt, der Obhut des Staates übergeben.

Die ersten anderthalb Jahre saß er in der Besserungsanstalt für minderjährige Straftäter im County Limerick, wo er neun Stunden täglich Besenstiele lackierte und zweimal in der Woche einen Therapeuten zur Verzweiflung brachte, indem er den Mund nicht öffnete. Dann wurde er probeweise in einen von katholischen Mönchen und ehemaligen Sträflingen geführten Landwirtschaftsbetrieb in Cavan gesteckt. Dort wollte man ihn jedoch bereits nach einem halben Jahr nicht mehr haben, weil er die eingesperrten Kaninchen, Ziegen und Hühner freiließ und sich weigerte, am Schlachttag mitzuhelfen. Zurück am alten Ort, benahm er sich mustergültig und wurde ein Jahr später nach Four Towers verlegt. Hier gehörte er zwar nicht zu den Vorzeigejungen, die bei Besuchen von höherer Stelle im Hof Spalier standen und handgeschnitzte Heugabeln an Kommunalpolitiker verteilten, fiel aber auch nicht oft genug auf, um zu den Problemfällen zu gehören.

Direktor Moriarty betrachtete es als seine moralische Verpflichtung, jedem Jungen eine zweite Chance zu geben, auch Conor Lynch. Er tat das, obwohl er in Conors Akte ein dickes rotes Ausrufezeichen gemalt hatte, das Vorsicht, und daneben ein schwarzes Kreuz, das Mordversuch bedeutete. Neben Conor gab es drei weitere Jungen, deren Akten diese Symbole zierten. Andrew Sheahan hatte auf den Saufkumpan seines Vaters eingestochen, der seiner kleinen Schwester zu nahe gekommen war, Padraig McLoughlin hatte versucht, seine Stiefmutter zu vergiften, und Liam O’Toole war nach einer Schlägerei neben seinem halbtoten Freund aufgewacht.

Moriarty ließ keinen Zweifel daran, dass sich diese Burschen eine große Schuld aufgeladen hatten und zur Rechenschaft gezogen werden mussten, aber sie waren für ihn keine Schwerkriminellen, die es wegzusperren galt. Seine Lebensaufgabe sah er darin, die Zöglinge in Four Towers zu tüchtigen, verantwortungsvollen Menschen heranzubilden, und die Conors Entwicklung betreffenden Notizen, die er in die Akte eintrug, belegten dieses Vorhaben. Tauchten in den Vermerken zu Beginn noch Adjektive wie aufmüpfig, störrisch, aggressiv und unruhig auf, wurden diese im Laufe der Zeit ersetzt durch anpassungsfähig, wissbegierig und kooperativ. Moriarty beobachtete Conors Verhalten sehr genau und beabsichtigte, sich bald für den Jungen einzusetzen und zu bewirken, dass er zurück zu seiner Familie konnte.

Conor hatte alles getan, um vorzeitig wegen guter Führung entlassen zu werden. Er arbeitete fleißig, meldete sich oft freiwillig zum Putz- oder Gartendienst, er prügelte sich nie, bestahl seine Kameraden nicht und übernahm bei jeder Gelegenheit das Ausmisten des Taubenschlages. Was noch fehlte, war ein Gespräch mit dem Direktor, bei dem er endlich Reue zeigte, seinen Vater zum Invaliden gemacht zu haben.

Sean Lynch war nach drei Wochen aus dem künstlichen Koma geholt worden, lag noch fünf Wochen auf der Intensivstation und weitere acht in der Abteilung für Hirnverletzte. Er konnte seit dem Tag, an dem sein Sohn auf ihn geschossen hatte, nicht mehr sprechen. Sein rechter Arm gehorchte ihm kaum noch, sein rechtes Augenlid hing herab, und er erkannte niemanden mehr, auch nicht seine Frau und seine Tochter. Er musste gebadet und gefüttert werden, und wenn er mit der linken Hand ein paar zittrige Striche und krumme Linien, die eine unbeschädigte Kammer seines Hirns für Buchstaben hielt, auf einen Zettel kritzelte, vergingen oft Stunden. Nach drei Monaten wurde er in eine Rehabilitationsklinik im County Cork verlegt, wo er sich so weit erholte, dass ein Wohnheim für Behinderte in Dublin ihn aufnahm. Dort durfte er in der Werkstatt Bilderrahmen schleifen, was er mit versunkener Hingabe tat. Beim ungelenken Hantieren mit dem Schleifpapier lächelte er oft, als erinnere ihn der Geruch des Holzes an etwas Schönes.

Im ersten halben Jahr besuchte Aislin ihren Mann alle zwei Wochen, und einmal im Monat nahm sie Fiona mit. Das damals vierjährige Mädchen begriff nicht, was mit ihrem Vater geschehen war. Er redete nicht mehr und sah komisch aus, und wenn sie ihm eine Zeichnung hinlegte, betrachtete er das Blatt stumm und so lange, dass sie verlegen wurde. Nach anderthalb Jahren war Sean so weit, in der Möbelwerkstatt arbeiten zu können, erst in der Fertigung, dann an den Maschinen, mit denen das Holz zugesägt wurde. Er lernte langsam zu sprechen, und mit seinem linken Arm war er so geschickt wie früher mit dem rechten. Im Frühling des zweiten Jahres teilte die Leitung des Behindertenwohnheims Aislin mit, die Genesung ihres Mannes sei so weit fortgeschritten, dass er ins normale Leben entlassen werden könne.

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